Christian Rutishauser - Vier Pilger - ein Ziel

Здесь есть возможность читать онлайн «Christian Rutishauser - Vier Pilger - ein Ziel» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Vier Pilger - ein Ziel: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Vier Pilger - ein Ziel»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

In sieben Monaten zu Fuß von der Schweiz nach Jerusalem: eine 4300 km lange Pilgerreise, die Hildegard Aepli, Esther Rüthemann, Christian Rutishauser und Franz Mali von Christi Himmelfahrt bis Weihnachten durch elf Länder führte.
Dieses Buch ist aus den Beiträgen entstanden, die während des Pilgerns im Blog veröffentlicht, und aus Texten, die rückblickend geschrieben wurden – über Themen wie Gastfreundschaft und Hilfsbereitschaft, Spiritualität (und Sinn) des Pilgerns, Unterkünfte, Krisen, Begegnungen auf dem Balkan, Syrien – eine schwierige Entscheidung angesichts des Bürgerkrieges.
In ihnen wird die starke Verwurzelung der vier Pilger in der ignatianischen Spiritualität erkennbar – etwas, das sie bis heute unterwegs sein lässt für Frieden und den Dialog mit anderen Religionen.

Vier Pilger - ein Ziel — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Vier Pilger - ein Ziel», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Das, was später aus meiner Tiefe zu dieser Frage aufsteigt, ist ein Ja. Ein Ja zu diesem großen, langen Weg zu Fuß nach Jerusalem in unserer Vierergruppe. Es ist ein Ja als Antwort auf eine Form der Berufung. Ich fühle mich gerufen, mit Franz, Esther und Christian zusammen dieses große Abenteuer zu Fuß nach Jerusalem zu wagen. Das Persönlichste, das ich ganz am Anfang finden kann, ist ein Ja zum Pilgerweg nach Jerusalem.

Christians Frage wirkt auch in anderer Form nach. In den Monaten und Wochen vor dem eigentlichen Lospilgern bin ich wach dafür, in wie vielen biblischen Texten Jerusalem genannt, besungen und als Metapher verwendet wird. Das ist eine schöne Art der Vorbereitung. Im Tagzeitengebet und in der Eucharistiefeier, welche ich zu jener Zeit mit den Studierenden vom Salesianum in Freiburg / Fribourg bete und feiere, leuchtet Jerusalem immer wieder auf. Zur Gabenbereitung bei der Messe beginne ich, mein Ja auf den Altar zu legen. Ich sage im persönlichen Gebet zu Gott: Hier ist mein Ja, nach Jerusalem zu pilgern. Allein schaffe ich diesen Weg nicht. Ich bin auf deine Hilfe angewiesen.

Auf dem eigentlichen Weg dann, durch das Gespräch mit vielen Menschen unterwegs, hat Jerusalem weitere Bedeutungen bekommen. Ich habe viel vom Wissen von Christian und Franz profitiert und schließlich hat mich das Ankommen in Jerusalem in einer unerwarteten Weise getroffen. Der Eintritt in die Grabes- und Auferstehungskirche Jesu hat meine Seele zutiefst erschüttert.

Ein berührendes Beispiel zur Bedeutung von Jerusalem wurde uns aufgrund einer Begegnung in Südtirol geschenkt: (ha)

Ehrlich

Zur Mittagszeit erreichen wir heute Brixen, gehen zuerst zum Markt und dann zum Hauptplatz. Wir besichtigen den Dom und stellen fest, dass in ein paar Minuten die Eucharistiefeier zum Dreifaltigkeitssonntag beginnt. Gerne nehmen wir teil. Danach verweilen wir mit unseren belegten Broten in der angenehmen Mittagssonne und trinken einen Kaffee. Als wir uns auf den Weg, den Weiterweg über Kloster Neustift Richtung Mühlbach, machen wollen, hält uns eine Frau mit einer ihrer selber gestickten Tischdecken auf. Sie möchte uns gerne eine verkaufen. Wir müssen ablehnen. Die Frau fragt uns, ob wir auf einen Berg gingen. Nein, nach Jerusalem, sagt jemand von uns. Ehrlich, fragt sie, sichtlich angetan. Ich, meint sie in recht gutem Deutsch, liebe diese Stadt. Wegen Jesus Christus. Woher kommen Sie, fragt jemand? Aus Kroatien. Wir werden durch Ihr Land laufen. Ehrlich, fragt sie wieder, und wirklich nach Jerusalem? Ehrlich? Ihre Anteilnahme, ihr Staunen sind echt. Wir fragen sie nach ihrem Namen. Eigentlich Helena, aber die ganze Familie nennt sie Maria. Wir werden für Sie beten, sagt jemand. Ehrlich? Und sagt bitte Jesus einen Gruß in Jerusalem, fügt sie mit Tränen hinzu. Das werden wir gerne tun. Wir verabschieden uns.

Ich bin von dieser kleinen Begegnung am Weg so berührt, dass ich auch Tränen in den Augen habe. Ich weiß ein wenig besser, weshalb ich nach Jerusalem laufe – für Menschen wie diese Frau und ganz bestimmt wegen Jesus Christus. Ehrlich! (ha)

Ist Jerusalem mein Ziel?

Helsinki, Barcelona, Prag – ich wäre überall hin mitgepilgert. Der Weg ist das Ziel, habe ich mir gesagt. Ich will Zeit für das Gebet und Gott, will in Bewegung sein und mich wagen. Jerusalem war mir nicht einzigartig wichtig. Ich hatte keinen besonderen Draht zu dieser Stadt. Ich bin noch nie dort gewesen. Es zog mich nicht hin. Nur einmal, während meiner Studienzeit, bot unser Dozent für das Alte Testament eine Reise ins Heilige Land an. Ich meldete mich an, aber leider wurde sie wegen der Unruhen damals nicht durchgeführt. So vergaß ich ganz einfach, dass ich schon einmal dorthin wollte, wo Jesus gelebt und gewirkt hatte.

Im Unterwegssein erfahre ich dann, wie wichtig das Ziel ist. Es ist nicht egal, wohin wir unterwegs sind. Jerusalem ist die Stadt der Städte. Dort geschah Zentrales. Dort zeigte sich Gott auf besondere Art und Weise. Dort werde ich ganz hineingenommen in die Geschichte des Volkes Gottes. Die Bedeutung der Stadt wächst für mich Schritt für Schritt: Im Fokussieren dieses einen Punktes der Landkarte, im Zugehen auf dieses Ziel, im sichtbaren Näherkommen. Wir erzählen den Menschen auf den Straßen, wohin wir gehen. Und allen, Juden, Christen wie Muslimen, ist sie bekannt, diese bedeutende Stadt. Wir gehen auf das Herzstück der monotheistischen Religionen zu.

Hie und da frage ich mich: Wo werde ich selber in Jerusalem am Ziel sein? Wenn wir die Stadt sehen? Auf dem Ölberg? Auf der Via Dolorosa? An der Klagemauer? Im Garten Getsemani? Am See Gennesaret? Es wird für mich – entgegen meiner Erwartung – die Grabes- und Auferstehungskirche sein. Dort angekommen, beim ersten Schritt über die Schwelle, öffnet sich mein Herz und alles bricht aus ihm in Tränen hervor. Dass diese Kirche für mich zum eigentlichen Ziel wurde, zeigte sich mir, weil wir für unsere Filmcrew das Hineingehen in die Kirche nachstellen mussten. Nun ja, das war irgendwie komisch, nach dem eigentlichen Ankommen und nach dem Gottesdienst nochmals so zu tun als ob. Aber es geschah dasselbe: Wieder kamen mir beim Übersteigen der Schwelle aus tiefstem Herzen die Tränen. Wir sind da – angekommen in Jerusalem! (er)

Wallfahren heißt für mich: pilgern zu einem geheiligten Ort

Jerusalem wird von den Juden als „heiliger Ort“ betrachtet, denn König David hat die Bundeslade hierherbringen lassen (vgl. 2 Sam 6,12). Sie war Zeichen für die Gegenwart Gottes unter seinem Volk. Als Salomo den Tempel gebaut hatte, wurde die Bundeslade in das Allerheiligste des Tempels übertragen, der damit zu einem geheiligten Ort wird. Bei der Zerstörung des Tempels und der Bundeslade weicht allerdings die Gegenwart Gottes nicht mehr von diesem Ort, sagt der Talmud.

Die Erfahrung des Exils lehrt das Volk Israel, dass Gott überallhin mitzieht: Er zog mit ihnen aus Ägypten durch die Wüste ins Verheißene Land, dann weiter ins Exil und wieder nach Hause. Er ist nicht an einen Berg gebunden, er wohnt nicht in einem Haus, er ist nicht „eingesperrt“ in einem Tempel, der auch zu klein ist – er ist immer bei seinem Volk, sei es in der Wolke oder in der Feuersäule (Ex 14,19–24), sei es unter dem Zelt: Alles sind Zeichen der mitgehenden Gegenwart Gottes. Der Gedanke, dass Gott mit seinem Volk überallhin mitzieht, ist sehr tröstend. Jesus selbst sagt nach dem Johannesevangelium, dass Gott überall „im Geist und in der Wahrheit angebetet“ werden kann (Joh 4,21). Auch die Wallfahrt zu noch so heiligen Stätten macht den Pilger nicht automatisch heiliger, sondern nur ein tugendhaftes Leben – und das kann jeder zu Hause üben (so der Kirchenlehrer Hieronymus).

Warum gibt es dann aber geheiligte Orte, die nicht verrückbar sind, sondern fix und unbeweglich? Und warum ist gerade Jerusalem ein solch geheiligter Ort? Für mich lautet die Antwort: Weil dort Jesus Christus gelebt hat, gestorben und auferstanden ist. So wie die Zeit seines Lebens nicht versetzbar ist, so sind auch die Orte, an denen er gelebt hat, nicht austauschbar. Diese Ereignisse haben hier „statt“-gefunden und nicht woanders, diese zeitlich bestimmten Vorgänge lassen sich auch nicht anderswohin verschieben oder kopieren.

Jerusalem ist ein von Gott „geheiligter“ Ort, nicht naturhaft, animistisch heilig. Zugleich ist er ganz irdisch – nicht eine geistige, göttliche Wirklichkeit, er ist und bleibt eine irdische Wirklichkeit. Im Himmel wird es keine bestimmten „geheiligten“ Orte mehr geben, denn alles ist geheiligt (Offb 21,22–23).

Christlich ist kein Ort unberührbar, kein Platz unantastbar. Alles ist antastbar, denn die ganze Schöpfung ist von Gott gemacht und von ihm gesegnet – ohne Ausnahme. Auch Jesus lässt sich berühren (vgl. Mk 5,30–34; 1 Joh 1,1). Er berührt blinde Augen (Joh 9,5); er nimmt an der Hand, er segnet Kinder. So können auch wir zu diesen sinnlich fassbaren Steinen und Stätten pilgern, das Leben Jesu betrachten und ihn um seinen Segen bitten.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Vier Pilger - ein Ziel»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Vier Pilger - ein Ziel» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Vier Pilger - ein Ziel»

Обсуждение, отзывы о книге «Vier Pilger - ein Ziel» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x