Silke Naun-Bates - Mein Weg in die Freiheit

Здесь есть возможность читать онлайн «Silke Naun-Bates - Mein Weg in die Freiheit» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Mein Weg in die Freiheit: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Mein Weg in die Freiheit»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Als Silke ihren kleinen Hund vor dem Überfahrenwerden retten wollte, rutschte sie aus und blieb mit aufgeschlagenen Knien auf den Bahngleisen liegen … Sie ist acht Jahre alt. Wochen später erwacht sie in einer Klinik und weiß, dass ihrem Körper wesentliche Teile fehlen: Beide Beine wurden nach dem Unfall zur Erhaltung ihres Lebens amputiert. Allen Beteiligten war damals klar: Silke gehört ab jetzt in die Schublade «körperbehindertes Neutrum». Ein Leben als Frau, Partnerin, geschweige denn Mutter wird für sie unmöglich sein, an Beruf und Arbeit gar nicht zu denken. Sie würde stets auf Hilfe und Unterstützung anderer Menschen angewiesen sein. Heute blickt Silke Naun-Bates dankbar zurück auf die Begrenztheit der damaligen Überzeugungen, denn diese verführten sie dazu, das Gegenteil zu beweisen. In der vorliegenden autobiografischen Erzählung erfahren wir, wie sie zu dieser strahlenden Frau heranreifte, die sie heute ist: berufstätige Mutter, Frau, Geliebte, glücklich und frei.

Mein Weg in die Freiheit — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Mein Weg in die Freiheit», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Die Ferien verbrachten meine Schwester und ich oft bei unseren Großeltern mütterlicherseits. Sie lebten in Bayern im wunderschönen Rothenburg ob der Tauber, eine der bekanntesten Mittelalterstädte in Deutschland. Diese Stadt bot uns eine Menge an abenteuerlichen Aktivitäten. Meine Oma arbeitete stundenweise als Kellnerin in einem Gasthaus, in dem wir stets gut mit Essen versorgt wurden. Mein Großvater war Betriebsrat in einem bekannten Unternehmen. Wir waren oft im Wald, Beeren und Pilze sammeln, gingen an einem See schwimmen und stets war der Hund meiner Großeltern unser Begleiter. Unsere Familie in Bayern war groß und häufig sind wir an den Wochenenden gemeinsam gewandert – und auch hier gab es viele, viele Familienfeiern. Oma erzählte uns jeden Abend vor dem Schlafengehen ein Märchen und Geschichten aus ihrer Kindheit. Ab und zu war auch Opa bereit, uns Geschichten aus seinem Leben zu erzählen. In unserer Heimat besuchten uns die beiden wenig, da sie kein Auto besaßen und den Weg von fast 500 km mit dem Zug hätten fahren müssen.

In den Jahren meiner frühen Kindheit gab es eine Besonderheit, an die ich mich erinnere: Von dem Zeitpunkt an, an dem ich laufen konnte, fiel ich, im Vergleich zu Kindern gleichen Alters, sehr oft hin. Das kannst du dir so vorstellen: Ich wurde schick angezogen – das bedeutete mit Kleid oder Rock und Lackschuhen (das habe ich gehasst! Am besten noch eine Strumpfhose und mein Tag war gelaufen!) – und wir waren kaum ein paar Schritte gegangen, da stolperte ich und fiel hin. Oft zerriss ich mir nur die Strumpfhose, andere Male schlug ich mir die Knie böse auf. Dieses Merkmal zog sich bis zu meinem achten Lebensjahr durch. Ich erinnere mich noch, dass ich zum Geburtstag eines Freundes eingeladen war und ich, stolz wie Oskar, mit meinem Geschenk eine Straße weiter zur Feier wollte. Nach ungefähr 20 Metern stolperte ich, fiel hin und schlug mir mein Knie auf. Ich ging wieder nach Hause, mein Vater holte das Jodspray, sprühte es auf mein Knie und ich lief wieder los. Ich kam aber nicht weit, da lag ich erneut auf den Knien. Wieder nach Hause, Jod abgeholt und neuen Versuch gestartet. Frei nach dem Motto „Und täglich grüßt das Murmeltier“ fiel ich wieder hin. Gesamte Prozedur nochmals erledigt – und dann kam ich endlich an.

Meine beiden Großmütter sagten oft im Spaß, dass mir meine Beine wohl im Weg seien …

Außer dass ich Rettungsschwimmerin werden wollte, trug ich noch einen weiteren Herzenswunsch in mir: So gerne hätte ich einen Hund als Gefährten gehabt.

Als wir Ostern 1976 wieder die Ferien bei den Großeltern in Bayern verbrachten, erfüllte sich dieser Herzenswunsch. Aus einem Tierheim durfte ich mir einen kleinen Hund aussuchen: Richie, ein kleiner, pechschwarzer, flauschig frecher Mischlingshund hatte es mir sofort angetan. Ich war überglücklich.

Als wir nach den Ferien wieder zu Hause waren, wollte ich den neuen Gefährten meinen Freunden vorstellen. Unsere Eltern befanden sich an diesem Tag auf einer Tagung und wir gaben unseren Großeltern Bescheid. So ging ich mit meiner Schwester, zwei Freunden und Richie spazieren. Wir hatten viel Spaß mit Richie.

Auf unserem Weg zurück nach Hause mussten wir einen Bahnübergang überqueren. Richie ging an der Leine, die ich nur lose in der Hand hielt. Plötzlich rannte Richie los und bevor ich fester nach der Leine greifen konnte, war er über den Bahnübergang gerannt, Richtung Hauptstraße, auf der stets viel Lkw-Verkehr war. Instinktiv, ohne zu überlegen, schoss ich los, um Richie vor dem Überfahrenwerden zu retten. Doch, wie so oft zuvor: Ich kam nicht weit. Ich rutschte auf den Bahngleisen aus, fiel hin und schlug mir mein Knie auf.

So lag ich quer über den Bahngleisen, begutachtete mein Knie und vergaß für einen Moment alles um mich herum. Aufgeschreckt wurde ich durch die Stimme meiner Schwester, die rief: „Silke, pass auf, der Zug!“

Einige Wochen später …

Ich wachte auf. Um mich herum befanden sich piepsende Apparate, Schläuche waren an meinem Körper befestigt, Flaschen hingen an meinem Bett und meine Bettdecke hatte einen „Hügel“.

Ich war ohne Angst.

Ich wusste, was geschehen war.

Zur Bestätigung schaute ich unter die Bettdecke und meine Erwartung erfüllte sich.

Meine Beine waren fort.

Ich legte meinen Kopf wieder zurück in das Kissen, als die Tür aufging und mein Vater hereinkam. Da mir nicht bewusst war, dass ich mehrere Wochen im künstlichen Koma gelegen hatte und in dieser Zeit bereits mehrere Operationen durchgeführt worden waren, dachte ich, dass ich meinem Vater nun mitteilen müsste, was geschehen war. Mit einem Lächeln begrüßte ich ihn und sagte: „Papa, ich muss dir was sagen. Ich habe keine Beine mehr. Das ist nicht schlimm. Wir schaffen das schon.“

Auswirkungen

Die Amputation der Beine erfolgte im Berufsgenossenschaftlichen Universitätsklinikum Bochum. Amputation der Beine bedeutet auch genau das – die Beine, nicht das Becken. Damit erklären sich vielleicht einige Fragen bezüglich natürlicher körperlicher Bedürfnisse. Dieses Klinikum behandelte vorwiegend Männer, die Bergwerksunfälle erlitten hatten. Dort verbrachte ich, als einziges Kind, einige Wochen.

Von den anderen Patienten wurde ich sehr verwöhnt. Als ich von der Intensivstation auf die normale Station wechselte und wieder begann, selbstständig zu essen, hoben sie stets ihren Nachtisch für mich auf. Auch eine Zigarette durfte ich mit ihnen rauchen – das fand meine Mutter allerdings weniger lustig. Sie hatte sich während dieser Zeit eine kleine Wohnung in Bochum gemietet, um täglich bei mir sein zu können. Mein Vater kam immer sonntags, da das Geschäft weiterlaufen musste.

Mit der Zeit erfuhr ich, dass ich nach dem Unfall mit einem Hubschrauber in die Klinik geflogen worden war. Daran hätte ich mich zu gerne erinnert. Ich fliege so gerne. Natürlich nur an den Flug, die Schmerzen hätte mein Körper bei Bewusstsein wohl nicht ausgehalten.

Stets fragte ich nach meinem Hund Richie. In der ersten Zeit erzählte mir meine Mutter, dass es ihm gut ginge. Doch irgendwann (ich weiß nicht mehr genau, wann) teilte sie mir mit, dass Richie mich wohl schreien gehört hatte und wieder zurückgekommen war. Er wurde mit mir vom Zug überrollt und hat es nicht überlebt. Diese Nachricht traf mich tief. Tiefer als alles, was ich in diesen Wochen erlebte. Mein Versuch, ihn vor dem Überfahrenwerden zu retten, hatte ihn sein Leben gekostet. Ich war acht Jahre alt und ich verstand es nicht. Was mir half, mit der Traurigkeit umzugehen, war die Vorstellung, dass Richie jetzt im „Hundehimmel“ lebt und dort rumtollt.

Nachdem ich aus dem künstlichen Koma zurückgeholt worden war, fanden weitere Operationen statt. Da meine Beine nicht glatt abgetrennt, sondern herausgerissen worden waren (wäre es ein ICE und kein Güterzug gewesen, hätte das wahrscheinlich anders ausgesehen), waren einige Hauttransplantationen notwendig. Die Haut für diese Transplantationen spendete mein eigener Körper, vorwiegend beide Arme.

Nach dem Klinikaufenthalt in Bochum ging es in eine Klinik ins Sauerland. Dort saß ich sechs Wochen lang, Tag und Nacht, in einem Gipsbett. Dies sollte wohl meine Wirbelsäule stabilisieren und gerade halten. Genau weiß ich das nicht mehr. Dieser Klinikaufenthalt hat mir, aufgrund des Gipsbettes, am wenigsten gefallen.Im Anschluss ging es weiter in die medizinische Rehabilitation nach Münster. Das war kein richtiges Krankenhaus. Dort gab es keine Spritzen, keine Tabletten, keine Blutabnahme. Wurde eine medizinische Behandlung notwendig, besuchten wir ein anderes Krankenhaus.

In dieser Rehaklinik bekam ich vormittags Unterricht und nachmittags oft ein spezielles Training zur Stabilisierung der Wirbelsäule sowie Fortbewegung mit Prothesen.

Der Unterricht bezog sich vorwiegend auf die Hauptfächer, damit der Anschluss an den Wissensstand der Regelschule einfacher erreicht werden konnte. Auch hier erinnere ich mich kaum an den Inhalt des Unterrichts, nur eines hat sich stark eingeprägt: Wir hatten Musikunterricht und ich hörte zum ersten Mal in meinem Leben ein Violinkonzert. Das hat mich sehr berührt und bis heute begleitet mich die Faszination dieser Musik.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Mein Weg in die Freiheit»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Mein Weg in die Freiheit» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Mein Weg in die Freiheit»

Обсуждение, отзывы о книге «Mein Weg in die Freiheit» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x