Gerhart Hauptmann - Das Abenteuer meiner Jugend

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Gerhart Johann Robert Hauptmann war ein deutscher Dramatiker und Schriftsteller. Er gilt als der bedeutendste deutsche Vertreter des Naturalismus, hat aber auch andere Stilrichtungen in sein Schaffen integriert. 1912 erhielt er den Nobelpreis für Literatur.Hauptmanns Frühwerk erhielt unterschiedliche Kritiken. Konservative Kreise und auch die Regierung waren von seinen gesellschaftskritischen Dramen nicht begeistert, was sich durch Zensur bemerkbar machte. Weil er ein glühender Sozialist war, wurden seine Stücke zu Zeiten Kaiser Wilhelms II. aus den kaiserlichen Theatern verbannt.Hauptmann galt zu Lebzeiten im Ausland als der repräsentative Dichter Deutschlands. Der ungarische Philosoph und Literaturkritiker Georg Lukacs nannte Hauptmann später den «Repräsentationsdichter des bürgerlichen Deutschlands».In «Das Abenteuer meiner Jugend» schildert Hauptmann die erste Hälfte seines Lebens.Null Papier Verlag

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Durch Jo­han­nas Er­fol­ge wur­de da­mals Tan­te Eli­sa­beth Straeh­ler, eine der nun ver­wais­ten Schwes­tern vom Dachrö­dens­hof, aus ih­rem Ver­steck her­vor­ge­lockt. Dass sie be­reits zwei­und­drei­ßig zähl­te, die Nich­te Jo­han­na aber kaum sieb­zehn, konn­te sie die­ser schwer ver­ge­ben. Noch ist mir ihr Ant­litz er­in­ner­lich, des­sen Nase und Mund eine ge­wis­se Scheel­sucht nicht ver­ber­gen konn­ten, wenn sie Jo­han­nas an­sich­tig ward. Da trug mei­ne Schwes­ter etwa ein zu kur­z­es Kleid, oder es war zu tief aus­ge­schnit­ten. Sie nann­te es auch einen Skan­dal, wenn es sich durch leb­haf­te Far­ben und hüb­schen Schnitt aus­zeich­ne­te, und stand nicht an, auf ge­wis­se pro­vo­kan­te Da­men der Stra­ße da­bei an­zu­spie­len. Ihr Mund­werk brach­te es manch­mal so weit, dass sich Hann­chens Zorn in wü­ten­den Trä­nen aus­tob­te.

*

Die Res­te des Geis­tes vom Dachrö­dens­hof stan­den nicht mehr im Zen­trum des Orts, son­dern wa­ren gleich­sam ir­gend­wo ins Dun­kel der Pe­ri­phe­rie ge­rückt, be­son­ders seit Man­ser er­schie­nen war und eine an­geb­lich ziem­lich pomp­haf­te Re­si­denz in den lan­gen Dienst­ge­bäu­den hin­ter dem Brun­nen­hof er­rich­tet hat­te. Für das buck­li­ge Tänt­chen Au­gus­te gilt dies in­des­sen nur be­dingt. Fromm und re­si­gniert wie sie im­mer war, wur­de sie nur durch das bit­te­re Auf­bäu­men ih­rer Schwes­ter ge­gen die ver­än­der­ten Um­stän­de auf­ge­stört und in de­ren see­li­sche Mi­se­ren wie­der und wie­der ge­gen ihre Nei­gung hin­ein­ge­zo­gen. Ge­mein­sam frei­lich war bei­den Schwes­tern die ent­schie­de­ne Ab­sa­ge an die neue Zeit, die sie durch­aus nicht ver­ste­hen konn­ten, nur dass Tan­te Au­gus­te sich nicht erst jetzt von der Welt ab­zu­wen­den brauch­te, da sie schon seit lan­gem ihr Ge­nü­gen in der Bi­bel, in Tho­mas a Kem­pis, in from­men Poe­si­en und Mu­sik ge­sucht und ge­fun­den hat­te.

*

Um jene Zeit schloss ich mich auf eine fast selt­sa­me Wei­se an mei­ne Schwes­ter an. Lieb­te ich sie? War es Ei­fer­sucht? Ich maß­te mir je­den­falls an, sie auf man­cher­lei Wei­se zu ty­ran­ni­sie­ren.

Ich hat­te Freu­de an je­dem heim­li­chen Scha­ber­nack. Hat­te mei­ne Schwes­ter sich in den hei­ßen Nach­mit­tags­stun­den, um zu schrei­ben, zu le­sen oder zu ru­hen, in ihr Zim­mer zu­rück­ge­zo­gen und ein­ge­schlos­sen, was bei dem Gast­hof­be­trieb nur na­tür­lich war, so schlich ich her­an, klopf­te be­schei­den an die Tür und war, wenn Jo­han­na öff­ne­te, nicht zu se­hen. Ich wie­der­hol­te die­sen Streich mehr­mals am Nach­mit­tag und wur­de von ihr nie­mals ent­deckt. Blieb be­greif­li­cher­wei­se das be­schei­de­ne Klop­fen mit der Zeit wir­kungs­los, so führ­te ich Faust­schlä­ge ge­gen die Tür, ein Un­fug, den mei­ne Schwes­ter nicht über­hö­ren konn­te.

*

Die Ver­kaufs­stän­de des Ba­de­or­tes reiz­ten um die­se Zeit mehr und mehr mei­ne Be­gehr­lich­keit. Bald war es ein Berg­kris­tall, eine wei­ße oder rote Koral­le, ein Achat­schäl­chen, das ich be­sit­zen woll­te, ein großer oder klei­ner Gum­mi­ball. Ein­mal war ich ver­ses­sen auf ein brau­nes le­der­nes Por­te­mon­naie, das die Son­ne ei­gen­ar­tig ge­bleicht hat­te. Es übte eine bei­na­he krank­haf­te An­zie­hungs­kraft auf mich aus. Ich hat­te mir pfen­nig­wei­se, ich weiß nicht wo, Geld zu­sam­men­ge­schnorrt, so­dass ich na­he­zu Drei­vier­tel des Prei­ses bei­sam­men hat­te. Mit der wach­sen­den Sum­me war ich wie­der und wie­der zum Ti­sche des flie­gen­den Händ­lers zu­rück­ge­kehrt, aber er ließ sich durch­aus nichts ab­mark­ten. Bis zur Verzweif­lung aus­ge­höhlt von der durch die­ses Por­te­mon­naie und sei­ne Pa­ti­na er­reg­ten Zwangs­idee, poch­te ich an Jo­han­nas Zim­mer. Ich poch­te und tob­te, bis sie öff­ne­te. Aber ich traf sie eben­so un­er­bitt­lich hart, wie der un­er­bitt­lich har­te Ver­käu­fer war.

Wenn ich von die­ser klei­nen Ge­schich­te ab­se­he, so muss ich ge­ste­hen, ich habe viel­fach nur aus Freu­de am Är­gern mei­ne Schwes­ter ge­quält. Schwer zu sa­gen, welch ein letz­tes Ge­fühl von Un­be­frie­digt­sein zu­grun­de lag. Vi­el­leicht war ir­gend­ein dump­fes Ha­dern mit ei­nem un­ver­stan­de­nen Ge­schick die Ur­sa­che, auf Grund ei­nes rast­lo­sen Un­be­ha­gens, das mich da­mals wohl ge­le­gent­lich über­kom­men hat, ei­ner Emp­fin­dung von Sinn­lo­sig­keit mei­ner Exis­tenz. Ein häss­li­cher Dä­mon, viel är­ger als Puck, hat­te mich in Be­sitz ge­nom­men.

*

Was für ein Neu­es woll­te da­mals in mir auf­ste­hen und wühl­te in mir? Habe ich mich viel­leicht im Spie­gel der Schön­heit er­blickt und miss­bil­ligt? Am Ende woll­te sich da­mals das Ende mei­ner un­be­wuss­ten Kind­haf­tig­keit lei­se an­kün­di­gen, aber: »Su­che nicht al­les zu ver­ste­hen, da­mit dir nicht al­les un­ver­ständ­lich blei­be«, sagt ein Phi­lo­soph. Und so las­se ich denn den Um­stand auf sich be­ru­hen, der das Rohe in mir ge­gen das Ve­re­del­te, das Wil­de ge­gen das Ge­setz­te, das Ther­si­tes­haf­te ge­gen das Gute, das Häss­li­che ge­gen das Schö­ne auf­zu­ru­fen schi­en.

Vi­el­leicht sah mei­ne Schwes­ter in mei­nem Ver­hal­ten mit Be­sorg­nis Zei­chen der Ver­wahr­lo­sung und hat­te sich mit ih­rer Leh­re­rin Mat­hil­de Jasch­ke dar­über aus­ge­spro­chen. Sie nahm mich je­den­falls ei­nes Ta­ges zu die­ser Dame und de­ren Pfle­ge­mut­ter, dem Fräu­lein von Ran­dow, mit.

Bei­de Per­sön­lich­kei­ten neig­ten sich mit ei­ner großen Zart­heit und Wär­me zu mir. Ich durf­te Tee trin­ken, Ku­chen es­sen und mich in den Räu­men des Hau­ses, ge­nannt Kur­län­di­scher Hof, nach Be­lie­ben um­se­hen. Wohl­füh­len konn­te sich hier ein zü­gel­lo­ses Na­tur­kind zu­nächst frei­lich nicht, aber es über­kam mich ein heim­li­ches Stau­nen, eine stil­le Be­wun­de­rung. Die Zim­mer mit ih­ren an­ti­ken Mö­bel­stücken und ih­ren Par­kett­fuß­bö­den ro­chen nach po­lier­tem Holz und nach Boh­ner­wachs und wa­ren mit Re­se­da und Gold­lack in Va­sen und Scha­len par­fü­miert.

Fräu­lein von Ran­dow war wohl­ha­bend. Ich habe die hohe, wür­de­vol­le Er­schei­nung mit der wei­ßen Rü­schen­hau­be und dem schlich­ten grau­en Ha­bit deut­lich in Erin­ne­rung. In ih­rem Be­sitz be­fand sich eine alte Vi­tri­ne, die von vier Moh­ren ge­tra­gen wur­de. Ein an­de­rer Schrank mit vie­len klei­nen Schü­ben war mit Oli­ven­holz four­niert und das Äu­ße­re je­des Fa­ches mit so­ge­nann­tem Land­schafts­mar­mor aus­ge­legt. Je­des der bei­den Stücke war eine Sel­ten­heit. Aber auch al­les üb­ri­ge der ge­sam­ten Ein­rich­tung war kost­bar und von er­le­se­nem Ge­schmack. Das Gan­ze, als es spä­ter durch Erb­schaft an Mat­hil­de Jasch­ke, her­nach auf mei­ne Schwes­ter über­ging, blieb jahr­zehn­te­lang eine Fund­gru­be und ist trotz man­cher Ver­käu­fe und Schen­kun­gen bis zum heu­ti­gen Tag noch nicht er­schöpft.

Die selbst­ver­ständ­li­che Frei­heit und Si­cher­heit, mit der mei­ne Schwes­ter sich im Hau­se der ad­li­gen Dame be­weg­te und wie sie hier gleich­sam als da­zu­ge­hö­rig be­trach­tet wur­de, stei­ger­te mei­nen Re­spekt vor ihr. Und in der Tat hat­te schon da­mals das Ver­hält­nis des weiß­ge­lock­ten Fräu­leins von Ran­dow zu ihr einen müt­ter­li­chen Cha­rak­ter an­ge­nom­men. Ähn­lich stand es mit Fräu­lein Jasch­ke, der Pfle­ge­toch­ter.

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