Manfred Eisner - Cantata Bolivia

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Im letzten Teil dieser Trilogie begleiten wir unsere Freunde aus der Kleinstadt Oldenmoor in den Elbmarschen Schleswig-Holsteins auf den Weg in ihr Exil in Bolivien, jenes Land, das sie nach ihrer in letzter Minute noch geglückten, abenteuerlichen Flucht aus den Fängen der nationalsozialistischen Häscher schließlich aufgenommen hat. Gemeinsam mit ihnen erleben wir nun ihre ersten Begegnungen und die dabei gewonnenen Eindrücke einer für sie bis dahin unbekannten und bizarren, neuen Welt. Dabei haben sich viele der geschilderten Begebenheiten wirklich oder so ähnlich abgespielt; einige sind aber auch frei erfunden, um Leserinnen und Lesern die wahren Orte sowie die Landesszenerie und deren Bewohner – ergänzt durch einige Abbildungen – ein wenig näher zu bringen. Nur zögernd gelingt unseren Protagonisten, ebenso wie den vielen anderen geflüchteten Immigranten, eine allmähliche Annäherung an die fremde Umgebung mit Einheimischen, die nach deren Empfinden oft ganz anders ticken. Übrigens sind neben manchen fiktiven auch mehrere Personen, von denen hier die Rede ist, real und aus der damaligen Zeit gegriffen, einige unter imaginärem, aber so mancher auch unter seinem tatsächlichen Namen.

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Beide Männer, sowohl Thorsten Steenfahrt als auch Heino Tiedemann, haben in diesen Tagen ihren Einzugsbefehl zur Wehrmacht erhalten. Hinnerck Reimers, der treue Fuhrparkmeister, wurde bereits vor zwei Wochen als Mechaniker nach Neumünster zum dortigen Fliegerhorst beordert. Auch einige der jüngeren Bäckergesellen und sogar der junge Bote, Volker Thies, der bisher wegen körperlicher Schwäche vom Militärdienst zurückgestellt wurde, sind eingezogen worden. Es wird eng für die Aufrechterhaltung des ordentlichen Funktionierens der Bäckerei. Da offensichtlich in der ganzen Umgebung Oldenmoors ähnliche Bedingungen herrschen, schlägt der getreue NSDAP-Parteigenosse Tiedemann vor, sich sowohl bei seinem Ortsgruppenleiter Straßner als auch beim Orts-Handwerksführer Voss für die Zuteilung von Ersatz-Arbeitskräften – sprich: ausländischen Kriegsgefangenen – einzusetzen. Hans-Peter hat ein ungutes Gefühl, die in seinen Augen bedauernswerten Opfer und widerrechtlich deportierten Menschen zur Zwangsarbeit in seinem Betrieb beschäftigen zu müssen, aber eine andere Wahl bleibt wohl auch ihm nicht. Er kann sich vorstellen, was sein Schwiegersohn Heiko Keller und dessen Freund Josef Rembowski, die ins Exil gegangenen, eigentlichen Inhaber der Backwarenfabrik, zu einer solchen Maßnahme sagen würden. Mit der deutschen Besetzung Hollands ist allerdings auch die bisherige Deckanschrift des Bäckermeisters van der Merwe in Amsterdam, über die bisher noch ein Briefkontakt mit Heiko und Josef in Bolivien möglich war, verloren gegangen.

* * *

Nach der dreiundzwanzigtägigen Schifffahrt von Genua aus – über das Mittelmeer und durch die Enge von Gibraltar, dann über den Atlantischen Ozean sowie durch den Panamakanal und schließlich entlang der Ostküste Südamerikas – gelangt endlich die Conte Biancamano samt den 1.700 Flüchtlingen an Bord heil und mit Glück in die Bucht vor Arica, wo sie in den aufgewühlten hohen Wellen des Pazifischen Ozeans ihren Anker setzt. Das große Schiff ist zu mächtig, um an der viel zu kurzen Pier des kleinen chilenischen Hafens festmachen zu können.

Heute – es ist der 18. Mai 1940 – ist just der Tag, an dem die kleine Lissy Keller ihren fünften Geburtstag feiert. Während Oliver und Lissy noch im tiefen Schlaf in ihren Kojen versunken sind, ist Clarissa schon beim ersten Morgenlicht, das durch die Bullaugen in die Kabine drang, ganz leise aufgestanden.

Cantata Bolivia - фото 1 Cantata Bolivia - фото 2 Sie schaut hinaus über das raue Meer und erblickt trotz des hin - фото 3 Sie schaut hinaus über das raue Meer und erblickt trotz des hin und her - фото 4 Sie schaut hinaus über das raue Meer und erblickt trotz des hin und her - фото 5

Sie schaut hinaus über das raue Meer und erblickt trotz des hin und her rollenden Schiffes die etwas entfernte Küste, Frachtschiffe, Kräne und die Hafengebäude Aricas. Dann unterzieht sie sich einer schnellen Katzenwäsche – die muss für heute genügen! Nachdem sie sich angezogen hat, packt sie mit gezieltem Griff die restlichen noch im Spind befindlichen Kleidungsstücke in den offen liegenden Handkoffer. Behutsam legt sie die Tageskleidung bereit, die ihre Kinder bei der Ausschiffung anziehen sollen. Darunter auch ein neues Kleid, eine kleine niedliche Puppe und einige Süßigkeiten als Geburtstagsgeschenke.

Oliver ist währenddessen erwacht und hat die Augen geöffnet. Lautlos beobachtet er das Hin- und Hergehen der Mutter, bis diese bemerkt, dass der Junge wach ist. Mit einem Lächeln geht sie an seine Koje, umschließt ihn mit den Armen und küsst ihn. „Guten Morgen, mein Liebling“, flüstert sie ihm ins Ohr. „Stell dir vor, das Schiff ist endlich angekommen, und heute gehen wir von Bord.“ Erfreut erwidert Oliver die liebevolle Umarmung der Mutter. Diese legt dem Kind den Zeigefinger auf die Lippen: „Pst, mein Schatz, leise! Lass Lissy noch etwas schlafen. Du könntest jetzt aufstehen, dir die Zähne putzen und dich ein wenig waschen. Dann zieh dich an, deine Sachen liegen schon auf dem Stuhl bereit.“

Während Oliver sich wäscht, packt Clarissa seinen Pyjama in den Koffer. Dann schaut sie zu Elisabeths Koje und bemerkt, dass diese im Begriff ist aufzuwachen. Sie eilt zu ihrem Mädchen, nimmt es in die Arme und küsst es liebevoll. „Herzliche Glückwünsche zu deinem Geburtstag, liebste Lissy! Alles, alles Gute, bleib gesund, mein liebes Kind!“ Auch Oliver ist herbeigeeilt, küsst und beglückwünscht seine Schwester. Besonders erfreut sich Lissy an ihrer neuen kleinen, blonden Puppe und an dem neuen Kleidchen, das Clarissa ihr anzieht. Kurz darauf beklagt sie jedoch, dass irgendetwas sie am Rücken kratzt. Clarissa geht dem nach und entdeckt, dass im Futter des Kleides etwas mit einer winzig kleinen Sicherheitsnadel befestigt ist. Überrascht holt sie den Fünfzig-Reichsmark-Schein hervor, den sie damals, vor den Argusaugen des strengen Zollbeamten verborgen, samt dem Kleidchen in den Koffer gepackt hatte. Erfreut über den unerwarteten Fund gehen die drei zum letzten Mal in den Speisesaal des Schiffes, um zu frühstücken.

Die Matrosen der Conte Biancamano haben die Rettungsboote von den Davits in die rauen Pazifikwellen herabgelassen, wo sie nun an ihren Festmacherleinen wild hin und her schwojen. Auch die seitlich von der Bordwand heruntergelassene Gangway schwankt meterhoch im Wellengang auf und ab. Trotz der redlichen Bemühungen des Schiffspersonals, die länglichen Ruderkähne einigermaßen ruhig zu halten, gelingt den meist verängstigten Passagieren nur mit großen Schwierigkeiten der rechtzeitige und gezielte Sprung in die Boote. Vor Schreck steht Clarissa wie versteinert im letzten unteren Viertel der mächtig wogenden Gangway und hält sich krampfartig an dem Seitenreep fest. Ein beherzter Matrose nimmt sie wie eine Feder in die Arme und springt mit ihr hinüber in das wankende Boot. Zwei seiner Kollegen tun das Gleiche mit Lissy und Oliver. Als das Boot komplett ist, greifen sechs Matrosen zu den Riemen und rudern mit geballten Kräften gegen die starke Dünung gen Hafenpier.

Mit den eigenen Lastkränen des Schiffes werden Koffer, Kisten und Gepäck der Passagiere auf größere Lastkähne verladen. Gerade als Oliver zum Schiff zurückblickt, sieht er deutlich, wie einer ihrer Seekoffer aus dem Hebenetz schlüpft, über Bord geht und auf nimmer Wiedersehen im Stillen Ozean versinkt. „Mami, da, da sieh mal, unser Koffer ist ins Wasser gefallen!“, meldet er aufgeregt. Clarissa ist zu angespannt, um in diesem Augenblick von Olivers Meldung Notiz zu nehmen. Mit einer Hand hält sie sich am Boot fest, mit der anderen klammert sie Lissy an sich, bis sie schließlich heil an der Hafenpier angelangt sind und hilfreiche Hände ihnen auf das feste Land unter den Füßen helfen.

Nach dieser derart aufreibenden Anlandung versammeln sich zunächst alle Passagiere in einer sehr geräumigen Zollhalle am Bahnhof von Arica, wo sie nach Erledigung der Einreiseformalitäten Ausschau nach ihrer Habe halten. Clarissa sucht aus der gewaltigen Anhäufung von Gepäckstücken die eigenen Schiffs- und Handkoffer heraus und lässt diese mit Hilfe von mit Handkarren bewaffneten Gepäckträgern an einer Sammelstelle deponieren. Lissy und Oliver sitzen geduldig auf einem der Schiffskoffer, bis die drei Handkoffer und die nunmehr nur noch zwölf großen Gepäckstücke eingesammelt sind: Oliver hatte sich nicht getäuscht, einer ihrer Schiffskoffer ist tatsächlich verloren gegangen.

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