Christian Burger - Sch(m)utz im Netz

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Sch(m)utz im Netz: краткое содержание, описание и аннотация

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Der Blickwinkel «Hass im Netz» dominiert die Debatte über Gespräche im Internet. Eine eingeengte und gefährliche Sicht, meint Christian Burger, der die Dialogangebote der Online-Ausgabe der österreichischen Tageszeitung STANDARD betreut. Mit 15 Millionen User-Kommentaren jährlich ist das STANDARD-Forum die größte deutschsprachige Medien-Community.
Das einseitige Starren auf die negative Eskalation im Netz verstellt die Sicht auf das komplexe Wesen von Online-Diskursen. In der Politik, im Medienmanagement und aktuell zunehmend in der Gesetzgebung beschäftigen wir uns vorwiegend mit Verhinderung. So wird versucht, Fehlverhalten in der virtuellen Sphäre zu minimieren. Dabei vergessen wir völlig darauf, dass es vielleicht eine bessere Strategie gibt: Stärken zu stärken. Mit Pseudonymen kann man geschützte Räume für einen öffentlichen Diskurs schaffen, in dem auf hohem Niveau argumentiert wird und der es Menschen erlaubt, sich zu öffnen.
Aufmerksamkeit ist ein knappes Gut in der Online-Welt. An einem Ort, an dem jeder publizieren kann, ist es von großer Bedeutung, Gehör zu finden, Reaktionen auszulösen. Gelingt dies vorwiegend mit destruktiven Methoden, so werden sich diese durchsetzen. Wenn wir aber konstruktive Debattenbeiträge honorieren, indem wir uns auf diese konzentrieren und diese ins Scheinwerferlicht stellen, wird das Internet zu einem besseren Ort für Gespräche.
"Wer trägt die Verantwortung dafür, dass Diskussionen im Netz sachlich bleiben und nicht vergiftet werden? Wir alle, meint Christian Burger, und hat viele wertvolle Tipps, wie wir es schaffen, Konstruktives an die Oberfläche schwimmen zu lassen. Gleichzeitig bricht er eine Lanze für ein Internet ohne Ausweispflicht. Das ist in der aktuellen Debatte der europäischen Netzpolitik besonders wichtig: Es besteht die Gefahr, dass für ein komplexes Problem allzu simple Antworten gesucht werden."
Ingrid Brodnig, Journalistin und Autorin
"Viele Journalistinnen und Journalisten sind im Netz regelmäßig gröbsten Anfeindungen ausgesetzt. Sollten Leserkommentare im Online-Journalismus deshalb nur noch unter echtem Namen erlaubt sein oder auch weiterhin anonym? Kaum eine Frage wird in Redaktionen so heftig diskutiert wie diese. Christian Burger, einer der erfahrensten Community Manager im deutschsprachigen Online-Journalismus, beschreibt anschaulich, wie die Qualität von Online-Diskussionen verbessert werden kann, weshalb die Frage nach der Anonymität bei weitem nicht die wichtigste ist und welchen Beitrag auch die Redaktionen selbst zur Debattenkultur ihrer Nutzer leisten sollten."
Wolfgang Blau, internationaler Medienmanager und Journalist (Conde Nast, The Guardian, Zeit Online)

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Der BVB-Fan verfolgte also die Strategie, die ungewöhnliche Börsentransaktion sowohl direkt bei den ermittelnden Behörden als auch bei Finanzmedien und bei einer breiten Öffentlichkeit im STANDARD, unter der er auch Finanz- und Börsenexperten vermutete, publik zu machen. Er wollte Druck aufbauen, auch durch direkte Information an die Öffentlichkeit über das Online-Forum, damit seinem Verdacht nachgegangen würde. Heute sagt er5: »Das Forum war auch deswegen wichtig, da mir die Ermittler, welche ich zweimal angerufen habe, nicht geglaubt haben. Man hat mich akustisch verstanden, aber die Sache mit den Optionsscheinen war eben so fern allem Denkbaren. Es hat vorher noch nie ein solches Tatmotiv gegeben.«

Abwehr negativer Konsequenzen

In der Öffentlichkeit, also im STANDARD-Forum, äußerte der Mann seinen Verdacht als »Jerusalem«. Dass er anonym bleiben konnte, war ihm dabei sehr wichtig. Zu diesem Zeitpunkt lag es ja noch völlig im Dunkeln, wer den Anschlag begangen hatte. Der BVB-Fan fürchtete, dass er selbst zur Zielscheibe des Täters oder Trittbrettfahrers werden könnte.

Im Forum des STANDARDs treten Poster mit einem Nicknamen auf. Dabei haben sie die Wahl, ein Pseudonym zu wählen oder ihren Echtnamen zu verwenden. Es ist also möglich, anonym zu bleiben und den Lesern im Forum nicht zu verraten, welche Person hinter einem Nicknamen steckt.

Im Internet ist die Verwendung von Pseudonymen weit verbreitet. Das Beispiel von »Jeru­salem« zeigt sehr deutlich, dass diese eine wichtige Schutzfunktion haben können: Der Nickname wirkt wie eine Maske. Er erlaubt es, die wahre Identität einer Person zu verbergen, und kann damit vor negativen Konsequenzen bewahren.

Mobbing in der Schule Umgang mit Krankheiten Probleme im Job Das alles sind - фото 5

Mobbing in der Schule, Umgang mit Krankheiten, Probleme im Job: Das alles sind Beispiele für ­Themen, die mit Scham verbunden sind. Es ist nicht leicht, darüber zu reden, schon gar nicht in der Öffentlichkeit. Wenn Menschen aber das Gefühl haben, ausreichend geschützt zu sein, kommt gerade auf Online-Plattformen ein Austausch zustande, der Betroffenen hilft und andernorts nicht leicht zu verwirklichen ist. Die Möglichkeit, für solche Gespräche ein Pseudonym zu verwenden, ist dabei für viele Menschen entscheidend, sich zu öffnen. Andernfalls wäre die Gefahr für Verletzungen und Benachteiligungen, online wie auch in der physischen Welt, zu groß: Noch mehr Mobbing, unangenehme Rückmeldungen zu eigenen Krankheiten oder Verlust des Arbeitsplatzes.

Anonymität in Online-Diskussionen hat daher einen hohen Wert und sollte nicht leichtfertig geopfert werden. Viele gesellschaftlich relevante Themen lassen sich mit persönlichen Erlebnissen beleuchten, wenn man im virtuellen Raum den Schutz der Pseudonymität in Anspruch nehmen kann.

Die EU-Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) definiert im Artikel 9 sensible personenbezogene Daten: »Daten, aus denen die rassische und ethnische Herkunft, politische Meinungen, religiöse oder weltanschauliche Überzeugungen oder die Gewerkschaftszugehörigkeit hervorgehen, sowie die Verarbeitung von genetischen Daten, biometrischen Daten zur eindeutigen Identifizierung einer natürlichen Person, Gesundheitsdaten oder Daten zum Sexualleben oder der sexuellen Orientierung einer natürlichen Person.« Für solche Daten ist ein besonders verantwortungsvoller Umgang seitens Datenverarbeiter vorgeschrieben.

Wer an Online-Diskussionen teilnimmt, veröffentlicht über sich selbst häufig Informationen, die unter sensible personenbezogene Daten fallen: Aus Postings lässt sich die politische Meinung ablesen, die Krankheitsgeschichte nachvollziehen oder auf die sexuelle Orientierung schließen. Das sind Details aus dem höchstpersönlichen Lebensbereich, die viele Menschen nur mit sehr eng vertrauten Personen teilen möchten. Das berufliche Umfeld, der Arbeitgeber, der weitere Bekanntenkreis oder Behörden zählen meist nicht zu diesem Kreis und sollen daher auf Online-Plattformen keinen Zugriff auf diese Informationen haben.

Daher gibt es ein hohes Interesse daran, dass sensible personenbezogene Daten nicht oder nicht leicht mit der eigenen Person in Verbindung gebracht werden können. Betreiber von virtuellen Diskussionsräumen sollten alles dafür tun, dass anwesende Personen weitgehend anonym bleiben können, wenn sie dies für notwendig erachten. Die Verwendung von Pseudonymen ist eine naheliegende Lösung dafür.

Chance für mehr Meinungsfreiheit

»Jeder Mensch hat das Recht auf freie Meinungs­äußerung; dieses Recht umfasst die Freiheit, Meinungen unangefochten anzuhängen und Informationen und Ideen mit allen Verständigungsmitteln ohne Rücksicht auf Grenzen zu suchen, zu empfangen und zu verbreiten.« (Allgemeine Erklärung der Menschenrechte, Artikel 19)

Die Meinungsfreiheit wird in Zusammenhang mit Online-Diskussionen häufig ins Spiel gebracht: Die einen pochen auf sie und meinen, im Internet (fast) alles sagen zu dürfen. Die anderen verweisen darauf, dass nicht alles unter Meinungsfreiheit fällt und dass die Meinungsfreiheit natürlich durch andere gesetzliche Bestimmungen beschränkt ist.

Dass das Internet kein rechtsfreier Raum ist, muss immer wieder in Erinnerung gerufen werden: Volksverhetzung bzw. Verhetzung, Bedrohung bzw. Gefährliche Drohung, Verleumdung, Üble Nachrede, Beleidigung bzw. Ehrenbeleidigung oder ähnliche Delikte können nicht mit dem Etikett »freie Meinung« versehen und damit legalisiert werden. Das Recht auf freie Meinungsäußerung ist selbstverständlich durch Gesetze zur Verhinderung solcher Vergehen eingeschränkt.

Neben der Diskussion über begründete Begrenzungen gibt es aber auch Möglichkeiten, die Meinungsfreiheit zu stärken, zu fördern und für viele erlebbar zu machen. Das Internet, in dem theoretisch jeder seine Stimme erheben kann, war und ist eine Chance für mehr Meinungsfreiheit.

Speakers’ Corner im Londoner Hyde Park ist ein Platz für freie Rede im physischen Raum. Seit 1872 kann hier jeder einen Vortrag zu einem beliebigen Thema halten, ohne sich dafür zu registrieren. Um wen es sich bei der sprechenden Person handelt, ist nicht wichtig und häufig den Zuhörenden nicht bekannt.

Das Internet bietet die Chance für viele, für unzählige derartige Ecken der freien Rede. Die Möglichkeit, Online-Bühnen ohne öffentliche Preisgabe persönlicher Daten zu nützen, ist wesentlich dafür, tatsächlich die eigene Meinung vertreten zu können. Dass nicht die Person selbst, ihre Position in der Gesellschaft und ihr Verhalten andernorts mit der Meinungsäußerung vermischt werden, hat doppelten Nutzen: Der Mensch, der seine Meinung zu einem Thema in einem Onlinemedium äußert, wird nicht durch seine äußere Erscheinung, seine Geschichte, seinen Beruf, seinen sozialen Status oder ähnliche Bedingungen gehemmt. Er kann freier zu Wort kommen als an vielen anderen Orten, weil er sich lediglich auf den Inhalt konzentrieren muss. Ähnlich geht es auch den Gesprächspartnern, die seine Meinung wahrnehmen: Ihre Interpretation kann sich ebenfalls auf das geäußerte Wort konzentrieren und wird nicht durch den Blick auf die Person abgelenkt. Was zählt, ist tatsächlich die jeweilige Meinung.

Anonymität im Netz bringt also gleich zwei wesentliche Vorteile mit sich: Erstens schützt sie die reale Person und zweitens stellt sie eine wichtige Grundlage dafür dar, dass Meinungen tatsächlich freier geäußert und rezipiert werden können. Durch die Verwendung von Pseudonymen werden Personen im Netz maskiert: Die wahre Identität hinter dem digitalen Ich schimmert durch, ist aber nicht leicht zu entschlüsseln.

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