Holger Dörnemann - Freundschaft

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Seit Augustinus lässt sich als Charakteristikum für die westliche Erlösungslehre eine Tendenz des Auseinanderdriftens von Christologie und Gnadenlehre wahrnehmen. Theologisch bedeutete diese Entwicklung eine Entzweiung von Christologie und Soteriologie, welche die erste um ihre Relevanz und die zweite um ihre christologische Bestimmtheit brachte.
Dass sich Thomas von Aquin nicht ohne weiteres dieser Entwicklungslinie zurechnen lässt, ist in der Forschung weithin anerkannt. Aber was genau bedeutet es, wenn Thomas die Gnade als durch Christus vermittelt versteht und sagt, dass alle Gnade immer auch Gnade Christi ist?
Vor dem Hintergrund dieser Fragestellung wird in der vorliegenden Studie die These erarbeitet, dass sich ausgehend von der thomanischen Freundschaftskategorie die Verbindung von Christologie und Gnadenlehre ebenso wie die aktuelle Frage nach dem unterscheidend Christlichen auf neue Weise und in ökumenischer Perspektive erschließen.

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Wegen der beschriebenen Vorrangstellung kommt vor allem der Klugheit die Bezeichnung Kardinal tugend zu. Ebenso werden auch die Haupttugenden der anderen beiden - neben dem »intellectus practicus« - am Aufbau der menschlichen Handlung beteiligten Vermögen (das ‘rationale’ Strebevermögen bzw. der Wille und das ‘sensitive’ Strebevermögen) zu den Kardinaltugenden gezählt. Weil sich die Rechtheit menschlichen Handelns in einem vernunftgemäßen Streben bzw. In willentlichen Tätigkeiten zeigt, ist nach der Klugheit zuerst die den Willen vervollkommnende Tugend der ‘ Gerechtigkeit ’ 192zu nennen, die nach Thomas ihrerseits alle anderen moralischen Tugenden insofern übertrifft, als sie mehr als die anderen vernunftgeleitet ist. 193Die Gerechtigkeit leitet menschliches Handeln allgemein unter dem Gesichtspunkt des ‘Gerechten’ und ‘Geschuldeten’. So ist sie vor allem die Tugend des menschlichen Miteinanders und der zwischenmenschlichen Beziehungen, die durch einen ‘gerechten’ Ausgleich und ‘gerechten’ Austausch entstehen und erhalten werden. 194Weil aber alle Handlungen nicht eben nur einen Bezug zum Handelnden selbst, sondern zugleich auch einen ‘Außenbezug’ zu etwas anderem haben, zu dem sie nun entweder in einem ‘rechten’ Verhältnis oder in einem Mißverhältnis stehen, hängen sie (mitsamt den diesen zugrundeliegenden moralischen Tugenden) von der Tugend der Gerechtigkeit ab. 195Je nachdem, in welchen Beziehungen sich das ‘Gerechte’ verwirklichen soll, werden bestimmte, der Leittugend der Gerechtigkeit zugehörige Tugenden unterschieden: etwa die Tugend der Religion, in der das Gerechte Gott gegenüber sich verwirklicht, oder die Tugend der ‘Ehrfurcht’ gegenüber Eltern und dem Vaterland, etc. 196

Die Vernunftgemäßheit und Rechtheit menschlichen Strebens verwirklicht sich in ‘nach außen’ bzw. ‘auf andere’ gerichteten Handlungen (»in operationibus ad alterum«), bedarf aber auch notwendig der ‘Richtigkeit’ des sensitiven Strebevermögens (Affekte; »passiones«). Aus diesem Grund zählen auch die die menschlichen Affekte in einer vernunftgemäßen Mitte haltenden und sie auf das »bonum rationis« ausrichtenden Tugenden der ‘ Tapferkeit ’ (»fortitudo«) und der ‘ Maßhaftigkeit ’ (»temperantia«) zu den Kardinaltugenden. Die Maßhaftigkeit hält die konkupisziblen Affekte (»amor, desiderium, delectatio, odium, ira, tristitia«) in gewissen Schranken und in einer vernunftgemäßen Mitte, um so ein ‘rechtes’ Handeln - gewissermaßen von innen her - zu ermöglichen. Ebenso ermöglicht auch die Tugend der Tapferkeit hinsichtlich der irasziblen Affekte der Furcht (»timor«) und der Kühnheit (»audacia«) eine ‘Rechtheit menschlichen Handelns’, indem sie ebenfalls eine regulative Funktion ausübt und eine ‘rechte’ Mitte zwischen diesen sich auf ein ‘widerstrebendes’ Gut beziehenden Affekte garantiert. Da es zur Verwirklichung der Tapferkeit mehr der Vernunft bedarf als bei der Maßhaftigkeit und die Tapferkeit so in höherer Weise auf das »bonum rationis« durchsichtig ist, darum geht in der thomanischen ‘Tugend-Hierarchie’ die Tapferkeit der Maßhaftigkeit voran.

Mittels aller moralischen Tugenden und im besonderen durch die Leittugenden der praktischen Vernunft (Klugheit) und des sensitiven und intellektiven Strebevermögens (Maßhaftigkeit, Tapferkeit und Gerechtigkeit) verwirklicht der Mensch die spezifisch menschlichen Handlungsziele. Als feste Handlungsvorprägungen zum ‘Guten’ garantieren die Tugenden konstante und prompte 197, der Vernunft gemäße Tätigkeiten, so daß der Mensch insgesamt zu einem ‘guten’ Menschen wird. Spontaneität und nicht ein ‘Pathos mühevoller Angestrengtheit’ kennzeichnet die Aktuierung der Tugenden. Dies wird noch deutlicher, wenn man sich vergegenwärtigt 198, daß die für das thomanische Tugendverständnis charakteristische Spontaneität mit einem gefühlsmäßigen Erleben gekoppelt ist; denn die Tugenden werden in sich als freude- und glückbringend erlebt. 199Mit Aristoteles ist auch Thomas der Auffassung, daß der Mensch in seiner Tugendhaftigkeit zugleich auch die spezifisch praktische Glückseligkeit verwirklicht 200. Zusammen mit der Glückseligkeit, die dem Menschen in den intellektiven ‘Tugenden’ zuteil wird, ist somit das Gesamt der Glückseligkeit angesprochen, die der Mensch ‘aus sich’, ‘mit eigenen Kräften’ erreichen kann. Doch - wie nun bereits mehrfach angedeutet - steht diese Form der unvollkommenen Glückseligkeit (»beatitudo imperfecta«) ganz im Schatten derjenigen (vollkommenen) Glückseligkeit, die den menschlichen Handlungskräften unerreichbar 201und dennoch durch göttliche Hilfe (menschen-) möglich ist 202.

c) Theologische Tugenden und ‘eingegossene’ Tugenden als ‘übernatürlichgnadenhafte’ Vervollkommnungen der Seelenvermögen und als ‘inchoative’ Teilhabe an der ‘übernatürlichen’ Glückseligkeit

Damit der Mensch trotz der Defizienz seiner natürlichen Kräfte die übernatürliche Glückseligkeit erlangen kann, müssen ihm übernatürliche Handlungsprinzipien 203gewissermaßen ‘von außen’ 204hinzugefügt werden, durch die er der Glückseligkeit proportionierte Akte zu vollbringen imstande ist. Thomas nennt diese Handlungsprinzipien nach scholastischer Sprachregelung ‘Theologische Tugenden’, da sie Gott zum Objekt haben bzw. den Menschen auf ihn ausrichten, und versteht sie als ‘eingegossene’ »habitus« (»habitus infusi« 205) bzw. als ‘eingegossene’ Tugenden (»virtutes infusae« 206). Sie vollenden den Menschen in den nur den Menschen auszeichnenden rationalen Seelenvermögen, Vernunft und Wille. In diesen Seelenvermögen ist der Mensch zwar schon naturhaft auf Gott ausgerichtet, insofern er Grund und Ziel aller spezifisch menschlichen Tätigkeitsvermögen ist, jedoch nicht zureichend, insofern Gott für die Menschen die Glückseligkeit ist. 207So erfaßt die Vernunft in der Theologischen Tugend des ‘ Glaubens ’ (»fides«) Sachverhalte (»credibilia«), welche menschliche Fassungskraft ‘an sich’ übersteigen. 208Wie die Vernunft wird auch der menschliche Wille seinerseits in der Theologischen Tugend der ‘ Hoffnung ’ (»spes«) auf die Glückseligkeit als auf ein mit göttlicher Hilfe prinzipiell erreichbares Ziel ausgerichtet. Unbeschadet der Zukünftigkeit der Glückseligkeit, die durch die Hoffnung angezeigt wird, ist der Wille in der Theologischen Tugend der ‘ Liebe ’ (»caritas«) mit eben diesem Ziel schon verbunden. 209

Obwohl Glaube, Hoffnung und Liebe als vollkommene Tugenden nur zusammen existieren und als vollendende »habitus« nur gemeinsam und zugleich ‘eingegossen’ werden, kann man ihre Akte nach einem ‘Früher’ oder ‘Später’ unterscheiden. 210Denn wie nur etwas geliebt werden kann, was zuvor vom Verstand wahrgenommen wurde, so können sich auch die Theologischen Tugenden der Hoffnung und der Liebe nur auf dasjenige beziehen, was ihnen zuvor im Glauben vorgestellt wurde. 211Die sichere Hoffnung auf die Erlangung eines ‘Gutes’, ermöglicht bzw. entfacht ihrerseits die Liebe zu demjenigen, der das ersehnte ‘Gut’ erreichbar macht; insofern geht die Hoffnung der Liebe voraus. 212Vergleicht man jedoch die gerade skizzierte ‘Ordnung des Entstehens’ (»ordo generationis« bzw. »ordo consecutionis«) der einzelnen ‘übernatürlichen’ Tugendakte mit der ‘Ordnung der Vollkommenheit’ (»ordo perfectionis«), ergibt sich eine umgekehrte Reihenfolge. Denn weil der menschliche Wille in der »caritas« mit Gott verbunden ist und somit auch die Theologischen Tugenden des Glaubens und der Hoffnung ‘formt’, geht die Tugend der Gottesliebe den beiden anderen Theologischen Tugenden voran, ist die »caritas« - in metaphorischer Sprache - ‘Mutter (»mater«) und ‘Wurzel’ (»radix«) aller anderen Tugenden. 213Diese Sonderstellung der ‘übernatürlichen Gottesliebe’ in der Konzeption der Tugendlehre zeigt sich besonders auch darin, daß mit ihr nicht nur der Glaube und die Hoffnung, sondern auch alle anderen moralischen Tugenden eingegossen werden. 214Bei diesen ‘eingegossenen moralischen Tugenden’ (»virtutes morales infusae«) handelt es sich allerdings um mehr als nur um ein ‘übernatürliches’ Äquivalent zu den ‘naturhaft-erworbenen’, von denen sie wegen der Formung durch die »caritas« bzw. durch die Ausrichtung auf Gott verschieden sind. Denn wie z.B. eine Abstinenz beim Essen aus Gesundheitsgründen verschieden ist von einem religiös motivierten und in der Gottesbeziehung gründenden Fasten, so unterscheiden sich ebenso alle anderen ‘natürlichen’ moralischen Tugenden von den mit der ‘übernatürlichen’ Gottesliebe ‘eingegossenen’ Tugenden. 215Alle diese »virtutes morales infusae« setzen, insofern und weil sie auf das ‘letzte Ziel’ ausrichten, die Gottesliebe voraus. 216Wie die Klugheit unter den moralischen Tugenden eine Verbindung herstellt, so verbindet die Gottesliebe in einem noch höheren Maße alle Tugenden, indem sie als eine den Willen mit dem Ziel menschlichen Lebens verbindende Tugend alle anderen moralischen Tugenden ihrer Bewegung einschreibt, durchdringt und gewissermaßen innerlich ‘formt’. Von daher kann Thomas die ‘übernatürliche’ Gottesliebe auch als ‘Form aller anderen Tugenden’ (»forma virtutum«) 217bezeichnen. Weil die Vollendung des Menschen nach Thomas nicht minder geordnet und vollkommen sein kann als das natürliche Leben, darum sind dem Menschen mit der Gottesliebe alle anderen moralischen Tugenden zu eigen 218, und so hängen alle Tugenden von der »caritas« ab 219, wie schon im natürlichen Bereich der Affekte die (‘natürliche’) Liebe ‘Wurzel’ und ‘Grund’ aller anderen Affekte ist. 220Wenn die »caritas« verloren geht, verschwinden mit ihr einerseits alle von ihr abhängigen moralischen Tugenden 221, aber auch die ‘eingegossenen’ Tugenden des Glaubens und der Hoffnung büßen ihre Vollkommenheit ein und sind wegen der unzureichenden Ausrichtung des menschlichen Willens auf Gott dann ebenfalls keine Tugenden im strengen Sinne mehr. 222So ist die »caritas« zugleich auch ‘Wurzel’ der Theologischen Tugenden des Glaubens und der Hoffnung, die nur durch die Gottesliebe vollkommene Tugenden sein können, die zugleich aber auch, wie im Blick auf die ‘Ordnung der Entfaltung der Tugendakte’ (»ordo consecutionis«) gezeigt, der Gottesliebe vorausgehen und von ihr vorausgesetzt werden. 223

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