Um diesen Willen zu äußern bedarf es jedoch des Mutes die aktuelle Situation als untauglich zu erleben und klar zu benennen. Und es bedarf des Mutes dies zu äußern. Immer wieder wird an dieser Stelle eine gute Portion Pioniergeist benötigt.
Es ist gut möglich, dass ein Mensch einen ganz neuen Weg, eine ganz neue Entscheidung wählen möchte. Hier, bei sich – bei der eigenen Person – zu bleiben und klar zu definieren, wo die Reise hingehen soll, ist ein großer Schritt.
Der Planet, der den Widder regiert, ist der Mars. Dieser birgt eine kraftvolle, kriegerische Energie. Und ein Krieger geht seinen Weg. Er wagt sich in ein neues Territorium, in ein neues Land. Er ist bereit zu kämpfen und Schlachten zu schlagen, um sich Freiraum zu verschaffen. Ein Krieger muss nicht zwingend mit der Waffe agieren. Er dient dem Schutz, nicht dem Kampf. Ein gestärkter Krieger benötigt keine demonstrierte Aggression. Er wirkt durch jene Kraft und Überzeugung, die er ausstrahlt.
Ein Widder muss nicht ausprobieren, ob seine Hörner funktionieren. Aber er hat diese Hörner – und der Krieger hat seinen Speer um seine Möglichkeiten zu signalisieren. Seine Ausstrahlung und seine Willenskraft zeigen der Umwelt, dass er bereit wäre, diese Waffen zu benutzen, sollte sich jemand in den Weg stellen oder Gefahr in das Leben bringen. Jedoch ist dies keine Notwendigkeit. Ein echter und erstarkter Krieger schützt Leben. Nur im Notfall würde er dieses beschädigen.
Erkennen und beschließen Sie im 1. Haus Ihr ICH WILL, ist es vielleicht erforderlich, dass Sie sich gegen die alte Situation stemmen. Es kann auch geschehen, dass Sie zunächst ganz alleine mit Ihrer Idee dastehen. Wer seinen Willen klar formuliert, setzt sich der Beurteilung der anderen aus. Aber jetzt geht es um Sie und nicht um die anderen.
Wie fühlt es sich an, zu sagen „ICH WILL!“?
Hat nun ein Mensch aufgrund einer Verletzung gelernt, die Bereiche des 1. Hauses als Gefahr oder als Bedrohung zu erleben, wird er für zukünftiges Handeln den Fluchtpunkt im gegenüberliegenden Haus wählen.
Die Frage hier lautet: „Was willst du?“ Es ist möglich, dass er erleben musste, dass sein Wille stets übergangen wurde und er gerade dann geliebt wurde, wenn er den Wunsch der Eltern akzeptierte und diesem folgte.
Auch kann es sein, dass er wenig erträglicher Aggression ausgesetzt war. Schon früh lernen Kinder, wenn sie das ICH WILL fordern, den Satz kennen: „Du hast nichts zu wollen.“
So vielfältig das Leben ist, so vielfältig sind die Möglichkeiten der Ursache und Verletzung.
Aus solchen Verletzungen lernt der Mensch nun, dass die sehr Ich-bezogenen Forderungen des 1. Hauses wenig gesellschaftsfähig sind. Viel lieber wird vom persönlichen Umfeld gesehen, wenn zuerst nach den anderen gefragt wird, bevor man sich um sich selbst kümmert. Ich-Formulierungen und Forderungen werden häufig gesellschaftlich sanktioniert. Sätze, die mit Du beginnen, werden lieber gehört: „Ich würde es tun. Bist du einverstanden damit?“ „Gehen wir Essen oder ins Kino? Sag, was willst du denn?“
Es wird mit einem schnellen, prüfenden Blick auf das Umfeld entschieden und der eigene Wille dem Willen der Umwelt angeglichen. Da dies auf Dauer jedoch nicht guttun kann, entsteht immer mehr Unzufriedenheit. Auf der einen Seite ist man bemüht, den Erwartungen der Umwelt zu entsprechen, auf der anderen Seite erwachsen immer wieder Vorwürfe an das DU: „Ich hätte es ja getan, aber du wolltest ja nicht.“ „Ich hätte ja ganz anders entschieden, doch du …“ „Wenn du damals nicht …, dann hätte ich heute …“ „Der Kinofilm war ätzend. Wären wir besser essen gegangen. Aber du wolltest ja!“
Dieses Verhalten ist schon so normal und einstudiert, dass wir kaum erkennen können, dass hier etwas schiefläuft. Wir glauben, wir würden sinnvoll und allgemeinverträglich handeln, und doch fühlen wir uns unwohl.
Genau das ist die Rettung!
Immer wenn wir uns nicht wohlfühlen, stimmt irgendetwas nicht! Dann ist immer an irgendeinem Punkt dringend eine Veränderung notwendig!
Niemand von uns möchte alleine sein. Wir alle sehnen uns nach Partnerschaft, Gemeinsamkeit, Zugehörigkeit, Ergänzung. Der Preis hierfür ist jedoch oft sehr hoch. Haben wir gelernt, dass durch die Verneinung des eigenen Willens Partnerschaft eine Chance hat, werden wir uns selbst verlieren. Wir verlieren uns im DU.
Die Astrologie ist uns mit ihrer Jahrtausende alten Naturbeobachtung ein guter Lehrer. Mit dem Mut, Vorhaben aller Art stabil und konsequent durch die astrologischen Häuser zu entwickeln, kommen wir in einer gestärkten Form zu diesem DU, das uns so wichtig ist. So wird auch das Thema Partnerschaft in einer selbstbewussten und erfolgreichen Form erkundet.
Als Folge wird jedes ICH WILL – nachdem es klar definiert und in Angriff genommen wurde – früher oder später allgemeinverträglich mit dem DU abgerundet. Dann haben wir nicht mehr den Drang perfekt zu sein und jedem gerecht zu werden. Wir haben aber auch nicht mehr den Drang unseren Willen durchzusetzen, als Beweis für unsere Stärke und Kompetenz. An diesem Punkt der Entwicklung angekommen, wird unser Bestreben sein, dass alle Beteiligten das Allerbeste für sich erreichen können.
Hab Geduld und Vertrauen in die Gesetze der Natur!
Dieses ICH WILL als Startpunkt der Entwicklung durch die Häuser muss immer eine klare und durchdachte Aussage beinhalten.
Wer diesen Start im Trotz beginnt, kann die Entwicklung auch nur im Trotz fortführen. So wird eine stabile und erfolgreiche Entwicklung unmöglich. Denn auch hier gilt:
Die Frucht kann sich nur so entwickeln, wie der Samen, der gelegt wird.
Etwas Zeit für Erfahrungen und Gedanken
Schritt 1: Definiere dein ICH WILL!
Beispiel: Partnerschaft erneuern
ICH WILL, dass wir wieder miteinander leben und nicht nebeneinander her.
ICH WILL, dass er/sie mich (wieder) als Partner oder Partnerin wahrnimmt.
Vorsicht!
Die größte Gefahr in einer Partnerschaft ist das Thema Aggression. Verletzte Gefühle und zu spät oder gar nicht formulierte Willenserklärungen führen zu einer Qualität der Äußerung, die meist zu verhärteten Fronten führt.
In jeder Form der Beziehung ist es wichtig, dass das ICH WILL frühzeitig und allgemeinverträglich formuliert wird.
Leider bleiben wir auch hier gerne im ICH WILL NICHT stecken. Dieses ICH WILL NICHT bedeutet in der Regel Sturheit und Kompromisslosigkeit. Meinungsfindung und Meinungsbildung sind so nicht möglich.
Werden Zeit und Ruhe genutzt, um wirklich herauszufinden, was der persönliche Wille ist, so wird man oft erleben, dass dies beiden Partnern dient.
Beispiel: Einkommen steigern
ICH WILL wirtschaftlich unabhängig sein.
Hier bewegt sich unser Wille meist im diffusen Bereich.
Daher ist es wichtig, sich selbst gegenüber offen und ehrlich zu sein.
Was will ich wirklich?
Dies darf sehr konkret benannt werden, sonst werde ich es nicht in Angriff nehmen können.
Bitte beachten Sie:
Es ist ganz und gar nicht hilfreich, sich darauf zu konzentrieren, was andere wollen. Bitte auch nicht davon blenden lassen, was andere für möglich halten und was nicht.
Das eigene ICH WILL ist der Maßstab aller Dinge.
Etwas Zeit für persönliche Übungen zu Haus 1
Übung 1: Herausforderung annehmen
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