Anton Rotzetter - Alles auf den Kopf stellen - neue Wurzeln schlagen

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Mit der Schöpfung leben, sie bewahren und gestalten – für Franz von Assisi und für die geistigspirituelle Bewegung, die er in Gang gesetzt hat, gehört dies wesentlich zu einem Leben in und mit Gott.
Wenn Franziskus die Tiere, Pflanzen und selbst die Materie seine Schwestern und Brüder nennt, dann meint er es im wörtlichen Sinn: Als Kinder des einen Gottes haben alle Geschöpfe eine göttliche Wurzel und Würde und sind einander geschwisterlich verbunden. Welt ist, wie Papst Franziskus in seiner Umweltenzyklika «Laudato Si» ausführt, nicht nur Umwelt, sondern Mitwelt.
Anton Rotzetter greift die Aussagen des Papstes auf, vertieft den franziskanischen Aspekt und weist gleichzeitig auf die Konsequenzen einer franziskanisch-ökologischen Spiritualität hin, was sich z.B. in einem neuen Umgang mit der Tierwelt («Pazifistische Ernährungsweise», «Tiere segnen?») zeigt.

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Vielleicht kann uns die Geschichte vom falsch gepflanzten Wirsing weiterhelfen, welche als Lokaltradition im Kloster Monte Casale erzählt wird. Der Ort, der den Kapuzinern anvertraut ist, liegt nicht sehr weit vom bekannten Heiligtum von La Verna entfernt, wo Franziskus von den Wundmalen Jesu geprägt wurde. Möglich, dass sogar ein Zusammenhang besteht zwischen der Lehrstunde von Monte Casale und dem Kreuz, das sich in den Leib des Franziskus eingezeichnet hat.

Eine bloß äußere Faszination, sagt diese Geschichte, kann nicht genügen, um zur franziskanischen Gemeinschaft zu gehören. Auch sind Name und Person des Franziskus nicht eigentlich ausschlaggebend. Das müssen die beiden jungen Männer erkennen, die eines Tages zu Franziskus kommen und seiner Bruderschaft beitreten wollen. Der eine begreift, der andere nicht.

Die Geschichte ist auch deswegen hilfreich, weil es um die Bestellung des Gartens geht, umfassender gesagt: um ein bestimmtes geistliches Verhalten im Umgang mit der Schöpfung.

• Man hat es immer so gemacht

Seit Jahrhunderten wissen wir, wie man Wirsing pflanzt. Die Wurzeln in die Erde, den Kopf nach oben! Aber obwohl oder gerade weil wir das wissen, ist die Lebensmittelbeschaffung heute in eine nicht mehr zumutbare Enge geraten, sozusagen auf die schiefe Bahn, an deren Ende der vernichtende Abgrund steht. Man hat es immer so gemacht!

Wir wissen sehr viel. Nicht nur, wie man eine Pflanze in die Erde setzt, sondern auch, wie man das Erdreich mit fremden Nährstoffen anreichert und den Setzling mit angeblichen Schutzmitteln besprüht. Die Wirsingköpfe werden zwar größer und größer, aber gleichzeitig saugen sie all diese Giftstoffe auf und lagern sie in die Nahrungskette ein. Aus Lebensmitteln werden Todesmittel. Pflanzen und Tiere werden entzaubert, ihr Geheimnis schwindet. Alles wird zur Sache, mit der man willkürlich machen kann, was man will. Tiere sind nach René Descartes (1596–1650) nichts anderes als Maschinen, und ihr Schmerzensschrei ist bloß das Quietschen eines Rades. In der Folge werden sie der Willkür des Menschen ausgesetzt, total genutzt und millionenfach getötet. Ganze Gemüseernten und große Tierbestände werden vernichtet, wenn der Verdacht besteht, dass eine Epidemie von ihnen ausgehen könnte. Meistens stellt man dann im Nachhinein fest, dass der Verdacht unbegründet war und dass man in den Medien mutwillig Panik erzeugt hat. Dem so vernichteten Leben wird keine Träne nachgeweint. Das Trinkwasser wird vergiftet, das Klima dramatisch verändert, das für Mensch und Tier erträgliche Maß an Wärme wird bis zum Ende des Jahrhunderts bei weitem überschritten sein. Bei einer Zunahme der Erderwärmung um zwei Grad wird Amsterdam im Meer versinken, bei drei bis vier Grad New York und dazu viele Länder. Millionen von Menschen werden anderswo Heimat suchen müssen. Die Erde wird immer unbewohnbarer. Wir Europäer verbrauchen dreimal so viel bebaubare Erde, wie uns gerechterweise eigentlich zustehen würde. Die Schweiz braucht zur Sicherung des Kraftfutterbedarfs noch einmal so viel Ackerfläche in Lateinamerika, wie ihr zuhause zur Verfügung steht, nur damit genügend Fleisch auf den Tellern liegt. Kolonialismus ist das! In Peking muss man Mund- und Nasenbinden tragen, wenn man auf die Straße geht. Auf den Philippinen und anderswo kommt es immer häufiger zu immer stärkeren Taifunen, mit jeweils größerer Zerstörungswucht und immer höheren Leichenbergen. Vor der UNO hat Papst Franziskus den alarmierenden Satz gesprochen: „Die ökologische Krise könnte zusammen mit der Zerstörung eines großen Teils der biologischen Vielfalt die Existenz der Spezies Mensch selbst in Gefahr bringen.“ 3

Ja, unser Denken hat es weit gebracht, sehr weit, zu weit! Weil es immer auf der gleichen Linie weiterdenkt! (Vgl. dazu * 17–61).

• Paradigmenwechsel

Kehren wir zur Geschichte des verkehrt herum gepflanzten Wirsings zurück. Franziskus ist der Auffassung, dass das Durchsetzen des eigenen Willens und der eigenen Vorstellungen der falsche Weg ist. Die Frage, die sich bei allem stellen muss, lautet: Sind wir bereit zu lernen und uns für Neues zu öffnen? Ja sogar einen Paradigmenwechsel zu vollziehen, wie auch der Papst fordert (vgl. * 53, 111 f., 163, 189, 203–208)? Oder ist der eigene, egoistische Wille das Maß aller Dinge? Könnte es vielleicht sein, dass gerade dieser fix und fest stehende Wille die schrecklichen Ergebnisse zeitigt, die wir heute zu beklagen haben? Dass die eigene Vorstellungskraft dermaßen enggeführt ist, dass sie das Leben in seiner Entfaltung hindert und letztlich sogar wider Willen in ein allmähliches Sterben mündet? Zwar ist der blinde Gehorsam, das Ausschalten des Denkens, die kritiklose Übernahme des Verhaltens anderer sicher auch nicht die Lösung. Aber verweist das Wort „Ge-Hor-sam“ (= hörende Verwiesenheit, an-ge-hören) nicht in viel tiefere Dimensionen hinein, vielleicht sogar in das alles umfassende Geheimnis des Lebens selbst? Bei solchen Fragen gerät die für jeden Verstand unsinnige, ja letztlich dumme Prüfung des Franziskus in den Sog einer viel größeren und umfassenderen Fragestellung.

Der buddhistische Philosoph Yudo J. Seggelke deutet diese Geschichte als Kôan, als geistliche Lehrgeschichte, die wie ein unsinniges Rätsel daherkommt und als Paradox, als unauflösbarer Widerspruch, empfunden werden muss, aber gerade so zum Nachdenken und zu einem neuen Verhalten provoziert: „Ein fundamentaler Paradigmenwechsel muss die Lösung bringen … Für ein spirituelles Leben ist es notwendig, neue Wurzeln zu entwickeln, die über das materiell Erdgebundene hinausgehen. Oft ist es sogar erforderlich, dass die materiellen Wurzeln, die uns an Dinge wie Besitz und Eigentum fesseln, zuerst vertrocknen müssen, damit sich die Wurzeln der Spiritualität, des Himmels, die neues Leben bringen, überhaupt entwickeln können.“ 4

Wie gesagt: Der eine begreift, der andere nicht. Franziskus belegt allerdings den, der nicht begreift, nicht mit negativen Urteilen, im Gegenteil. Er nennt ihn Sohn und Bruder, grenzt sich also in keiner Weise von ihm ab. Auch er gehört letztlich zur Familie Gottes, auch wenn er konkret nicht zum gleichen Weg berufen ist. Er nennt ihn sogar „großer Magister“, gibt ihm also einen Titel, der in der damaligen Zeit höchste wissenschaftliche und weisheitliche Kompetenz zum Ausdruck bringt. Auch von ihm kann man auf der Linie des linearen Denkens gute Ergebnisse erwarten: Philosophen und Naturwissenschaftler können, wenn sie für neue Erkenntnisse offen sind, einen Beitrag für ein besseres Verstehen der Schöpfung leisten. Beziehungen sollen also nicht abgebrochen werden, ein Gespräch ist bleibend notwendig.

Der andere Bruder begreift, worum es im Orden des Franziskus geht. Anders und anderes denken muss jemand, der ihm folgt. Es geht um eine höhere und tiefere Dimension, die in Gott wurzelt, um eine Perspektive, welche in allen materiellen Fragen das Leben selbst und den Ursprung des Lebens zur Geltung bringen will. Die großen Probleme der Menschheit und der Schöpfung lassen sich nicht rein ökonomisch, naturwissenschaftlich oder technisch lösen. Man muss eine bloß innerweltliche Betrachtungsweise übersteigen, um auch ökonomisch und biologisch weiterzukommen. Franziskus hat in seinem Leben gezeigt, in welche Tiefen man vordringen kann, wenn man alternativ denkt und lebt. Man muss das Gewohnte aufgeben, um neue lebensstiftende Gewohnheiten zu schaffen.

• Verwurzelung in Gott

Der genannte und geforderte Paradigmenwechsel muss auf alles und jedes angewendet werden. An sich ist „Schöpfung“ ja ein religiöser Begriff. Er setzt ein göttliches Wesen voraus, welches das, was wir profan „Welt“ nennen, aus seinem Innersten heraus freisetzt und dies voraussetzungslos und letztlich aus Gründen, die uns verborgen bleiben. Alles Erschaffene wurzelt in der Tiefe des göttlichen Geheimnisses. Wenn wir wirklich begreifen wollen, was Spiritualität der Schöpfung meint, dann muss man alles auf den Kopf stellen und alles von Gott her und auf ihn hin denken.

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