Egon Christian Leitner - Ich zähle jetzt bis drei

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Inmitten des gegenwärtigen Weltenbrandes liefert Leitners Tagebuch notwendiges Löschmaterial noch und noch. Führt uns satirisch, kenntnisreich und menschenfreundlich durch Jahrhunderte und Jahrtausende und sämtliche Kontinente. Stellt sich couragiert ohne Ansehen der Person den Mördern in allen Parteien permanent in den Weg und denen, die sie wählen. Berichtet wahrheitsgemäß von Menschen sonder Zahl, die schicksalhafte, quälende, lebenszerstörende Vorgänge durchbrachen und Unglück in Glück zu drehen vermochten. Bis heute jetzt da hier. Von großen Namen und von noch größeren kleinen. Es geht alles gut aus. Wahrheitsgemäß eben.

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2. Was ich am Bachmannwettbewerb gerade jetzt für die heutige Zukunft, Gesellschaft, Politik für höchst wichtig und für hochinteressant finde, ist seine Art von Transparenz und von Demokratie. Da wird nämlich, anders als sonst oft bis meistens, in Gegenwart und unter Mitwirkung großer Öffentlichkeit demokratisch gewählt, wer was kriegt, wer nicht. Mich erinnert das Ganze auch an das antike Theater, die antike Tragödie und Komödie in Athen. Die waren Erfindungen und Ausdruck der Athenischen Demokratie, und zwar nahezu von Anfang an. Zwar hat es in Athen bekanntlich auch bloße Zufallsentscheidungen durchs Los gegeben, was bestimmte Ämter und Funktionen betrifft. Was ja irgendwie erschreckend und lustig zugleich ist, aber zwischendurch durchaus auch Sinn und Zweck hatte, zumindest auf den ersten Blick, nämlich dass potentiell jeder drankommen kann hinein in ein Amt und dies sicherheitshalber schadensbegrenzt auf kurze Zeit. Die Wettkämpfe unter den Dramatikern waren freilich anderer Art. Eben irgendwie in Richtung heute und Bachmannwettbewerb, kommt mir halt vor. Nicht bloß per Zufall und per Los oder per Hierarchie. Wie diskutiert wird seitens der Kritiker*innen über die Lesungen und über die Preiszuteilungen, scheint mir demokratisch lehrreich. Gerade heute könnte man vom Bachmannwettbewerb viel lernen, die ganze Gesellschaft. Sozusagen irgendwie athenisch eben. Voraussetzt das alles, wie soll ich’s sagen, beim Wettbewerb seitens der Obrigkeiten wirklich moralisches und intellektuelles Niveau, auf gut Deutsch: menschliches Niveau. Erasmus aus Rotterdam, 15. Jahrhundert, der Humanist, nach dem ja so viel benannt ist heutzutage, hat übrigens viel Wichtiges zu dem gesagt, wie {kulturelle und} geistige Auseinandersetzungen sinnvoll sind und wann hingegen ein Graus und Grauen. Der Sozial-, Menschen- und Wirklichkeitswissenschaftler Pierre Bourdieu, 20. Jahrhundert, hat das Ganze freilich ganz genau analysiert und es gibt ja auch, soweit ich weiß, eine genaue Studie des Bachmannwettbewerbs, in der dieser ausdrücklich mit Bourdieuschen Mitteln analysiert wird. Wenn ich mich richtig erinnere, heißt die Autorin Moser, eine Kärntner Germanistin. Ich weiß nicht, wie diese kritische Studie aufgenommen wurde, und auch nicht mehr das Erscheinungsjahr. Wann auch immer, mir erscheint der Bachmannwettbewerb, jedes Mal, wenn etwas dabei gelingt, als vorbildliche Übung in Transparenz, Demokratie und Mitmenschlichkeit. Weil das, meines Erachtens, so ist, darf man ihn nicht abschaffen, sondern ist er gewissenhaft so zu gestalten, dass Demokratie und Redlichkeit gelingen. Schaufensterpuppen wie heuer als Publikumsersatz, wenn ich das Vorhaben richtig wahrgenommen habe, halte ich für eine fürchterliche Verdinglichung und für abstoßend und entfremdet. Für schrecklich. Habjan, wenn man ihn gebeten hätte, dass er seine wundervollen Puppen herleiht, das z. B. wäre, kommt mir vor, eine schöne Idee gewesen. Oder dass Habjan mit seinen Puppen das Publikum spielt. Gebrauchte Kinderstofftiere en masse wären auch eine gute Idee zusätzlich, kommt mir vor. Aber die Publikumspuppen heuer, kopflos und irgendwie mit und ohne Geschlecht oder doch bekleidet, furchtbar sind die meines Empfindens. Potentiell ist der Bachmannwettbewerb jedoch nach wie vor Ausdruck und Vorbild unserer Demokratie im besten Sinne und dass normalerweise Schulen, Klassen, nämlich engagierte Lehrer*innen mit ihren Schüler*innen dorthin gehen zuhören, das beeindruckt mich wirklich und ist meines Empfindens eben alles andere als 08/15. Mir kommt vor, Lebensfreude schaut so aus. Und Verantwortungsgefühl.

3. Für mich erhoffe ich durch die Teilnahme die Möglichkeit, Gedichte zu realisieren. Nichts eben ist heutzutage hilfreicher als Gedichte. Hab ich, wie gesagt, vom Kriegsberichterstatter Fritz Orter gelernt.

4. Unter anderem, neben einer Auswegereihe , habe ich einen Sozialstaatsschuber fabriziert, Sozialstaatsroman, Des Menschen Herz . Genutzt wurde der, die ersten 3 Bände, bislang nicht, wie ich es mir wünschte: nämlich z. B. dass jede*r – und sei es im mich demontierenden Streit – ihre und seine Geschichte dazuerzählt, ihre und seine Not. Dadurch Abhilfe schafft anderen und sich. Rauskommt, raushilft aus den etlichen Zwangssituationen, Ausweglosigkeiten, Schädigungen. Selbige habe ich in Familien, Hilfseinrichtungen und sozialen Bewegungen benannt. Menschenleben dort. Dass der Sozialstaatsroman aus Liebesgeschichten besteht, hat auch kaum wer bemerkt. Wie das ist, wenn die Liebe stärker ist als der Tod. Und wie, wenn nicht. Entscheidungen und deren Folgen.

5. Erich Fromm bedeutet mir viel; der hat Objektivität als die Bereitschaft, Fähigkeit, Fertigkeit kenntlich gemacht, Menschen nicht zu entstellen, Menschen nicht und Sachverhalte nicht. Darum geht’s mir. Bei Max Weber war’s detto mit der Objektivität, kommt mir vor. Der bedeutet mir auch viel. Der Linksweberianer Pierre Bourdieu auch. Der hat Menschen aus Zwangssituationen heraushelfen wollen und vor Gewalt und Betrug bewahren. Der Unterschied zwischen (guter) Literatur und (redlicher) Soziologie war für Bourdieu minimal. Um die Auswege geht’s immer. Die zu finden. Mit anderen zusammen. Und dass Menschen nicht Menschen entstellen. Der 1. Teil meines Sozialstaatsromans Lebend kriegt ihr mich nie handelt von Menschen in ihren Familien, der 2. Furchtlose Inventur von den Hilfseinrichtungen, die jeder Mensch oder jedes Menschen Liebste irgendwann brauchen in Leben und Not, der 3. Teil Tagebücher 2004–2011 von den Sozialbewegungen, den NGOs, der Zivilgesellschaft, der APO. Vom Kaputtmachen und vom Unkaputtbaren.

6. Im Oktober 1979 habe ich mit dem Schreiben begonnen. Mit 18 Jahren. Gertrude Steins Zarte Knöpfe und Bastos’ Menschensohn waren damals verstandes- und lebenswichtig für mich. Ebenso Gorkis Mutterbuch und das Handkes. Sallust sehr. Tacitus ein bisserl. Altlateinische Literatur auch. Dann später Erasmus. Wirklich geholfen hat mir jedoch immer einzig die Wirklichkeit. Gutgetan, wirklich wahr, Schmäh ohne, haben mir zwischendurch aber doch des Öfteren, sozusagen durchs Leben mich begleitet ... zwei Fügungen von Frau Bachmann, nach ihr haben Sie mich ja auch gefragt telefonisch, nämlich Ich seh den Salamander durch jedes Feuer gehen . Wie ein jähes Gebet ist das, kommt mir vor. Das habe ich in schwierigen Situationen manchmal gebetet. Genau gesagt, wenn die immer mehr bevorstanden oder plötzlich da waren. Gemurmelt hab ich da ab und zu das Salamandrische. Hat irgendwie geholfen. Und die zweite Fügung, wichtig mir immer wie nur was ... die ... Tapferkeit vor dem Freund . Hat auch geholfen, ja.

7. Von der Literatur und den Literaturbetrieben wünsche ich mir, dass sie so beschaffen sind, dass die Bachmann nicht verbrennt und Franz Innerhofer sich nicht aufhängt. Sie sehen: So einfach ist alles für mich; mache ich mir alles. In gewissem Sinn folge ich, auf meine Art halt, egal ob’s schief geht oder nicht, immer meinem Gewissen. Immer, mit Verlaub. Deshalb habe ich vor ein paar Wochen, na: Monaten inzwischen, öffentlich ein paar Fragen an den Herrn Bundeskanzler gestellt. Bekam keine Antwort. Aber das habe ich nicht falsch verstanden. Denn der Herr Bundeskanzler Kurz hatte keine Zeit, er musste ja Millionen »Österreichern und Österreicherinnen« das Leben retten. Mir auch. Und jetzt rettet er uns allen die wirtschaftliche Existenz. Auch die meiner Familie. Vorige Woche hat neben mir jemand lautstark satiriert: Händchen falten, Köpfchen senken, innig an den Kurz jetzt denken, der uns Arbeit bringt und Brot, der uns hilft aus jeder Not . Habe zu dem sofort Pfui gesagt und dass dieser Spott völlig inakzeptabel sei. Gewissen , das Wort kommt übrigens, soweit ich weiß und was mich sehr interessiert, von Demokrit her, also von einem Materialisten und Atheisten, dem das Lindern von Leid und dem die Freundschaft unter den Menschen das Wichtigste war und der immer so viel gelacht hat. Gegen die Angst wohl und aus Lebensfreude. Inspiration, Enthusiasmus, diese Begriffe hat auch Demokrit früher ausgesprochen als all die berühmten abendländischen Dichter und Denker mit den großen Namen und aber nicht gar so großem Herzen.

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