Volker Hermsdorf - Lektionen der Geschichte

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70 Jahre nach der Gründung der DDR erscheint diese aktualisierte Neuauflage von Reflexionen ihres vorletzten Ministerpräsidenten Hans Modrow über Entwicklungen und Fehlentwicklungen in seinem Staat, über die Perestroika und über die Chancen Kubas, den Sozialismus zu bewahren.
In nachdenklichen Gesprächen mit dem Hamburger Journalisten VOLKER HERMSDORF findet HANS MODROW nicht nur überraschende Worte zu Fehlern und Versäumnissen in der DDR, er erinnert auch an die Anstrengungen, das Erreichte und historische Notwendigkeiten.
Modrow erläutert seine Sicht von Glasnost und Perestroika und denkt darüber nach, warum Gorbatschow ihn und andere hat täuschen können. Und er begründet, warum Kuba, das er seit 1970 regelmäßig besucht, nicht nur für ihn weiterhin eine Insel der Hoffnung ist

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VH: Bei Gue­va­ras Besuch in der DDR arbei­tete Tamara Bunke als Dol­met­sche­rin für ihn. Ein hal­bes Jahr spä­ter ging sie nach Kuba, kämpfte spä­ter mit Che als Revo­lu­ti­o­nä­rin »Tania La Gue­ril­lera« in Boli­vien. Kann­ten Sie Tamara Bunke per­sön­lich?

HM: Ja, meine Bekannt­schaft mit Tamara Bunke begann mit Auf­nahme ihres Stu­di­ums an der Hum­boldt-Uni­ver­si­tät in Ber­lin. Unsere Jugend­be­we­gung war sehr inter­na­ti­o­na­li­siert. Wir pfleg­ten den Aus­tausch mit Genos­sen in vie­len Län­dern und Tamara war für uns wich­tig, weil sie spa­nisch sprach. Wegen ihrer Sprach­kennt­nisse und wegen ihres mit­rei­ßen­den Enga­ge­ments war sie über­all dabei. Wir tra­fen uns oft beim Essen im Spei­se­saal. Sie war damals eine der enga­gier­tes­ten Mit­strei­te­rin­nen in der FDJ. Durch ihre Über­set­zun­gen für Jugend­funk­ti­o­näre hatte sie ein inter­es­san­tes und für DDR-Ver­hält­nisse abwechs­lungs­rei­ches Betä­ti­gungs­feld. Tamara war eine gut aus­se­hende junge FDJlerin, viel­sei­tig aktiv, doch nie­mand von uns hätte damals gedacht, dass sie ein­mal die »Gue­ril­lera Tania« wird. Der Besuch von Che Gue­vara in der DDR hatte nach mei­nem Ein­druck eine große Wir­kung auf Tamara und for­derte sie als Revo­lu­ti­o­nä­rin her­aus. Danach wollte sie mehr für die Ver­wirk­li­chung ihrer Ziele tun, als sie das in der FDJ konnte. Sie ver­stand sich selbst als Inter­na­ti­o­na­lis­tin.

VH: War sie eher Roman­ti­ke­rin oder Rea­lis­tin? Wie haben Sie Tamara Bunke erlebt?

HM: Ich habe Tamara als eine sehr selbst­be­wusste, gesell­schaft­lich aktive junge Mit­strei­te­rin erlebt. Sie stand immer im Zen­trum, war abso­lut kon­takt­freu­dig, immer begeis­te­rungs­fä­hig – aber auf kei­nen Fall unre­a­lis­tisch oder gar fana­tisch. Tamara war für uns nicht nur die Dol­met­sche­rin, son­dern auch die enga­gierte Jugend­funk­ti­o­nä­rin, die Ausstrah­lung hatte, die andere gewin­nen und begeis­tern konnte. Sie war trotz ihrer Jugend eine Per­sön­lich­keit, vor der alle Respekt hat­ten.

VH: In der DDR wur­den 242 Jugend­bri­ga­den, Frau­en­grup­pen, Kin­der­gär­ten und Schu­len nach Tamara Bunke benannt. Wel­che Bedeu­tung hatte sie für die Jugend in der DDR?

HM: Kuba trat mehr und mehr in den Blick­punkt der DDR-Öffent­lich­keit und mit der Erklä­rung der Revo­lu­tion zu einer sozi­a­lis­ti­schen wuch­sen bei uns das Inter­esse und die Soli­da­ri­tät mit Kuba. Damals galt Kuba vor allem bei der Jugend als Insel der Hoff­nung. Damit rück­ten auch Tamara Bunke und ihr Schick­sal in die Öffent­lich­keit. Über ihr revo­lu­ti­o­näres Enga­ge­ment und den Kampf, den Che Gue­vara in Boli­vien begann, wurde bei uns berich­tet. Obwohl wir etwas rat­los vor der Frage stan­den, warum Ches Ver­such in Boli­vien nicht einen ähn­li­chen Ver­lauf genom­men hatte wie die Ent­wick­lung auf Kuba, wuchs in die­ser Debatte ein unge­heu­rer Respekt und eine Ach­tung vor den Men­schen, die in Boli­vien ihr Leben ein­ge­setzt hat­ten. Wir, die wir von der Roten Armee befreit wor­den waren, hat­ten ja nie die Gefah­ren des revo­lu­ti­o­nären Kamp­fes ken­nen­ge­lernt. Für uns war der Ein­satz von Tamara Bunke in Boli­vien ein Vor­bild und ich will nicht ver­heh­len, dass wir das auch brauch­ten und nutz­ten. Schu­len beka­men nicht nur ihren Namen, son­dern auch Infor­ma­ti­o­nen zu ihrer Bio­gra­fie. Das war für uns ein Teil der revo­lu­ti­o­nären Bil­dung und Erzie­hung in der DDR. Das Leben und Wir­ken von Tamara Bunke wur­den von vie­len jun­gen Leu­ten als Bei­spiel ange­nom­men. Denn sie war ja eine Per­son wie wir alle, eine von uns, aus unse­ren Rei­hen, eine der man selbst mit sei­ner eige­nen DDR-Bio­gra­fie nahe war. Sie war das Vor­bild einer jun­gen kämp­fen­den Frau, einer jun­gen, kämp­fen­den Revo­lu­ti­o­nä­rin. Tamara war eine Per­son, mit der viele von uns stu­diert, dis­ku­tiert, gestrit­ten, gelacht und getanzt haben. Ihre Geschichte spielte im Hier und Jetzt. Und zugleich erfuh­ren wir durch sie etwas über einen revo­lu­ti­o­nären Kampf, der auf einem ande­ren Kon­ti­nent statt­fand. Aller­dings muss ich ein­räu­men, dass wir in den spä­ten 1970er und den 1980er Jah­ren in der DDR immer mehr den Bezug zur Jugend ver­lo­ren haben. Es reicht mei­ner Mei­nung nach aber nicht, dies zuzu­ge­ben, son­dern wir soll­ten auch ver­su­chen, die Ursa­chen zu ana­ly­sie­ren.

VH: Ver­mut­lich ist es für viele Jugend­li­che schwie­ri­ger, sich mit einer Per­son wie Tamara Bunke zu iden­ti­fi­zie­ren als mit einem Idol aus der Film-, Musik- oder Mode­welt. Oder?

HM: Ja, gewiss. Die Iden­ti­fi­ka­tion mit einem Model oder einem Film­star ist ja sehr ein­fach und ver­langt Jugend­li­chen nichts ab. Wenn man sich dage­gen eine Revo­lu­ti­o­nä­rin wie Tamara Bunke zum Vor­bild nimmt, dann hat das auch Kon­se­quen­zen für einen selbst. Des­halb ist es schwie­ri­ger, dafür Begeis­te­rung zu wecken. Trotz­dem fand das Enga­ge­ment, das Tamara den Jugend­li­chen in der DDR vor­lebte, gro­ßes Inter­esse. In den kapi­ta­lis­ti­schen Län­dern wird es heute lie­ber gese­hen, dass junge Leute sich für Cas­ting-Shows inter­es­sie­ren und davon träu­men, Super­stars oder Top-Modelle zu wer­den, statt sich für eine gerech­tere Welt ein­zu­set­zen.

3. Inva­sion und Welt­kriegs­ge­fahr

Vol­ker Herms­dorf: Tamara Bunke hatte den Wunsch, nach Kuba zu gehen, um die Revo­lu­tion dort auch mit der Waffe zu ver­tei­di­gen. Bestärkt wurde ihre Ent­schei­dung durch die von den USA orga­ni­sierte Inva­sion in der Schwei­ne­bucht am 17. April 1961. Drei Wochen spä­ter war Tamara in Kuba. Wie haben Sie von der US-Aggres­sion erfah­ren?

Hans Modrow: Die Nach­richt über die Aggres­sion in der Schwei­ne­bucht wurde in der DDR sofort gemel­det und löste Pro­teste aus. Ende April demon­s­trier­ten zehn­tau­sende DDR-Bür­ger in Ber­lin ihre Soli­da­ri­tät mit Kuba. Wir sahen die Gefah­ren, die sich im latein­ame­ri­ka­ni­schen Raum abzeich­ne­ten und fin­gen an zu ver­ste­hen, dass Kuba für die Men­schen in Latein­ame­rika zu einem Bei­spiel wurde und dass die USA genau des­halb dort ein­grif­fen. Unser Ein­druck war vor allem: Kuba gibt ein Signal gegen die Vor­macht der USA und Washing­ton will die­ses Signal zer­stö­ren. Für uns war klar, dass unsere Auf­gabe darin bestand, die Soli­da­ri­tät mit Kuba zu orga­ni­sie­ren.

VH: In den Tagen und Wochen vor der Inva­sion hat­ten CIA-Agen­ten in Kuba eine Serie von Ter­ror­an­schlä­gen ver­übt. Nach der Bom­bar­die­rung kuba­ni­scher Flug­hä­fen erklärte Fidel Cas­tro am 16. April die Kuba­ni­sche zu einer sozi­a­lis­ti­schen Revo­lu­tion. Wie war das Echo dar­auf in der DDR?

HM: Ich erin­nere mich noch gut daran. Zu die­sem Zeit­punkt war ich Kan­di­dat des Zen­tral­ko­mi­tees der SED. Ich war im Betrieb beschäf­tigt und saß dort in einer Ecke an einem klei­nen run­den Tisch als ein Kurier mit eili­ger ZK-Post her­ein­kam. Ganz oben lagen die Mel­dun­gen über die Rede von Fidel Cas­tro. Das war für uns ein posi­ti­ves Signal. Zugleich wurde uns bewusst, dass wir jetzt stär­ker gefor­dert sein wür­den. Eine Folge von Cas­tros Erklä­rung war die spä­tere Auf­nahme Kubas in den Rat für Gegen­sei­tige Wirt­schafts­hilfe, der Wirt­schafts­or­ga­ni­sa­tion der sozi­a­lis­ti­schen Län­der Ost­eu­r­o­pas. Die wirt­schaft­li­che Zusam­me­n­a­r­beit sollte die kurz nach der Inva­sion von den USA gegen Kuba aus­ge­ru­fene Blo­ckade und die Bekämp­fung der Revo­lu­tion mit wirt­schaft­li­chen Mit­teln kom­pen­sie­ren. Wir kann­ten das ja selbst, denn auch die DDR sollte vom Wes­ten aus­ge­blu­tet wer­den. Kuba war jetzt das erste sozi­a­lis­ti­sche Land Ame­ri­kas und damit ein Teil von uns gewor­den. Dem­ent­spre­chend wurde mobi­li­siert.

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