Horst Bosetzky - Das Duell des Herrn Silberstein

Здесь есть возможность читать онлайн «Horst Bosetzky - Das Duell des Herrn Silberstein» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Das Duell des Herrn Silberstein: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Das Duell des Herrn Silberstein»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Mitte des 19. Jahrhunderts ist die Jüdische Gemeinde in Berlin so stark angewachsen, dass der Bau einer neuen Synagoge unumgänglich wird. Ausreichend Platz soll das neue Gotteshaus in der Oranienburger Straße bieten, und repräsentativ muss es sein. Die Gemeinde beschließt, den Auftrag auszuschreiben. Der Architekt Friedrich Silberstein, bisher nur mäßig erfolgreich, wittert die Chance seines Lebens. Selbst Mitglied der Gemeinde, sieht er sich entscheidend im Vorteil. Doch eines Morgens wird Silberstein erschossen auf dem Baugrundstück aufgefunden. Neben dem ehrgeizigen Kommissarius Schlötel stellt auch Aaron, der Sohn Silbersteins, Nachforschungen an. War es ein Konkurrent des ermordeten Architekten, Friedrich August Stüler vielleicht? Oder ist das Motiv in der konfessionell gespaltenen Gemeinde zu suchen? Und welche Rolle spielt Silbersteins Frau, die schöne Sarah? Erfolgsautor Horst Bosetzky ist es gelungen, in einem packenden Roman Berliner Geschichte lebendig werden zu lassen. „Das Duell des Herrn Silberstein“ ist ein spannender Doku-Krimi um den Bau der Neuen Synagoge, eines der schönsten Gotteshäuser Berlins.

Das Duell des Herrn Silberstein — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Das Duell des Herrn Silberstein», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

»Aber Rochow wird seine Strafe nicht absitzen müssen«, merkte Aaron Silberstein an. »Denn man ist schon dabei, Druck auf Hinckeldeys Witwe auszuüben, sie solle den König bitten, ihn zu begnadigen.«

»Das wird er auch.« Moritz Chaumont setzte zu einer tiefschürfenden weltpolitischen Analyse an. »Weil er jeden Offizier braucht, wenn es zum Krieg mit Österreich kommt. Und zu dem muss es kommen, denn einer kann nur das Sagen haben: Wien oder Berlin. Die deutsche Frage!«

Jason Silberstein sah Gerson Bleichröder an. »Sicher kommt der Krieg, denn an dem lässt sich am besten verdienen, und wenn eine Bank einem Staat seinen Krieg finanziert, hat sie ihn später um so sicherer in der Hand.«

Der Banquier machte eine Geste der Hilflosigkeit. »Nebbich … Was können wir dafür, dass das Geld stärker ist als alles andere! Wir müssen sehen, dass sich das Geld vermehrt, denn eine Gesellschaft braucht das Geld, damit sie existiert, wie unser Körper nicht ohne Blut existieren kann. Geld ist Leben.«

»Und es zu verprassen ist eine der sieben Todsünden«, sagte Friedrich Silberstein in Richtung seines Bruders.

»Bin ich Katholik?«, fragte der mit einer kleinen Spitze in Richtung von Moritz Chaumont. »Trägheit, Völlerei, Unkeuschheit – all das wäre einem untersagt. Schrecklich!«

Sarah Silberstein beeilte sich, das Niveau des Gespräches wieder etwas anzuheben, indem sie darauf verwies, welch wunderbare Hervorbringungen im Bereiche der Dichtung man doch dem letzten Jahre zu verdanken habe.

Ihr Schwager tat empört. »Bezeichnest du den Tod Heinrich Heines als wunderbare Hervorbringung?«

»Nein, aber Gottfried Kellers Die Leute von Seldwyla , Eduard Mörickes Mozart auf der Reise nach Prag , vor allem aber Jacob Corvinus’ Die Chronik der Sperlingsgasse. «

»Corvus, der Rabe«, murmelte Charlotte Chaumont.

Wilhelm Raabe, der seinen ersten Roman unter einem leicht durchschaubaren Pseudonym veröffentlicht hatte, reagierte mit einer leichten Verbeugung in ihre Richtung. Ein bisschen schüchtern war er schon, kam er doch aus einem kleinen Nest im Weserbergland, aus Eschershausen, und war noch kein gemachter Mann wie die anderen im Salon, sondern ein gelernter Buchhändler, der jetzt an der Philosophischen Fakultät der Friedrich-Wilhelms-Universität seine Studien betrieb. Gerson Bleichröder fragte ihn, an wem er sich denn beim Schreiben orientiert habe.

»Ein wenig schon an Jean Paul.«

»Ein bisschen fühle ich mich auch an Charles Dickens erinnert«, sagte Sarah Silberstein mit Hinweis auf die gesellschafts- und bildungskritischen Aussagen Raabes.

Jason Silberstein lachte. »Sein Dr. Wimmer ist ja sogar ein schlimmer Revolutionär und muss vor der Polizei in die böhmischen Wälder fliehen. Da kann man einmal sehen, wo es hinführt, wenn einer Schopenhauers pessimistischer Philosophie anhängt. Ich für mich kann da nur ausrufen: Es lebe der König! Mag er noch so schwachsinnig sein.«

Leutnant v. Treppeln verbat sich solche Bemerkungen, und Gerson Bleichröder gab seiner Zuversicht Ausdruck, dass, wenn Kronprinz Wilhelm erst die Regentschaft angetreten habe, in Preußen eine liberale Ära anbrechen werde. »So hat auch dies eine gute Seite.«

»Das klingt mir mehr nach Hegel als nach Schopenhauer«, sagte Jason Silberstein.

Charlotte Chaumont bekannte, dass ihr an der Chronik der Sperlingsgasse die stimmungsvollen und sentimentalen Passagen am besten gefielen, und sie zitierte eines der vielen abgedruckten Gedichte: »Nenn’s Glück! Herz! Liebe! Gott! / Ich habe keinen Namen / Dafür! Gefühl ist alles …«

Aaron Silberstein konnte nicht anders, als sie, von einem nie gekannten Zauber umfangen, anzustarren. »Ich muss das alles heute noch lesen.«

Sein Onkel Jason stieß ihm den Ellenbogen in die Rippen. »Das Lesen alleine macht es nicht, mein Lieber.«

Sarah Silberstein stellte sich so vor ihren Sohn, dass ihm der Blickkontakt zu Mademoiselle Chaumont verloren ging, und schob ihn unauffällig wieder in die Nähe der Tochter Meir Rosentreters.

»Vor allem die Stelle, wo die Tänzerin vor dem König auftreten muss, obwohl ihr Kind im Sterben liegt, hat es mir angetan«, sagte Charlotte Chaumont. »Wer da nicht weinen muss, der hat kein Herz.«

»Ach …« Wilhelm Raabe seufzte. »Wie oft durchkreuzt die Furcht vor dem Lächerlichwerden unsere innigsten, zartesten Gefühle! Man schämt sich der Träne und spottet.«

»Recht haben Sie, junger Mann!«, rief da Jason Silberstein mit einem vermeintlichen Ernst, der viele gar nicht merken ließ, dass er Spott in Vollendung war. »Gefühl ist alles. Wie sagte mein Großvater selig immer: Wen der bojre schel ojlom wil emezn baschtrofn, git er im dem ssejchel. Auf Deutsch: Wenn Gott jemanden bestrafen will, gibt er ihm Verstand.«

Das löste eine kleine Gesprächspause aus, weil alle erst einmal überlegen mussten, wie das wohl gemeint gewesen sein könnte und in welchem Maße sich jeder Einzelne persönlich betroffen fühlen musste.

»Ist man also dumm, wenn man glücklich lächelt?«, fragte schließlich Isaak Hirsch, der ständig strahlte, warf doch seine Manufaktur so viel ab, dass er leben konnte wie ein Fürst.

Man sah Jason Silberstein an, dass er die an ihn gerichtete Frage am liebsten mit einem deutlichen Ja beantwortete hätte, hielt er doch den Freund seines Bruders für recht einfältig. Doch er wollte ihn und die Gastgeber nicht kränken, und so beeilte er sich zu versichern, dass das eine das andere nicht a priori ausschließe. »Und was hat mein Großvater noch gesagt: As got nemt ejnem zu doss gelt, nemt er im dem ssejchel ojch zu. «

Sigismund Stern, der Reformer, war nicht eben beglückt, wenn jemand jiddisch sprach, und brummte: »In Preußen ist Deutsch die Landessprache.«

»Ich würde ja gern preußisch sprechen, wenn es so etwas nur gäbe!«, rief Jason Silberstein, durch den Einwurf kaum irritiert. »Aber gut, dann übersetze ich es kurz: Wenn Gott einem das Geld nimmt, nimmt er ihm auch den Verstand. Daraus lernen wir im Umkehrschluss: Wenn Gott einem viel Geld gibt, gibt er ihm auch viel Verstand. Also, Onkel Isaak, du kannst ganz beruhigt sein.«

Das war Hirsch aber ganz und gar nicht, und Sarah Silberstein musste eingreifen, um ihm weitere Pein zu ersparen. Sie lenkte vom Thema ab, indem sie den jungen Dichter bat, sich doch zu setzen und aus seinem viel gelobten Roman die berühmteste Stelle, die mit der Tänzerin und dem Kind, vorzulesen. Ein Exemplar seines Romans liege bereit.

Wilhelm Raabe leistete dieser Bitte auch Folge, wobei ihn seine Schüchternheit noch sympathischer machte. Unsicher und mit schwacher Stimme begann er und brauchte einige Zeit, sich zu fangen, ohne auch dann die Ausstrahlung eines gelernten Schauspielers zu erreichen:

»Arme, arme Mutter! Mit geschminkten Wangen und den Tod im Herzen zu tanzen! Du hörst nicht die tausend jubelnden Stimmen der Menge, du hörst nicht die rauschende Musik: das Ächzen des winzigen, sterbenden Wesens in der fernen Dachstube übertönt alles.«

Sarah Silberstein registrierte mit heimlicher Zufriedenheit, dass da kein Auge trocken blieb, auch so hartgesottene Männer wie der Leutnant, der Banquier und allen voran ihr Schwager kamen gegen ihre Rührung nicht an. Erst recht nicht an der Stelle, wo die Tänzerin nach Ende der Vorstellung mit der Droschke nach Hause fährt und die Treppe hinaufläuft. Totenbleich ist sie, wirft den nassen Mantel zu Boden und stürzt im fantastischen Kostüm einer Teufelin auf das Kinderbettchen zu.

»Mein Kind! Mein Kind!«, flüstert sie, in grässlicher Angst den Doktor ansehend. Sie beugt sich, sie hört den leisen Atem des Kindes: Es lebt noch! – Das schwarze Lockenhaupt mit dem Flitterputz von Glasdiamanten und feuerroten Bändern sinkt auf das ärmliche Kissen.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Das Duell des Herrn Silberstein»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Das Duell des Herrn Silberstein» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Das Duell des Herrn Silberstein»

Обсуждение, отзывы о книге «Das Duell des Herrn Silberstein» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x