Ute Stefanie Strasser - Thorburg

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Die Erzählung vom Aufwachsen in den 50er-Jahren des 20. Jahrhunderts wird fortgesetzt. Umfasste Feenthal die ersten acht Lebensjahre der Protagonistin in einem abgelegenen obersteirischen «Graben», geht es hier um die Spanne von acht bis achtzehn Jahren im gleich nebenan liegenden Städtchen, eine Spanne, die in die erste Hälfte der 60er-Jahre mit ihren sozialen Umbrüchen hineinreicht. Durch oft amüsante und ironisch gefärbte Szenen, erhalten wir nicht nur einen Einblick in die Nachbarschaft und in das schulische und kirchliche Leben, sondern in das gesellschaftliche Treiben der kleinen Stadt insgesamt, wo sich gleich hinter der Biederkeit so mancher Abgrund auftut. Aufgelockert und akzentuiert wird der dichte Erzählfluss, da selbstverständlich auch die vom Zeitgeist geprägten inneren Nöte der Pubertierenden zur Sprache kommen, durch Refl exionen, die den Leser manchmal überraschend einzubeziehen versuchen, durch spielerisch eingeflochtene Zitate aus der Welt der Literatur und durch Exkurse, zum Beispiel den zu den sprachlichen Tücken der deutsch-österreichischen Kommunikation. Ein Lesevergnügen, das man sich nicht entgehen lassen sollte!

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Wenn meine Mutter am Freitag eine Mehlspeis (Kuchen) backte und der Frau vom O. zwei Stück davon anbot, sagte die Neindanke, sie könne selbst backen. Hin und wieder hängte ihr meine Mutter zwei Stück Gugelhupf oder Ähnliches in einem Sackerl (Tüte) an die Türschnalle (Türklinke), die Frau vom O. hängte es zurück an unsere Tür. Und wenn meine Mutter Pech hatte, war sie noch dazu pikiert. Das äußerte sie, indem sie meiner Mutter aus dem Weg ging und wegschaute, wenn die beiden sich trotzdem begegneten. Es dauerte, bis meine Mutter endlich begriff, dass ihre gut gemeinten Gaben als beleidigende Almosen aufgefasst wurden. Bemerkenswert ist, dass meine Mutter nie auf die Idee kam, das Ehepaar O. zu uns einzuladen, was aus meiner heutigen Perspektive naheliegend gewesen wäre, wenn man jahrelang so nah bei-

einander wohnt. Das kam aber nicht in Frage, denn das Ehepaar O., das wa-ren fremde Leute und anders geartet als wir. Und kommen würden sie eh nicht, weil sie sich ja nicht mit einer Gegeneinladung revanchieren könnten, allein aus Platzgründen nicht. Auch später, als die Frau vom O. schon seine Witwe war, wurde sie nie zu uns gebeten; schon gar nicht an Weihnachten – denn Weihnachten ist ein Familienfest.

Der Haushalt der Frau vom O. ist klein und schnell getan, weshalb sie bereitwillig Putz- und Gartenarbeiten für Ama erledigt. Und Ama schickt sie gern einkaufen, denn Großvater Jo, der willig, wenn auch nicht freiwillig, Küchendienst verrichtet, verhält sich beim Einkaufen störrisch. Er kommt lange nicht zurück und dann bringt er das Falsche mit, statt einem Kilo

Äpfel zwei Kilo Birnen, statt der Glühbirne eine neue Nachttischlampe, statt Semmeln dunkles Brot. Plausible Begründungen für sein langes Ausbleiben und seine etwas anderen Einkäufe hat er, aber Ama will frische Semmeln und kein Schwarzbrot, auch wenn er dessen Kauf begründen kann. Die Frau vom O. erledigt die Einkäufe schneller und bringt nicht nur genau das Verlangte, sondern auch Neuigkeiten aus der Stadt mit. In ihr hat Ama ein billiges Dienstmädchen gefunden, nach ihr hören wir sie regelmäßig durchs Haus rufen. Sie rief freilich nicht Frau O., sie rief selbstverständlich deren vollen Namen, den ich an dieser Stelle verrate, denn er ist so schön passend im Sinne des nomen est omen. Frau Orthelfer!, rief Ama nach ihrer Helferin. Laut rief sie es von unten nach oben und rief noch dazu, sie möge doch kurz kommen. Und die Frau Orthelfer öffnete oben ihre Tür und rief: I kumm glei!

Meine Mutter fand diese Hin-und-Her-Schreierei unmöglich – kein Benehmen habe meine Großmutter, ihre Schwiegermutter; die Frau Keidel, mei-ner Mutter Ex-Arbeitgeberin in Wien, hätte so etwas nie – niemals gemacht. Überhaupt gebärde sich Ama immer so laut im Haus. Nachdem sie mit ihrer Küche in Kathis Zimmer hinter dem Ortgang umgezogen ist, hören wir sie häufig durch den langen Flur hin und her stöckeln (sie trägt schwarze halbhohe Stöckelschuhe mit Schnürsenkel), und alle paar Tage ruft sie dabei laut und in für sie ungewöhnlich hoher Tonlage Hatschi. Sie muss niesen. Sie tut es in Serie und mit Genuss, einmal auf dem Hinweg und einmal auf dem Rückweg, oder sie niest zweimal auf dem Hinweg und keinmal auf dem Rückweg, oder dreimal auf dem Hinweg und noch einmal – ich hör schon auf. Es ist meiner Mutter ein Rätsel, warum die gerade immer im Flur niesen muss, und es

ärgert sie. Ich glaube, die Hausgespenster hat es auch geärgert und sie haben sich wegen des forschen Taktak-Gestöckels und der herzhaften Hatschis meiner

Großmutter aus dem dunklen Vorhaus, diesem Gruselgang, in den noch dunkleren Keller zurückgezogen.

Wenn Ama also nach der Frau Orthelfer schrie, empörte sich meine Mutter: Wos wü sie denn jetz scho wieda von da Orthöferin? Wenn man Frauen nachnamentlich erwähnte, hängte man oft ein In an – ganz modern, oder? Man sagte nicht, gestern habe man die Frau Pichler gesehen, sondern gestern habe man die Pichlerin gesehen. Und so nannten meine Mutter und Ama die Frau vom O. familienintern die Orthöferin; aus der Helferin wurde auf Steirisch eine Höferin, wodurch das nomen es omen nicht mehr stimmt.

Die Orthelferin steht gern am Ortgang, lieber noch steht sie vor der Haustür an der Alten Straße. Sie steht da und schaut, wer vorbeigeht. Sie freut sich, wenn sie angesprochen wird und ein wenig Unterhaltung hat – was Neues erfährt. Neuigkeiten schnappt sie außer beim Einkaufen auch bei ihren Kirchgängen auf, vor der Kirchentür, versteht sich. Sie weiß Bescheid über Hochzeiten Schwangerschaften Geburten Unfälle Todesfälle Begräbnisse, und sie erzählt alles meiner Großmutter und meiner Mutter weiter, sie ist unsere Lokalreporterin. Was die Schwangerschaften und die Geburten betrifft, interessieren besonders die unehelichen. Und von denen sind wiederum diejenigen am interessantesten, bei denen der Vater des erwarteten oder schon vorhandenen Kindes nicht bekannt ist. Da darf spekuliert werden nach Herzenslust. Und wenn es gelingt, den Verdacht auf einen biederen Familienvater aus unserer kleinen Stadt zu lenken, wird es wirklich aufregend, der Verdächtigte und seine Ehefrau werden gründlich durchgehechelt. Ein Dschrawodln im Sinne eines Konsensplauschs ist das nicht, mehr ein Tratschen, bei dem die Meinungen geteilt sind und bleiben.

Wenn mein Vater am Nachmittag heimkommt und sich zum aufgewärmten Mittagessen setzt, setzt sich meine Mutter zu ihm und erzählt: Stöi da vur, wos ma die Orthöferin dazöit hot: Die Putzi Meier – keinnst eh –, dei hot a Kind kriagt! Und stöi da vur, wos die Leit reidn: Da – sie schaut zu mir und flüstert ihm einen Namen zu –, der sui da Vota sein. Na, deis glab I oba net! (Übersetzung:

Stell Dir vor, was mir die Orthelferin erzählt hat: Die Putzi Meier hat ein Kind gekriegt. Und stell Dir vor, was die Leute reden: Der … soll der Vater sein. Das glaub ich aber nicht!) Mein Vater hört sich das an und kommentiert es mit: Jojo, die Leit reidn vü. Die Leute reden viel, das Thema uneheliche Kin-der ist nicht so sein Interessensgebiet. Meine Mutter lässt sich nicht aus dem Konzept bringen, sie ergeht sich jetzt im Aufzählen von Argumenten gegen die Annahme einer Vaterschaft des von den Leuten verdächtigten Herrn und sie ergeht sich weiter in Spekulationen über Alternativen. Mein Vater schaut in die Gegend, kaut sein Essen, denkt an dies und das und dann und wann wirft er meiner eifrigen Mutter ein A-geh-a-sou-a-Bledsinn! (Blödsinn!) entgegen. Oder er bemerkt, wenn sich meine Mutter zu sehr ereifert, dass das alles, gemessen an den Dimensionen des Universums, doch völlig unwichtig sei. Diesen Vergleich brachte er öfters einmal, daran habe ich mich erinnert, als ich den Buchtitel las: Letztendlich sind wir dem Universum egal.

Oje, jetzt bin ich von unserer Gerüchteküche bis ins Universum gekommen und war doch noch gar nicht fertig mit der Führung durch die Thorburg. Her mit dem roten Faden und weiter geht’s!

Wir verlassen den Oberstock, wo wir so lange hängen geblieben sind, und gehen über eine gerade Treppe nach oben in die vierte Ebene des Hauses, in den Dachboden mit den Wäscheleinen. Gleich nach der Treppe steht rechts an die Giebelwand des Hauses gebaut ein Holzhäuschen mit Flachdach, eine hölzerne Schachtel. Darin befindet sich ein Dachstübchen, in das irgendwann Amas verwitwete Schwester, meine Großtante Mitzi, und ihre etwa dreizehnjährige Tochter Mitzi eingezogen sind, und zwar aus dem gleichen Grund, weshalb des Großvaters Bruder damals mit seiner Familie ins Weiße Haus im Feenthal eingezogen ist. Auch die alte und die junge Mitzi befanden sich in einer wirtschaftlichen Notlage. In diesem Fall war es kein Blitzschlag in eine Kuhherde, sondern der Tod des Ehemannes – ein liederlicher Trinker, der die Tante mittellos zurückgelassen.

Die junge Mitzi geht noch zur Schule. Sie hat braunes Haar von der Farbe frischer Rosskastanien, das ihr bis zu den Oberschenkeln reicht. Sie hat es in zwei dicke Zöpfe geflochten, die sie über die Schultern nach vorne legt und mir zum Spaß miteinander verknotet. Hochstecken kann sie das Haar nicht, dazu ist es zu schwer. Alle vier bis acht Wochen wird es gewaschen, an einem Sonntagvormittag, damit es vor dem Schlafengehen trocknen kann, das ist vor allem im Winter wichtig. Meine Mutter hilft der Großtante bei dieser Arbeit. Ich will auch helfen, aber es heißt: Geh, geh dauni! Und lieber aufpassen soll ich, dass ich nicht nass werde. Ama ist auch mit von der Partie, sie und ich, wir sitzen auf dem einzigen Bett im Raum und schauen zu. Setzen Sie sich zu uns, liebe Leser – nein, bitte nur einer!

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