Stefan Seckinger - Dantes Theologie - Beatrice

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Dantes Divina Commedia stellt den Weg des Menschen zu Gott in dichterischer Form dar.
Die vorliegende Untersuchung sieht die Divina Commedia vornehmlich mit den Augen der Theologie, nicht mit denen der Philologie. Im Werk selbst sind die Augen Beatricens für Dantes Läuterungsweg maßgebend. Seine konkret-zwischenmenschliche Liebeserfahrung ist Ausgangs- und Zielpunkt seines läuternden Weges zu Gott. Seine Jugendliebe Beatrice wird ihm zur theologischen Führerin und himmlischen Fürsprecherin. Beatrice steht in dieser Perspektive für eine Theologie, die ihren Ausgangspunkt in zwischenmenschlichen Begegnungen sucht, in denen Gott selbst als Zielgrund allen Liebens und Erkennens aufleuchtet. Eine derartige Theologie der Begegnung versteht sich als prinzipiell unabgeschlossen und verdeutlicht so ihren eignen eschatologischen Vorbehalt.

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Das Christentum unterscheidet sich jedoch nach Watzlawick von politischen Ideologien, da es gerade über die Welt hinaus verweist. 114Der eschatologische Metarahmen ist zwar Konstruktion, vermag aber die Spannung der Widersprüchlichkeit von Ideal und Wirklichkeit – im Gegensatz zu den immanenten Ideologien dieser Welt – aufzulösen. Insofern könnte ein theologischer Konstruktivismus, der um die Möglichkeit und Notwendigkeit konstruierter Reflexion über Gott, die Kirche, das Heil des Menschen weiß, die Sinnfrage gerade deshalb angehen, weil hier etwas in den Blick genommen wird, was die Welt so nicht enthält und so nicht in ihr einfach vorfindbar wäre.

Ein eingestandener theologischer Konstruktivismus bekennt sich dazu, eine bestimmte und konstruierte Wirklichkeitssicht zu vertreten. 115Er baut auf der Grundannahme des Konstruktivismus auf, dass auch jede innerweltliche und wissenschaftliche Sichtweise sich letztlich als konstruiert erweist. 116Innerhalb aller Konstruktion hat aber die Sinnfrage ihren legitimen Ort, ist treibendes Moment der Konstruktion selbst, die damit eine sinnstiftende werden kann. 117Auch wenn Watzlawick jeglicher Metaphysik kritisch gegenübersteht, so ist für ihn doch unbezweifelbar, dass Menschen aufgrund ihrer existentiellen Fragen und Nöte dazu veranlasst werden, ihre Welt zu deuten (was auch immer wieder durch ihre selektive Aufmerksamkeit Bestätigung erfährt). Im Gegensatz zu Watzlawicks Verständnis der selbsterfüllenden Prophezeiung 118kann sich der Glaubende sein Paradies auf Erden aber nicht erschaffen. Die Verheißung bezieht sich in der Spannung des ›Schon-und-noch-nicht‹ auch und gerade auf ein erhofftes Jenseits. Bleibt zu fragen, ob innerhalb des Konstruktivismus die Hoffnung auf ein Leben nach dem Tod mit einer Realität begründet werden kann, die unabhängig von der menschlichen Konstruktion als Jenseits tatsächlich existent ist.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Konstruktivismus insofern als möglicher Schlüssel zum Verständnis eschatologischer Aussagen dienen kann, als er die Notwendigkeit und Legitimation analoger Sprechweise über das Jenseits unterstreicht. Die Hermeneutik als Methodik der Geisteswissenschaften unterscheidet dabei zwischen Sinn und Wahrheit der jeweiligen Aussage. 119Im Bereich der systematischen Theologie gilt allerdings, dass die theologische Hermeneutik in Entsprechung der Grundstruktur des christlichen Glaubens angewandt wird. 120Letztlich ist der Glaube – dessen Angebot einer Sinnstruktur für das Leben – Kriterium seiner Hermeneutik, die wiederum diesen in seiner eigentlichen Bedeutung (etwa in der Unterscheidung von Geist und Buchstabe) zur Geltung bringen will angesichts veränderter Bedingungen der Gegenwart (auch und v. a. im interdisziplinären Wissenschaftsdialog). Entscheidend ist dabei, ob der Konstruktivismus selbst den Glauben derart subjektiviert, dass er dessen Heilslehre selbst als bloßes Konstrukt relativiert und so den Glauben im Modus des ›So- tun-als-ob‹ verankert.

1.9.4 Eine Eschatologie des ›Als Ob‹ ?

Im Grunde genommen hat bereits Hans Vaihinger in seinem Werk ›Die Philosophie des Als Ob‹ 121das Wesen des wissenschaftlichen Konstruktivismus herausgearbeitet. In seinem Vorwort zur 9. und 10. Auflage schreibt er : »Eine besonders wertvolle Befreiung scheint die Philosophie des Als Ob denen gebracht zu haben, welche die in der Religion liegenden ewigen Werte für die Menschheit erhalten wollen, trotz dem Anstoß, den sie an den Fesseln der Formen und Formeln, an dem Buchstaben und an den Buchstaben-Gläubigen nehmen. Jene freieren Geister, jene offeneren Seelen können jetzt ruhig und anstandslos diese Formen und Formeln verwenden, weil sie wissen, dass alles menschliche Denken an solche Formen gebunden ist« 122. Vaihinger sieht das ›Als Ob‹ als eigentliches Apriori des menschlichen Geistes, welches ihn konstitutiv auszeichnet. Vorstellungen, die unbewiesen bleiben, im Grunde genommen sich als falsch erweisen müssen, verlieren deshalb noch lange nicht ihre Bedeutung, bleiben nützlich und unentbehrlich. Auch in der Religion kommen die Menschen »zum Richtigen auf Grundlage und mit Hilfe des Falschen.« 123Vaihinger nimmt das menschliche Denken und Verstehen als solches in den Blick, um zu zeigen, dass im Grunde keine Wissenschaft ohne ›Als Ob‹-Annahmen auskommt. Er nennt seine Position einen idealistischen Positivismus, der einerseits auf I. Kant aufbaut 124, andererseits den Wert religiöser Fiktion anerkennt, zunächst jedoch nur in ästhetischer und ethischer Hinsicht. 125

Die wissenschaftliche Fiktion unterscheidet sich nach Vaihinger von der religiösen dadurch, dass in Letzterer die Imaginationen am Werk sind, »denen kein Wirkliches entspricht.« 126Für jede Art von Fiktion gilt jedoch, dass sie durch ihre pragmatische Zweckmäßigkeit legitimiert wird. Im Gegensatz zur Hypothese fällt die Fiktion als provisorisches Hilfskonstrukt weg, sobald sie entbehrlich wird. 127Das Erfundene dient dem Verstehen, welches ansonsten nicht möglich ist (jegliche Art der Kategoriebildung ist nach Vaihinger bereits Fiktion). Fiktionen 128versteht er daher als Kunstgriffe des Denkens, die als solche psychischer Natur sind. Er führt die Fiktion als dritte Möglichkeit der logischen Erkenntnissuche neben Deduktion und Induktion an. Sie bedient sich dabei notwendiger Denkumwege und gleicht einer Brücke, die man nach ihrer Überquerung nicht mehr benötigt. Fiktionen sind also Umwege bzw. »Durchgangspunkte« 129des Denkens. Die fiktive Theorie ist dabei Mittel und muss sich in ihrer praktischen Zweckmäßigkeit bewähren.

Durch die Fiktion wird es nun auch möglich, Realität und Ideal zusammenzuschauen, wobei Vaihinger sich auf die Empfindungen des Menschen stützt, auf denen das Denken aufbaut (und zu denen es wieder zurückführen muss, soll es in Kontakt mit der Praxis des Lebens verbleiben). Wege und Umwege des Denkens dürfen hierbei nicht mit dem Empfindungsleben selbst verwechselt werden, denn »wirklich ist nur das Empfundene, das in der Wahrnehmung uns Entgegentretende, sei es innerer oder äußerer Natur.« 130In der Empfindung lassen sich allerdings Wahrheit und Irrtum nicht mehr adäquat voneinander trennen, beides vermischt sich ; Wahrheit kann in Gestalt des zweckmäßigen Irrtums erscheinen. Denken und Sein fallen dementsprechend auseinander, aber obgleich das Denken die Wirklichkeit verfälscht, erweist es sich in der Praxis doch als brauchbar.

Von dieser Philosophie des ›Als Ob‹ zu einer Religion bzw. Theologie des ›Als Ob‹ kann es nur ein kleiner Schritt sein, wie Vaihinger selbst in Bezug auf den Aufklärer Friedrich Karl Forberg aufzeigt, dem er attestiert, Kants sogenannten ethikotheologischen Gottesbeweis – mit seiner Voraussetzung eines Jenseits – in seiner wahren Bedeutung erkannt zu haben. Die Annahme Gottes hätte dabei nur praktische Bedeutung für das moralische Handeln des Menschen. Es wird der gesellschaftliche Nutzen von Religion betont, ihre theoretischen Voraussetzungen (die Existenz Gottes, ein Jenseits etc.) aber geleugnet. Religion als Appendix moralischer Pflicht müsste in diesem Zusammenhang darauf verzichten, von der Realität eines erhofften Gottesreiches im Jenseits auszugehen. Das Streben nach moralischer Vervollkommnung wäre als Selbstzweck legitim und notwendig, der Weg also das Ziel, da es ein solches nicht gibt/geben wird. 131So zu leben und zu glauben, als ob ein Reich Gottes im Jenseits den Menschen erwarte, auch wenn zugleich die Überzeugung vorherrscht, dass es gar nicht existiert, wäre letztlich der von der Moral geforderte Weg des pflichtbewussten Christen. 132

Während Vaihingers Philosophie des ›Als Ob‹ die Möglichkeit einer jenseitigen Welt verleugnet (obgleich er deren praktischen Nutzen betont), ist der gegenwärtige Konstruktivismus hinsichtlich der Frage nach der Religion und der Existenz Gottes zurückhaltender. Das ›Als Ob‹ verweist auf die Widersprüchlichkeit, etwas im Glauben anzunehmen bei gleichzeitiger innerer Überzeugung, dass es als solches gar nicht existiert. Dem Konstruktivismus hingegen geht es v. a. darum, die Konstruktivität von Wirklichkeit in allen Bereichen hervorzuheben und ein vermeintliches Wissen über die Wirklichkeit als solches zu entlarven. Die theologische Vorstellungswelt, wie sie dem Leser in Dantes Göttlicher Komödie begegnet, ist im Rahmen des Konstruktivismus durchaus interpretierbar. Auch wenn dieser sich einem transzendentalen oder metaphysischen Verständnis der Weltwirklichkeit verschließt, so erkennt er doch die Notwendigkeit der Sinnfrage und ihrer Beantwortung an – eine für den Konstruktivismus selbst innerhalb seines Selbstverständnisses von ihm her nicht einzuholende Herausforderung. 133

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