Urs Hafner - Heimkinder

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Das Buch «Heimkinder» gibt erstmals einen umfassenden Überblick über die Geschichte des Kinderheims vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Eindrücklich schildert der Autor Urs Hafner die Lebenswelten der internierten Kinder sowie die erzieherischen Konzepte der meist pointiert christlichen Anstaltsbetreiber. Bis weit ins 20. Jahrhundert prägten gnadenlose Disziplin und härtester Arbeitseinsatz den Alltag der Kinder in klosterähnlichen Einrichtungen. Das Buch befasst sich auch mit den Reformpädagogen des frühen 19. Jahrhunderts und zeigt, wie sich der klassische Heimtypus im ausgehenden 20. Jahrhundert gegenüber der Gesellschaft, dem Kind und dessen Herkunftsfamilie öffnete und neue Betreuungsformen entwickelte. Hafner schreibt für ein breites Publikum, für Sozialpädagogen und Fachleute der Sozialen Arbeit, für Studierende, Medienschaffende und alle, die sich für die Geschichte der Kindheit interessieren.

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Was bedeutete diese Verschärfung des sozialen Klimas, die Kategorisierung der Bettler in gute und schlechte sowie die Zentralisierung der Armenfürsorge für elternlos aufwachsende Kinder? Zum einen dürfte sich der Druck auf bettelnde Jugendliche verstärkt haben, da ja kaum zwischen Kindern – zumindest sobald diese sich selbst durchschlagen konnten – und Erwachsenen unterschieden wurde. Auch ein arbeitsfähiges Kind oder ein arbeitsfähiger Jugendlicher, der bettelte, wurde zum öffentlichen Ärgernis. Zum anderen dürfte sich der Druck auch auf die in den Spitälern untergebrachten Kinder erhöht haben. 39Auch hier galt wahrscheinlich: Wer arbeitsfähig war, hatte das Haus zu verlassen. Und die Insassen dürften mit einem neuen Anstaltsgeist konfrontiert worden sein; Ermahnungen nicht nur zu Gottesfurcht und Gebet, sondern auch zu Arbeitsamkeit und Fleiss. Zugespitzt kann man sagen: Während man dem gesunden mittellosen Waisenkind während seines Aufenthalts im mittelalterlichen Spital oder beim Betteln eine heilbringende Qualität nachsagte oder ihm zumindest mit Gleichgültigkeit begegnete, wurde es im ausgehenden Mittelalter und im Zug der Reformation zum Nutzniesser und Parasiten degradiert. Sicherlich erblickte das reformierte, von der städtischen Obrigkeit verwaltete Spital im Waisenkind einen Problemfall. Potenziell konnte aus jedem Waisenkind ein «starker Bettler» werden. Wer zu lange müssigging, zeigte sich für weitere Sünden empfänglich, etwa für Völlerei und Trunksucht.

Die erzieherische Vision

des Joan Luis Vives

Aus dieser Zeit des Umbruchs ragt das Werk des spanischen Humanisten Joan Luis Vives (1492–1540) hervor. In der flämischen Stadt Brügge lebend und mit Erasmus von Rotterdam und Thomas Morus korrespondierend, beschäftigte er sich mit dem Armenwesen und dem Schicksal der Waisenkinder. 40Vives ist deutlich geprägt von den Anschauungen seiner Zeit, besonders der Reformation. Er ist der Ansicht, dass der Arme, wenn er arbeitsfähig ist, zur Arbeit erzogen werden soll und dass die Fürsorge schon bei den Kindern ansetzen müsse. Stärker als seine Zeitgenossen aber folgte Vives einem erzieherischen Ansatz: Er wollte die Findel- und Waisenkinder mit den Kindern der Armen gemeinsam in einem Spital von Frauen erziehen lassen, damit sie nicht mehr durch ihre alte Umgebung gefährdet würden. Nach dem sechsten Lebensjahr würden die Kinder in einer Art Internat untergebracht, wo sie im Schreiben und Lesen unterrichtet und zu christlicher Frömmigkeit und guten Sitten angeleitet werden sollten. Städtische kultivierte Lehrer sollten den Schülern und Schülerinnen ihre guten Sitten weitergeben. Vives’ sich auf die Armenerziehung beziehenden Pläne sind allesamt durchdrungen von der Notwendigkeit der Erziehung. Er ging sogar so weit, auch die Erziehung der reichen, aber faulen Kinder zu verlangen, damit diese kein schlechtes Beispiel abgäben. Nur so könne die Armut überwunden werden. 41Anders also als der vorherrschende reformatorische und obrigkeitliche Diskurs seiner Zeit sah Vives die Ursache und Schuld für die Armut nicht bei den Armen selbst.

Die Realität der Fürsorge für verwaiste und verlassene Kinder war eine andere. Nicht Pädagogik, sondern Disziplinierung stand im Vordergrund. Auch wenn Vives’ Vision ihre disziplinierende Seite hatte, macht sie das Konzept einer auf Kinder zugeschnittenen Pädagogik sichtbar, das erst am Ende des 18. Jahrhunderts breiter formuliert und rezipiert werden sollte. Die Durchsetzung dieser Pädagogik war eng an die Vorstellung der bürgerlichen Familie beziehungsweise die Leitung der Anstalt durch ein Ehepaar geknüpft: die Hauseltern, den Hausvater und die Hausmutter. Das mittelalterliche Spital wurde von einer Ordensgemeinschaft geführt, die Kinder und Jungendlichen wurden mithin von Erwachsenen betreut und überwacht, die dem familial-sexuellen Leben entsagt hatten. Was das für Kinder bedeutete, ist nicht einfach zu sagen. Vermutlich dürfte die Integration in die bürgerliche Welt und deren Ideale nicht zu den Hauptzielen der Ordensleute gezählt haben. Im mittelalterlichen Spital, im Waisen- und Findelhaus wurde das Waisenkind mit dem Lebensnotwendigsten unterstützt und, sofern es dazu in der Lage war, wieder auf Betteltour geschickt; dass es bettelte, dürfte weder ein Skandal noch ein besonderes Ärgernis gewesen sein. Das änderte sich mit der Reformation, wobei dieses Ereignis als unmittelbarer Einschnitt und Umschlag nicht überschätzt werden darf. Sowohl in sozialals auch in kulturgeschichtlicher Hinsicht sind die Übergänge vom 15. ins 16. und 17. Jahrhundert fliessend. 42Die Reformation unterzog den internierten Jugendlichen nicht einer Pädagogik, aber einer Disziplinierung: Wer nicht arbeite, versündige sich, und wer bettle, sowieso. Der Arbeit kam ein neuer und hoher Stellenwert zu. Das von der Reformation zentralisierte und der städtischen Obrigkeit unterstellte Spital dürfte den Insassen diese neuen Grundsätze nachdrücklich eingebläut haben.

II. Das Regime des Waisenhauses 31

Mit der Reformation ändert sich die Einstellung zur Armut. Wer arbeitsfähig ist, soll arbeiten, damit er nicht dem Gemeinwesen zur Last fällt und sich sündig macht – auch Jugendliche. In der Frühneuzeit entsteht der neue Heimtypus des Waisenhauses. Es unterscheidet zwischen den bis anhin einheitlich behandelten Kindern und Erwachsenen, bleibt aber sowohl organisatorisch als auch räumlich an die Armen-, Zucht- und Arbeitshäuser gekoppelt. Diese Institutionen sollen die Menschen vom «Müssiggang» fernhalten und auf die richtige Bahn bringen.

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