Anfahrt/Hinkommen Gegenüber vom Gästehaus zieht sich eine schlechte Piste den Berghang hinauf zur Höhle, dort wurde ein Parkplatz eingerichtet. Nach einigen Kurven auf dieser Piste erreicht man ein kleines Plateau mit der Análipsi-Kapelle (s. o.). Ein wenig oberhalb davon beginnt der viereinhalbstündige Aufstieg auf den Tímios Stavrós (s. u.).
Tipp: Ein ausgeschilderter Fußweg kürzt die Kurven der Piste ab, zur Grotte sind es ca. 580 m steil bergauf (ca. 20 Min.).
Öffnungszeiten in der Regel nur Juni bis Sept. bis ca. 15 Uhr. Der niedrige Zaun stellt kein Hindernis dar.
Auch Zeus war einst jung
Die Idäische Höhle hat den hohen Anspruch, Aufenthaltsort des jungen Zeus gewesen zu sein. Hier soll ihn seine Mutter Rea nach der Geburt in der berühmten Höhle von Psichró in der Lassíthi-Hochebene vor seinem schrecklichen Vater Kronos versteckt haben. Dieser wollte alle seine Kinder verschlingen, um vor Thronneidern sicher zu sein. Immer wenn Baby-Zeus schrie, schlugen die Kureten, die Priester der Rea, ihre schweren Bronzeschilde aneinander, um die verräterischen Geräusche zu übertönen (ausführlicher zum Mythos unter Kreta/Geschichte). Gemäß dieser überragenden Bedeutung war die Ída-Höhle schon in minoischer Zeit ein wichtiges Kultheiligtum. Noch in römischer Zeit pilgerten Wallfahrer zu dem Ort, wo Zeus seine Kindheit verbracht hatte. Und auch Schatzgräber taten sich immer wieder um, denn in der geheimnisvollen Höhle vermutete man märchenhafte Reichtümer aus der Antike. Archäologische Expeditionen begannen schon Ende des 19. Jh., die Höhle zu durchforsten. Doch erst 1955 brachten neue, von Paul Faure geleitete Ausgrabungen greifbare Ergebnisse. Faure entdeckte die oben erwähnte Seitenkammer der Haupthöhle und fand darin zahlreiche minoische Opfergaben, vor allem aber große Bronzeschilde aus der archaischen Epoche (650-500 v. Chr.), die den Mythos der Kureten thematisieren (heute im Arch. Nationalmuseum von Iráklion).
Aufstieg von der Nída-Hochebene zum Tímios Stavrós
Mittelschwere Bergwanderung, z. T. durch wegloses Gelände, über Geröll und spitze Steine, durch dichte Distelphrygana - gutes Schuhwerk, Ausdauer und Trittsicherheit sind erforderlich. Kein Schatten auf dem ganzen Weg.
Am Gipfel steht die aus Steinen aufgeschichtete Kapelle Tímios Stavrós mit einem kleinen Nebenbau, der gelegentlich zum Übernachten verwendet wird. Ein paar Schritte entfernt steht ein Gerüst mit einer Glocke und der Höhenangabe 2456 m. Der Blick und die Atmosphäre hier oben sind unbeschreiblich. Bei guten Sichtverhältnissen sieht man beide Meere, die Nachbargipfel sind oft in Wolken gehüllt, kein Laut ist zu hören.
Am 15. September morgens findet auf dem Gipfel das Fest der Kreuzerhöhung mit einer Messe in der Kapelle statt, dafür kommen viele Kreter am 14. herauf und übernachten oben.
GPS-Wanderung 1
Aufstieg zum höchsten Berg Kretas
Dauer Hinauf ca. 4:30 Std., hinunter ca. 3 Std.
Streckenlänge 18 km
Höhenmeter Aufstieg: 1200 m, Abstieg: 120 m.
Markierung Der Weg auf den Tímios Stavrós wurde umfassend mit schwarzgelben E4-Schildern markiert, die aber großteils wieder verschwunden sind. Dazu gibt es diverse Farbmarkierungen und Steinmännchen.
Mitnehmen Verpflegung und Wasser für 8 Std. sowie Sonnenschutz. Falls Sie oben übernachten wollen, unbedingt einen dichten Schlafsack und warme Kleidung mitnehmen - auch im Hochsommer sinken die Temperaturen nachts bis nah an den Gefrierpunkt. Laut Leserzuschrift ist das Telefonieren mit Handy bis zum Gipfel möglich.
Wetter/Jahreszeit Aufstieg nur von Frühsommer bis Frühherbst, noch bis in den Juni hinein liegen Schneefelder auf den Hängen (Rutschgefahr!). Unbedingt nur bei wolkenlosem Himmel aufbrechen - trotzdem können überraschende Wolkenfronten auftauchen, die den Gipfel vollkommen einhüllen! Auf den letzten paar hundert Metern wird es kühl und oft windig.
Wegbeschreibung Ausgangspunkt ist das Gästehaus mit Taverne am Ende der Asphaltstraße 1. Hier nehmen wir den Fußweg zur Idéon-Ándron-Höhle hinauf. Bei der Análipsi-Kapelle wechseln wir auf die Fahrpiste, nach etwa 200 m beginnt an der nächsten Steilkehre der Pfad auf den Gipfel, die Stelle ist markiert 2. Durch Geröll, Disteln und knöchelhohe Dornbüsche steigt man nach links den Hang hinauf (Richtung Südwest). Nach einer knappen halben Stunde gelangt man an einen Einschnitt 3, der steil nach rechts Richtung Nordwest hinaufführt. Diesem folgt man etwa eine weitere Stunde bis zu einem Sattel 4, hinter dem eine steinige Senke liegt, die Alm Kólita. Hier muss man ziemlich genau im 90 Grad-Winkel nach links absteigen (Hinweis: Eventuelle Markierungen in andere Richtungen ignorieren und in jedem Fall zur Senke absteigen). Hier steht ein von Schüssen durchlöchertes gelbes Schild 5, das die verschiedenen Wegrichtungen angibt. Aus Südwest steigt hier der Pfad von Kamáres herauf (→ Link).
Im Folgenden steigt man in Richtung Nordwest einen Einschnitt (Trockental) hinauf 6. Nach 90 Min. trifft man auf eine kraterähnliche Vertiefung, die man rechts umschreitet. Nachdem man den Krater umgangen hat, hält man sich bei einer E4-Stange auf einem gut erkennbaren Pfad nach links 7 und hat erstmals Blick auf die Nordküste. Von hier aus zieht sich der Weg gut sichtbar entlang der Nordflanke hinauf zu einem Vorgipfel 8, danach erreicht man den Gipfel 9.
Bucht von Mália
Wenn man von Iráklion kommt, öffnet sich nach etwa einer halben Stunde Fahrt kurz vor Liménas Chersonísou ein herrlicher Blick auf die sanft geschwungene Bilderbuch-Bay von Mália.
Vor Einsetzen des Tourismus war diese große Landfläche der Gemüsegarten Kretas und bis in die 1970er Jahre wurden Gurken, Tomaten, Kartoffeln und Wassermelonen aufs griechische Festland exportiert. Doch die günstige Lage nah am Flughafen, reichlich Platz für Expansionen aller Art, das interessante Hinterland und die sandigen Strände der Bucht, all das beschleunigte früh die intensive touristische Entwicklung der Region.
Heute wirken die Küstenorte Liménas Chersonísou, Stalída und Mália wie eine einzige große Urlaubsmaschine und sind durch expansiven Hotelbau fast miteinander verwachsen - der weitaus überwiegende Teil aller Pauschalbucher Kretas verbringt hier seine Ferien. Auch der kleine Hafen Sísi am Ostende der Bucht wurde mittlerweile zum Urlaubsort ausgebaut. Lediglich das bescheidene Paralía Mílatos ist bisher ein noch relativ unberührtes Fischerdorf geblieben, doch die Hotelbauten rücken näher. Als Standort ist die Region sicherlich lohnend wegen ihrer guten Infrastruktur und der Ausflugsmöglichkeiten in die Lassíthi-Ebene - wer ein solches touristisches Überangebot jedoch nicht mag, ist hier schlecht bedient.
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