Volker Hermsdorf - Lektionen der Geschichte

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70 Jahre nach der Gründung der DDR erscheint diese aktualisierte Neuauflage von Reflexionen ihres vorletzten Ministerpräsidenten Hans Modrow über Entwicklungen und Fehlentwicklungen in seinem Staat, über die Perestroika und über die Chancen Kubas, den Sozialismus zu bewahren.
In nachdenklichen Gesprächen mit dem Hamburger Journalisten VOLKER HERMSDORF findet HANS MODROW nicht nur überraschende Worte zu Fehlern und Versäumnissen in der DDR, er erinnert auch an die Anstrengungen, das Erreichte und historische Notwendigkeiten.
Modrow erläutert seine Sicht von Glasnost und Perestroika und denkt darüber nach, warum Gorbatschow ihn und andere hat täuschen können. Und er begründet, warum Kuba, das er seit 1970 regelmäßig besucht, nicht nur für ihn weiterhin eine Insel der Hoffnung ist

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VH: Eine Frage zum Bau der Mauer. – Nach west­li­cher Inter­pre­ta­tion sollte dadurch vor allem die Abwan­de­rung von Fach­kräf­ten ver­hin­dert wer­den. Die DDR behaup­tete, dass die Schlie­ßung der West­gren­zen der Siche­rung des Frie­dens diente. Dar­auf rea­gie­ren Kon­ser­va­tive, Sozi­al­de­mo­kra­ten aber auch man­che, die sich links nen­nen heute gera­dezu hys­te­risch.

HM: Und doch ist das ein Teil der Wahr­heit. Ich möchte sogar sagen, der wesent­li­che Teil. Wenn Chruscht­schow und Ken­nedy am 4. und 5. Juni 1961 sich in Wien tref­fen und die bei­den mäch­tigs­ten Män­ner der Welt in die­ser Zeit über die Frage eines mög­li­chen Krie­ges in der West­ber­lin-Frage spre­chen, da war der Frie­den wohl keine Rand­frage der Zeit.

Gewiss ging es auch darum, die mas­sen­hafte Abwan­de­rung von drin­gend benö­tig­ten Fach­kräf­ten zu stop­pen. Die­ses Ziel ist ver­ständ­lich – aber nur um das zu errei­chen, wäre die Maß­nahme des Mau­e­r­baus auch im Nach­hin­ein nicht nach­voll­zieh­bar. Im August 1961 stand Mos­kau jedoch vor der Frage, ob die DDR preis­ge­ge­ben wer­den sollte, womit die Sowje­t­u­nion ihre Rolle als Sie­ger­macht im zwei­ten Welt­krieg ver­lie­ren würde. Die Mili­tärs hät­ten das nie­mals akzep­tiert, denn die Grün­dung der DDR war ein Ergeb­nis ihres Sie­ges über den deut­schen Faschis­mus. Anfang August 1961 for­der­ten die Staa­ten des War­schauer Ver­tra­ges die DDR des­halb auf, ihre Gren­zen zu sichern. Die Volks­kam­mer der DDR, der ich ange­hörte, beauf­tragte die Regie­rung in einer Son­der­sit­zung am 10. August 1961 die not­wen­di­gen Schritte dafür ein­zu­lei­ten. Die ande­ren Län­der des War­schauer Ver­tra­ges ergrif­fen gleich­falls Maß­nah­men. Das hieß, dass die Grenze von der Ost­see bis zum Schwa­r­zen Meer geschlos­sen wurde. Dazu gehörte nicht allein die Mauer in Ber­lin. Als in Eur­opa die Gren­zen gesi­chert wur­den, stellte ich mir auch die Frage, was mit Kuba gesche­hen würde, wenn das Land mit sei­nen sehr lan­gen Küs­ten­li­nien von See her ange­grif­fen würde. Heute zeigt Kuba uns, dass Pro­bleme durch Migra­tion und Aus­lands­rei­sen anders gelöst wer­den kön­nen. Auch Kuba steht ja vor dem Pro­blem, dass die USA viel Geld dafür aus­ge­ben, um die im Land aus­ge­bil­de­ten Spe­zi­a­lis­ten zum Ver­las­sen ihrer Hei­mat zu bewe­gen. Die Regie­rung in Havanna ver­hin­dert ein Aus­blu­ten des Lan­des jedoch nicht durch Ver­bote und Repres­sion, son­dern dadurch, dass es zum Bei­spiel Medi­zi­ner weit über den eige­nen Bedarf aus­bil­det. Das ist zwar für die Gesell­schaft sehr teuer, aber wirk­sam. Aber 1961 hat­ten wir in Eur­opa eine andere Situa­tion und jeder, der die Geschichte kennt, muss zuge­ben, dass der Frie­den in einem Maße gefähr­det war, wie nie zuvor seit dem Zwei­ten Welt­krieg.

VH: Im Okto­ber 1962 ist es mit der Okto­ber­krise, die im Wes­ten auch Rake­ten­krise genannt wird, dann doch noch fast zum Krieg gekom­men.

HM: Diese bei­den Ereig­nisse der Jahre 1961 und 1962, der Mau­e­r­bau und die Okto­ber­krise, sind nach mei­ner Wahr­neh­mung die größ­ten Zuspit­zun­gen, die es im gesam­ten Kal­ten Krieg gege­ben hat. Wäh­rend sich hier in Eur­opa die Trup­pen der NATO und des War­schauer Ver­tra­ges gegen­über­stan­den, wäre ein Angriff auf Kuba for­mal kein Ver­tei­di­gungs­fall für unser Bünd­nis gewe­sen. Trotz­dem war es das erste Mal, dass die bei­den Super­mächte und die Mili­tä­r­blö­cke auf­ein­an­der prall­ten. Mit der Inva­sion in der Schwei­ne­bucht hat­ten die USA zwar bereits eine Grenze über­schrit­ten, aber das war noch ein Kon­flikt zwi­schen den USA und Kuba, es gab noch keine direkte Betei­li­gung der Sowje­t­u­nion. Das war in der Okto­ber­krise 1962 anders.

VH: Die Bun­des­re­pu­blik mischte sich kräf­tig ein und goss Ben­zin ins Feuer. Bun­des­kanz­ler Kon­rad Ade­nauer for­derte von den USA ein »ent­schlos­se­nes Ein­grei­fen auch unter dem Ein­satz von mili­tä­ri­schen Mit­teln«.

HM: Ade­nauer und die Regie­rung der Bun­des­re­pu­blik gos­sen in die­ser Zeit tat­säch­lich Öl ins Feuer. Sie hat­ten mit der Hall­stein-Dok­trin, die sie spä­ter auch gegen Kuba anwand­ten, den Ver­such einer diplo­ma­ti­schen, poli­ti­schen und wirt­schaft­li­chen Blo­ckade der DDR gest­ar­tet. Mit dem Motto »Wan­del durch Stärke« beschrie­ben sie, wie die DDR eli­mi­niert wer­den sollte. Die Posi­tion »Wan­del durch Annä­he­rung« der Sozi­al­de­mo­kra­ten Willi Brandt und Egon Bahr setzte sich erst viel spä­ter durch. Das Ver­hal­ten Ade­nau­ers in der Okto­ber­krise war aus dem Anti­kom­mu­nis­mus gespeist, der damals in der BRD vor­herrschte. Weite Teile der Poli­tik, des Mili­tärs und der Jus­tiz waren von orga­ni­sier­ten Grup­pen ehe­ma­li­ger Nati­o­nal­so­zi­a­lis­ten durch­setzt, die mit einer Zuspit­zung auch ihr eige­nes Süpp­chen koch­ten.

VH: Fidel Cas­tro hat Chruscht­schow vor­ge­wor­fen, mit den USA hin­ter dem Rücken der Kuba­ner ver­han­delt zu haben. Sonst, so meinte er, wäre das Abkom­men zur Bei­le­gung der Krise für Kuba vor­teil­haf­ter aus­ge­fal­len. Kubas Pro­test hat Mos­kau ver­är­gert. Hat sich das auch auf das Ver­hält­nis der DDR zu Kuba aus­ge­wirkt?

HM: Zunächst muss mei­ner Ansicht nach der dama­lige Ernst der Lage berück­sich­tigt wer­den. Hier erreichte der Kalte Krieg zwi­schen den USA und der Sowje­t­u­nion eine Zuspit­zung, die bis an die Grenze eines ato­ma­ren Welt­krie­ges reichte. Die Gegen­sätze prall­ten voll auf­ein­an­der. Auch mir scheint es so gewe­sen zu sein, dass die sowje­ti­schen Inter­es­sen über die Inter­es­sen Kubas gestellt wur­den. Warum war die UdSSR bereit gewe­sen, in Kuba Rake­ten zu sta­tio­nie­ren ? Weil sie damit stra­te­gisch direkt vor den USA gestan­den hät­ten. Ein Teil des Pro­blems bestand auch darin, dass die Sowje­t­u­nion die Dyna­mik und die Schärfe des Kon­flik­tes unter­schätzt hatte. Am Ende ging es um Minu­ten und nicht um Stun­den. Ich bin sicher, dass Chruscht­schow sich in einer Situa­tion wähnte, in der er glaubte, keine Zeit für Kon­sul­ta­ti­o­nen mit den Kuba­nern zu haben. Er stand Ken­nedy gegen­über, er hatte Rake­ten auf den von den USA geor­te­ten Schif­fen und er musste schnell han­deln. Aber natür­lich hat Fidel Cas­tro eine andere Sicht­weise. Die ist im Inter­esse sei­nes Lan­des ver­ständ­lich und zu respek­tie­ren. Für ihn sah es so aus, dass die Sowjets über seine Ver­ant­wor­tung und seine Sicht­weise hin­weg­ge­gan­gen waren, womit er recht hatte.

VH: Kuba war nie so abhän­gig von den Ent­schei­dun­gen des Kreml wie die DDR. Sehen Sie darin aus heu­ti­ger Sicht einen Vor­teil?

HM: Ja und nein. Nach der Bei­le­gung der Okto­ber­krise war Fidel Cas­tro fast zwei Monate lang in Mos­kau. Es ist nicht zum Bruch gekom­men, aber Fidel Cas­tro hat seine kri­ti­schen Posi­ti­o­nen wei­ter ver­tre­ten und damit die Sou­ve­rä­ni­tät Kubas gestärkt. Ich denke, dass das Beste­hen auf der eige­nen kri­ti­schen Bewer­tung für Fidel Cas­tro und für die Kuba­ner aus­ge­spro­chen wich­tig war. Die Revo­lu­tion war zunächst ja vor allem gegen kolo­ni­a­lis­ti­sche und impe­ri­a­lis­ti­sche Fremd­herr­schaft und gegen das Kuschen vor frem­den Her­ren gerich­tet. Des­we­gen war es in die­ser Situa­tion so wich­tig, auch gegen­über der befreun­de­ten Sowje­t­u­nion die eigene Sou­ve­rä­ni­tät zu behaup­ten. Das ist ein­deu­tig eine völ­lig andere Posi­tion, als wir sie in der DDR hat­ten. Aller­dings muss man dazu immer auch sagen, dass die ein­ge­schränkte Sou­ve­rä­ni­tät ja beide deut­sche Staa­ten betraf. Die Bun­des­re­pu­blik konnte vie­les auch nicht allein ent­schei­den. Wäh­rend wir Schritte von grö­ße­rer Trag­weite mit Mos­kau koor­di­nier­ten, muss­ten die West­deut­schen sich in sol­chen Situa­ti­o­nen erst ein­mal die Zustim­mung Washing­tons ein­ho­len. Die Bun­des­re­pu­blik hat sich nie­mals gegen die USA gestellt. Dage­gen hat Kuba in der Welt­po­li­tik immer eine eigene, sou­ve­räne Rolle gespielt.

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