Lukas Vogel - Schreckliche Gesellschaft

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Wer war Melchior Joller, in dessen Haus es angeblich spukte? Der mit seiner Frau und seinen Kindern vom Poltern, vom Aufreissen und Zuknallen der Türen und von vielen anderen Erscheinungen terrorisiert wurde? Was geschah 1862 wirklich in der «Spichermatt» in Stans? Der Autor Lukas Vogel ist dieser Spukgeschichte nachgegangen und verknüpft sie mit der Biografie von Joller und der damaligen Zeit. Melchior Joller (1818-1865) war Politiker, Landwirt, Advokat, Journalist und Verleger. Als ehrgeiziger Liberaler war er ein Aussenseiter im katholischen Hinterland des jungen Schweizer Bundesstaates. Mitte des 19. Jahrhunderts wurde heftig um die Umgestaltung Europas gekämpft: Katholizismus, Marienverehrung und Erscheinungen wie in Lourdes prägten die Gesellschaft ebenso wie der rasante technische Fortschritt in Form von Eisenbahn, Telegrafie und Fotografie. Lukas Vogel erzählt das Panorama einer Zeit der Umbrüche und Verunsicherung. Dabei ist der Spukfall die Achse, um die sich die Geschichte dreht.

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DER HOF SPICHERMATTKann man das Unfassbare fassen? Kann man dem Sinnlosen einen Sinn geben? Joller rang bei der Niederschrift seiner Darstellung mit diesen Fragen. Weshalb wurde gerade er, seine Familie, sein Haus und letztlich sein Leben von diesen schrecklichen Ereignissen ergriffen und gepackt? Fassungslos stand er seinem eigenen Schicksal gegenüber. Schreibend zwang er sich die Haltung des rationalen Beobachters auf, der nur berichtete, was er selber sah, hörte und spürte. Allein aus dieser Distanz konnte er den Versuch wagen, die Flut der Erlebnisse und Empfindungen in eine darstellbare Ordnung zu bringen.

Vom Tag seiner Geburt an, dem 1. Januar 1818, lebte Joller in der Spichermatt in Stans. Einzige Ausnahme waren die Jahre seines Studiums in Luzern, Freiburg und München. Er wuchs hier als jüngstes Kind zusammen mit vier Schwestern auf, fünf weitere Geschwister starben sehr früh. Hier lebte er als junger Advokat nach dem Studium, hierher zog seine Frau, hier «blühten mir sieben gesunde Kinder, 4 Knaben und 3 Mädchen». Als einziger Sohn erbte er Haus und Hof, als sein Vater 1845 starb. Das Haus war ihm mehr als eine Behausung, es war seine Heimat, er war «als neugieriges Kind bei allen Reparaturen» dabei gewesen, und also «war mir buchstäblich genommen kein fingerbreites Plätzchen unbekannt».

In diesem Haus erlebte Joller zusammen mit seiner Familie die unerklärlichen Erscheinungen, die ihn auf eine tragische Art haben berühmt werden lassen. Hier überkam ihn das Grauen, hier durchlebte er die schrecklichen Tage und Nächte, die ihn schliesslich in die Flucht trieben.

Durch das Tal von Stans führte damals kein Durchgangsweg. Einzig die Verbindung zum Klosterdorf Engelberg passierte das 2000-Seelen-Dorf. Haus und Hof Spichermatt standen in der Ebene, umgeben von schroffen Bergflanken, direkt an der Landstrasse vom Vierwaldstättersee bei Stansstad nach Stans. Der Stanser Dorfkern mit der Kirche, dem Rathaus, verschiedenen Gasthäusern und stattlichen Bürgerhäusern war in etwa einer Viertelstunde zu Fuss erreichbar. Um von der Spichermatt in die benachbarten Dörfer Ennetbürgen, Buochs und Beckenried zu gelangen, musste man das Dorf Stans nicht durchqueren. Es bestanden direkte Wege über die noch nicht entwässerte Ebene, auf der heute der Flugplatz Buochs liegt. Gegen den Nordwind war das Haus durch den Bürgenberg geschützt, dessen steile Flanke dem Haus sehr nahe kam. Gegen Osten war die Landschaft verhältnismässig offen, der Blick ging in die Richtung des Talkessels von Schwyz und wurde erst begrenzt von den beiden Mythen. Im Süden stand mächtig das Stanserhorn. Es beraubte im Winter einen Teil des Stanser Dorfes jeglicher Sonneneinstrahlung, die Spichermatt lag freilich ausserhalb dieser Schattenzone. Im Westen schränkte die Anhöhe von Ennetmoos den Blick ins benachbarte Obwalden ein, erlaubte aber bei entsprechender Wetterlage eine wunderbare Sicht auf die Obwaldner und teilweise auch in die Berner Alpen. In Jollers eigenen Worten stand das Haus «in einer der freundlichsten und sonnigsten Lagen des Stansertales».

Der Vorgängerbau war in den Wirren des Nidwaldner Krieges vom September 1798 in Flammen aufgegangen. Die Familie hatte dringend eine neue Behausung gebraucht. Diese wurde nach dem damals in Nidwalden üblich gewordenen Bauernhaus-Typus gebaut: Ein leicht abgesenktes, gemauertes Erdgeschoss enthielt neben dem eigentlichen Keller die Käserei, «Hütte» genannt, und den möglichst kühlen Milchkeller. Auf diesem Kellergeschoss ruhten zwei aus Holz aufgebaute Vollgeschosse und zwei Dachgeschosse. Im unteren Wohngeschoss befanden sich die Stube, die Nebenstube und die Küche, im oberen eine unterschiedliche Anzahl als «Kammern» bezeichnete Zimmer. Im unteren Dachgeschoss lag ein grosser Raum, der «Saal». Je nach Reichtum und Geltung der Besitzerfamilie war der «Saal» fast leer oder aber zu einem repräsentativen Raum für Empfänge ausgebaut. Zuoberst unter dem Dachgiebel befand sich die «Diele», wo die Wäsche zum Trocknen aufgehängt wurde.

Nach diesem Schema wurde das Haus Spichermatt errichtet, drei Jahre nach dem kurzen, aber zerstörerischen Krieg. Diesem waren am 9. September 1798 rund 400 Bewohnerinnen und Bewohner Nidwaldens und etwa 100 französische Soldaten zum Opfer gefallen, die Dörfer Stans, Stansstad, Ennetmoos und Buochs waren stark zerstört worden. Bis heute benennt der Volksmund in Nidwalden dieses Ereignis als «Franzosenüberfall». Der Neubau scheint freilich die Bauherrschaft finanziell sehr belastet zu haben, führte man ihn doch, wie Joller selber schreibt, «sehr einfach und flüchtig» aus, «um möglichst bald wieder unter ein eigenes Dach zu kommen». Verwendet wurden Balken, die nur etwa zwei Drittel der üblichen Stärke aufwiesen. Teilweise wurden Baumstämme der Länge nach zu zwei Balken geschnitten. Um Material zu sparen, wurde dies bei kleineren Ökonomiegebäuden oft so gehandhabt, nicht hingegen bei Wohnbauten. Im Lauf des 20. Jahrhunderts brachen tatsächlich einige dieser Balken ein.

Seit seiner Errichtung erfuhr das nunmehr rund 60-jährige Haus stärkere Veränderungen. Die erste datiert möglicherweise aus dem Jahr 1831, als am 28. und 29. August Wolkenbrüche und lang andauernde Regengüsse den ganzen Talboden um Stans herum und somit auch die Spichermatt überschwemmten. 1850 liess Joller auf der nordöstlichen Seite einen Anbau errichten. Er war zu diesem Zeitpunkt seit fünf Jahren Hausherr in der Spichermatt, im Jahr zuvor war seine Mutter gestorben, Klara Waser, die nach damaliger Sitte nicht den Familiennamen ihres Mannes trug. Der Anbau umfasste über dem Keller ein einziges Wohngeschoss. Er besass einen separaten Eingang und enthielt drei Zimmer und eine Küche. Allerdings gab es im Inneren des Hauses möglicherweise eine Verbindung zwischen den beiden Hausteilen. Der Abtritt des Haupthauses war durch einen schmalen Gang zu erreichen und lag Wand an Wand mit dem Abtritt des Anbaus. Gemäss Joller war der Abtritt des Hauses für die Mieter des Anbaus nicht zugänglich. Näheres dazu führte er jedoch nicht aus und öffnete damit Raum für Spekulationen. Als bemerkenswerte Besonderheit war der Anbau mit einem «Plattdach von Asphalt gedeckt», das zugleich als Terrasse diente. Diese Bauform war um 1850 zwar in den Städten bereits bekannt, auf dem Land hingegen sehr selten. Joller hatte mit dem Tod seines Vaters 1845 das Haus übernommen, deshalb muss er der Bauherr von Anbau und Flachdach gewesen sein. Zweifellos wollte der studierte Anwalt mit diesem städtisch anmutenden Bauteil seine Modernität und Aufgeschlossenheit dem Fortschritt gegenüber zur Geltung bringen. Zudem trug der vermietete Anbau einen Teil von Jollers Haushaltskosten.

DIE GROSSMUTTER VERONIKA GUTBauherrin der Spichermatt war Jollers damals verwitwete Grossmutter Veronika Gut (1757–1829). Sie hat in der lokalen Historientradition ihren Ehrenplatz erhalten – weniger als die reaktionäre Kämpferin gegen alles Neue und Fremde, die sie auch war. Vielmehr steht sie heute als eine der ersten politisch aktiven und deshalb in den Quellen zur Geschichte des kleinen Kantons fassbaren Frauengestalten da. Bei der Niederschrift seiner Darstellung schaute Joller mit mildem Blick auf seine Grossmutter zurück. Er beschrieb sie als eine Person mit «männlichem Charakter» und einer «ernsten Miene», als eine «Frau von ächtem alten Schrot und Korn». Sie sei 1829 gestorben «als eine allgemein geachtete, gerechte, mildthätige und fromme Frau». Dass sie den Nidwaldner Krieg von 1798 mit Brandreden, mit Waffen und Geld befördert hatte und auch den Beitritt Nidwaldens zum neuen Bundesvertrag von 1815 zu hintertreiben versuchte, lässt er nicht unerwähnt, obwohl dies von seiner eigenen politischen Haltung stark abweicht.

Veronika Gut verlor in den Wirren der Helvetischen Republik (1798–1803) alle ihre Nachkommen ausser ihrem Sohn Jakob (1786–1845), Jollers Vater. Mit der Mediationsakte vom Frühjahr 1803 beruhigte sich die Lage in der Schweiz wieder. Jakob Joller war noch keine 18 Jahre alt, als er im Februar 1804 die um fünf Jahre ältere Klara Waser (1781–1849) heiratete. Von den zehn Kindern des Paares starben fünf sehr jung. Melchior, geboren am 1. Januar 1818, war das jüngste der überlebenden Kinder und der einzige Knabe. Die drei Schwestern Franziska, Anna-Maria und Anna Josefa blieben ledig. Einzig die zweitälteste Schwester Veronika verheiratete sich 1845. Im gleichen Jahr starb Jakob Joller, und Melchior übernahm den elterlichen Hof.

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