Alissa Ganijewa - Verletzte Gefühle

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Die Handlung des neuen Romans «Verletzte Gefühle» spielt in einer russischen Provinzstadt. Eines Tages, es regnet in Strömen, setzt sich ein Unbekannter zu Nikolaj ins Auto … Damit beginnt ein Kaleidoskop von überbordender Korruption, Dreiecksgeschichten und detektivischen Rätseln. Wer ermordete den Minister für Regionalentwicklung Ljamzin? Wie kommt es, dass die frömmlerische Beamtin Natalja Petrowna in nichts als einem Korsett posiert? Theaterabende und Vernissagen, Intrige und Verführung, Straßen und Idioten, Gelärm und Zornausbrüche – alle Ingredienzien aus dem realen Leben in Russland, vor unserer Nase.

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Semjonowa ging zum bronzegerahmten ovalen Spiegel, warf einen missbilligenden Blick zu Iljuschenko, der gerade Schokokrümel von sich wischte, und betrachtete mit Befriedigung ihr Spiegelbild. Das Gesicht straff wie ein Pfirsich. Lange Nerz-Brauen. Mandelschwung der Lider. Ein Blick, der alle in den Bann schlägt.

»Weshalb also habt ihr euch angeschrien?«, schmatzte Iljuschenko. »Hat er dir ein Kind verweigert?«

»Er hat mir ja sogar eine Katze verweigert, er hat Allergie. Das heißt, hatte Allergie«, seufzte Semjonowa.

»Katzen kommen kein einziges Mal vor in der Bibel«, warf Iljuschenko unvermittelt ein. »Hunde vierzehn Mal. Löwen fünfundfünfzig Mal. Katzen kein einziges Mal.«

»Wirklich?«, wunderte sich Semjonowa. Sie ließ sich wieder auf das Sofa nieder und nestelte an ihrem phantasievoll besticken roten Umhang herum, den ihr Ljamzin aus China mitgebracht hatte. Rot – die Farbe der Aristokraten; wer von den einfachen Leuten rot trug, dem hat man, so heißt es, den Kopf abgeschlagen …

Iljuschenko verzehrte ein Konfekt, während er den Plafond fixierte, der mit sechsflügeligen Seraphen bemalt war, die inmitten von bauschigen Wolken schwebten.

»Marina, sag mir, wozu musstest du so in Saus und Braus leben?«

»Wie?«, fragte Marina verständnislos.

»Na, das teure Essen, Glanz und Glitzer, Botox. Alle diese krummen Ausschreibungen. Ljamzin hat dir doch schon dieses Anwesen gekauft, eine Villa am Land gebaut, wozu noch eine eigene Baufirma und Immobilien? Aus Gier?«

»Jetzt geht es also los mit der Pfaffenpredigt! Als ich dir die Reise ans Meer bezahlt habe, hast du ohne Murren angenommen. Und bist schön gebräunt zurückgekommen. Was juckt dich jetzt auf einmal?«

»Erstens war das keine Urlaubsreise«, beeilte sich Iljuschenko einzuwerfen und zog die Beine ein, »ich fuhr auf eine wissenschaftliche Theologen-Konferenz. Kirchenfragen, Gesellschaft und Staat …«

»Ja, ja!«, entgegnete Semjonowa ungeduldig.

»Und zweitens will ich hier keine Moralpredigten halten, ich bin ja kein Frömmler. So wie euer Geistlicher.«

»Nicht meiner, der von Andrej Iwanowitsch.«

»Egal. Ich wollte dich nicht belehren, mich interessiert es bloß von der psychologischen Warte her. Also, wozu?«

»Wie wozu?« Semjonowa zuckte mit den Schultern und erhob sich erneut. »Ich bin ja keine fünfundzwanzig mehr, das verstehst du doch selber. Die Zellen beginnen zu altern und die Haut wird trockener …«

»Willst du damit sagen, dass du das Geld für Botox brauchst?«, unterbrach Iljuschenko. »Aber wohl nicht alles! Denk einmal vernünftig nach.«

»Das tu ich ja!«, zischte Semjonowa, die schön langsam in Wut geriet. »Weißt du, was heute eine Laser-Epilation kostet? Für eine Behandlung gehen an die Hunderttausend drauf, und die Haare sprießen trotzdem da, wo sie nicht sollen.«

»Schon gut, schon gut.« Iljuschenko legte seine Stirn in Falten.

»Und die Massagen!«, setzte Semjonowa immer aufgeregter fort. »Und das LPG-Liften? Die Laserbestrahlung für das Blut? Die Kryotherapie? Und das Plasma? Und die Füllungen? Dabei ist das erst der Anfang. Weißt du, was ein Paar anständige Stiefel kostet? Eine Burberry-Tasche? Oder ein Kleid von Dior?«

Semjonowa griff sich mit beiden Händen an den Kopf und schritt von einer Ecke zur anderen, wobei sich ihr Hausmantel öffnete und ihre unerträglich weißen Oberschenkel zum Vorschein brachte.

»Beruhige dich, Marina.« Iljuschenko erhob sich ein wenig und brachte mit einer Art hypnotisierender Handbewegung die Freundin dazu, dass sie sich wieder setzte. »Du bist aufgedreht. Ich mache dir keine Vorwürfe. Ja, es kostet ein Sümmchen, wenn sich eine schöne Frau in Form halten will. Aber hier geht es ja um Millionen. Nicht umsonst läuft dem Kapustin das Wasser im Mund zusammen. Der hat ein klein wenig Appetit bekommen.«

»Was willst du eigentlich, Petja?«, fragte Semjonowa in schon ruhigerem, versöhnlichem Ton, wobei sie den Kopf müde nach hinten auf die Sofalehne legte. Sie erinnerte sich daran, wie Ljamzin sie geradewegs hier nahm. Er kam von einer Besprechung mit dem Gouverneur zurück, strahlend und vor Freude zappelnd. Man hatte ihn vor allen Leuten als vorbildliches Beispiel gelobt. Er habe sich bei der Verwaltung von Staatsvermögen bewährt, alle bei der Importsubstitution übertroffen, das heimische Unternehmen »Horizont« und dessen Produktion von Schleifmaschinen angekurbelt.

Schon an der Türschwelle nahm er seinen Hosengürtel ab und zerrte, ohne sich die Schuhe auszuziehen, Semjonowa in den Salon (sie blieben dabei am Teppich hängen und stießen eine Porzellanvase um), drückte sie auf das Sofa, drehte sie, wie er sich auszudrücken pflegte, rittlings zu sich, schob den Rock hoch, schlug auf ihre Hinterbacken ein, bis sich kleine rote Wülste darauf abzeichneten und vögelte sie dann stürmisch durch. Ihr flimmerte das Muster des Sofas – kleine grüne Knospen und geschwungene Blumenornamente – wie wild vor den Augen, der Hintern brannte unerträglich. Wann war das? Vor einem Monat, erst vor einem Monat.

Iljuschenko setzte sich neben Semjonowa und begann bedächtig auszuführen: »Das will ich sagen: Du hast fraudulent gehandelt. Dein Liebhaber hat dir Aufträge zugeschanzt und du hast sie dir zielsicher sofort unter den Nagel gerissen. Vom Standpunkt der Deontologie ist das falsch und kriminell. Vom Standpunkt des Utilitarismus hingegen hast du vollkommen recht. Und Andrej Iwanowitsch hat recht. Und jeder Funktionär, der Schmiergeld nimmt, ist moralisch einwandfrei. Und jeder, der Schmiergeld gibt, ist frei von jeder Schuld. Konsequenzialismus …«

»Schwätz’ mir nicht den Kopf voll, Petja«, unterbrach ihn Semjonowa.

»Marischa, hör mir zu. Ich will es dir erklären. Du empfindest doch keinerlei Schuld, dass du zum Beispiel eine mehrstöckige Villa besitzt, während ein Philosophie-Professor eine Zweizimmerwohnung in einer Chruschtschowka[4] und eine Karotte im Kühlschrank hat. Dabei hast du nicht einmal fertig studiert und lebst in Saus und Braus.«

»Ich habe ein Diplom.«

»Das hast du nachträglich als Geschenk von unserer Universität bekommen. Als ›Dankeschön‹ des Rektors für das Hallenbad, das eure Firma ihm gebaut hat. Dabei hast du höchstens dreieinhalb Vorlesungen besucht.«

»Petja, hör auf damit«, bat Semjonowa ganz ohne Groll.

»Lass mich doch ausreden. Du hast keine Schuldgefühle. Im Gegenteil, du freust dich. Und Andrej Iwanowitsch, Gott hab ihn selig, hat sich gefreut. Und der Rektor, und die Arbeiter in deiner Firma, und deine Schwester und ihr Mann, und deine Mama in der Regionalverwaltung – alle sind sie glücklich. Vom utilitaristischen Standpunkt aus gesehen habt ihr also, da es euch allen gut geht, recht. Der Zweck heiligt die Mittel.«

»Und?«

»Die Mittel bestehen, wie sich zeigt, darin, dass angeblich rundherum gestohlen wird und das alles angeblich ungerecht ist. Doch letztendlich zeigt es sich, dass es zu Nutz und Frommen ist. Du hast deine Inseln und deine Massagen, deine Untergebenen haben Arbeit und kostenloses Baumaterial, Andrej Iwanowitsch hatte dich. Eine Schönheit. Und je mehr er in dich investierte, umso mehr schätzte er dich. Wertzuwachs …«

»Du gehst im Kreis, Petja …«, bemerkte Semjonowa und kaute nachdenklich an den Spitzen ihrer kastanienbraunen Locken.

»Ich will dir ja nur zeigen, Marischa, dass du völlig logisch gehandelt hast. Ganz und gar. Das ist wie beim Gefangenendilemma. Stell dir vor, du hättest dich zur Verrücktheit verstiegen, beim Korruptionskarussell nicht mitzumachen. Stell dir das vor.«

»Das hätte keinen Unterschied gemacht«, antwortete Semjonowa selbstbewusst.

»Genau! Es hätte sich eine andere gefunden, die sich die Chance nicht hätte entgehen lassen. Was ergibt sich daraus? Es nützt niemandem, die Regeln zu brechen. Erst wenn Millionen von Menschen im Land mit einem Mal übereinkämen, kein Schmiergeld zu nehmen und zu zahlen, die Budgets nicht anzuzapfen, Verwandte und Freunde nicht mit Posten zu versorgen, dann, ja dann, wäre die Herrschaft des Gesetzes angebrochen. Aber sobald nur einer anzapft, werden es alle anderen auch tun, verstehst du?«

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