Volker Hermsdorf - Lektionen der Geschichte

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70 Jahre nach der Gründung der DDR erscheint diese aktualisierte Neuauflage von Reflexionen ihres vorletzten Ministerpräsidenten Hans Modrow über Entwicklungen und Fehlentwicklungen in seinem Staat, über die Perestroika und über die Chancen Kubas, den Sozialismus zu bewahren.
In nachdenklichen Gesprächen mit dem Hamburger Journalisten VOLKER HERMSDORF findet HANS MODROW nicht nur überraschende Worte zu Fehlern und Versäumnissen in der DDR, er erinnert auch an die Anstrengungen, das Erreichte und historische Notwendigkeiten.
Modrow erläutert seine Sicht von Glasnost und Perestroika und denkt darüber nach, warum Gorbatschow ihn und andere hat täuschen können. Und er begründet, warum Kuba, das er seit 1970 regelmäßig besucht, nicht nur für ihn weiterhin eine Insel der Hoffnung ist

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4. Part­ner­schaft und Freund­schaft

Vol­ker Herms­dorf: Kuba hat am 12. Januar 1963 als ers­tes Land Latein­ame­ri­kas die DDR aner­kannt. Wie ent­wi­ckelte sich das Ver­hält­nis wei­ter?

Hans Modrow: Die völ­ker­recht­li­che Aner­ken­nung war ein gro­ßer Bei­trag der Soli­da­ri­tät Kubas mit der DDR. Damit wurde die Hall­stein-Dok­trin durch­bro­chen. Kuba wusste, dass die Bun­des­re­pu­blik die diplo­ma­ti­schen Bezie­hun­gen ein­stel­len würde und hat diese Ent­schei­dung trotz­dem gefällt. Uns war klar, dass Havanna damit aus Soli­da­ri­tät zu uns eine Last auf sich genom­men hatte, die viele Jahre getra­gen wurde. Denn die welt­weite Aner­ken­nung der DDR erfolgte ja erst nach 1972. Danach hielt Bonn es für oppor­tun, die diplo­ma­ti­schen Bezie­hun­gen zu Kuba wie­der auf­zu­neh­men, weil die BRD sich sonst ins eigene Fleisch geschnit­ten hätte. In die­ser Zeit war die Hall­stein-Dok­trin zum Bume­rang gewor­den. Nach die­ser Dok­trin hätte die BRD näm­lich auch die Bezie­hun­gen zu Japan und sogar zu den USA abbre­chen müs­sen, weil diese Län­der die DDR nach der Kon­fe­renz von Hel­sinki aner­kannt hat­ten.

VH: Die linke 1968er-Bewe­gung West­eu­r­o­pas und der Bun­des­re­pu­blik beschäf­tigte sich mit den revo­lu­ti­o­nären Befrei­ungs­kämp­fen in Viet­nam, Afrika und Latein­ame­rika. Wie war in die­ser Zeit das Ver­hält­nis der DDR-Jugend zu Che Gue­vara und Kuba?

HM: Im Wes­ten ver­mischte sich die Begeis­te­rung für Che Gue­vara, Ho Chi Minh, und ande­ren lin­ken Ido­len ja immer mit dem Wunsch, die vor­ge­fun­dene kapi­ta­lis­ti­sche Gesell­schaft zu ver­än­dert, wäh­rend es bei uns vor allem darum ging, prak­ti­sche Soli­da­ri­tät zu orga­ni­sie­ren. Che war für uns ein Revo­lu­ti­o­när, der für unsere Sache stand. Aus unse­rer Sicht muss­ten wir das, wofür Che ein­trat, nicht mehr erkämp­fen. Wir ver­such­ten ja bereits das umzu­set­zen, wofür Che noch kämpfte.

VH: Am 9. Okto­ber 1967 wurde Che Gue­vara in Boli­vien ermor­det. Zu sei­ner Gue­rilla gehörte auch Tamara Bunke. Wie war die Reak­tion in der DDR auf ihren Tod?

HM: Als Tamara sich der Gruppe von Che anschloss, wusste sie, dass sie sich in Lebens­ge­fahr brachte. Sie ist die­ses Risiko ein­ge­gan­gen, um für eine bes­sere Welt zu kämp­fen, statt nur dar­über zu reden. Die Nach­richt von ihrem Tod traf viele von uns zutiefst und ihr Leben, ihr Ein­satz und ihre Auf­op­fe­rung wur­den umfas­send gewür­digt. Dabei wurde immer betont, für wel­che Ziele Tamara gestor­ben ist. Die Erin­ne­rung an sie, ihr Vor­bild als Revo­lu­ti­o­nä­rin, lebte in der DDR in den Ein­rich­tun­gen, die ihren Namen tru­gen, wei­ter.

VH: Nach gut 20-jäh­ri­ger Erfah­rung in ver­schie­de­nen Posi­ti­o­nen in der DDR sind Sie 1970 zum ers­ten Mal nach Kuba gereist. Was war der Anlass für Ihre Reise?

HM: Anlass war die Teil­nahme einer hoch­ran­gi­gen SED-Dele­ga­tion an den Fei­er­lich­kei­ten zum Nati­o­na­l­fei­er­tag am 26. Juli. In Kuba wur­den die Gesprä­che von einer Arbeits­de­le­ga­tion der SED geführt, die unter mei­ner Lei­tung stand. Wir besuch­ten ver­schie­dene Regi­o­nen und führ­ten in Cien­fue­gos, damals Kubas größ­ter Zucker­ex­port­ha­fen, Gesprä­che über eine Stei­ge­rung der Lie­fe­run­gen in die DDR. Neben wirt­schaft­li­chen Ver­hand­lun­gen hat­ten wir auch poli­ti­sche Gesprä­che, unter ande­rem mit Kubas dama­li­gem Prä­si­den­ten Osvaldo Dor­ticós Tor­rado. Für mich war das eine neue Her­aus­for­de­rung. Denn meine bis dahin unter­nom­me­nen Rei­sen in die Sowje­t­u­nion, nach Skan­di­na­vien oder China betra­fen immer die Bezie­hun­gen der Jugend­ver­bände oder der Par­teien. In Kuba lei­tete ich nun eine Arbeits­de­le­ga­tion, deren Auf­trag gemischt war. Es ging sowohl um einen Aus­tausch zwi­schen den Par­teien als auch um wirt­schaft­li­che Bezie­hun­gen zwi­schen den bei­den Staa­ten. Für uns ging es darum, die gemein­sa­men Inter­es­sen der bei­den Län­der her­aus­zu­fin­den. Die DDR war vor allem an einer Stei­ge­rung der Zucke­rim­porte inter­es­siert. Das konnte nur erreicht wer­den, wenn wir im Gegen­zug Waren und Dienst­leis­tun­gen anbie­ten konn­ten, die in Kuba gebraucht wur­den. Ein wei­te­rer Punkt war der Aus­bau des Hafens in Cien­fue­gos für den See­ver­kehr mit der DDR. Unser Außen­han­del mit Kuba ging zu der Zeit vor allem über Cien­fue­gos.

VH: Was waren Ihre ers­ten Ein­drü­cke in Havanna?

HM: Der erste Anflug auf Kuba war und bleibt für mich ein unver­gess­li­ches Erleb­nis. Ich hatte schon einige Län­der besucht, aber Kuba war für mich etwas Neues. Meine dama­li­gen Gefühle sind nur schwer mit Wor­ten zu beschrei­ben. Wir hat­ten das Glück, am Tag anzu­kom­men, und die Insel prä­sen­tierte sich im strah­len­den Son­nen­schein. Aus dem tie­fen Blau des Oze­ans wur­den die Kon­tu­ren einer Küste erkenn­bar. Dann waren Wel­len zu sehen, die an diese Küste roll­ten, sich an fel­si­gen Abschnit­ten bra­chen und plötz­lich waren Pal­men zu erken­nen. In uns allen wuchs die Span­nung auf das, was uns erwar­ten würde. In die­sen Minu­ten des Anflugs war es für mich ein sehr erhe­ben­der Ein­druck, den ich von der Schön­heit und Fas­zi­na­tion der Natur, die sich uns dar­bot, hatte. Das war das erste, was uns über­wäl­tigte – und dabei hat­ten wir natür­lich dort oben in der Luft noch keine Ahnung von den groß­ar­ti­gen Men­schen, die wir auf Kuba tref­fen und ken­nen­ler­nen soll­ten.

VH: Viele Besu­cher wer­den von der Insel, vor allem aber von ihren Men­schen vom ers­ten Besuch an in den Bann gezo­gen. Wie war das bei Ihnen?

HM: Das war zu Beginn wie ein Kul­tur­schock – aber im posi­ti­ven Sinne. Zunächst waren wir etwas hilf­los, weil wir merk­ten, dass die Men­ta­li­tät der Kuba­ner völ­lig anders war, als das was wir kann­ten. Wobei die­ses Gefühl in Havanna nicht so aus­ge­prägt war wie spä­ter in den Pro­vin­zen und klei­ne­ren Städ­ten. Havanna ist eine große Stadt, ist laut und hek­tisch. Dann bescherte uns jeder Tag neue Erleb­nisse, Ein­drü­cke und Ent­de­ckun­gen, die haf­ten blie­ben. Dazu kam eine von Her­zen kom­mende Gast­freund­schaft und das Gefühl, in das Gesche­hen inte­griert zu sein, dazu zu gehö­ren und sich nicht als Außen­ste­hen­der zu füh­len. Trotz der Sprach­bar­rie­ren erleb­ten wir einen Umgang, der immer offen und locker war. Egal, ob wir uns mit Hafe­n­a­r­bei­tern in Cien­fue­gos, Beschäf­tig­ten in einer Fabrik, den Mache­te­ros auf den Zucker­rohr­fel­dern, Bau­ern auf dem Lande oder unse­ren Gesprächs­part­nern von der Par­tei und den Minis­te­rien unter­hiel­ten – die Men­schen auf Kuba hat­ten keine Distanz, kei­nen Abstand zu uns. Unab­hän­gig von der poli­ti­schen Nähe war und ist Kuba für mich gleich­be­deu­tend mit dem Erschlie­ßen einer neuen Welt.

VH: Sie haben am 26. Juli 1970 als Ver­tre­ter der DDR in Havanna an der Kund­ge­bung zum Jubi­läum des Sturms auf die Mon­cada-Kaserne teil­ge­nom­men. Wie war das?

HM: Ich habe die Kund­ge­bung auf der Tri­büne vor dem Denk­mal José Mar­tís erlebt. Von allen Sei­ten ström­ten Men­schen heran, ver­ein­ten sich zu einem gewal­ti­gen Zug bis der rie­sige Platz voll war. Das Bild war für mich beein­dru­cken­der als die gut orga­ni­sier­ten Demon­s­tra­ti­o­nen, die ich aus der DDR kannte. Fidel Cas­tro begrüßte die kuba­ni­schen Werk­tä­ti­gen und die Gäste – unter ande­rem unsere Dele­ga­tion, sowie Nadja und Erik Bunke, die Eltern von Tamara. Er hielt eine lange Rede und wäh­rend der gan­zen Zeit blieb der große Platz voll. So etwas hatte ich noch nie erlebt. Ich konnte es kaum fas­sen, dass eine viele Stun­den dau­ernde Anspra­che gehal­ten wurde und die Men­schen dem Red­ner wäh­rend der gan­zen Zeit an den Lip­pen hin­gen, und dass trotz Sonne und Hitze nie­mand weg­ging. Von der Tri­büne aus konnte ich ja den kom­plet­ten Platz über­bli­cken und es war wäh­rend der gesam­ten Rede keine Bewe­gung zu sehen. Das kannte ich von zu Hause anders. Wenn auf dem Marx-Engels-Platz in Ber­lin Kund­ge­bun­gen statt­fan­den, dann konnte man von der Tri­büne aus sehen, wie sich die hin­te­ren Rei­hen all­mäh­lich lich­te­ten. Doch in Havanna blieb der Platz voll, alle woll­ten Fidel zuhö­ren.

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