Herbert Lipsky - Um Gottes willen, ein Mediziner!
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Einige begnadete Zecher besuchten einmal am Vormittag, noch im euphorischen Stadium des Alkoholkonsums, voll Tatendrang die Chemievorlesung. Der Chemieprofessor war ein sehr strenger Mann, Humor war bei ihm absolut unvorstellbar. Der hoffnungsvolle Medizinernachwuchs hatte mehrere Schilder von Gasthäusern und Baustellen sowie Verkehrszeichen ungesetzlich entfernt. Die Studiosi betraten den Hörsaal während der Vorlesung im Gänsemarsch, sozusagen mit ihren Schildern eine Minidemonstration bildend. Der erste trug ein Schild mit der Aufschrift „Einbahn“, dann folgten „Halteverbot“, Universitätssportplatz“, „Klöcher-Weinstube“, und „Baumeister Manninger“. Damit waren auch die einzelnen Stationen ihrer durchzechten Nacht einigermaßen genau nachgezeichnet. Sie marschierten schweigend durch die Vorlesung, am Vortragenden vorbei, alles erstarrte. Sie verließen den Hörsaal wieder, um draußen in ein infernalisches Gelächter auszubrechen. Zu ihrem Glück hatte der strenge Chemieprofessor die Vorlesung an diesem Tag seinem Dozenten überlassen. Dieser war ein beliebter und humorvoller Mann. Er schüttelte nur den Kopf und bemerkte: „Wenn die nur nicht so entsetzlich stinken würden!“ Die ganze Aktion blieb unverfolgt und ungeahndet.
Im Grazer Nachtleben spielten die Medizinstudenten eine wichtige und auch gefürchtete Rolle. Sie wurden auf den Maturabällen meist sorgfältig überwacht, damit sie nichts anstellten. Den schlechten Ruf hatten sie sich auf einem Nobelball – und nicht nur dort – erworben. Auf diesem Ball dauerte die mitternächtliche Pause der Musikkapelle, es war die bekannte Mirkoband, den Medizinern einfach zu lang. Kurz entschlossen wurde das Podium betreten, man bemächtigte sich der Instrumente und begann mit einer entsetzlichen Katzenmusik. Die Reaktion auf diese spontane Musikdarbietung war geteilt. Viele riefen Bravo, viele lachten. Die empörten Veranstalter, junge Damen, rissen den Medizinern die Instrumente aus der Hand, zerrten die Mediziner von der Bühne und warfen sie hinaus.
Grazer Lokale
Es gab eine Reihe von Lokalen in den 50-er Jahren, die natürlich alle nicht so schick waren, wie es solche heute sind. Typische Studentenlokale sind auch schon damals die Wartburg und die Goldene Kugel gewesen. Beide lagen in der Nähe der Universität, so dass es uns sehr einfach gemacht wurde, anstatt der Vorlesung ein Krügel Bier zu trinken. Dies war besonders am Vormittag äußerst gefährlich, denn es ist leichter noch ein Krügel zu trinken, als die nächste Vorlesung zu besuchen. Eine bevorzugte Vormittagsbeschäftigung anstelle des Studiums war es auch, Karten zu spielen. Dies geschah vorwiegend in der Mensa. Das Lieblingsspiel zu unserer Zeit war Preferance. Nicht wenige Studenten haben mehrere Semester nichts anderes gemacht, als nur Preferance gespielt. Einige damals noch existierende Kaffeehäuser hatten Billardtische, auch dieses Spiel war recht beliebt. In der Goldenen Kugel gab es schon in den 50-er Jahren eine sehr große Auswahl von Biersorten. Es waren etwa 200. Die große Gruppe der damals in Graz studierenden Norweger hatte dort ihr Quartier aufgeschlagen. Es gab ein Norwegerzimmer. Kam man durch Zufall in dieses Norwegerzimmer hinein, so war es ratsam, es so bald wie möglich zu verlassen, denn die Norwegischen Studenten waren nicht unbedingt friedlich. Sie waren hier unter sich und nicht sehr gesellig. Man sah dann durch Rauchschwaden nordische Blondköpfe in den verschiedensten Stadien der Trunkenheit sitzen, langsam sprechen oder schlafen. Gelegentlich stolperte einer heraus, um seine überfüllte Blase zu entleeren. Trotz ihrer Trinkgewohnheiten waren die meisten von ihnen ausgezeichnete Studenten.
Ein uriges Lokal lag in der Grazer Innenstadt: die Boheme. Es war finster, schmuddelig und doch für Trinker aller gesellschaftlichen Schichten ein Paradies. Die Besitzerin hieß Luise. Sie war schon in vorgerückten Jahren, hatte gefärbtes blondes Haar und viel Wasser in ihren Beinen. Trotz des Herzleidens stand sie unermüdlich hinter der Theke und schenkte ihre selbst fabrizierten Schnäpse und Liköre aus. Diese hatten eigenwillige Namen wie Herz-As oder Goldener Hirsch. Bei manchen machte sie Kreuzzeichen beim Ausschenken. Für uns Studenten mit schwacher Kasse ein Eldorado. Der billigste Schnaps kostete nur 1 Schilling. Man traf dort verkrachte Existenzen, Künstler, Schauspieler und einfache anonyme Trinker. Die Luise war eine Seele von einem Menschen, konnte aber auch sehr streng sein. Wenn sich jemand über sie lustig machte oder sich schlecht benahm, griff sie rasch zur Sodawasserflasche und spritzte diesen Sünder unbarmherzig an. Ich erlebte bei ihr einmal einen Streit zweier Künstler um einen jungen und unschuldigen volltrunkenen Knaben. Beide wollten ihn haben. Der Knabe wurde hin- und hergezogen, es wurde ihm ins Ohr geschrieen: „Geh doch nicht zu diesem Schwein.“ Der andere schrie: „Du bist ein noch größeres Schwein.“ Und so ging es hin und her. Am Ende löste der junge Mann selbst das Problem, indem er sich mitten im Lokal vor der Theke übergab. Luise forderte alle Anwesenden auf, unverzüglich diesen Saustall aufzuwischen. Keiner von uns machte dazu Anstalten. Mit einer Sodawasserflasche im Anschlag wies sie uns um 8 Uhr abends aus dem Lokal und sperrte es zu. Sie hätte nicht gezögert uns damit anzuspritzen. Bei ihrem Begräbnis war ein Großteil der Kundschaft zugegen. Feierliche Reden wurden gehalten und echte Tränen flossen. Alle wussten, ohne Luise konnte die Boheme nicht mehr das gleiche sein wie früher. Und so war es auch.
Ein eher nobles Lokal in der Herrengasse im Zentrum von Graz war die Pinguinbar, in Chrom und Neonstil der 50-er Jahre gehalten. Die Preise waren für die Studenten schon schwieriger zu verkraften. Es gab dort immer eine gewisse Anzahl von hübschen Mädchen, zwar höchst selten allein, aber immerhin war dies Anreiz genug, um hinzugehen. Für die wenigen Besitzer von Autos und Vespas war es absolut wichtig, vor diesem Lokal in der Stadtmitte zu parken. So wurde man sicher gesehen. Die Herrengasse, die „Rue“, wie man sie damals nannte, war noch nicht Fußgängerzone, und man konnte den ganzen Tag mit seinem Fahrzeug auf- und abfahren und nach Mädchen Ausschau halten. Einer der größten Aufreißer war ein späterer Zahnarzt. Zunächst mit Vespa, später mit Porsche, zog er unermüdlich seine Runden. Sein Spruch, welcher eine hohe Erfolgsquote hatte, lautete: „Liebes Fräulein, darf ein junger Arzt Sie zu einem Kaffee einladen?“ Dieser Gewohnheit blieb er sein ganzes Leben lang treu. Er hatte sich diese Anrede so angewöhnt, dass er kein Wort davon mehr weglassen konnte. Schon fast 50 Jahre alt, hörte einer seiner Freunde ihn wieder einmal eine Frau so ansprechen. Er blieb stehen und bat ihn eindringlich: „Bitte, lass doch wenigstens das Wort ‘jung’ weg.“ Als später in seinem Leben seine Erfolgsquote zu sinken begann, ergänzte er diese durch Erzählungen. Burli wusste, was er seinem Ruf schuldig war. Immerhin saß er sein ganzes Leben in den Jurys der Schönheitswettbewerbe.
Mit einem Freund verbrachte er einmal eine Woche am Arlberg, der Schnee war traumhaft, das Skifahren herrlich, aber mit Damen klappte es nicht so richtig. Seinem Freund war das egal, aber in Burli nagte der Misserfolg. Auf der Heimreise grübelte er. Damals war es üblich, bevor man nach Graz zurückkehrte, in Frohnleiten beim Gasthof Weissenbacher einzukehren. Beim Essen sagte er zu seinem Freund: „Wir müssen jetzt unsere Geschichten über den Arlberg abgleichen. Sie dürfen sich nicht widersprechen.“ Ja, ein guter Ruf ist rasch ruiniert.
Das noble Kaffeehaus war damals die Columbia, das heutige Operncafe. Hier verkehrte die bessere Gesellschaft und auch die, die sich dafür hielt. Viel hat sich nicht geändert. Die jungen Leute von damals sitzen auch heute noch etwas ergraut oder glatzköpfig dort, ihre Kinder und Enkelkinder neben ihnen. Damals studierten viele Griechen und Ägypter in Graz. Die Columbia war auch ihr Lieblingslokal. Einige von ihnen sind für immer bei uns geblieben. Sie wurden von der Grazer Gesellschaft völlig absorbiert und assimiliert.
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