Die Autorin
Brigitta Schröder, Krankenschwester und Schweizer Diakonisse, ist Supervisorin DGSv, Lebens- und Trauerbegleiterin. Weitere Informationen zur Autorin, ihrem Konzept des »Blickrichtungswechsels« und den von ihr angebotenen Fort- und Weiterbildungen finden sich unter www.demenz-entdecken.desowie www.blickrichtungswechsel-bs.com.
Brigitta Schröder
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1. Auflage 2021
Alle Rechte vorbehalten
© W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart
Gesamtherstellung: W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart
Print:
ISBN 978-3-17-038012-7
E-Book-Formate:
pdf: ISBN 978-3-17-038013-4
epub: ISBN 978-3-17-038014-1
mobi: ISBN 978-3-17-038015-8
Geleitwort von Andreas Kruse
Die Autorin Brigitta Schröder legt ein überzeugendes und bewegendes Buch vor. Dieses Buch überzeugt mit seinen Argumenten für eine deutlich stärkere Berücksichtigung spiritueller (oder religiöser) Themen in einem emotional intimen Austausch: Es legt dar, wie sehr sich in diesem Austausch das »Geistige« des Menschen ausdrücken, ich würde es nennen: aktualisieren kann. Dieser Prozess der Selbstaktualisierung ist, folgt man der Autorin bzw. jenen Autoren, die sie zu Wort kommen lässt, nicht nur bei kognitiv gesunden Menschen erkennbar, sondern auch bei Menschen, die an einer Demenz erkrankt sind; in einem weit fortgeschrittenen Stadium der Demenz vermittelt sich diese Aktualisierung immer weniger durch das Wort und immer mehr durch Mimik und Gestik.
Dieses Buch bewegt, weil es uns Anteil nehmen lässt an dem, was man mit dem Philosophen Henri Bergson (1859–1941) als unendlich fortdauernden psychischen Geschehensfluss charakterisieren kann. Die Psyche ist permanent im Fluss und erweist sich bei genauer Betrachtung als ungemein schöpferisch. Der Autorin ist es gelungen, diese schöpferischen Qualitäten der Psyche zum Ausdruck zu bringen bzw. einmal mehr lebendig werden zu lassen. Dabei stützt sie sich auch auf eindrucksvolle biografische Dokumente von Frauen und Männern unterschiedlichen Alters. Diese Dokumente wie auch die behutsam vorgenommenen Deutungen durch die Autorin zeigen uns, wie wichtig es ist, sich in den psychischen Geschehensfluss eines Menschen »einzuschwingen«. Und dieses Sich-Einschwingen erweist sich auch bei Menschen mit einer Demenz als ein Geschehen, in dessen Verlauf wir über die Psyche sehr viel erfahren und lernen.
Zu diesen Lernerfahrungen gehören die unterschiedlichen Ausdrucksformen der Spiritualität. Die Vielfalt dieser Ausdrucksformen richtet an Begleiterinnen und Begleiter, an Zuhörerinnen und Zuhörer die Aufgabe, sich gegenüber der Spiritualität (oder der Religiosität) einer Person zu öffnen, diese nicht als etwas »abzutun«, was in der heutigen Zeit »nicht mehr zählt«. In der diskreten Form, die in diesem Buch gewählt wird, sehen sich vielleicht auch jene Menschen ermutigt und ermuntert, sich mit »ihrer« – vielleicht noch verdeckten – Spiritualität auseinanderzusetzen, für die diese bislang möglicherweise noch kein Thema gewesen ist.
Eine wirkliche Bereicherung für jene, die ratsuchende oder auf Hilfe angewiesene Menschen in Krisen- bzw. in Grenzsituationen begleiten. Zudem für jene, die Impulse für die Auseinandersetzung mit ihrer eigenen Spiritualität suchen und dankbar aufgreifen.
Heidelberg, im Mai 2021, Univ.-Prof. Dr. phil. Dr. h.c. Dipl.-Psych. Andreas Kruse, Direktor des Instituts für Gerontologie der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
Geleitwort von Regine Strittmatter
Wenn wir suchend unterwegs sind mit der Frage, was Menschen gesund erhalte und ihnen auch in schwierigen Zeiten, bei Krankheit oder nahendem Tod eine ureigene Ressource sei, finden sich viele Antworten und eine Erkenntnis: soziale Bezogenheit und Sinnhaftigkeit. Damit sind wir mittendrin im Thema Spiritualität. Diese ist der Raum für existentielle Dimensionen menschlichen Seins jenseits rationaler Erschliessbarkeit. Geborgenheit, Hoffnung und Sinnhaftigkeit sind spirituelle Alltagserfahrungen, geboren aus der Beziehung zu anderen, die Beziehung zu sich selbst erst ermöglicht. Für niemanden gibt es eine Perspektive aus dem Nirgendwo ohne Gegenüber. Wir werden unser Leben lang geprägt von Menschen und wir prägen Menschen. Andere sind der Spiegel, in dem wir uns kennen lernen, reflektieren und entwickeln – bis ans Lebensende, ob gesund oder an Demenz erkrankt.
In grosser Prägnanz und Anschaulichkeit zeigt uns Brigitta Schröder in ihrem Buch auf, wie Zuwendung, Neugierde und radikale Menschenorientierung die Beziehung zwischen Betroffenen und Pflegenden verändert. Sie appelliert an unsere Fähigkeiten, achtsame Begleiterinnen und Begleiter von Menschen mit Demenz zu werden, die immer wieder aufs Neue versuchen, die Welt aus der ihrigen, so anderen Perspektive zu sehen und zu verstehen. Aus diesem Verstehen entwickeln sich im Betreuungsalltag andere Angebote für Tun und Handeln, entstehend aus der momentanen Bedürfniswelt und tief verwurzelten biographischen Erinnerungsspuren.
Spiritualität als geistige Verbindung zum Nicht-Verstehbaren und als Staunen, Spiritualität als intensive und unmittelbare Erfahrung von Natur und Kultur, Spiritualität als Hilfe, das Unverfügbare und Unabänderliche zu respektieren – zusammen mit sozialer Bezogenheit sind das heilsame Elemente in der Arbeit mit Menschen, deren Erkrankung nicht heilbar ist. Sie geben sowohl den Betroffenen als auch den Pflegenden die Sicherheit, dass selbst in Grenzsituationen Geborgenheit, Hoffnung und Sinn zu finden ist – im Bewusstsein der unverlierbaren Würde menschlichen Lebens.
Viel Leben, Erfahrung, alltagstauglich Hilfreiches, Ermutigendes, Buntes finden Raum auf den nächsten Seiten. Gut hat Brigitta ihre an sich gerichtete Frage, ob sie in ihrem Alter nochmals ein Buch schreiben möchte, positiv beschieden.
Dr. Regine Strittmatter, Stiftungsdirektorin der Stiftung Diakoniewerk Neumünster – Schweizerische Pflegerinnenschule, Zollikerberg
im April 2021
Prüfend stelle ich mir die Frage, ob ich in meinem Alter nochmals ein weiteres Buch schreiben möchte. Vom Kohlhammer Verlag ist der Wunsch an mich herangetragen worden, das Thema »Spiritualität« in einfacher, praxisnaher Form zu beschreiben, Impulse weiterzugeben, um sie alltagstauglich umsetzen zu können. Das motiviert mich in Anbetracht einer ganzheitlichen Sichtweise darüber nachzudenken, wie Menschen mit Demenz, Angehörige und Begleitende durch Spiritualität Trost, Geborgenheit, Halt und Ermutigung vermittelt werden kann.
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