Auch die genetische Veranlagung gilt als Faktor. Ein Kind mit einem asthmatischen Elternteil hat eine 20-prozentige Wahrscheinlichkeit, selbst ebenfalls Asthma zu entwickeln; bei einem Kind, dessen Eltern beide asthmatisch sind, liegt die Wahrscheinlichkeit sogar bei 50 Prozent. Doch die Genetik scheint das gehäufte Auftreten von Asthma in den vergangenen Jahren nicht zu erklären – Fakt ist, dass sich unsere Gene in den vergangenen hundert Jahren nicht verändert haben, deshalb sind die Gene wahrscheinlich nicht die Hauptschuldigen.
Wahrscheinlicher ist, dass irgendetwas in der Umwelt, in der Ernährung oder im Lebensstil Gene aktiviert, die die Menschen für Asthma besonders anfällig machen. Folgende mögliche Trigger könnten einen Asthmaanfall auslösen:
► Allergene in der Luft (Pollen)
► Aromastoffe (Salicylate, natürliche Aromen, Aspartam, Natriumglutamat und hydrolysiertes Pflanzenprotein)
► Aspirin
► Betablocker
► Essensgerüche, starke
► Farbe, frische
► Haushaltsreiniger
► Kohlendioxid (durch Kochen oder Erhitzen mit Gas)
► Konservierungsstoffe
► Lebensmittelallergien
► Lebensmittelzusätze (Lebensmittelfarben)
► Sport
► Stabilisatoren und Emulgatoren (Knorpeltang und pflanzliches Gummi)
► Stress, emotionaler
► Tabakrauch
► Tierhaare/-schuppen
Die meisten Menschen mit leichtem Asthma lernen ganz von allein, mit ihrer Krankheit umzugehen, und suchen nur selten medizinische Hilfe. Doch jeder, der an schwerem Asthma leidet, muss von einem sachkundigen Arzt behandelt werden. Wenn das Asthma Ihre Lebensqualität einschränkt, wenn Ihre Symptome sich verschlimmern oder wenn Sie häufig Asthmaanfälle haben und Ihre Symptome nicht unter Kontrolle bringen können, müssen Sie sich Hilfe suchen.
Die übliche medikamentöse Behandlung – mithilfe von Inhalationsgeräten und dergleichen – kann dazu beitragen, die Symptome in den Griff zu bekommen und Leben zu retten. Wir wollen Menschen auf keinen Fall ermuntern, ihre Medikamente abzusetzen, wenn sie diese benötigen, aber Arzneimittel sind mit Nachteilen verbunden. Häufig ist es möglich, die Symptome durch geringe Veränderungen im Lebensstil und bei der Ernährung unter Kontrolle zu bringen.
Unser Ziel besteht darin, den Menschen zu helfen, den Bedarf starker Medikamente, die auch entsprechende Nebenwirkungen haben können, zu verringern. Um diesem Ziel näher zu kommen, müssen die Menschen verstehen, wie sich die Umwelt, ihre Ernährung und ihr Lebensstil auf ihre Asthmasymptome auswirken. Sie müssen in der Lage sein, die speziellen Auslöser zu identifizieren, die ihr Asthma verschlimmern können, wodurch die Patienten immer stärker auf Arzneimittel angewiesen sind. Je besser Sie über Ihr Problem Bescheid wissen, desto eher werden Sie in der Lage sein, sich um sich selbst zu kümmern, und desto weniger wahrscheinlich ist es, dass Sie ganz von Medikamenten abhängig werden.
DER ZUSAMMENHANG MIT DER UMWELTVERSCHMUTZUNG
Eine Untersuchung der University of California mit kalifornischen Kindern enthüllte jüngst eine erstaunliche Statistik: In Ortschaften mit der höchsten Smogbelastung war die Wahrscheinlichkeit, dass besonders sportbegeisterte Kinder Asthma entwickelten, um das Dreifache höher im Vergleich zu untrainierten Kindern. Die Wissenschaftler untersuchten über 3.500 Kinder im Alter von neun bis sechzehn Jahren, die in den vergangenen fünf Jahren kein Asthma gehabt hatten. Acht Prozent der Kinder dieser Gruppe betrieben drei oder mehr Sportarten. Kinder, die ihren Sport in Gebieten mit hoher Ozonbelastung betrieben, wiesen signifikant höhere Asthmaraten auf als Kinder, die gar keinen Sport machten.
Mit anderen Worten: Die fittesten Kinder hatten ein größeres Risiko, Asthma zu entwickeln! Doch bei Kindern, die mehr als drei Sportarten betrieben, war kein vermehrtes Auftreten von Asthma zu verzeichnen, wenn sie in Gebieten mit geringer Ozonbelastung wohnten. Die Forscher stellten die These auf, dass die sportlichen Kinder, die in belasteten Gebieten wohnen, große Mengen Ozon in ihre Lunge aufnehmen, weil sie während des Trainings schnell und tief Luft holen. Im Gegensatz dazu sind unsportliche Kinder, die vor dem Fernseher sitzen oder sich mit Videospielen beschäftigen, nicht der gleichen Menge Ozon ausgesetzt.
Die Studie soll nicht etwa implizieren, dass Sport eine Ursache von Asthma sei, allerdings gibt es eine Erkrankung, die unter dem Begriff Belastungsasthma beziehungsweise sport-bedingtes Asthma bekannt ist und auf die wir später eingehen werden. Das Ergebnis dieser Studie ist, dass Sie sich der Luftverschmutzung bewusst und an Tagen mit Ozonwarnung vorsichtig sein müssen, wenn Sie in einer ozonbelasteten Region leben. Es ist unklug, an Tagen, wenn die Luftqualität schlecht ist, im Freien intensiv Sport zu treiben, vor allem dann, wenn Sie dadurch gezwungen werden, mehr Asthmamedikamente einzunehmen, insbesondere mithilfe von Inhalationsgeräten. An Tagen, an denen die Luft schlecht ist, trainieren Sie am besten in einer Halle, im Idealfall in einer Halle mit Klimaanlage, die die Luft filtert.
NEGATIV GELADENE IONEN
In der Natur entstehen negative Ionen durch Wasserbewegung und -verdampfung. So sind zum Beispiel Strände und Wasserfälle Orte, an denen man gewöhnlich negative Ionen findet. Falls Sie an Allergien oder Asthma leiden und solche Orte aufsuchen, werden Sie möglicherweise feststellen, dass Ihre Symptome nachlassen.
Luftionisatoren können die Wirkung der negativen Ionen in der Natur nachahmen und Allergikern und Asthmatikern auf zweierlei Wegen helfen: Erstens beseitigen negative Ionen die Luftschadstoffe, die einen Asthmaanfall oder eine allergische Reaktion auslösen können. Werden die negativ geladenen Ionen von einem Luftionisator freigesetzt, ziehen sie positiv geladene Teilchen an, zu denen auch die Allergene und Schadstoffe zählen, wie zum Beispiel Tierhaare/-schuppen, Pollen, Staub, Schimmel und Rauch. Sie verbinden sich, werden schwer und sinken herab, sodass sie problemlos beseitigt werden können, anstatt eingeatmet zu werden. Zweitens wurde mithilfe von Studien nachgewiesen, dass negative Ionen die Wirkung von Allergenen und anderen Schadstoffen auf die Atemwege neutralisieren können. Dadurch fällt das Atmen leichter, und die Aktivität der Flimmerhärchen wird verbessert, wodurch die Schadstoffe herausgefiltert werden.
Vielleicht werden einige von Ihnen das Gefühl haben, Sie würden Ihre Gesundheit aufs Spiel setzen, wenn Sie auf Ihre tägliche Joggingrunde oder den Spaziergang verzichten. Tatsache ist, dass Sie Gefahr laufen, sich zu überfordern und Ihre Lunge letztlich schädigen, wenn Sie versuchen, bei starker Luftverschmutzung im Freien Sport zu treiben und zu trainieren. Selbstverständlich können Sie in eine Region ohne Luftverschmutzung ziehen, wenn Sie wollen und die Mittel dafür haben, aber es ist deutlich einfacher, seine Gewohnheiten zu ändern als die Adresse.
Ein weiterer möglicher Schritt besteht darin, dass wir die Gesetzgebung für strengere Luftreinhaltungsbestimmungen unterstützen. Der Gouverneur von Kalifornien hat ein Gesetz unterzeichnet, das im kommenden Jahrzehnt strengere Emissionsstandards für Kraftfahrzeuge vorgibt. Weil 10,9 Prozent der in den USA verkauften Autos in Kalifornien zugelassen werden, könnte dies in den gesamten Vereinigten Staaten tatsächlich zu einer besseren Luftqualität führen.
BELASTUNGSASTHMA
Die sportliche Betätigung im Freien, insbesondere bei Kälte, kann selbst bei Menschen, die normalerweise nicht an Asthma leiden, Asthmasymptome hervorrufen, wie zum Beispiel Keuchen, Atemnot und Bronchospasmus. Belastungsasthma wird durch die tiefere Atmung während der sportlichen Anstrengung ausgelöst, wodurch die winzigen Zellen in den Bronchien veranlasst werden, sich zusammenzuziehen und damit den Luftstrom zu beschränken. Sollte dies bei Ihnen der Fall sein, teilen Sie es Ihrem Arzt mit. Er oder sie könnte Ihnen vorschlagen, vor dem Training einen Inhalator zu nutzen, um die Luftwege offen zu halten. Versuchen Sie, eine Trainingsmaske über Ihrem Mund zu tragen, um die kalte, trockene Luft anzuwärmen und anzufeuchten. Diese Masken filtern außerdem einige Schadstoffe, was für Ihre Lunge ebenfalls besser ist und eventuell die Notwendigkeit reduzieren könnte, dass Sie Ihr Inhalationsgerät oder Ihre „Notfallmedizin“ nutzen müssen.
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