Horst Bosetzky - Auge um Auge

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Dr. Karl-Heinz Waschinsky, Historiker an der Freien Universität, die in West-Berlin als Gegenstück zur kommunistischen Humboldt-Universität gegründet wurde, entgeht im Frühjahr 1954 nur knapp einem Mordanschlag. Während Oberkommissar Hermann Kappe ausgerechnet in seinem letzten Fall vor der Pensionierung im Dunkeln tappt, hat Otto Kappe, sein Neffe und Kollege, einen Giftmord aufzuklären. Opfer ist der Sohn von Dr. Mialla, einem beliebten Arzt aus Lichterfelde. Erst nach einem weiteren Mordversuch erkennen Hermann und Otto Kappe einen Zusammenhang zwischen ihren beiden Fällen. Dabei kommt die Verstrickung des Dr. Mialla in die Verbrechen der NS-Zeit ans Tageslicht.
Es geschah in Berlin, bekannt als 'Kappe-Reihe', spiegelt in fiktiven Kriminalfällen das Berlin des 20. Jahrhunderts wieder. Krimi-Altmeister Horst Bosetzky lässt Hermann Kappe, den bisherigen Protagonisten der Serie, seinen letzten Fall lösen. Auf beklemmende Weise macht er sinnfällig, wie sehr die 50er Jahre noch durch die nationalsozialistische Vergangenheit bestimmt waren.

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Da nahm Hermann Kappe dann seine Klara in den Arm und drückte sie an sich.

In diesem Moment klingelte das Telefon. Otto Kappe machte eine abwehrende Handbewegung. «Ich geh nicht ran, heute am Geburtstag habe ich keinen Bereitschaftsdienst.»

«Ich aber!», rief Hermann Kappe und eilte zu dem kleinen Tischchen im Flur, auf dem das schwarze Telefon stand. Und richtig, der Anruf war für ihn.

«Mordanschlag in Steglitz, Muthesiusstraße. Vor der Nummer 14 sind mehrere Schüsse auf einen Mann mittleren Alters abgegeben worden. Der oder die Täter sind flüchtig.»

«Ich komme!»

Das war leichter gesagt als getan, denn Kappe besaß keinen eigenen Wagen, und sein Bruder wie sein Neffe hatten schon zu viel getrunken, als dass sie sich noch hinters Steuer setzen konnten. Also musste Kappe sich eine Taxe rufen.

«Dein letzter Fall!», rief ihm sein Bruder Oskar hinterher. «Den musst du noch mal so richtig genießen!»

Diese Bemerkung traf Kappe wie ein Pfeil in den Rücken. Der letzte Fall – danach würde ein tiefes Loch folgen. Ein Leben ohne Sinn und Ziel. Blieb nur noch das Warten auf den Tod.

Das Taxi kam. Als Privatmann hätte er sich einen solchen Luxus nicht leisten können, und Kappe konnte nur hoffen, dass ihm sein Dienstherr den Fahrpreis erstattete. Er stieg hinten ein und nannte das Fahrziel.

Der Taxifahrer lachte. «Wenn Se da noch wat essen woll’n, wer’n Se Pech ham. Det heißt zwar Steaklitz, aba et jibt da keene Steaks.»

Kappe brauchte eine Weile, um das zu begreifen. Dann sagte er: «Nein, nein, ich komme gerade von einer Geburtstagsfeier und habe schon gegessen.»

«Und jetz’ jeht et nach Hause?»

Kappe fühlte sich wie in einem Verhör und antwortete deshalb vage: «Wo ist man schon zu Hause?» War er an jedem Tatort zu Hause? Er hatte Marlene Dietrichs Stimme im Ohr:

Ich bin von Kopf bis Fuß

auf Liebe eingestellt,

denn das ist meine Welt.

Und sonst gar nichts.

Das ist, was soll ich machen,

meine Natur …

Seine Natur war seit Jahtzehnten auf Mordermittlungen eingestellt, sonst gab es da nicht viel. Sicher, er hatte Klara, die Kinder, die Familie, aber sein Beruf war für ihn immer die Erfüllung gewesen. Und nun?

Seit 1910 lebte Kappe in Berlin und war stolz darauf, nahezu jede größere Straße zu kennen. So hatte er auch jetzt die optimale Route im Kopf. Wollte der Taxifahrer Umwege fahren, konnte er ihn sofort zurechtweisen. Es war zwar nicht sein Geld, aber trotzdem. Kappe hatte schon einige schlechte Erfahrungen mit Taxifahrern gemacht. Nicht nur, dass sie oft ein paar Kilometer mehr herausschlagen wollten, viele von ihnen redeten auch ohne Unterbrechung.

Sein Fahrer heute war keine Ausnahme und zählte ihm alle bekannten Persönlichkeiten auf, die er in letzter Zeit gefahren hatte, vom Boxer Bubi Schulz über den Schlagersänger Bully Buhlan bis hin zum Volksbildungssenator Joachim Tiburtius.

«Da haben Sie ja wirklich einen schönen Beruf», sagte Kappe etwas gelangweilt.

«Und wat machen Sie?»

Kappe wich aus. «Ich sorge dafür, dass Menschen bekannt werden und in die Presse kommen.»

«Ah, Sie sind vom Fülm und entdecken Schauspieler?»

«Nee, ich bin von der Kripo und suche keine Filmsternchen, sondern Mörder. Und es gibt durchaus welche, die richtige Berühmtheiten geworden sind. Der Haarmann aus Hannover zum Beispiel oder der Berliner S-Bahn-Mörder.»

Der Taxifahrer lachte. «In mei’m Beruf wer’n wir ja imma nur amordet, wir sind keene Mörda.»

Endlich waren sie in der Muthesiusstraße angekommen. Vor einem der Mietshäuser aus der Gründerzeit standen zwei Funkwagen. Das musste die Nummer 14 sein. Kappe bezahlte und ließ sich eine Quittung geben.

«Na dann, the hunt is on

Kappe staunte über so viel Fremdsprachenkenntnisse, aber der Mann fuhr sicher auch die englischsprachigen Stars der Filmfestspiele durch die Stadt. Kaum war Kappe ausgestiegen, kam ein junger Mann auf ihn zu: sein neuer Assistent Günter Kynast. In einem Film mit dem Titel Ein Amerikaner in Berlin hätte er die Hauptrolle spielen können. Kynast war ein Typ von Kollege, wie Kappe ihn bisher noch nicht erlebt hatte. Auf seinem Steckbrief hätte Folgendes gestanden:

Geboren: 2. Oktober 1927 in Berlin.

Wohnhaft: Neukölln, Silbersteinstraße 70 (unweit Hermannstraße).

Bildung/Beruf: Mit 17 Jahren nach Niedersachsen evakuiert, dort als Schüler zum Volkssturm gekommen, englische Kriegsgefangenschaft. Rückkehr nach Berlin und dort Ausbildung zum Schutzpolizisten. Hervorragende dienstliche Leistungen, nach Abschluss der notwendigen Weiterbildungsmaßnahmen 1953 Kriminalassistent.

Familie/Privatleben: Vater Briefträger, Mutter Verkäuferin bei Koffer-Panneck in der Karl-Marx-Straße in Neukölln. Nicht verheiratet, ständig neue «Bräute», Stammbesucher in der «Eierschale» am Breitenbachplatz.

Äußeres: Gutaussehend, Typ James Dean, amerikanisiert.

Charakter: Das Leben genießend, keine großen Zukunftspläne, schlagfertig bis schnoddrig, berlinert aber nur in Maßen.

Vorlieben: Tanzen, liebt Rock ’n’ Roll, alle Sportarten, vor allem Motorsport und Fußball (passiv Tasmania 1900, aktiv VfB Britz). Abneigung gegen bürgerliche Hochkultur, hasst insbesondere Opern.

Den «ersten Angriff», wie es in der Fachsprache hieß, hatten Kynast und die Kollegen von der Spurensicherung schon hinter sich, und Kappes Assistent hatte eine ganze Menge zu berichten. «Gegen 21 Uhr 45 sind vor dem Hause Muthesiusstraße 14 mehrere Schüsse auf einen gewissen Doktor Karl-Heinz Waschinsky abgegeben worden. Die ersten beiden haben ihn verfehlt. Dann zielte der Täter auf die unteren Körperpartien, und Waschinsky wurde durch Kugeln in den Oberschenkel und den Bauch lebensgefährlich verletzt. Man hat ihn nach Halensee ins Salernitana-Krankenhaus gebracht.»

«Hm …Danke.» Kappe suchte seine Gedanken zu ordnen. «Woher wissen Sie, dass der Mann auf den schönen Namen Wyschinski hört? Das ist doch hoffentlich nicht dieser berüchtigte Andrei Wyschinski?» Der hatte als Generalstaatsanwalt bei Stalins Säuberungsaktionen entscheidend mitgewirkt und war bis zum vergangenen Jahr sowjetischer Außenminister gewesen.

Kynast lachte. «Das gäbe ja was. Nee, unser Mann heißt Waschinsky, mit a vorne und y hinten. Er ist wissenschaftlicher Oberassistent an der FU, Friedrich-Meinecke-Institut. Das steht in seinen Papieren. Die Brieftasche war ihm aus dem Jackett gefallen.»

«Ah ja.» Kappe hatte noch immer die Stimme seines Bruders im Ohr: Dein letzter Fall! Den musst du noch mal so richtig genießen! Nach dem, was er eben gehört hatte, schien die Sache Waschinsky recht ungewöhnlich zu sein. Es musste schon einen sehr gewichtigen Grund geben, einen Mann aus dem akademischen Mittelbau der Freien Universität auf offener Straße zu erschießen. Und Kappe wäre kein Kind der Frontstadt West-Berlin gewesen, wenn er nicht sofort an ein politisches Motiv gedacht hätte. Hoffentlich kamen nicht die Amerikaner und rissen die Ermittlungen an sich! Immerhin gehörte der Bezirk Steglitz zu ihrem Sektor. Wollte Kappe den Anschlag auf diesen Waschinsky selbst aufklären, musste er den Eindruck vermitteln, dass es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um eine Beziehungstat handelte. Aber welche enttäuschte oder verlassene Frau in West-Berlin konnte schon auf eine Schusswaffe zurückgreifen?

«Sie sind so schweigsam.» Kynast sah ihn fragend an.

«Nun, nach so vielen Dienstjahren, wie ich sie auf dem Buckel habe, sucht man erst einmal sein Gedächtnis nach ähnlichen Fällen ab, um Ansatzpunkte für die Tätersuche zu finden. Haben Sie schon Zeugen auftreiben können?»

«Ja, den Mann da im Funkwagen.» Kynast zeigte auf die andere Straßenseite hinüber. «Das ist der Tischlergeselle Herbert Friemel. Leider hat er einen über den Durst getrunken, was seine Wahrnehmung etwas getrübt haben dürfte.»

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