Christian Bass
Schleswig-Holstein
Gedichte meiner Kindheit
Christian Bass behauptet, das moralische Recht zu haben, als Autor dieses Werks identifiziert zu werden.
Bereits im Alter von zehn Jahren begann Christian Bass damit erste Gedichte und Kurzgeschichten zu schreiben – noch mit dem Ziel, später einmal ein großer Komponist zu werden. Seine ersten Gehversuche in der Poesie sind noch von seinen Kompositionen bestimmt, die die Zeit nicht überdauern sollten.
Mit dieser Anthologie gibt Christian Bass seinen treuen Lesern erstmals einen tiefen Einblick in sein Frühwerk. Dabei offenbart er ihnen nicht nur seinen Werdegang, sondern schenkt ihnen ebenso einen tiefen Einblick in die Gedanken und Gefühle seiner Kindheit und Jugendzeit in Schleswig-Holstein.
Gleichzeitig setzt er seinen menschlichen, wie auch tierischen Wegbegleitern ein literarisches Denkmal.
Diese Gedichte und Geschichten sind ein Werk der Fiktion. Namen und Personen sind das Produkt der Phantasie des Autors und jegliche Ähnlichkeit mit realen Personen, lebend oder tot, ist rein zufällig.
»Wer gegen kein Wesen übel gesinnt ist und wer Mitleid hat, wer frei ist von Egoismus und Selbstsucht, gleichmütig in Leid und Freude und wer geduldig ist ... Den liebe ich.«
SHRI KRISHNA, Bhagavad Gita
»Es ist besser, zu geniessen und zu bereuen, als zu bereuen, dass man nicht genossen hat.«
GIOVANNI BOCCACCIO
»Gib jedem Tag die Chance, der schönste Tag deines Lebens zu werden.«
MARK TWAIN
2017
Ich bin ein Kind aus jener Zeit,
habe geliebt, gelebt und gelacht,
denn unser Glück war niemals weit,
ich bin ein Kind aus jener Zeit!
Wir war’n zur Schandtat stets bereit
und manch ein Traum wurd‘ wahr gemacht.
Ich bin ein Kind aus jener Zeit,
habe geliebt, gelebt und gelacht!
1999
Gelbes Kleid im rauen Wind, vom Meer umschlungen,
war doch klar, dass ich Dich wirklich mag.
Die Flaute zum Ende der Nacht, kleiner Funken,
nur ein Hauch und schon wird‘s wieder Tag.
Auf Biegen und Brechen, haben alles im Griff,
siehst du nicht die sommerblauen Wogen?
Waterkannt, sturmverbannt, vorbei am Roten Kliff,
von Offenheit und Menschlichkeit durchzogen,
da, wo wir Zuhause sind!
Schleswig-Holstein nach Starrheit und Stille,
immer wieder nach oben, Dein eiserner Wille!
Sommersonne, Strand und Meer. Frustloses Dasein,
hier hat das Leben noch einen Sinn.
Süßer Duft im goldenen Licht, lieblicher Schein,
im Norden, wo ich zu Hause bin.
Was immer auch geschieht, haben alles im Griff,
leben wie über dem Regenbogen.
Waterkannt, sturmverbannt, vorbei am Roten Kliff,
von Offenheit und Menschlichkeit durchzogen,
da, wo wir Zuhause sind!
GOLDENE KRONE IM BLAUEN MEER
2000
Goldene Krone im blauen Meer,
ich werd von Dir angezogen
wie die Mücken vom Licht
wenn die dunkle Nacht anbricht.
Kann mich nicht wehren, bin hoffnungslos verloren,
ohne Dich wäre meine Seele erfroren.
Wie im Rausch, eine Reise ins absolute Glück,
lass mich verzaubern, will nie mehr zurück.
Kommt mit zur Goldenen Krone im blauen Meer,
unendliche Ostsee hinterm gelben Heer!
Goldene Krone im blauen Meer,
ich kann Dich nicht mehr vergessen,
der absolute Traum,
eine Rückkehr gibt es kaum.
Wenn du bist im Meeresaquarium gewesen
und hast alles über Fehmarn gelesen,
wird dieser Rausch nie mehr vorüber gehen
bevor du nicht hast jeden Ort gesehen.
Kommt mit zur Goldenen Krone im blauen Meer,
unendliche Weite hinterm Windkraftheer!
2000
Blauer Himmel,
weiße Wolken,
roter Sonnenschein,
blaue Wogen,
weiße Möwen,
mein Schleswig-Holstein!
Blaue Grenzen,
weiße Mauern,
rotes Dächermeer,
blauer Kanal,
weiße Schiffe
hinter’m gelben Heer!
Blue sky,
White clouds,
Red sunshine,
Blue waves,
White seagulls,
My Schleswig-Holstein!
Blue borderlines,
White walls,
Red rooftops,
Blue channel,
White boats
Beyond a golden army!
DAS SCHATTENKRIEGER-SONETT
2012
Den Morgen möchte ich nimmer mehr missen,
jener Morgen als in meinem Bett sein Fiepen ertönte,
meine Träume aus dem Diesseits laut verhöhnte,
und Verantwortung übergab an mein Gewissen.
Seine Geburt eine wahre Ode an die Freuden,
seine ersten zaghaften Schritte hinaus in die Welt,
seine ersten Versuche mit dem Fraß den er erhält,
und seine Frechheit gegenüber anderen Leuten.
Der Schattenkrieger hat sie alle für sich gewonnen,
im Sturm ihre Herzen für sich eingenommen,
sich in ihrer grenzenlosen Liebe gesonnen.
Durch ihn hat das Leben einen neuen Sinn bekommen,
Durch ihn haben wir uns auf alte Werte neu besonnen,
sind den Strom der Liebe entlang geschwommen.
2000
Gestern beobachtete ich in orangener Kutte,
auf der nahen Weide, die deutsche Rotbunte,
friedlich grasend, umgeben von ihresgleichen,
erkannte sie sofort des Kampfes Zeichen:
mich in meiner grellen Lunte!
Vorsichtig kam sie im leichten Trabe zum Zaune,
Gucker voller Sanftmut, mit herrlicher Laune
Beäugt sie neugierig meine hag’re Gestalt,
ein leises Muhen ertönt und es verhallt,
von meiner deutschen Rotbunten!
2000
Am grünen Wald, am blauen Fluss
und mittendrin die Stadt.
Die Sonne schickt einen Morgengruß,
dem Schloss einen lieblichen Kuss.
Langsam erwacht die Stadt.
Es kommt der Tag, es singt im Mai,
der Kuckuck sein Liebeslied.
Uns’re Uhr setzt die Stosszeit frei,
langsam zieh‘n die Wagen vorbei.
Wehe dem, der reingeriet!
Wenn die Dunstschwaden verblassen,
über meiner Schlossstadt,
klingelt das Geld in den Kassen,
streunern Kinder durch die Gassen
von meiner Heimatstadt!
2000
Gebrochenes Herz!
Wann wirst du wieder lachen können,
wann wirst du vergessen deinen Schmerz?
Schmerzende Wunde!
Was würd‘ ich geben um zu hören,
wieder ein Wort aus deinem Munde!
Gewonnenes Leid!
Als Erinnerung mir geblieben,
bist du unsterblich für alle Zeit!
Für Kurt Meyer
ES GEHT MIR GUT GANZ OHNE DICH
1998
Wir konnten reden miteinander
über alles in der Welt.
Wie du mir immer zugehört hast, ...
Doch viel zu spät habe ich festgestellt:
Da ist noch ein anderer Mann,
der deinen Problemen besser lauschen kann
und was soll ich sagen, sowas kommt halt an –
Er zog dich einfach in seinen Bann!
Das Bett ist viel zu groß ohne dich,
es macht mir schon nichts mehr aus
und dennoch vermisse ich dich,
denn viel zu einsam ist es in diesem Haus,
aber da ist nun mal ein anderer Mann
und der zog dich in seinen Bann,
ich wagte es nicht, dich etwas zu fragen,
jetzt bleibt mir nichts als dieses zu sagen:
Es geht mir gut ganz ohne dich!
Es geht mir gut ganz ohne dich!
Die Träumerei ist lange schon vorbei,
auch die Einsamkeit kommt nicht mehr,
denn ohne dich bin ich auch endlich frei
und der Alkoholgehalt steigt wieder sehr.
Meine Maske ist bereits zerbrochen
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