Stephan Hähnel - Verschwiegene Wasser

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In der Nähe des Historischen Hafens in Berlin-Mitte entdeckt Kapitän Klausen, einst Professor für Biochemie, eine Frauenleiche unter seinem Kahn. Bei der Toten handelt es sich um Sina Roggatz, eine ehemalige Studentin von Klausen. Kriminalhauptkommissar Hans Morgenstern beginnt zu ermitteln. Vor seinen Augen entsteht das Bild einer intelligenten, höchst ambivalenten und sehr verschlossenen Frau, die als Mitbegründerin eines Start-ups eine Methode entwickelte, die an der Geschlechterbestimmung von Küken arbeitete. Aber warum zahlte Sina die anderen Teilhaber des Unternehmens aus, als dieses einem Konkurrenten unterlag? Stephan Hähnel ist mit seinem zweiten Band um den eigenwilligen Berliner Kommissar Morgenstern ein atemberaubender Spannungsroman gelungen. Sein feingesponnener Kriminalfall erzählt vor der Kulisse Berlins von menschlichen Abgründen und greift in eine aktuelle ethische Diskussion von höchster Brisanz ein.

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»Wo haben Sie die Nacht verbracht?«

»Auf dem Bürostuhl.« Klausen hob die Hände, um einem Kommentar vorzubeugen. »Unglaubwürdig, ich weiß! Sina behauptete ein halbes Jahr später etwas anderes.« Er starrte verbissen zur Mühlendammschleuse, vor der sich ein paar Ausflugsdampfer stauten. Dann ergänzte er verbittert: »Für die Presse war die Beschuldigung ein Seite-Eins-Thema. Renommierter Professor als Sexmonster enttarnt. Opfer läuft nackt, nur eingehüllt in ein beflecktes Laken, durch die Universität. Für die Schreiberlinge des Boulevards waren die Fotos von Sinas späterer Aktion ein ausreichender Beweis, um ihre Behauptung, missbraucht worden zu sein, als glaubhaft einzustufen.«

Morgenstern erinnerte sich an den Fall. Die junge Frau war Monate später mit dem Vorwurf, vergewaltigt worden zu sein, an die Öffentlichkeit getreten. Ihre Geschichte hatte eine Welle von Solidarität und in den Medien eine emotional geführte Diskussion, die fast schon hysterische Züge trug, ausgelöst. Fotos, die angeblich eine geschändete Frau zeigten, notdürftig mit einem Laken bedeckt, sorgten für empathische Entrüstung. Nach einiger Zeit wurden alle Vorwürfe fallengelassen. Vorher hatte eine Gruppe von Feministinnen das Laken wie die Fahne eines gestürzten Diktators unter grölendem Beifall vor der Universität verbrannt. Das einzige Beweismittel mutierte durch diese Protestaktion zu einem Heiligenrelikt. Schon damals hatte Morgenstern ein ungutes Gefühl gehabt. Wenn die Wahrheit zu einer Glaubensfrage wird, bedarf es keines Richters mehr.

»Ich mache mir nichts vor«, sagte Klausen resigniert. »Sobald die Presse Wind vom Tod Sina Rogatz’ bekommt, stehe ich erneut im Fokus.«

Morgenstern konnte dem nicht widersprechen. Besorgt fragte er sich, was da aus den Tiefen der Spree ans Licht gekommen war.

° ° °

Rudolf Peisker, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Peisker Pharma AG, reagierte nicht auf das freundliche »Guten Morgen«, das ihm Luise mit einem Lächeln entgegenhauchte. Ohne die kaffeekochende Schönheit zu beachten, durchquerte er das Büro.

»Ihr Bruder konferiert gerade!«

Trotz dieser Mahnung riss er wütend die mit Leder gepolsterte Tür auf, die zum Allerheiligsten des Pharmaunternehmens führte, und marschierte in das Büro des Vorstandsvorsitzenden Alfred Peisker.

»Momentan können Sie …« Die Sekretärin beendete ihren Satz nicht. Sie sprang auf und tippelte empört hinter dem Choleriker her, einerseits um pflichtgemäß zu protestieren und anderseits um den Grund von Rudolfs Wut zu erfahren.

Von allen Vorstandsmitgliedern war Rudolf Peisker das unangenehmste. Ein Frauenheld und Despot, zynisch in allem, was er sagte, und gnadenlos, wenn es um eigene Interessen ging. Ein kräftiger, voluminöser, etwas zu klein geratener Mittfünfziger, dessen gewaltiger Stiernacken angsteinflößend war. Aus Zeitungsberichten wusste Luise, dass er an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main widerwillig Wirtschaftswissenschaft studiert hatte und seine Freizeit mit Ringen verbrachte. Ein vielversprechendes Talent, dem ein Platz in der Nationalmannschaft zugetraut worden war. Angeblich ließ eine Verletzung den Traum platzen. Hinter vorgehaltener Hand hieß es jedoch, Deutschlands Ringerhoffnung sei bei der Einnahme von Anabolika ertappt worden. Um einen Skandal zu vermeiden, hatte der Sportverband ihm ans Herz gelegt, die Karriere an den Nagel zu hängen.

Luise ahnte, Bedeutendes musste schiefgelaufen sein, wenn der Direktor fürs Grobe, wie Rudolfs Funktion im Unternehmen gern umschrieben wurde, derart kochte.

Alfred Peisker unterbrach die Ausführungen eines jungen Asiaten, der gerade vor der Gruppe stand und Zahlen einer Grafik erläuterte, und wandte sich seinem Bruder zu. »Kann ich behilflich sein?«

»Serotin!«, antwortete Rudolf Peisker, griff sich den freien Stuhl des Chinesen und ließ sich darauf nieder.

Das Gesicht des jüngeren Bruders verdüsterte sich. Er brauchte eine Weile, bis er reagierte. »Meine Herren, entschuldigen Sie uns bitte! Familienangelegenheiten. Manche Dinge erlauben keinen Aufschub. Luise, gehen Sie mit unseren Gästen in den Salon. Ich komme so bald wie möglich nach.«

Die vier Vertreter des chinesischen Unternehmens standen höflich lächelnd auf, verneigten sich, nahmen ihre Unterlagen und folgten Luise. Keiner der Herren ließ sich anmerken, dass er den Ernst der Situation verstanden hatte. Dennoch wusste der Vorstandsvorsitzende der Peisker Pharma AG, dass die Unterbrechung der Konferenz die Verhandlungen gefährdete. Sobald die Tür geschlossen war, platzte es aus ihm heraus: »Hast du sie noch alle? Es hat ein Vermögen gekostet, das Vertrauen der Chinesen zu gewinnen. Wir stehen kurz davor, uns mit dem asiatischen Markt zu arrangieren, und du platzt hier rein, als stünde eine Katastrophe bevor!«

Rudolf Peisker zog eine Kaffeekanne, die vor ihm auf dem Tisch stand, zu sich. Er schüttelte sie leicht und flüsterte bedrohlich: »Nah dran, Alfred! Wirklich nah dran!« Etwas ratlos suchte er nach einer unbenutzten Tasse. Als er keine fand, beschloss er, den Inhalt der vor ihm stehenden in eine andere zu gießen. Bedächtig füllte er sie anschließend halb voll mit frischem Kaffee. Bevor er an ihr nippte, ergänzte er süffisant: »Serotin hat Nebenwirkungen. Das Labor in Hanoi meldet, ein Proband sei in der letzten Nacht in eine Klinik eingeliefert worden. Die Testperson ist kollabiert. Womöglich hirntot. Fünf weitere Probanden liegen auf der Intensivstation.«

Alfred Peisker starrte seinen Bruder entsetzt an und richtete den Blick verzweifelt auf die Statistiken, die der Beamer an die Wand warf. »Das hat mit uns nur marginal zu tun«, entschied er dann, nahm die Fernbedienung und schaltete das Gerät aus.

»Wir haben Vietnam-Medical beauftragt, das Zeug zu testen! Wir haben das Patent darauf.«

»Rudolf, beruhige dich! Es gibt Gründe, warum wir externe Labors beauftragen. Risikominimierung. Verantwortung delegieren. Einhundert Prozent rechtliche Unantastbarkeit. Bisher gab es keine Probleme mit dem Wirkstoff, oder?«

Sein Bruder runzelte die Stirn. »Keine, die wir nicht unter dem Stichwort ›übliche Nebenwirkungen‹ listen könnten. Eine, gelinde gesagt, großzügige Interpretation.«

Schweigen erfüllte das geräumige Büro im obersten Stockwerk der Firmenzentrale mit dem traumhaften Blick auf die Gedächtniskirche.

Alfred Peisker stand auf und trat an die Fensterfront. Konzentriert beobachtete er den Platz vor der Kirche, auf dem Händler, Touristen und Taschendiebe ihr Tagwerk begannen. »Die Verantwortung liegt bei Vietnam-Medical«, entschied er und setzte sich wieder auf den Chefsessel. »Die Verträge sind wasserdicht. Niemand wird uns verklagen. Du machst dir unnötig Sorgen. Wir sind nicht für Fehler Externer verantwortlich.«

Erstaunt lehnte sich Rudolf Peisker zurück. Er ließ seinen Kopf kreisen, was an jene Zeit erinnerte, da er vor sportlichen Wettkämpfen zum Aufwärmen Übungen absolviert hatte. Konkurrenten zum Aufgeben zu zwingen, wenn er sie in eine aussichtslose Lage manövriert hatte, gehörte noch heute zu seinen bevorzugten Übungen. Langsam beugte er seinen gewaltigen Oberkörper über den Tisch, als gedachte er, jeden Moment einen Würgegriff anzuwenden. »Bist du so naiv? Hier geht’s nicht um Schmerzensgeld oder Abfindungen. Zur Erinnerung, du hast in einem Interview mit Financial Times erklärt, der Wirkstoff Serotin sei das Gottesteilchen der Pharmazie. Was glaubst du, wer du bist? Der Einstein der Pillendreher? Wenn wir nicht sofort handeln, wird jeder halbwegs begabte Journalist den Artikel ausgraben. Die Presse wird an deine großmundige Ankündigung erinnern. Von wegen, die Peisker Pharma stehe vor einem gigantischen Durchbruch in der Familienplanung! Die Höhe der Abfindungen machen mir keine Sorgen. Dass jemand bei den Tests zu Tode kam? Kann passieren! Aber sobald publik wird, dass wir ohne offizielle Genehmigung Medikamententests veranlasst haben, werden die Behörden uns auf die Finger schauen. Sie werden Fragen stellen, Unterlagen prüfen, das ganze Prozedere beleuchten. Du weißt, woher die Forschungsergebnisse stammen. Sollte ein Zusammenhang aufgedeckt werden, dürfte unsere Aktie ins Bodenlose fallen, und wir werden wieder zum günstigen Übernahmekandidaten. Serotin ist unsere letzte Chance! Das macht mir wirklich Sorgen.«

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