Ulrike A. Kaunzner - Die Stimme als Zeitzeugin – Werberhetorik im Hörfunk

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Der Stimme kommt im Hörfunk eine bedeutende Rolle zu – sie prägt bis heute die Verkaufsstrategien dieses Werbeträgers und hat sich seit Beginn des Rundfunks stark verändert. Stimmen legen Zeugnis ab über gesellschaftliche Desiderate, soziale und wirtschaftspolitische Umstände; sie drücken die Gestimmtheit der Sprechenden aus und charakterisieren Rollenverhältnisse und Klischees. Dabei sind die deutlichsten Veränderungen bei weiblichen Stimmen zu verzeichnen.
Die Autorin untersucht Werbespots unterschiedlicher Produktgruppen ab den 1950er Jahren, wobei neben der sprechwissenschaftlich-phonetischen Charakterisierung der Sprechstimmen die Frage nach der Rolle der Stimme als Zeitzeugin in der Verkaufsrhetorik gestellt wird. Der Band richtet sich an Studierende und Lehrende der Fächer Sprech- und Sprachwissenschaft.

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3 Stimme und Sprechstil als Vertreter ihrer Zeit

Die Idealvorstellung vom Sprechen ändert sich und unterliegt Moden und Trends, Vorlieben und gesellschaftlichen Ansprüchen. „Sprechstil bedeutet auch die Sprechmode einer Generation oder Epoche; Sprechstile verändern sich im Laufe eines Lebens, aber auch im Laufe der Geschichte“ (Eckstein, 2009, S. 4). Was vor 100 Jahren als Modell galt, ist es heute nicht mehr. Gibt es folglich so etwas wie eine „Medien-Stimme“Medien-stimme, eine „Radio-StimmeRadio-stimme“? Was sagt die Stimme im Radio über ihre Zeit aus?

Ein historischer Exkurs mit einem Abriss zu diversen Vortragsformaten soll im Folgenden den Hintergrund für die Stimm- und SprechtraditionenSprechtradition im Hörfunk erleuchten. Der Idealvorstellung der FrauenstimmeStimmeFrauenstimme wird sodann besondere Aufmerksamkeit geschenkt. Neben der ästhetischen Dimension der StimmeStimme und Sprechweise wird schließlich auch nach Normen und Moden der Aussprache gefragt, die die unterschiedlichen Zeiträume jeweils charakterisieren.

3.1 Vortragsformate und Sprechkunst

Abhandlungen über die Sinne generell, über Stimme, Ton und Gehör im Speziellen, gehen weit zurück; in seiner Geschichte der Stimme beginnt Karl-Heinz Göttert (1998) bei seinen Ausführungen über die Funktion der Stimme in der europäischen Kulturgeschichte bei der Antike und skizziert ihre Position im Theater, im Gericht, in der Liturgie und politischen Propaganda über 2000 Jahre.1 Sowohl im Alltag als auch in diversen Berufssparten lassen sich Moden von Stimme und Sprechweise und unterschiedliche Gattungen und Formen der VortragskunstVortragskunst unterscheiden, wie das Deklamieren, Rezitieren, Zitieren, Vorlesen bis hin zum Singen oder dem Sprechgesang.

VortragsformateVortragsformate (wie Dichterlesung, Virtuosenvortrag, Dramenvorlesung, episches Vorlesen, humoristische Abende, schulische Rezitation, Rundfunklesung, Sprechchor und Poetry-Slam) sind komplexe Typen mündlicher Darbietung, die aufgrund ihrer relativ konstanten und wiederholbaren Elemente einen Erwartungsrahmen für Akteure und Zuhörer bilden, auch wenn sie geschichtlichen Veränderungen unterliegen. (Meyer-Kalkus, 2019, S. 8)

Bis zum Ende des 18. Jahrhunderts galt die antike RhetorikRhetorikantike als Vorbild, auch im Hinblick auf den Gebrauch der Stimme, die für die rhetorischen Ziele eingesetzt wurde und das Publikum bewegen sollte. Die folgenden zwei Jahrhunderte kann man schließlich nach Meyer-Kalkus (2019, S. 22–24) in fünf Etappen stilbildender Schulen der VortragskunstVortragskunst unterteilen, die an den unterschiedlichen Vortragsformaten festzumachen sind: (1) Die Zeit der SprechkunstbewegungSprechkunst-bewegung und eine mediengeschichtliche Veränderung dank der „Buch-Revolution“ ab 1800; (2) zeitgleich die Deklamationsveranstaltungen als parallele Programme zum Theater; (3) um 1900 die privaten DichterlesungenDichterlesung mit Abkehr vom Theatralischen; (4) seit den 1920er Jahren die VortragskunstVortragskunst vor dem Mikrofon in den Medien, v.a. dem Rundfunk; (5) ab den 1980er Jahren (seit der Verbreitung mobiler Geräte) neue Formate wie Hörbücher, Live-Veranstaltungen etc. Einige markante Vertreter und Einschnitte seien im Folgenden erwähnt.

Die Diskussionen um die Ästhetik der SprechkulturSprechkultur in der zweiten Hälfte des 18. und im 19. Jahrhundert betrafen sowohl das TheaterTheater als auch die RednerbühneRednerbühne. Was sich im ausklingenden 18. Jahrhundert hauptsächlich zu ändern begann, war, dass nun das laute DeklamierenDeklamieren, bei dem die Stimme jeder Natürlichkeit entbehrte, in Frage gestellt wurde. Diese Form des Sprechens war oft nur GeschreiGeschrei gewesen, von gekünstelter GestikGestik begleitet. Man wandte sich jetzt einem Sprechstil zu, der sich im Theater als Ausdruck des Dichters verstand. Es ging um Sprechkunst, die mehr Natürlichkeit und Lebensnähe verkörpern sollte, und die sich von der Rhetorik als purem Mittel zur Überredung abzuwenden suchte. Es entstanden rege Diskussionen über die Techniken des Vortrags im Theater, über die Unterscheidung des RezitierensRezitieren vom DeklamierenDeklamieren, über den Gebrauch der Stimme beim Sprechen und Singen.2

Der Österreicher und an bedeutenden deutschen Bühnen tätige Schauspieler Joseph Kainz (1858–1910) war wohl eine der Schlüsselfiguren für das TheaterTheater, dem eine absolut gekünstelte VortragsstimmeVortragsstimme zu eigen war, so dass Meyer-Kalkus (2001, S. 251–263) ihn als „Sprechsänger“ bezeichnet. Generationen von Schauspielern folgten seinem Vorbild des emphatisch-hysterischen Sprechstils, der extreme Tonhöhenbewegungen und gedehnte Akzentsetzungen aufwies, sodass sein Stil gern als „singend“ beschrieben wurde bzw. wird. Weiter ist Hermann Kolb zu nennen, der vormalige Rundfunkintendant während des NationalsozialismusNationalsozialismus und großer Bewunderer von Joseph Kainz. Er formulierte für das HörspielHörspiel Richtlinien und Grundsätze, die auf einen SprechausdruckSprechausdruck zielten, der die Einbildungskräfte stärken und die Öffnung von einem „inneren Vorstellungsraum“ schaffen sollte (Meyer-Kalkus, 2001, S. 370).3

Dem Schauspieler stellte sich die Figur des Redners gegenüber, dem Deklamieren das Rezitieren, wobei eine Reihe an Dichtern und Schriftstellern unbedingt zu nennen sind, denn sie haben einen entscheidenden Beitrag für den aufkommenden neuen Sprech- und RezitationsstilRezitationsstil geleistet, der bis in die NachkriegszeitNachkriegszeit den Rede- und Vortragstypus prägte: Ludwig Tieck, Wilhelm Jordan und Emil Palleske. Letzterer sei es laut Göttert (1998, S. 394) gewesen, der bei

der Frage der Anwendung der SprechkunstSprechkunst im Leben […] ausdrücklich auf Politik, Wissenschaft und Kirche“ verwiesen habe, also den Blick auf weitere Vortragssituationen lenkte, weg von der Bühne. Für Palleske war „übermäßige Lautheit […] ein Greuel, weil dann die Schönheit leide, die nur bei mittlerer Stimmmlage und mäßiger Anstrengung zustandekomme. (ebd.)

Die regen Diskussionen um SprechstilSprechstil, Rezitationsformen und Vortragskunst begünstigten in Deutschland die Entwicklung einer neuen wissenschaftlichen Disziplin. Um 1900 wurden an verschiedenen deutschen Universitäten die ersten Lektorate für SprecherziehungSprecherziehung eingerichtet, aus denen sich die späteren Institute herausbildeten. In diesen Lektoraten wurde „Vortragskunst, StimmbildungStimmbildung, Redekunst usw. auf wissenschaftlicher Grundlage kontinuierlich praktisch gelehrt“ (Pabst-Weinschenk, 2004, S. 254). Die Entwicklung der Disziplin zur eigenen Wissenschaft folgte dem Dreischritt in der Fachbezeichnung SprecherziehungSprecherziehung, SprechkundeSprechkunde und SprechwissenschaftSprechwissenschaft; Papst-Weinschenk spricht von „Lebensaltern“ (2004, S. 254). Das Standardwerk des Begründers Erich Drach, Sprecherziehung. Die Pflege des gesprochenen Wortes in der Schule (1922) gilt bis heute als Pflichtlektüre des Studiums der Sprechwissenschaft und Sprecherziehung.

Der NationalsozialismusNationalsozialismus setzte dem Fach Sprecherziehung in der Hinsicht zu, dass er die SprechkunstSprechkunst bzw. Wortkunst in seine Dienste stellte. „Aber man kann auch deutliche Unterschiede zwischen einzelnen Fachvertretern, Distanzierungsversuche und Widersprüche erkennen“ (Pabst-Weinschenk, 2004, S. 256). Ewald Geißler postulierte etwa in den 1930er Jahren die WortkunstWortkunst als Rassepflicht, stellte sie in die Pflicht der Verherrlichung Hitlers und des Nationalsozialismus. „Geißlers ‚kreuzzug‘ gegen den ‚sprachverfall‘ entwickelt im laufe der jahre immer fanatischere züge, bis schließlich aus der sprachpflege eine rassenpflicht wird“4 (Roß, 1994, S. 37).

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