Bernd Köstering - Goetheherz
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»Ich habe mich mit dem Kollegen Siegfried Dorst darüber unterhalten«, sagte Richard Volk. »Da er in Weimar wohnt, kennt er sich ein wenig mit der Klassik und mit Goethe aus. Die Vornamen der getöteten Frauen sind identisch mit denen von Goethes Frauenbekanntschaften und die Fundorte der Leichen stimmen mit den einstigen Wohnorten dieser Frauen überein. Das ist zwar ein sehr gewagter Gedankengang …«
»Allerdings«, erwiderte der Mann mit der Tellerbrille.
»… aber wir sind mit unseren Ermittlungen festgefahren, da müssen wir jede Möglichkeit in Betracht ziehen. Herr Dorst hat mich auf die Idee gebracht, Herrn Wilmut hinzuzuziehen. Er ist ein Spezialist für alles, was mit Goethe zu tun hat, und ich habe ihn gefragt, ob er uns als Experte zur Verfügung steht.«
Hendrik bewunderte Richards diplomatisches Geschick. Von sich selbst als aktivem Polizist führte er zu einem pensionierten Polizisten und von dort zu einem nichtpolizeilichen Experten. Clever gemacht.
»Meinetwegen. Wie kamen Sie auf Straßburg?«
Sandra Prager schaltete sich ein: »Herr Kriminaldirektor, darf ich vorschlagen, dass wir uns zunächst den Bericht zum fünften Fall anhören, dann eine kurze Pause einlegen und danach Herrn Dr. Wilmut zu Wort kommen lassen?«
Germer machte eine Handbewegung, als wolle er der Kriminaloberkommissarin seine Finger zuwerfen. »Von mir aus.«
»Gut«, fuhr Prager fort. »Ich mache es kurz. Lotte Amelie Schneider, 28 Jahre alt, ledig, aus Wetzlar. Sie wurde am Donnerstag, den 2. Oktober, um 5.52 Uhr vom Regionalexpress in Richtung Gießen überrollt. Das geschah in den Lahnauen, kein Mensch in der Nähe, Dunkelheit, sie trug schwarze Kleidung. Keinerlei Hinweise auf Fremdverschulden. Ihre sterblichen Überreste wurden bereits beerdigt. Sie werden sich fragen, warum wir diesen Fall überhaupt diskutieren, dazu hören wir nach der Pause Herrn Dr. Wilmut.« Sie stand auf und ging zielstrebig auf die Kaffeekanne zu.
Hendrik blieb sitzen und überlegte, wer in dieser Runde für oder gegen ihn war. Siggi und Kommissar Täntzer rechnete er zu den Unterstützern. Sandra Prager verhielt sich neutral, ebenso Richard. Simon würde sich wohl seinem Chef anschließen. Der Kriminaldirektor war gegen ihn. Sich selbst mit einbezogen kam er auf eine Quote von 3:3:1. Gar nicht so übel.
Im Toilettenbereich am Waschbecken traf er Richard Volk. »Denk dran, Hendrik, immer schön im Konjunktiv reden!«
»Ja, ja, mache ich. Sag mal, was ist eigentlich mit dir und Sandra?«
Richard wusch sich die Hände und sah ihn über den Spiegel an. »Wie, was meinst du?«
»Da ist etwas zwischen euch, eine Spannung, eine … Verbindung.«
Sein Freund schüttelte den Kopf. »Manchmal nervst du. Wir waren mal zusammen.«
»Du und Sandra Prager?« Hendrik konnte den erstaunten Tonfall nicht unterdrücken.
»Ja, ich weiß, sie ist viel jünger als ich. Hat auch nicht lange gehalten.«
»Hm, schade!«
Richard lächelte. Sie gingen zurück in den Konferenzraum.
Sandra Prager gab das Zeichen zur Fortsetzung. »Herr Dr. Wilmut?«
»Ja, danke. Ich muss etwas ausholen und bitte Sie um ein wenig Geduld.« Er warf einen Blick in die Runde und konnte weder Zustimmung noch Ablehnung erkennen. »Goethe hatte zahlreiche Beziehungen zu Frauen. Dazu gehören jeweils verschiedene Stationen seines Lebens und damit verbundene Örtlichkeiten. Seinem Lebenslauf folgend begann es in Leipzig mit Anna Katharina Schönkopf, meistens Käthchen genannt, die Tochter des Wirts, bei dem er als Student regelmäßig sein Mittagessen einnahm. In der Nähe von Straßburg war es Friederike Brion, eine Pfarrerstocher, in Wetzlar die berühmte Lotte, in Offenbach Elisabeth Schönemann, genannt Lili, Tochter eines Frankfurter Bankiers, mit ihr war er verlobt. In Weimar hatte er zunächst die bekannte geistig-platonische Beziehung zu Charlotte von Stein. Während seiner Italienreise – ich verschone Sie mit Details …«
»Danke!«, kam es dumpf vom Kriminaldirektor.
»… unterhielt er in Rom Beziehungen zu der Wirtstochter Constanza Roesler und der Malerin Angelika Kauffmann. Nach seiner Rückkehr lernte er in Weimar Christiane Vulpius kennen, mit ihr teilte er Tisch und Bett und heiratete sie. In Frankfurt traf er später Marianne von Willemer, die Einzige, die ihm literarisch ebenbürtig schien, in Jena Wilhelmine Herzlieb, genannt Minchen, und zum Schluss Ulrike von Levetzow, der er in Marienbad begegnete und im Alter von 74 Jahren einen Heiratsantrag machte, den sie – 19 Jahre alt – ablehnte.«
»Sehr ordentlich!«, meinte Sandra Prager.
»All die Frauen, mit denen er Briefe austauschte, ohne sie persönlich zu kennen, habe ich nicht erwähnt. So, wir haben demnach neun Orte und elf Frauen. In fünf von diesen neun Orten starben kürzlich Frauen mit denselben Vornamen, das kann kein Zufall sein!« Hendrik machte eine Pause. Er blickte in erstaunte Gesichter.
»Und was wollen Sie uns damit sagen?«, fragte der Kriminaldirektor.
»Ich bin überzeugt, dass wir es mit einem Serienmörder zu tun haben, der Frauen als Stellvertreterinnen von Goethes Herzdamen umbringt!«
Richard trat ihm auf den Fuß. Er drehte sich um. Was war los?
»Soso«, sagte Sandra Prager langsam. »Sie sind also überzeugt. Das ist ja schön. Wir sind davon allerdings noch lange nicht überzeugt. Denn uns überzeugen keine literarischen Zusammenhänge, sondern Fakten. Verstehen Sie? Fakten!«
Verdammt, er hatte es verpatzt. Dabei hatte es so gut begonnen. Richard hatte ihm eingeschärft, nur im Konjunktiv zu sprechen, und er hatte es vergessen.
Man merkte deutlich, dass KOK Prager versuchte, ihre Stimme unter Kontrolle zu halten. »Herr Dr. Wilmut, Ihr Gedankenspiel – und mehr ist es für mich nicht – hat folgende Haken: Erstens stammte Friederike Brion nicht aus Straßburg, sondern aus der Nähe, aus diesem Kaff …«
»Sessenheim«, sagte Hendrik.
»Ja, aus Sessenheim. Das ist wie weit von Straßburg entfernt?«
»Etwa 40 Kilometer«, antwortete Hendrik leise.
»So! Außerdem ist bekannt, dass Serienmörder fast immer dort töten, wo sie sich sicher fühlen, oft in der Nähe ihres Wohnortes oder an einem Ort, den sie gut kennen. Zumindest in einer Gegend, in der sie die lokale Sprache beherrschen. Lernt man das noch so auf der Polizeihochschule, Pascal?«
»Ja«, antwortete Simon.
»Damit fallen Straßburg, Rom und Marienbad weg. Und wie schon gesagt, an der Selbsttötung von Lotte Schneider existiert kein Zweifel. Also entfällt auch Wetzlar und es bleiben insgesamt nur noch fünf Orte statt neun. Nicht mehr so überzeugend, oder?«
Hendrik erkannte, dass er Sandra Prager unterschätzt hatte. Vielleicht fühlte sie sich angegriffen wegen des Falls Lotte Schneider. Immerhin hatte er indirekt ihre Fachkompetenz angezweifelt.
»Und außerdem, Herr Dr. Wilmut«, schaltete sich Germer ein. »Ich habe schon mehrere Serientäter gejagt, zweimal als Leiter einer Soko. Immer gab es einen Modus Operandi, eine einheitliche oder zumindest ähnliche Vorgehensweise des Mörders. Bei unseren aktuellen Fällen haben wir eine breite Palette von Mordmethoden: professioneller Schusswaffengebrauch, heimtückischer Giftmord, profane K.-o.-Tropfen, und – falls wir Straßburg mit dazunehmen – eine Würgetechnik. Erkennt da jemand eine Systematik?«
»Moment bitte!«, sagte Siggi. »Das ist vielleicht der richtige Zeitpunkt für die vorläufige Tathergangsanalyse, die beantwortet einiges davon.«
Keiner widersprach.
»Also, ich habe die mir zur Verfügung gestellten Daten der besagten vier Morde analysiert. Den Fall Lotte Schneider habe ich nicht einbezogen. Der zugrunde gelegte Ermittlungsstand entspricht dem, was wir soeben gehört haben. Die BKA-Checkliste für die Tathergangsanalyse habe ich als Arbeitsgrundlage benutzt. Dabei fand ich keine Übereinstimmung in den folgenden Punkten. Erstens: die Tötungsart. Hier sehe ich sogar ein Gegenargument, denn solch eine Diversifizierung der Tötungsmethoden, wie bereits von Herrn Germer erwähnt, wäre sehr ungewöhnlich für einen einzelnen Täter. Zweitens: der Opferfundort. Zweimal Wohnung, einmal Straße, ein Hafenbecken – keine Struktur erkennbar. Drittens: die Tatzeit. Keinerlei Übereinstimmungen. Weiterhin habe ich geprüft, ob der Täter überfallartig gehandelt hat oder die Opfer vorher kontaktierte, sie angelockt oder sogar mit ihnen Zeit verbracht hat. Dies ist nach dem derzeitigen Wissensstand nicht klar zu beantworten. Im Fall Schmidt hat er nach dem Schuss fluchtartig den Tatort verlassen, im Fall Müller wissen wir darüber nichts, ebenso wenig wie im Fall Meyer. Bei Frau Becker war der Täter im Café, das wir als erweiterten Tatort ansehen können, aber keiner weiß, wann und wie lange. In zwei Fällen ist der Leichenfundort auch der Tatort, in einem Fall nicht, in einem ist es unklar. Ebenso offen ist die Frage der Täter-Opfer-Beziehung, logischerweise, da wir bislang keinen Verdächtigen haben. Die Ermittlungsteams in Frankfurt und Weimar haben keine Beziehung der Opfer untereinander feststellen können. Damit meine ich die konkreten Opfer in der heutigen Welt, unabhängig davon, dass ihre Namensgeber alle Goethes Herzdamen waren.«
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