Volker Hermsdorf - Lektionen der Geschichte

Здесь есть возможность читать онлайн «Volker Hermsdorf - Lektionen der Geschichte» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Lektionen der Geschichte: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Lektionen der Geschichte»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

70 Jahre nach der Gründung der DDR erscheint diese aktualisierte Neuauflage von Reflexionen ihres vorletzten Ministerpräsidenten Hans Modrow über Entwicklungen und Fehlentwicklungen in seinem Staat, über die Perestroika und über die Chancen Kubas, den Sozialismus zu bewahren.
In nachdenklichen Gesprächen mit dem Hamburger Journalisten VOLKER HERMSDORF findet HANS MODROW nicht nur überraschende Worte zu Fehlern und Versäumnissen in der DDR, er erinnert auch an die Anstrengungen, das Erreichte und historische Notwendigkeiten.
Modrow erläutert seine Sicht von Glasnost und Perestroika und denkt darüber nach, warum Gorbatschow ihn und andere hat täuschen können. Und er begründet, warum Kuba, das er seit 1970 regelmäßig besucht, nicht nur für ihn weiterhin eine Insel der Hoffnung ist

Lektionen der Geschichte — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Lektionen der Geschichte», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

VH: Sie haben von 1952 bis 1953 in Mos­kau an der Kom­so­mol-Hoch­schule stu­diert. Wel­che Rolle haben Latein­ame­rika und Kuba 1953 bei den Stu­den­ten in Mos­kau gespielt?

HM: Für uns stan­den beim Stu­dium andere The­men im Vor­der­grund. Es gab damals poli­ti­sche Ent­wick­lun­gen, die uns und die Welt beweg­ten. Der Korea-Krieg ging in die End­phase, in China wurde eine sozi­a­lis­ti­sche Volks­re­pu­blik auf­ge­baut und in Eur­opa herrschte der Kalte Krieg. Was sich auf Kuba ereig­nete, haben wir jun­gen Stu­den­ten erst spä­ter dis­ku­tiert.

VH: Seit wann beschäf­ti­gen Sie sich inten­si­ver mit Kuba?

HM: Meine Erin­ne­run­gen an Kuba begin­nen im Jahr 1960. In die­ser Zeit dis­ku­tier­ten junge Leute in der DDR über die dor­tige Ent­wick­lung. Wir hör­ten von der Revo­lu­tion, von Fidel und Raúl Cas­tro. Doch wer von uns wusste bis dahin genau, wo Kuba lag? Dann trat unter den Inseln der Kari­bik mit einem Mal eine für uns in den Vor­der­grund. Das war zu einer Zeit, als wir in der DDR eigene Pro­bleme hat­ten. Wir merk­ten, dass wir die Jugend nicht mehr oder zumin­dest immer schwie­ri­ger erreich­ten. Ich war damals Sekre­tär im Zen­tral­rat der FDJ und für uns stand der Auf­bau einer sozi­a­lis­ti­schen Gesell­schaft im Zen­trum. Die Kuba­ni­sche Revo­lu­tion stand zunächst nicht auf unse­rer Tages­ord­nung. Ich hatte zwar 1959 meine erste Reise nach China unter­nom­men, aber der Sieg der dor­ti­gen Kom­mu­nis­ten im Volks­krieg lag schon eine Zeit zurück. Die Grün­dung der Volks­re­pu­blik China durch Mao Tse­tung war am 1. Okto­ber 1949 erfolgt.

Plötz­lich hör­ten wir von Kuba. Dort war die Ent­wick­lung völ­lig anders ver­lau­fen als bei uns. Es gab eine wirk­li­che, von der Bevöl­ke­rung getra­gene Revo­lu­tion. Wir began­nen, das mit unse­ren eige­nen Erfah­run­gen zu ver­glei­chen. Dies geschah in einer Phase, in der sich die Kon­flikte zwi­schen Ost und West immer mehr zuspitz­ten. Kuba erlebte zu die­ser Zeit eine ganz andere Situa­tion. Dort stand die große Mehr­heit des Vol­kes mit Begeis­te­rung hin­ter der Revo­lu­tion. Inso­fern war meine erste intel­lek­tu­elle Begeg­nung mit Kuba auch mit der Hoff­nung ver­bun­den, dass es auch anders geht. Meine Alters­ge­nos­sen und mich beein­druckte außer­dem, dass dort Gleich­alt­rige ein Volk anführ­ten, das seine Geschi­cke zum ers­ten Mal in die eige­nen Hände nahm.

VH: Die Bun­des­re­pu­blik bezeich­nete die Ent­wick­lung Kubas Anfang 1960 als »Gefahr für Latein­ame­rika« und warnte vor dem »Aus­bau roter Brü­cken­köpfe vor den Pfor­ten der USA«. Wie hat die DDR das ein­ge­schätzt ?

HM: Die Ent­wick­lung auf Kuba war für meine Gene­ra­tion zunächst eine klare Absage an die von den USA unter­stützte Dik­ta­tur Bati­stas. Die Revo­lu­tion stand für uns aber auch im Gegen­satz zur Poli­tik der USA. Unsere Begeis­te­rung für Kuba war des­halb sehr groß. Dort fand eine Revo­lu­tion statt, die zuneh­mend im Zen­trum des Inter­es­ses lin­ker Jugend­li­cher in aller Welt stand. Die offi­zi­elle Kom­mu­nis­ti­sche und Arbei­ter­be­we­gung suchte aber noch nach ihrer Posi­tion. So berich­tete Wal­ter Ulbricht zum Bei­spiel im Dezem­ber 1960 auf der 11. Plen­ar­ta­gung des Zen­tral­ko­mi­tees der SED von einer Tagung der Kom­mu­nis­ti­schen- und Arbei­ter­par­teien in Mos­kau: »Auf der Kon­fe­renz wurde ver­ein­bart, das kuba­ni­sche Volk, das seine nati­o­nal­de­mo­kra­ti­sche Revo­lu­tion zum Siege geführt hat, mit allen Kräf­ten zu unter­stüt­zen.« Das klingt ganz gut, war aber zwei Jahre nach dem Sieg der Rebel­len­ar­mee doch etwas wenig. Ich will nicht sagen, dass dies ein Miss­trauen aus­drückte, aber eine Distanz, ein Abwar­ten des­sen, was sich im Hin­ter­hof der USA ent­wi­ckeln würde, war spür­bar. Zugleich gab es aber auch schon ein Inter­esse an wirt­schaft­li­cher Zusam­me­n­a­r­beit.

2. Annä­he­rung und Gemein­sam­kei­ten

Vol­ker Herms­dorf: Das erste Wirt­schafts­ab­kom­men wurde im Dezem­ber 1960 zwi­schen dem DDR-Außen­han­dels­mi­nis­ter und ehe­ma­li­gem Spa­ni­en­kämp­fer Hein­rich Rau und Che Gue­vara ver­ein­bart. Wie haben Sie Che Gue­va­ras DDR-Besuch in Erin­ne­rung?

Hans Modrow: Damals bemühte sich der Rat für gegen­sei­tige Wirt­schafts­hilfe (RGW) Han­dels­be­zie­hun­gen zu Kuba auf­zu­neh­men. In der DDR wurde Che Gue­vara der Part­ner von Hein­rich Rau. Rau war ein Mann, den wir als junge Leute sehr geach­tet haben, weil er aus der kom­mu­nis­ti­schen Jugend­be­we­gung kam und nun zum Gestal­ter einer sozi­a­lis­ti­schen Wirt­schaft wurde. Che Gue­vara war damals für viele, die in der DDR und den ande­ren sozi­a­lis­ti­schen Län­dern in Ver­ant­wor­tung stan­den, nicht rich­tig ein­schätz­bar. Einer­seits war er der junge Revo­lu­ti­o­när, zugleich hatte er aber bereits damals einen kri­ti­schen Blick auf unsere Ent­wick­lung. Es gab von ihm Wer­tun­gen über die Sowje­t­u­nion, in der er Büro­kra­tis­mus, man­gelnde Effi­zi­enz, Dis­zi­plin­lo­sig­keit und Kor­rup­tion gese­hen und deut­lich gemacht hatte, dass er so etwas für Kuba nicht als Vor­bild sehe. Das war bei uns wie­derum für viele Was­ser auf die Müh­len. Zur Zeit von Wal­ter Ulbricht in den 1960er Jah­ren hat­ten wir in der DDR eine Phase, in der wir das Modell der Sowje­t­u­nion nicht unver­än­dert über­neh­men woll­ten. Damit war die DDR für Che Gue­vara ver­mut­lich ein RGW-Land, das er mit Inter­esse betrach­tete. Als Lei­ter der Nati­o­nal­bank inter­es­sierte ihn, wie Betriebe und Wirt­schaft in der DDR gelei­tet wur­den. Er hat nicht nur den Blick für die gesell­schaft­li­che Ent­wick­lung im All­ge­mei­nen gehabt, son­dern auch ver­sucht, die inne­ren wirt­schaft­li­chen Ver­bin­dun­gen und Ent­wick­lun­gen in den sozi­a­lis­ti­schen Län­dern Eur­o­pas zu ana­ly­sie­ren. Aus den posi­ti­ven Ein­drü­cken bei sei­nem Besuch lässt sich wohl die Tat­sa­che erklä­ren, dass die DDR unter allen RGW-Län­dern gegen­über Kuba immer eine her­aus­ra­gende Posi­tion inne­hatte.

VH: Im Wes­ten erfolgte die Iden­ti­fi­ka­tion jun­ger Leute mit Che Gue­vara aus Abgren­zung und im Kon­flikt mit der Obrig­keit. In der DDR wurde die Iden­ti­fi­ka­tion mit Che und der Revo­lu­tion geför­dert. Wel­che Fol­gen hatte das?

HM: Sein Bei­spiel hatte einen gewis­sen Ein­fluss auf Aus­ein­an­der­set­zun­gen um die Linie in der FDJ und der SED. Che Gue­vara war für die jun­gen Leute in der DDR eine Per­sön­lich­keit, die viel ausstrahlte. Ich erin­nere mich an Dis­kus­si­o­nen dar­über, wie wir davon in unse­rer Jugend­a­r­beit pro­fi­tie­ren könn­ten. Diese Ansich­ten hat beson­ders Alfred Kurella stark ver­tre­ten. Er war sehr daran inter­es­siert, den revo­lu­ti­o­nären Pro­zess in Kuba bei uns stär­ker dar­zu­stel­len. Kurella war als jun­ger Mann noch mit Lenin zusam­men­ge­trof­fen, den er 1919 als Kurier der KPD in Mos­kau ken­nen­ge­lernt hatte. Spä­ter wurde Kurella zum Mit­be­grün­der der Kom­mu­nis­ti­schen Jugend­in­ter­na­ti­o­nale. Aus heu­ti­ger Sicht muss ich sagen, dass uns damals gar nicht so bewusst war, wel­che Tiefe und wel­che Über­le­gun­gen hin­ter dem steck­ten, was Kurella uns zu ver­mit­teln ver­suchte. Er war über­zeugt, dass die Aus­ein­an­der­set­zung mit revo­lu­ti­o­nären gesell­schaft­li­chen Pro­zes­sen, die Bereit­schaft zur Soli­da­ri­tät bei jun­gen Men­schen viel stär­ker för­dert, als zum Bei­spiel die Dis­kus­si­o­nen über Han­dels­be­zie­hun­gen. Ich denke dass Kurella damit recht hatte. Ein Bei­spiel dafür ist Tamara Bunke.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Lektionen der Geschichte»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Lektionen der Geschichte» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Lektionen der Geschichte»

Обсуждение, отзывы о книге «Lektionen der Geschichte» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x