Charles war mit einem Geländewagen gerade in Marlow, etwas mehr als eine Stunde von Martin entfernt.
Charles: »Was haben die da auf dem Acker gemacht?«
Jeff: »Wir können ja auf Ihrem spielen. Was haben Sie?«
Martin: »Ich habe entweder einen militärischen Industriecomputer oder mein Nokia?«
Jeff: »Ich glaube wir nehmen das Nokia.«
Martin: »Ich habe es gleich. Es passt einfach nicht durch meine Tasche. Hier!«
Jeff: »Ein Großtasten-Telefon mit Spielen?«
Martins Kommunikationsbrett konnte froh sein, wenn die Zeit richtig eingestellt war und vor allem, wenn es das Netz noch gab, für das es in grauer Vorzeit entwickelt wurde.
Martin: »Ich habe Snake und Flipper!«
Jeff: »Retro, ok. Der Notruf geht aber noch?«
Monophone Spielgeräusche, sie gingen dem Chauffeur auf die Nerven.
Mathew: »Kaufen Sie sich doch ein neues Telefon. Die Teile sind toll. Ich habe Rennspiele auf meinem. Wir können ja mal gegeneinander fahren, vielleicht sind Sie der bessere Chauffeur?«
Gael: »Gibt es da auch Spiele?«
Ja, es gab dort Spiele, einen PC für Gael und ein Smartphone für Martin.
Jeff: »Gael, Sie nehmen den linken Computer und ich den rechten!«
Martin: »Wieso zwei, ich habe noch einen Computer zu Hause. Der ist noch gut!«
Martin hatte zwei Laptops. Der eine bediente die Horst, der andere wartete das Zuhause, beide vom Sperrmüllgott.
Jeff: »Spiele?«
Martin: »Ich habe Castelvaniea.«
Leider aber für Supernintendo, das erste!
Mathew: »Wir müssen noch tanken, danach vielleicht in eine Bar?«
Gael: »Nein, hier versteht mich kein Mensch. Besaufen kann ich mich auch alleine und ich will auch wissen, was mein neuer PC so draufhat, am Wochenende wäre es aber ok.«
Mathew: »Ich habe denn Herrn Bretz gefragt!«
Martin: »Ich habe noch etwas mit Sebastian Seneca zu klären. Hm, Wochenende, ich weiß nicht, ich bin auf Entzug, das Tavor muss raus. Frag mich morgen! Mir ist gerade ganz schwummrig vom Geld ausgeben.«
Jeff:« Das bisschen, Sie sind Millionär, an der Tankstelle geben wir mehr aus.«
An der Tankstelle sah ein gelernter Kfz-Mechaniker dann die Spritpreise von 2011, der zuletzt die Spritpreise einmal in den USA und dann wieder die deutschen von 2008 gesehen hatte.
Martin: »Mathew, das reicht doch jetzt endlich. Schauen Sie sich die Säule an.«
Mathew: »Damit fahre ich keine zwei Tage! Das ist ein guter Amerikaner, hätte der Tank keinen Boden, würde der weniger verbrauchen!«
2010 war der von Experten errechnete Zeitpunkt, an dem es weniger Öl zu fördern gab, als bis dann verbraucht wurde. Diese Zahl ging 2010 völlig unter. Man hatte vorher von Reformen gesprochen und 2010 sollten diese stehen, taten sie aber nicht. Nein, ich rege mich nicht darüber auf, es gab Gründe. Propaganda kann man auch nicht richtig dazu sagen. Eine solche Politik wird seit 7000 Jahren angewendet. Sie können sich auch die Ausstellung »Pharao siegt immer« dazu ansehen. Es ist nämlich völlig normal für die Politik, Fehler tot zu schweigen. Das Schöne daran ist natürlich, man erfährt so nichts von Fehlern, die eine Lebensgefahr beinhalten, oder wo dachten Sie kommt das Wort »’totschweigen‘ her. Ob man damit meinte, nur der Fehler sollte sterben, wurde in letzter Zeit etwas fraglich. Das ist ja auch der Grund, wieso ich so viel erzählen kann. Ich lebe noch! Martin störte es genauso wie mich, wenn man einerseits auf die Wichtigkeit mancher Probleme hingewiesen wurde, was bei Seneca die unzähligen Fenster waren, die bei seiner Konstruktion sagten, dies sei sehr wichtig und dann nie wieder darüber gesprochen wurde, wie das Ozonloch oder eben die einfache Tatsache, dass die Computeruhr auf die falsche Dekade eingestellt war. Das Ozonloch ist geschrumpft. Seine Einraumwohnung war von Charles noch nicht eingerichtet wurden. Sein Geschmack drehte sich wieder nur um Abhöranlagen, die er überall verteilen wollte wie andere LEDs. Die Stunde Abstand vorher hatte er schon lange eingeholt, aber ein Profi wie er kam natürlich an, bevor er ankam. Es gab nicht viel für ihn zu tun, außer die Fürs und Widers von Wanzenpositionen durchzugehen.
Charles: »Unglaublich Herr Bretz, Sie haben keinen streng vorgeschriebenen Rauchmelder. Das wird gleich erledigt.«
Martin saß rauchend auf seiner Schlafcouch, und sprach mit Seneca. Für den Computer, der zu diesem Zeitpunkt live mit anhörte, wie Charles seinen Leuten Order und Bescheid gab, gab es keine Gründe für irgendwelche Warnungen. Die Uhr Senecas war ein viel größeres Problem.
Martin: »Wie stelle ich deine Uhr ein, Seneca?«
Seneca: »Man kann sie nur durch eine bessere oder gleichwertige ersetzen. Die aktuelle geht nur um drei Sekunden alle 5000 Jahre nach. Es gibt keinen Grund für Ersatz.«
Martin Bretz tat das, was er immer bei PC-Problemen tat. Er suchte die Lösung alleine. Das Smartphone befand sich gleich am ersten Tag im Internet.
Martin: »Mal sehen, das Jantar Mantar, Seneca. Wie wäre das als Uhr? Sie geht nur zwei Sekunden falsch, immer!«
Das indische Jantar Mantar war eine Weltsonnenuhr. Sie zeigte die Zeit an, aber auf der ganzen Welt, auch und besonders nachts. Astronomen benötigten im Mittelalter eine einheitliche Zeit, so ließ ein Maharadscha Jai Singh II. diese Uhr bauen, damit sichergestellt war, dass man nicht von den gleichen Koordinaten sprach, sondern auch von demselben Himmelskörper, der sich ja bewegte und die Koordinaten nur passierte, aber keinesfalls daran festgenagelt war. Man konnte die Zeit auf zwei Sekunden genau ablesen und sie stellte sich von alleine.
Seneca: »Man muss Kameras daran anbringen, dann wäre sie ein gutes Upgrade.«
Konnte ein Computer wirklich mit einer Sonnenuhr funktionieren? Martin befahl ein Backup anzulegen, falls dies nicht so wäre. Er legte sich zum Schlafen hin. Es war keine gute Nacht. Alpträume, an die man sich nur schwer erinnerte. Lang war die Nacht auch nicht. Um7 Uhr 30 klingelten Charles osteuropäische Agenten.
Martin: »Ah, wer ist da?«
Azubi Klaas: »Bautenschutz, wir bringen Ihre Rauchmelder!«
Martin: »Ich mach schon auf!«
Meisterin Ruth: »Hallo, einmal Flur, einmal Stube! In 5 Minuten sind wir fertig.«
Martin hörte den Akzent.
Martin: »Etwas früh? Was ist denn das für eine Bohrmaschine?«
Klaas: »Eine gute Oregon.«
Martin kannte das amerikanische Fabrikat, zeigte stur auf seinen Kalender und sagte genauso stur deutsche demokratische Wertarbeit. Klaas dachte, er beziehe sich auf die Arbeitsqualität und die vergessene Ankündigung der Handwerker.
Klaas: »Die 10 Jahre Batterien also!«
Martin: »Wollen Sie auch einen Kaffee?«
Zu spät, Klaas hatte den Bohrer angesetzt und Martin hörte zum xten Mal diesen glockenhellen Klang der Wände. Die Oregon dagegen nicht! Er zählte mit den Fingern bis 5, dann…
Martin: »Oh schon 6, 7,..«
Es klirrte bei 8. Der Bohrer war gebrochen und gegen die Wohnzimmerscheibe geschossen. Ein Fall für Thomas, den Ingenieur. Die Risse auf der Scheibe hätten ihn vielleicht neugierig gemacht.
Martin: »Ich bin in Indien, hier der Schlüssel. Die Wohnung ist aus Einheitsbeton der DDR, lassen Sie sich den Rest vom Glaser erklären!«
Im Auto zum Flugplatz schnitt Charles die Meckereien Martins mit, Lehrmaterial!
Martin: »Das liebe ich! Neu in Deutschland und kennt die hiesigen Werkstoffe nicht. Jeff, wissen Sie, was DDR-Beton heißt?«
Jeff: »Sie werden es mir gleich sagen!«
Martin: »Militär-Beton, Überproduktion von Bunkerwänden. Die guten deutschen Maschinen müssen mit den schlimmsten Werkstoffen fertig werden. Kennen Sie Polenfichten?«
Jeff: »Gleich!«
Martin: »Mit einer Polenfichtenlatte können Sie Nägel rein dreschen! Die haben kein feuchtwarmes Golfstromklima wie in Skandinavien. Je kälter es ist, desto härter die Jahresringe und dann noch furztrocken, wegen dem kontinentalen Klima und je feuchter Holz ist, desto leichter reißt es. Genau wie italienischer Marmor oder Blaustein, das geht hier schon seit Jahrtausenden durch und die einzigen Maschinen, die das schaffen, sind deutsche. Ein Transitland hat immer gutes Werkzeug! Wir haben 11 Grenzen! Und da kommt der mit ner Oregon, oh Mann! Ich kann mit einer Polenfichte einen Mammutbaum fällen. Was glaubt der, wieso ich so einen Kalender habe, der ohne Nagel auskommt!«
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