Verena E. Müller - Liebe und Vernunft

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Linas unerwarteter Tod 1910 stürzte Eugen Huber in eine Sinnkrise. Über sieben Jahre schrieb der Verfasser des Schweizerischen Zivilgesetzbuchs seiner verstorbenen Frau täglich einen Brief. Er berichtete, was er erlebte und was ihn bewegte. Diese persönlichen Dokumente eröffnen eine einmalige Sicht auf den bürgerlichen Alltag um die Jahrhundertwende und auf eine höchst ungewöhnliche Ehe. Das biografische Porträt zeichnet eine symbiotische Verbindung auf Augenhöhe – zwischen einem der bekanntesten Schweizer Juristen und der ehemaligen Kellnerin Lina Weissert.
Anfangs unsterblich verliebt, schätzte Eugen Huber seine Frau über viele Jahre auch als Mitarbeiterin. Sie war massgeblich an seinen Hauptwerken beteiligt. Lina ihrerseits, die aus Vernunftgründen in die Ehe einwilligte, entwickelte im Lauf der Zeit eine tiefe Zuneigung. Diese Liebe, die 1873 in Zürich ihren Anfang nahm, trug den prominenten Juristen und Nationalrat durch manche Phase der Depression und Selbstzweifel.

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1871 ging es nicht mehr ums Spiel, sondern um Lina. Er beobachtete sie und versuchte, ihre Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Zu ihrem Namenstag am 20. September schenkte ihr Huber ein goldenes Uhrenschlüsselchen. Merkte Lina nicht, worum es ging oder übersah sie diskret seine Avancen? Huber war zutiefst verliebt, «Bei Lina und Andeutungen an sie. Pläne!», dann war er niedergeschlagen, wohl weil er in einem andern Gast einen Rivalen vermutete. «Nach Concert Kneiperei in der Bollerei mit den dreien und Dr. Meier. Moralischen.» Die Dinge verliefen nicht nach seinem Wunsch. «Billet an Lina offeriert. Abschlag! Aufrechnung! Abends mit Schaer bei ihr. Beobachten – gegenseitig.» Im Anschluss an ein Konzert war er schon am folgenden Abend wieder im Wirtshaus. «Nachher mit Esslinger in der Bollerei. Tragisch!» Mit einem Freund unternahm Huber einen Ausflug nach Bern. «Geschenk an sie gekauft. Gedankenvolle Rückfahrt.» Mit seiner Gabe hatte er kein Glück. «Missglücken des Geschenkleins an sie. In der Bollerei. Unglückliches Zusammentreffen mit Körner.» Am nächsten Tag verpasste er Lina. Schliesslich: «Bei ihr. Mit Zürcher. Alles vergebens!!! Im Traum bei ihr.»

Huber gab sich nicht geschlagen. Im November schrieb er Lina einen ausführlichen Brief. In seiner gründlichen, umständlichen Art verfasste er keinen glühenden Liebesbrief, sondern ein keineswegs beschönigendes Lebensprogramm, selbst die Zukunft malte er nicht in rosigen Farben.

«Hottingen, den 10. Nov. 71 Abends

Hochzuverehrende Lina!

Nur nach langer tiefer Ueberlegung wage ich es, mit einer Angelegenheit an Sie zu treten, die in Ihre fröhliche sichere Herzensruhe vielleicht unruhige Stunden werfen mag. Ich thue es in der Ueberzeugung, dass in allen Dingen eine offene entschiedene Sprache zum besten Verständnis führt, und in der Ueberzeugung, dass Sie einer solchen Sprache niemals zürnen können. Wenn hinter dem Worte ein fester unerschütterlicher Entschluss begründet liegt, darf man wohl die Verantwortlichkeit auf sich laden, mit der Sprache herausgerückt zu sein. – Dass ich gerade heute vor Sie trete, ist doppelt begründet, einmal darin, dass Ihre Gesundheit ein rascheres Vorgehen energisch gebietet, und dann, weil ja auch später voraussichtlich mir nie ein anderes Mittel, mich Ihnen zu nähern, geboten würde, als das, das ich eben heute ergreife. Ich habe es versucht, Ihnen noch und noch näher zu kommen, und gewiss wäre es wünschenswerth gewesen, dass Sie mich, bevor ich Ihnen meine Gedanken eröffnete, genauer kennen gelernt hätten, aber Ihre aussergewöhnlichen Verhältnisse verlangen aussergewöhnliche Schritte und ich lebe der Hoffnung, dass es doch auch auf diesem Wege möglich gemacht werden kann, dass Sie mich begreifen und voll verstehen.

Hochverehrte Lina, es ist nun bald ein Jahr, seit ich Sie zum ersten Mal gesehen – und bald ein Jahr, dass eine Ahnung mein Herz befiel, hier was ich suche gefunden zu haben. Während dieses Jahres haben die Zeit, da ich abgeschlossen für mich die bange Sorge meine gesunden Glieder zu verlieren durchkämpfen musste, haben Beobachten und Nachdenken diese Ahnung in mir zur Gewissheit heranreifen lassen, den Plan, Ihr Schicksal mit dem meinen zu verbinden, war mit dieser Gewissheit in mir beschlossene Sache. Ihr Wille allein fehlt noch zur Ausführung, und diesen Willen zu erlangen, zu erlangen ehe es zu spät ist, ehe Ihre jetzige Lage auf Ihre Gesundheit unverbesserlich einwirkt, das, liebe Lina, nehmen Sie voraus an als die Seele dieses Briefes.

Auch ich bin ein Waise. Doch kannte ich wenigstens meine Mutter noch und lebte mit ihr bis vor wenigen Jahren und lebte mit ihr in innigem vertrauensvollen Zusammensein. Sie starb – mit ihr das einzige Wesen, an dessen Liebe ich mit ganzer Herzensmacht gehangen. Ich verliess wie ein Heimathloser, die Schweiz, soweit meine Mittel reichten, durchreiste ich fremde Länder, und unter Enttäuschungen und Erfahrungen aller Art bildete ich mir einen Lebensgrundsatz, den die Mutter mir schon ins Herz gepflanzt, im Wirken und Leben für die Mitwelt meine einzige Befriedigung zu suchen. Im Ringen, diesen Gedanken in mir zu läutern, in mir die Ausbildung zu erlangen, die uns erst volle Kraft gibt, auf unsre Umgebung einzuwirken, mitten in diesem Ringen traten Sie vor meine Augen. – Anstaunend sah ich hier eine selbstlose Pflichttreue, eine sich selber unbewusste Geistes- und Gemüthstiefe, die mich unwiderstehlich an verflossene Tage erinnern musste, in unzähligen Zügen Ihres Wesens weckten Sie in mir das Andenken an das theure Bild der Verstorbenen, fehlten auch Gelegenheit und gegenseitige Kentniss, um zu reden, zu fühlen, wie ich mit ihr es konnte, – diese kleinen und grossen Züge überzeugten mich doch, dass ich nicht irre, u. dass nur die Entwicklungsrichtung verschieden, der innerste Grund unserer Herzen aber verwandt sein müsse. Ich baute mir in Plänen das Glück aus, dass wir in gegenseitiger Liebe uns vereinen werden und dass wir in dieser Vereinigung uns helfend und unterstützend trotz aller Winkelzüge widrigen Geschickes, die ja nie zu fehlen pflegen, ein schönes Leben glücklich theilen und geniessen werden. Ich kann diese Liebe von Ihnen jetzt nicht verlangen: Sie kennen mich nicht. Aber das darf ich hoffen, dass Sie meiner Liebe vertrauen, dass Sie auf den Plan eingehen, wenn ich es möglich machen will, dass Sie an Ihrer Ausbildung denken und arbeiten können, um dann, wenn ich mir eine Existenz gegründet, und wenn Sie sich ein Urtheil über mich gebildet, von Ihnen frei die Antwort zu vernehmen, ob wir dannzumal nur Freunde bleiben wollen, oder ob Sie sich dann entschliessen können, mein liebes, treues Weib zu werden. –

Ich verhehle mir keinen Augenblick, welch eine schwere Aufgabe Sie auf sich laden würden. Sie hätten sich in neue Verhältnisse einzuleben, Sie hätten das Belächeln und Bespötteln einer herzlosen Welt zu ertragen, Sie hätten eine geistige Arbeit auf sich zu nehmen, die Ihnen nicht schwer, aber vielleicht doch oft unbequem sein möchte – und als mein Weib endlich stünde Ihnen ein Mann zur Seite, der wohl recht vom rauhen Treiben der Praxis erfasst werden wird, der kein sorgloses Leben bieten, vielmehr Sorgen aller Art wohl oft mit sich auch in den Familienkreis hinein bringen würde – ‹dem Weib die redliche Hälfte des Grames› 134– und für alles dies könnte ich Ihnen nur meine Treue, meine unerschöpfliche Liebe geben. Sie werden überlegen, Sie werden entscheiden, und Ihr Entschluss wird mir heilig sein, ich weiss ja, dass Sie ihn berathen dass Sie ihn getroffen haben.

Ich bin Ihnen noch schuldig, einiges Nähere über meinen Plan mitzutheilen, wie ich ihn mit meiner älteren Schwester berathen habe. Ihre jetzige Stellung entspricht in keiner Weise Ihrer Gesundheit, und ich darf hinzufügen in keiner Weise Ihren Gemüths- und Geistesanlagen. Wir kennen nun eine uns von den Eltern her befreundete Familie auf dem Lande, wo Sie in einem hübschen Hause, wie Tochter aufgenommen würden, und zwar nicht in meinem Namen, sondern als Freundin unserer Familie. Dort fänden Sie Zeit, endlich einmal sich zu erholen, Ihrer eigenen Entwicklung zu leben und sich in dem neuen Elemente sich zurecht zu finden. Unterdessen vollendete ich mein Studium, führte meine projektierten Reisen aus, gründete nach meiner Rückkehr in Zürich oder in Bern ein Advocaturbureau, und da ich Hoffnung haben kann, bald zu Praxis zu kommen, möchte in kurzem, drei oder vier Jahren das Ziel erreicht und die Zeit gekommen sein, wo dann endlich das gehoffte Glück sich verwirklicht und Lina mein Weib wird. Zwar möchten die Launen des Schicksals ja wohl dies oder jenes anders wenden – uns wenn das Wort gegeben ist, vermag nichts mehr zu trennen. Am Ende der mühsamen Anfangsbahn ein Herz, von mir geliebt, wie es kein Mann je tiefer lieben wird, mir treu ergeben, ganz mein zu wissen, spornte mich zur Spornung aller Kräfte an, und liebe Lina, wär des für Sie zu viel gewagt, diesem meinem Muthe Ihr Glück zu vertrauen?

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