Stefan Seckinger - Dantes Theologie - Beatrice

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Dantes Divina Commedia stellt den Weg des Menschen zu Gott in dichterischer Form dar.
Die vorliegende Untersuchung sieht die Divina Commedia vornehmlich mit den Augen der Theologie, nicht mit denen der Philologie. Im Werk selbst sind die Augen Beatricens für Dantes Läuterungsweg maßgebend. Seine konkret-zwischenmenschliche Liebeserfahrung ist Ausgangs- und Zielpunkt seines läuternden Weges zu Gott. Seine Jugendliebe Beatrice wird ihm zur theologischen Führerin und himmlischen Fürsprecherin. Beatrice steht in dieser Perspektive für eine Theologie, die ihren Ausgangspunkt in zwischenmenschlichen Begegnungen sucht, in denen Gott selbst als Zielgrund allen Liebens und Erkennens aufleuchtet. Eine derartige Theologie der Begegnung versteht sich als prinzipiell unabgeschlossen und verdeutlicht so ihren eignen eschatologischen Vorbehalt.

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Der christliche Glaube bietet dem Menschen nach wie vor die Hoffnung auf ein Jenseits an. Er verweist so auf eine zusätzliche Dimension seiner Existenz, die Raum und Zeit übersteigt, transzendiert. Das Verständnis dieser Dimension der Ewigkeit kennzeichnet den spezifischen Beitrag der Eschatologie als theologischer Disziplin im Dialog mit anderen Wissenschaften. Gemeinsam ist allen nach Erkenntnis Suchenden die menschliche Problematik des Bewusstseins der eigenen Endlichkeit bzw. des eigenen Sterbenmüssens. Die Auferstehung Jesu greift das Problem des Todes auf und bietet eine Lösung an. Die Voraussetzung der zentralen Erlösungsbotschaft des Neuen Testamentes ist also unmittelbar an das Eingeständnis der eigenen Endlichkeit gekoppelt und baut sozusagen auf der empfundenen, existentiellen Betroffenheit des Einzelnen auf. Die Annahme der Auferstehungsbotschaft und in Folge die Annahme der christlichen Eschatologie verlangen zunächst, die Ernsthaftigkeit des Todes in den Blick zu nehmen, für den dieser Glaube ein Interpretationsangebot darstellt, mit dem Anspruch, darin leben und sterben zu können.

Die Göttliche Komödie nimmt den Tod in den Blick, den Tod der Verstorbenen, denen Dante begegnet, aber auch seinen eigenen, der ihm ja noch bevorsteht und den er in seinem Werk geistig vorvollzieht. Die Erfahrung des Sterbenmüssens und des Todes ist Voraussetzung für alles, was uns in der Divina Commedia begegnet. Insofern ist das Werk Schlüssel zum Geheimnis des Todes. So wie der christliche Auferstehungsglaube die Problematik der eigenen Endlichkeit zu lösen sucht, so baut die Jenseitswanderung auf der Erfahrung irdischer Begrenztheit auf – letztlich verdichtet in der existentiellen Betroffenheit angesichts des eigenen Todes. Nicht zuletzt die Not der empfundenen Endlichkeit menschlichen Lebens ist damit Motivation für Dante, die DC zu verfassen und Motivation des Lesers, sich mit ihr zu beschäftigen.

1.9 Ewigkeit als Realität oder Fiktion – Aufriss eines ›theologischen Konstruktivismus‹

1.9.1 Zum Grundverständnis des Konstruktivismus

Es gibt keine Beweise für das Jenseits und seine Beschaffenheit, auch keine theologischen. Der Glaube betont die Möglichkeit der Hoffnung, begründet diese mit der Auferstehung Jesu und seiner Reich-Gottes-Botschaft und ermutigt, vertrauensvoll das eigene Leben zu gestalten. Der Mensch hat also die Wahl : Er muss sich entscheiden, in welchen Deutungshorizont er den Tod (und damit auch sein Leben) hineinstellt. Fernab von der unergiebigen Suche nach Hinweisen oder gar Belegen für oder wider eine nachtodliche Fortexistenz des persönlichen Lebens in einer wie auch immer gearteten Jenseitigkeit ist daher der Blick auf den Vorgang selbst zu lenken : Wie und warum entwickelt der Mensch eine Jenseitsvorstellung ? Gewinnbringend für die theologische Reflexion ist dabei der Ansatz des Konstruktivismus. Bereits Ludwig Feuerbach hat in seiner Kritik des christlichen Jenseitsglaubens – und damit auch an seiner am Platonismus orientierten philosophischen Grundlegung (und der darauf aufbauenden Metaphysik) – eine projizierte Jenseitigkeit als reines Konstrukt des Menschen angenommen. Feuerbachs Projektionstheorie, nach der sich der Mensch nach seinen unerfüllt bleibenden Sehnsüchten ein Jenseits konstruiert, welches ihm die Erfüllung seiner Wünsche verheißt, leitet Jenseitsvorstellungen aus den Erfahrungen des Diesseits ab, die sich darin wiederum abbilden. Der Glaube wird so zur Projektionsfläche irdischer Nöte und Hoffnungen. Seine konsequente Forderung hieraus ist, dass aus Theologie Anthropologie werde, Jenseits und Gottesglaube aufgegeben werden, der Atheismus als wahrer Humanismus sich durchsetze. 93

Im Gegensatz zu dieser den Glauben als Fiktion betrachtenden, religionskritischen Sicht Feuerbachs betont der Konstruktivismus der Gegenwart die Subjektabhängigkeit aller (!) Wirklichkeit. Auch die wissenschaftliche Weltsicht wird von ihm als notwendig konstruiert ausgewiesen. Diese Konstruktivität allen Denkens ermöglicht nun einen neuen Zugang der christlichen Eschatologie zum Diskurs der Wissenschaften.

Der Konstruktivismus geht der Frage nach, wie der Mensch wissen kann, was er zu wissen glaubt. Dieser Glaube entspricht nach Paul Watzlawick einer konstruierten Annahme. Er verweist darauf, »dass jede Wirklichkeit im unmittelbarsten Sinne die Konstruktion derer ist, die diese Wirklichkeit zu entdecken und erforschen glauben […]. Das vermeintlich Ge fundene ist ein Er fundenes, dessen Erfinder sich des Aktes seiner Erfindung nicht bewusst ist, sondern sie als etwas von ihm Unabhängiges zu entdecken vermeint und zur Grundlage seines ›Wissens‹ und daher seines Handelns macht.« 94Der Konstruktivismus geht nicht mehr von einer Entsprechung von Wissen und Wirklichkeit aus, von einer Korrespondenz von Erkenntnisobjekt und -subjekt ; vielmehr spricht er von einer funktionalen Anpassung, über die hinaus nichts gesichert ist. Ernst von Glasersfeld verdeutlicht in seiner Darstellung des radikalen Konstruktivismus diese (An-)Passung bzw. ›fitness‹ 95, womit er den Zusammenhang von Erlebniswelt und dazu passenden, brauchbaren kognitiven Strukturen meint. Der funktional-pragmatische Weg des radikalen Konstruktivismus schreibe der Erkenntnistheorie lediglich »die Ordnung und Organisation von Erfahrungen in der Welt unseres Erlebens« 96zu. Die Annahme einer Nichterkennbarkeit objektiver Strukturen in der Welt kann auch mit dem Begriff der Wahrheit (als übereinstimmend mit der ontologischen Wirklichkeit) nichts mehr anfangen. Erkenntnis fällt dabei ganz auf das erkennende Subjekt und seine Art der Wirklichkeitskonstruktion zurück. Hierbei wird die Erfahrungsabhängigkeit aller Erkenntnis betont, die mit der Zweckdienlichkeit des Erkannten in Zusammenhang steht. Im Verweis auf Jean Piagets Theorie der Assimilation und Akkommodation dienen nach Glasersfeld die passenden Denk- und Verhaltensweisen dazu, sich »eine mehr oder weniger verlässliche Welt zu bauen.« 97Dabei spielen Kausalität und Finalität in der Erkenntnis keine Rolle mehr. Vielmehr verweist nach Rupert Riedl eine evolutionäre Erkenntnislehre darauf, dass die Suche nach Ursachen die Welt in eine wahrgenommene und eine gedachte spaltet, »in Seele und Leib, in Geist und Materie. Dies ist die Wurzel des Streites zwischen Rationalismus und Empirismus, Idealismus und Materialismus, Geistes- und Naturwissenschaft, Zweck- und Kausalerklärung, Hermeneutik und Szientistik, der seit zweieinhalb Jahrtausenden unsere ganze Kulturgeschichte durchzieht.« 98Der Konstruktivismus sieht den Grund der Trennung von Natur- und Geisteswissenschaften in der Position einer vermeintlichen Ausschließbarkeit ihrer jeweiligen Erklärungswege. 99Die hermeneutischen und im Blick auf Finalität sich verstehenden Geisteswissenschaften wollen aber keine andere Welt erklären als die szientistischen, die Kausalität prüfenden Naturwissenschaften. Der Konstruktivismus will daher auch zur Überwindung der Trennung von Natur- und Geisteswissenschaften beitragen, indem er als gemeinsame Grundlage dienen kann.

1.9.2 Die Divina Commedia vor dem Hintergrund des Konstruktivismus

Obgleich die Zeit der Science-Fiction erst im 19. Jahrhundert (u. a. mit Jules Verne) anhebt, so kommt doch deren Charakteristik als Darstellung alternativer Möglichkeit realer Begebenheit auch durch Dantes Göttliche Komödie zum Ausdruck. 100Die fiktive Annahme intendiert im Gegensatz zur wissenschaftlichen Hypothese keinen Wirklichkeitsbeweis. Sie bleibt von Verifikation und Falsifikation unberührt. Aber auch die (natur)wissenschaftliche Erkenntnissuche lebt nach dem Konstruktivismus von ihren fiktiven Vorannahmen. Der Weg zu einer neuen Beleuchtung der Göttlichen Komödie im Wissenschaftsdiskurs ist damit – vor dem Hintergrund des Konstruktivismus – geebnet. Hierbei sind die von Paul Watzlawick aufgezeigten Merkmale des konstruktivistischen Verständnisses hilfreich wie die wirklichkeitsschaffende Weltsicht, das Phänomen der Rückbezüglichkeit, die Bedeutung des analogen Sprechens, die Stufen des Wissens und die Auffassung, dass Wirklichkeit Ergebnis von Kommunikation ist.

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