– ohne Ausnahm versteht se ganz klar –
koa Kartn vom Urlaub schick heuer.
Um Verständnis dafür bittet
Euer …
Ferienwohnung
„I konn“, hat er gsagt,
„mia koa schlimmere Zeit denga
wia jetzt, wo de Ferien wieder ogenga.
Wenn andere Leit se auf d’ Urlaubsfahrt macha,
da müassn mia dahoamhocka nacha.
Scho a paar Jahr is, ja mei,
mit unserm Urlaub leider vorbei.
Vorbei is mitm in d’ Ferien fahrn –
seit ma a Ferienwohnung kauft ham,
müaß ma eisern jetzt sparn.“
Traumtag
A so a Tag wia heut is seltn.
Der lasst se durch gar nix entgehn.
Von so am Tag, da konnst bloß traama,
da paßt von Anfang o alls zsamma.
Koa Wolkn, de vor d’ Sonn se schiabat,
de wo an blauen Himme trüabat.
Am liabstn daad i was erfindn,
a Schnur, an Strick – zum Zeit-Obindn,
damit de Zeit a bisserl stehat,
a bisserl langsamer vergehat.
Doch is de Zeit mir z’schad fürs länga
zwengs der Erfindung nachzumdenka
oder zum Dichtn aa, werst lacha.
Auf den Tag brauchst koa Verserl macha,
weil der Tag für si selber spricht:
der Tag is selber a Gedicht.
Tag im Herbst
Es is, als waar für heut de Sonna
schnell zum Pfüa-Gott-Sagn nomal komma, als daad de Zeit de Luft ohaltn
und für ganz kurz auf Pause schaltn,
als daad se se a bisserl stemma
gegn s’ Welkn und das Abschiednehma,
als daad mitm Falln as Blattl wartn,
als hättn d’ Astern drin im Garten
den großn und so buntn Somma
mit nei in ihre Farbn gnomma,
als hätt der Himmel all de langa,
vergangna Sonnentag eigfanga.
De Luft is staad und schmeckt ganz eigen;
as Jahr werd nomal groß im Schweigen
und zoagt se in der ganzn Fülle.
Und mir is plötzlich in der Stille,
als daad i’n für ganz kurz verstehn –
den Sinn vom Werden und Vergehn.
Urlaubsgrüße aus dem Norden
Da drobn im schönen Friesenland,
dort wo vorm weißn Nordseestrand,
doch – welche köstliche Idee! –
die Kurverwaltung hat die See
ganz in der Nähe installiert,
und wo die Möwe tirilliert,
dort wo die Ebbe und die Flut
auch sonn- und feiertags nie ruht,
dort wo die steile Düne ragt,
ein „Hummel, Hummel“ ganz verzagt
aus meiner Kehle sich entringt,
der Friese froh zur Zither singt,
das Wattenmeer zum Watten ladet,
der Seehund „oben ohne“ badet,
ein steifer Grog im Glase funkelt,
die Quall im Meere freundlich schunkelt.
Wo unterm lila Heidekraut
die Heidschnucke ihr Nest sich baut,
wo Krabben, Heilbutt, Muscheln, Schollen dem Kurgast gern kredenzt sein wollen,
da kannst als Bayer – du werst lacha –
an ganz an nettn Urlaub macha
und richtig schöne Ferien feiern.
Bloß: Lebn, des möcht i bloß in Bayern!
Ortsbeschreibung
Zum Olympiaturm wolln S’?
Des is gar net schwer.
Da genga S’ gradaus
und de nächste Straß quer
nach links bis zur Tankstell
vorn da, am Eck,
und von da geht a Straß
nach rechts wieder weg,
de laufan S’ fuchzg Meter
und dann wieder links
und da biang S’ dann ab
beim Dings da, beim Dings,
beim Supermarkt und
dann genga S’ gradaus,
und dann seing S’ scho steh
so a grün ogmalts Haus.
Danebn geht a Straß nei,
net bsonders breit,
und von da aus, da siehgt ma
dann scho von weit
a Parkwächterhäusl,
a kloans dortn steh.
Auf des, da müassn S’
schnurstracks zuageh,
denn direkt danebn,
wenn S’ dann richtig lurn
na seign S’ schon steh
den Olympiaturm.
Souvenirs, Souvenirs
Kaum wieder z’Haus
pack ma s’ jetzt aus
de Souvenir,
de ma voll Müah
grad vorher no
in Koffer ham do,
weil s’ uns so richtig
für dahoam wichtig
vorkomma san.
Komisch, dass dann
jetzt uns des Hemd
fast a weng fremd
vorkommt und blöd,
wo „Pirat“ drobna steht.
Und gar des Kappe
kindisch und dappe
find i’s jetzt fei
mit dem Kamel.
Was soll i doa
gar mit dem Stoa,
dem Riesntrumm,
des i wia dumm eipackt hab?
Was dua i, sag,
mit de paar Pfund
Muscheln gar und
dem Seestern, der wo
vier Füaß bloß hat no?
Wo stell bloß i
den Tonkruag hi?
Was, um Gottswuin,
soll de Schatuin?
Was mach i nur
mit der Figur
aus Pinienholz,
de wo i stolz
druntn in Rab
roghandelt hab?
Hoffentlich hat’s
all’s wo an Platz
im Speicher, wo
des Graffe no,
für allzeit verpackt,
vom Vorjahr drobn flackt.
Dia-Abend
Heut derf i s’ bewundern,
de Nachbarn, de untern,
auf der Leinwand, der breiten,
wia s’ am Esel drobn reiten,
sie und er in Riccione,
de Kloa mit Melone,
sie beim Bocciaspuin,
er mit Taucherbruin,
sie mit a Chiantiflaschn,
de Kloa beim Handiwaschn,
beim Schlauchbootaufblasn,
beim Kauf auf der Straßn,
beim Schwimma im See,
beim Sitzn, beim Geh.
Alle Buidl ganz bunt
und des – dreiahalb Stund.
Jetzt sans ma glatt eigschlafa meine Fü-aß
bei unsere Nachbarn seine Di-as.
Was zum Nachdenken
Wett ma?
Der Salomon selig in all seiner Pracht,
Alexander und Caesar mit all ihrer Macht,
Lukull, der so guat wia neamad hat gessn,
der Sonnenkönig mit seine Mätressn,
Katharina de Große, de glebt hat recht frei,
der Onassis, mit Geld fast mehra wia Heu …
Dene alle, wia s’ glebt ham in Saus und in Braus,
hast du – drum gfreu di! – was Wichtigs voraus:
Sie alle daadn – wett ma? – was drum gebn,
wenn s’ du sei kanntn – denn dann daadn s’ no lebn.
Vom Kaufen und Net-kaufen-Können
A Auterl, an Schmuck, a Buidl für d’ Wand,
an Teppich, an Radio, Möbeln, a Gwand,
was z’ Essen, was z’ Trinka, a Limo, a Bier,
a Zeitung, a Buach, a Uhr, a Klavier,
a Haus, a Villa, an Wohnwagn, a Zelt,
des alls san Sacha, de kriagt ma für Geld,
de konn ma kaufa, mietn und ham,
de könna oam ghörn, bringt ma ’s Geld dafür zsamm.
Aber es gibt aa Sacha auf unserer Welt,
de konnst net kaufa für no so vui Geld:
Freundschaft und Liebe, fürs Schöne an Blick,
Gsundheit, Humor, Zufriedenheit, Glück,
Vertrauen aufs Guate, as ewige Lebn,
für des alls konnst was doa zwar,
doch konnst du dir’s net gebn.
Du konnst grad bereit sei für alles und offen,
a weng a Vertraun ham, dro glaubn und drauf hoffn.
Haussegen
Gib unsrer Familie, gib Eltern, gib Kind
und denen, die Gast in dem Haus hier grad sind,
das richtige Gspür und den rechten Verstand,
vui Zeit und Verständnis aa füranand,
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