Beate Reinecker
Die großen Gefühle
Band 11 der Reihe "Leben mit Verantwortung"
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Inhaltsverzeichnis
Titel Beate Reinecker Die großen Gefühle Band 11 der Reihe "Leben mit Verantwortung" Dieses ebook wurde erstellt bei
Die großen Gefühle
Der Gerechte
Der Hoffende
Der Ängstliche
Der Getriebene
Nach mir die Sintflut
Die großen Gefühle
Vorbeigerauscht
Das Verweigern
Du kokettierst mit dem Tod
Lass dich los
Die Entfaltung
Der Lebenskünstler
Zu gemütlich
Du machst dein Ding
Zeckenalarm
Irritationen
Frei sein
Die Duftmarke
Die tickende Zeit
Der Sockelmensch
Impressum neobooks
Er droht zu zerbrechen. Er sieht und fühlt die Schieflagen. Die Antennen stehen auf Empfang und seine Empathie läuft auf Hochtouren. Der Sensible saugt alles wie ein Schwamm auf und die Durchlässigkeit, die Feinfühligkeit führt zu Erkenntnissen und dies nicht nur auf dem Weg der Ratio. Die Intuition, die natürliche Intelligenz ist ein Zusammenspiel aus Emotionen, der Kognition, der Empathie und der Kreativität, der Vorstellungskraft. Der Sensible hat nicht die Türen verschlossen. In ihn strömen die Eindrücke seiner Umgebung und er erfühlt die Gemütszustände seiner Mitmenschen. Der feinfühlige Charakter erahnt die Wünsche der anderen und wenn er gebend, schenkend veranlagt ist, so möchte er die anderen glücklich sehen. Das Geben soll hier nicht ausschließlich eine materielle Komponente beschreiben. Der Feinfühlige verschwendet sich bereits, indem er seine Antennen ausgefahren lässt, auf seine Mitmenschen eingeht und ihnen Gehör schenkt. Der Wissende weiß gleichzeitig um die Begrenzung seiner Möglichkeiten. Dies kann auch oder gerade bei dem Sensiblen zur Verzweiflung führen. Die Feinfühligkeit bietet die Chance der Empathie und bedeutet gleichzeitig den Schmerz. Das Geben, das Investieren beinhaltet eine psychosoziale Komponente. Da der Feinfühlige die Schwingungen und Belange erahnt und aufnimmt erfassen ihn die Emotionen der anderen. Er fühlt mit, er leidet mit. Diese Feinfühligkeit ist ein Geschenk und gleichzeitig eine große Herausforderung. »Wie kann man mitfühlen und nicht von den Emotionen übermannt werden? Wie kann man das Elend in der Welt erkennen und dennoch seelisch überleben? Wie kann ein feinfühliger guter Charakter das Chaos erfühlen, durchleben und nicht zusammenbrechen?« Es ist immer wieder zu beobachten, dass sensible Menschen zur Kunst neigen. Ihre tiefen Eindrücke werden in dem künstlerischen Ausdruck verarbeitet. Der Sensible saugt die Welt in sich auf. Er oder sie möchte das Erlebte verarbeiten. Die Kunst bietet sich an, der Welt das Gedachte, Gefühlte zu vermitteln. In der Literatur werden Gedanken, Apelle geäußert und der Sensible wendet sich so an die Mitmenschen. Das Gedachte und das Gefühlte kann weitergegeben werden. Neue konstruktive Ideen erreichen somit die Mitmenschen oder zukünftige Generationen. Anregungen, politische Utopien, gesellschaftliche Staatsformen und viele konstruktive Ideen wurden von den Sensiblen, den Feinfühligen erdacht. Man nannte diese Menschen häufig Utopisten, Weltverbesserer oder auch Spinner. Doch diese Bezeichnungen können nicht abwerten, da wir alle den Sensiblen dringend brauchen. In der Welt der Berechnung wirken die Feinfühligen heilend. Sie unterwerfen sich in der Regel nicht den autoritären Staatsformen. Sie unterwerfen sich ebenso nicht der Fremdsteuerung durch irgendwelche Konsumräusche und Ablenkungsmanöver. Der Sensible kann seine eigene innere Stimme hören und hat es nicht nötig in der Fremdbespaßung unterzugehen.
Der Gerechte sucht den Ausgleich, den sozialen Frieden und weiß um die Bedrohung einer Gesellschaft durch die Ungerechtigkeit. Die Schieflagen sind ihm bewusst und er mahnt an, die Ausbeutung zu stoppen. Der Gerechte ist den Tugenden verpflichtet und weiß, dass das menschliche, das gesellschaftliche und globale Zusammenleben nur funktionieren kann, wenn die Gerechtigkeit umgesetzt wird. Soziale Verwerfungen, wie Ausbeutung, Gewalt, Verseuchung, Vertreibung, Mord, Folter und die Vernichtung unseres Klimas kann von keinem Gerechten hingenommen werden. Jeder global denkende Gerechte wird multikulturell aktiv werden. Unsere Welt ist zusammengewachsen und dieser Tatsache müssen nun weltweit geltende politische Konzepte folgen, die gerecht und in der ganzen Welt menschenfreundlich, naturerhaltend und nachhaltig sind. Der Gerechte hat viel zu tun. »Lasst uns dem Gerechten vertrauen!«
Der Hoffende sieht in die Abgründe der Welt und verzweifelt dennoch nicht. Er scheut sich nicht, sich mit dem Elend zu konfrontieren. Er schaut nicht weg und bleibt dennoch voller Hoffnung. Seine Gedanken sind klar und seine Emotionen geben ihm die Chance auf ein Mitgefühl, ohne das ihn die Kraft seiner Sensibilität zerstört. Der Hoffnungsvolle wird weiterkämpfen. Er wird die Angst durch seine Hoffnung überwinden, auch wenn die Armut, die Krankheit und die Ungerechtigkeit anklopfen. Seine Stärke liegt in der Kraft eines klaren optimistischen Auges. Er fördert das Gute, die Liebe, den Zusammenhalt und die Gerechtigkeit. Das Denken und das Handeln dienen dem Aufbau und der Förderung des Menschlichen Daseins. Der Hoffende wird nicht klammern und dominieren wollen, denn in der Hoffnung wohnt die Konstruktivität. Das beherrschen wollen, das Ausbeuten und Ausnutzen gehen nicht den gleichen Weg wie der Hoffende. Wer auf die Zukunft setzt, wird eine positive Saat säen. Wer an das Morgen glaubt, wird das Konstruktive in die Welt werfen. Der Hoffende zweifelt nicht am Morgen. Er wird immer den gerechten Weg suchen.
»Lasst uns zu Hoffenden werden! Lasst uns die Hoffenden unterstützen! Lasst uns alle mit der Hilfe der Hoffnung die Angst überwinden! Lasst uns trotz der Schicksalsschläge mutig und hoffnungsvoll bleiben! Lasst uns tapfer die Angst durch das gönnende, hoffende und friedliebende Auge besiegen! Suche die Klarheit im Denken und Sprechen. Du bist ein Mensch, du kannst hoffnungsvoll vorausdenken und dich klar und deutlich äußern.«
Die Angst ist ein schlechter Berater. Der Ängstliche kann nicht sein volles Potential entfalten, wenn die Macht der Angst immer wieder zuschlägt. Der Ängstliche kann oft keine klaren Entscheidungen treffen. Er steht sich selbst im Weg. Die Angst treibt den Menschen vor sich her und lässt ihn voller Panik voreilige Kurzschlusshandlungen ausführen. Nicht selten werden falsche Kompromisse eingegangen. Es handelt sich hierbei nicht um die gut meinende Vorsicht, sondern um die lähmende, behindernde Kraft der Angst, die den Menschen in Ketten legt. Stresshormone, chemische Cocktails durchziehen das Gehirn. Panikattacken und Untergangsstimmungen beherrschen das Denken des Ängstlichen. Er kann nicht zur vollen Entfaltung kommen, da sein Potential unter Angstblockaden verschüttet liegt. Diese Blockaden müssten beseitigt werden, um zum Kern der Persönlichkeit vorzudringen. Ein von Angst Getriebener kann nur sehr selten ein klares Bewusstsein erreichen. Panikattacken und Scheinlösungen wechseln sich ab. Das Ausweichen und Zurückschrecken vor drängenden Lebensthemen bestimmen den Alltag. Die Handlungen werden von kurzfristigen Überlebensstrategien beherrscht, die sich nicht selten als übereilt herausstellen. Das wirkliche Wollen ist von der Angst überlagert. Es fehlt das Konzept des klaren Verstandes. Kurzfristige Vermeidungsstrategien führen zu Fehlentscheidungen. Ein klares Denken ist überwiegend blockiert.
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