Timo Handel - Die straf- und bußgeldrechtliche Verantwortlichkeit der Diensteanbieter sozialer Netzwerke im Internet

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Die straf- und bußgeldrechtliche Verantwortlichkeit der Diensteanbieter sozialer Netzwerke im Internet: краткое содержание, описание и аннотация

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Soziale Netzwerke werden seit einigen Jahren wegen ihres Umgangs mit strafbaren Hassbotschaften bzw. Hate Speech kritisiert. Im Jahr 2017 hat der Gesetzgeber deshalb das Netzwerkdurchsetzungsgesetz (NetzDG), das sozialen Netzwerken Compliance-Pflichten auferlegt, erlassen.
Das vorliegende Werk untersucht die straf- und bußgeldrechtliche Verantwortlichkeit der Diensteanbieter sozialer Netzwerke in Bezug auf rechtswidrige Nutzerinhalte insbesondere mit Fokus auf:
– dem Telemediengesetzes (TMG), insb. dessen Haftungsprivilegierungen;
– dem NetzDG;
– der bußgeldrechtlichen Verantwortlichkeit sowie den Compliance-Pflichten nach allgemeinem Straf- und Ordnungswidrigkeitenrecht;
– den Compliance-Pflichten nach dem Medienstaatsvertrag (MStV) und Jugendmedienschutz-Staatsvertrag (JMStV);
– dem Gesetz zur Bekämpfung des Rechtsextremismus und der Hasskriminalität sowie dem Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Netzwerkdurchsetzungsgesetzes.

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Allerdings sieht Art. 3 Abs. 5 Satz 1 ECRL die Möglichkeit einer Abweichung von den in Art. 3 Abs. 4 lit. b ECRL genannten Pflichten in dringlichen Fällen vor, wobei die Dringlichkeit nachzuweisen ist.314 Die Mitgliedstaaten werden in dringlichen Fällen aber nicht völlig von den Pflichten entbunden. Vielmehr müssen sie die Maßnahmen und die Gründe für die Annahme eines dringlichen Falls so bald wie möglich der Kommission und dem Niederlassungsstaat mitteilen (Art. 3 Abs. 5 Satz 2 ECRL).315

Im Hinblick auf die Dauer des Verfahrens nach Art. 3 Abs. 4 lit. b ECRL wird man bei der Notwendigkeit eines Straf- und Bußgeldverfahrens regelmäßig von einem dringlichen Fall ausgehen können. Spätestens mit Beendigung des Verfahrens ist sodann aber die Mitteilung nach Art. 3 Abs. 5 Satz 2 ECRL vorzunehmen.316 Da § 3 Abs. 5 Satz 2 TMG eine solche Pflicht nicht enthält, liegt damit ein Verstoß gegen die Vorgaben der ECRL vor, der durch eine richtlinienkonforme Auslegung zu beseitigen ist. Danach gilt der Ausschluss des § 3 Abs. 5 Satz 2 TMG nicht für die Mitteilung an die Kommission und den Niederlassungsstaat nach Beendigung des Strafverfahrens.317

IV. Ergebnis zum Herkunftslandprinzip (§ 3 TMG)

Das Herkunftslandprinzip des § 3 TMG bzw. Art. 3 ECRL ist grundsätzlich auf das Straf- und Ordnungswidrigkeitenrecht anwendbar. Auf Diensteanbieter sozialer Netzwerke findet es Anwendung, sofern es sich nicht um solche aus einem Drittstaat bzw. dem Nicht-EU-Ausland handelt. Es schließt eine Anwendung des deutschen Rechts jedoch nicht aus, wenn die Handlung, also das Unterlassen des Entfernens bzw. Sperrens des strafbaren Inhalts im EU-Herkunftsland ebenfalls sanktioniert ist, da dann bereits keine Einschränkung des freien Dienstleistungsverkehrs vorliegt. Aber selbst, wenn eine solche Einschränkung gegeben ist, kann eine Anwendung des Herkunftslandprinzips im Einzelfall ausnahmsweise ausscheiden. Bei der Verbreitung von Hassbotschaften in sozialen Netzwerken wird vom Vorliegen einer solchen Ausnahme in der Regel auszugehen sein, da mit dieser regelmäßig eine qualifizierte Gefahr vorliegt und Maßnahmen der Verfolgung und Ahndung als verhältnismäßig zu betrachten sind.

272Altenhain, in: MüKo StGB, TMG § 3 Rn. 3. 273Bär, in: Wabnitz/Janovsky/Schmitt, Handbuch Wirtschafts- und Steuerstrafrecht, Kap. 15 Rn. 205. 274Spindler, NJW 2002, 921, 926; Spindler, in: Spindler/Schmitz, Telemediengesetz, TMG § 3 Rn. 70.; vgl. auch Kudlich, HRRS 2004, 278, 282. 275Vgl. Döpkens, in: Raue/Hegemann, MAH Urheber- und Medienrecht, § 30 Rn. 16. 276Gutsche, Die Umsetzung der E-Commerce-Richtlinie, S. 14. 277Siehe hierzu Kapitel 1 A.I.2. 278So auch Erwägungsgrund 58 der ECRL. 279Altenhain, in: MüKo StGB, TMG § 3 Rn. 11. 280BT-Drucks. 19/18789, S. 35. 281Gutsche, Die Umsetzung der E-Commerce-Richtlinie, S. 9. 282Spindler, MMR-Beilage 7/2000, S. 5; Heckmann, in: Heckmann, jurisPK-Internetrecht, Kap. 1 Rn. 135; Martiny, in: MüKo BGB, TMG § 3 Rn. 16; Waldenberger, EuZW 1999, 296, 298. 283Heckmann, in: Heckmann, jurisPK-Internetrecht, Kap. 1 Rn. 136. 284Gutsche, Die Umsetzung der E-Commerce-Richtlinie, S. 10. 285BR-Drucks. 29/1/99, S. 5; vgl. auch Brisch, CR 1999, 235, 236. 286Heckmann, in: Heckmann, jurisPK-Internetrecht, Kap. 1 Rn. 137. 287Handel, MMR 2017, 227, 230. 288BT-Drucks. 19/18789, S. 36. 289BT-Drucks. 19/18792, S. 11f. 290Zur Eigenschaft sozialer Netzwerke als Telemedien i.S.d. § 1 Abs. 1 Satz 1 TMG siehe bereits Kapitel 1 A.I.2. 291Döpkens, in: Raue/Hegemann, MAH Urheber- und Medienrecht, § 30 Rn. 20. 292Döpkens, in: Raue/Hegemann, MAH Urheber- und Medienrecht, § 30 Rn. 20; Spindler, in: Spindler/Schmitz, Telemediengesetz, TMG § 3 Rn. 13. 293Altenhain, in: MüKo StGB, TMG § 3 Rn. 25. 294Altenhain, in: MüKo StGB, TMG § 3 Rn. 28. So wohl auch die Gesetzesbegründung, nach der das öffentliche Recht auf Grund von § 3 Abs. 2 TMG grds. keine Anwendung findet, BT-Drucks. 14/6098, S. 18. 295Vgl. Heckmann, in: Heckmann, jurisPK-Internetrecht, Kap. 1 Rn. 212, der ausführt, dass das „anwendbare nationale Sachrecht dann außer Betracht [bleibt], wenn es strengere Anforderungen bereithält als das Recht des Herkunftslandes“; Spindler, in: Spindler/Schmitz, Telemediengesetz, TMG § 3 Rn. 71. 296Handel, MMR 2017, 227, 230; Hoven, ZWH 2018, 97, 103. 297Handel, MMR 2017, 227, 230. 298Handel, MMR 2017, 227, 230. 299BVerfG, NJW 1987, 2155, 2156; Werle/Jeßberger, JuS 2001, 35, 36. 300Heckmann, in: Heckmann, jurisPK-Internetrecht, Kap. 1 Rn. 237. 301Altenhain, in: MüKo StGB, TMG § 3 Rn. 57f.; Liesching, Herkunftslandprinzip, S. 9; Tettenborn/Bender/Lübben/Karenfort/Santelmann/Enaux/König, K&R Beilage 1 zu Heft 12/2001, S. 12. 302BT-Drucks. 14/6098, S. 20. 303Kudlich, HRRS 2004, 278, 284. 304Vgl. auch Schwiddessen, CR 2017, 443, 451. 305Krüger, JuS 2013, 985f.; Poscher/Rusteberg, JuS 2011, 984, 986f.; Rengier, in: KK-OWiG, § 16 Rn. 12; Handel, MMR 2017, 227, 230. 306Tettenborn/Bender/Lübben/Karenfort/Santelmann/Enaux/König, K&R Beilage 1 zu Heft 12/2001, S. 12. 307Altenhain, in: MüKo StGB, TMG § 3 Rn. 57; vgl. auch Handel, MMR 2017, 227, 230; Satzger, CR 2001, 109, 112. 308Handel, MMR 2017, 227, 230. 309Weller, in: Gersdorf/Paal, BeckOK Informations- und Medienrecht, TMG § 3 Rn. 32. 310Handel, MMR 2017, 227, 230; Schwiddessen, CR 2017, 443, 453. 311Schwiddessen, CR 2017, 443, 453. 312Handel, MMR 2017, 227, 231. Der besonderen Bedeutung des Art. 10 Abs. 1 EMRK trägt auch Erwägungsgrund 9 zur ECRL Rechnung (vgl. Spindler, MMR-Beilage 7/2000, S. 19). 313Vgl. die Bedeutungsübersicht bei Duden, unbeschadet, abrufbar unter https://www.duden.de/rechtschreibung/unbeschadet_trotz_ungeachtet, zuletzt abgerufen am 29.12.2020. 314EuGH, MMR 2020, 171, 175. 315Siehe auch Spindler, MMR-Beilage 7/2000, S. 19. 316Vgl. auch Heckmann, in: Heckmann, jurisPK-Internetrecht, Kap. 1 Rn. 249f.; Ohly, WRP 2006, 1401, 1405. A.A. wohl EuGH, MMR 2020, 171, 175, wonach Art. 3 Abs. 6 ECRL „keine Stillhalteverpflichtung zu Lasten des Mitgliedstaats vor[sieht], der den Erlass einer Maßnahme beabsichtigt, mit der der freie Verkehr von Diensten der Informationsgesellschaft beschränkt wird.“ Insoweit stünde die Unterrichtungspflicht einer Durchführung des Verfahrens nicht entgegen. 317Handel, MMR 2017, 227, 231; vgl. auch Spindler, MMR-Beilage 7/2000, S. 19.

D. Ergebnis zur Anwendbarkeit deutschen Straf- und Ordnungswidrigkeitenrechts auf Diensteanbieter sozialer Netzwerke

Eine Anwendung deutschen Strafrechts auf ausländische Diensteanbieter sozialer Netzwerke ist jedenfalls immer dann zu bejahen, wenn strafbare Hassbotschaften durch einen Nutzer vom Inland aus in das soziale Netzwerk eingestellt wurden oder zu einem zum Tatbestand gehörenden Erfolg im Inland führen oder nach der Vorstellung des Täters bzw. Nutzers führen sollten (§ 9 Abs. 1 Var. 3 und 4 StGB). Für die Anwendung deutschen Ordnungswidrigkeitenrechts gilt dasselbe, wenn diese nicht bereits ausdrücklich gesetzlich bestimmt ist (vgl. § 5 OWiG). In diesem Fall liegt grundsätzlich auch eine Ausnahme im Hinblick auf das Herkunftslandprinzip (§ 3 TMG, Art. 3 ECRL) vor, sollte dieses einschlägig sein.

Kapitel 3 Die Verantwortlichkeit des Diensteanbieters nach dem TMG

Für die Beantwortung der mit dieser Arbeit aufgeworfenen Frage der straf- und bußgeldrechtlichen Verantwortlichkeit der Diensteanbieter sozialer Netzwerke ist eine Prüfung und Darstellung der Voraussetzungen des spezialgesetzlichen Haftungsregimes der §§ 7ff. TMG elementar. Kern dieser Regelungen sind die Haftungsprivilegierungen der §§ 8 bis 10 TMG. Das vorliegende Kapitel stellt deren Voraussetzungen dar und prüft, ob Diensteanbieter sozialer Netzwerke aufgrund dieser Regelungen in ihrer Haftung privilegiert, also für Nutzerinformationen nicht verantwortlich, sein könnten vor.

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