Irvin D. Yalom - Existenzielle Psychotherapie

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"Das große Standardwerk der Humanistischen Psychologie – kaum ein Werk ist von so zentraler und programmatischer Bedeutung. Und dabei schreibt Yalom so lesbar wie in seinen Romanen, so dass er auch vielen Laien moderne Psychotherapie verständlich machen kann – auf den Schreibtischen der Profis liegt er eh'." «Wenn mich Leser fragen, welches meiner Bücher mir am liebsten ist, würde ich wohl antworten, dass ich besonders stolz auf das Buch ›Existenzielle Psychotherapie‹ bin.» (Irvin Yalom)

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Aber dieses Grundprinzip negiert ein grundlegendes existenzielles Prinzip. Eine Geschichte, die Viktor Frankl erzählte, mag das veranschaulichen. 24

Zwei Nachbarn waren in einem bitteren Streit miteinander. Der eine behauptete, dass die Katze des anderen seine Butter gefressen hatte, und dementsprechend forderte er Wiedergutmachung. Da die beiden nicht in der Lage waren, das Problem zu lösen, gingen sie mit der Katze unterm Arm zum Dorfweisen, um sein Urteil zu hören. Der Weise fragte den Kläger, »Wieviel Butter hat die Katze gegessen?« »Zehn Pfund«, war die Antwort. Der weise Mann legte die Katze auf eine Waage. »Oh, schau an!«, sie wog genau zehn Pfund. »Mirabile dictu !«, rief er aus. »Hier haben wir also die Butter. Aber wo ist die Katze?«

Wo ist die Katze? Alle Teile zusammengenommen, ergeben keine Rekonstruktion der Kreatur. Ein grundlegendes humanistisches Credo ist, dass »der Mensch mehr ist als die Summe seiner Teile.« Ganz gleich, wie gründlich man die Bestandteile des Geistes versteht – zum Beispiel das Bewusste und Unbewusste, das Über-Ich, das Ich, und das Es – begreift man doch nicht die zentrale Lebensinstanz, die Person, deren Unbewusstes (oder Über-Ich oder Es oder Ich) es ist. Außerdem hilft empirische Forschung der Person, die diesen Teil besitzt, niemals dabei, etwas über die Bedeutung dieser psychischen Struktur zu erfahren. Bedeutung kann niemals aus dem Studium von Komponenten gewonnen werden, weil Bedeutung niemals verursacht ist; sie wird durch eine Person, die all ihren Komponenten übergeordnet ist, geschaffen.

Aber es gibt bei dem existenziellen Ansatz ein Problem mit empirischer Forschung, das sogar grundlegender ist als dasjenige von der Art »Wo ist die Katze?«. Rollo May spielt darauf an, wenn er Existenzialismus definiert als »das Bemühen, den Menschen zu verstehen, indem man die Kluft zwischen Subjekt und Objekt unterläuft, welche westliches Denken und westliche Wissenschaft seit der Zeit kurz nach der Renaissance belastet hat.« 25Die »Kluft zwischen Subjekt und Objekt« – ich möchte das genauer anschauen. Die existenzielle Position fordert die traditionelle kartesische Ansicht von einer Welt voller Objekte und Subjekte, die jene Objekte wahrnehmen, heraus. Offensichtlich ist dies die grundlegende Annahme der wissenschaftlichen Methode: Es gibt Objekte mit einer endlichen Zahl von Eigenschaften, die man durch objektive Erforschung verstehen kann. Die existenzielle Position unterläuft diese Kluft zwischen Subjekt und Objekt und betrachtet die Person nicht als ein Subjekt, das unter den richtigen Bedingungen externe Realität wahrnimmt, sondern als ein Bewusstsein, das an der Konstruktion der Realität teilhat. Um dies hervorzuheben sprach Heidegger immer von dem menschlichen Wesen als Dasein [im Original dt.]. Da bezieht sich auf die Tatsache, dass die Person da, ein geschaffenes Objekt (»empirisches Ich«) ist, und zur gleichen Zeit die Welt schafft (das heißt ein »transzendentales Ich« ist). Dasein ist gleichzeitig der Sinngeber und das Gewusste. Jedes Dasein erschafft daher seine eigene Welt; alle Wesen mit einem standardisierten Instrument zu erforschen, als wenn sie in der gleichen objektiven Welt lebten, bedeutet, dass man einen monumentalen Irrtum in seine Beobachtung einführt.

Es ist jedoch wichtig, sich bewusst zu sein, dass die Begrenzungen empirischer psychotherapeutischer Forschung nicht auf eine existenzielle Orientierung in der Therapie beschränkt sind; nur sind sie in dem existenziellen Ansatz offensichtlicher. Sofern Therapie eine tief persönliche, menschliche Erfahrung ist, wird eine empirische Studie der Psychotherapie jedweder ideologischen Ausrichtung Irrtümer enthalten und von begrenztem Wert sein. Es ist allgemein bekannt, dass die psychotherapeutische Forschung in ihrer dreißigjährigen Geschichte wenig Einfluss auf die Praxis der Therapie gehabt hat. Tatsächlich nehmen, wie Carl Rogers, der Gründer empirischer psychotherapeutischer Forschung traurig bemerkte, nicht einmal die Psychotherapieforscher selbst ihre Forschungsergebnisse ernst genug, um ihr Konzept von Psychotherapie zu verändern. 26

Es ist auch allgemein bekannt, dass die große Mehrzahl der Kliniker aufhört, empirische Forschung zu betreiben, wenn sie einmal ihre Dissertation beendet haben oder in Amt und Würden sind. Wenn empirische Forschung ein gültiges wahrheitssuchendes und wahrheitsfindendes Bemühen ist, warum legen Psychologen und Psychiater ihre Zahlentabellen für Stichproben für immer beiseite, wenn sie einmal die akademischen Hürden überwunden haben? Ich glaube, dass er oder sie allmählich anzuerkennen beginnt, dass in einem empirischen Studium der Psychotherapie unglaubliche Probleme stecken.

Eine persönliche Erfahrung mag dies veranschaulichen. Vor einigen Jahren führten zwei Kollegen und ich ein großes Forschungsprojekt über den Prozess und die Ergebnisse von Encountergruppen durch. Wir veröffentlichten die Ergebnisse in einem Buch, Encounter Groups: First Facts, 27das gleichzeitig als ein Markstein für Genauigkeit in klinischer Arbeit bejubelt und durch viele humanistische Psychologen wild angegriffen wurde. Tatsächlich wurde eine Ausgabe des schon erwähnten Journal of Humanistic Psychology einem energischen Angriff auf diese Arbeit gewidmet. Meine Kollegen schrieben handfeste und wirkungsvolle Erwiderungen auf die Kritiken, aber ich lehnte das ab. Zum einen, weil ich vollständig damit beschäftigt war, ein Buch zu schreiben. Auf einer tieferen Ebene hatte ich Zweifel an der Bedeutung unserer Forschung – nicht aus den Gründen, die öffentlich aufgegriffen wurden, sondern aus anderen: Ich konnte nicht glauben, dass die wahre Erfahrung der Teilnehmer mit unserem hochtechnischen, computermäßigen Statistikansatz angemessen beschrieben wurde. Ein Ergebnis in dem methodologischen Hauptteil unserer Arbeit 28machte mir besonders Sorgen: Wir hatten eine ungeheure Batterie psychologischer Instrumente benutzt, um zu überprüfen, wie sehr sich ein Teilnehmer einer Encountergruppe verändert hatte. Die Maßstäbe für das Ergebnis wurden aus vier verschiedenen Perspektiven gewonnen: (1) vom Teilnehmer selbst, (2) vom Gruppenleiter, (3) von den Co-Mitgliedern des Teilnehmers, (4) aus dem sozialen Netz des Teilnehmers. Die Korrelation zwischen diesen vier Perspektiven des Wandels war null! Mit anderen Worten, es gab keinerlei Übereinstimmung zwischen den verschiedenen Informationsquellen darüber, wer sich verändert hatte, und wie viel er sich verändert hatte.

Nun gibt es natürlich statistische Möglichkeiten, um diesen Befund zu »handhaben«, aber es bleibt die Tatsache, dass Ergebnis-Evaluation hochgradig relativ ist und sehr stark von den Informationsquellen abhängt. Das ist auch kein Problem, das sich auf dieses Projekt beschränkt: Es ist eine Plage für jede psychotherapeutische Ergebnisstudie. Je mehr Methoden zur Messung des Ergebnisses benutzt werden, desto weniger ist sich der Forscher seiner Ergebnisse sicher!

Wie gehen Forscher mit diesem Problem um? Eine Methode ist, die Reliabilität zu erhöhen, indem man weniger Fragen stellt und sich auf eine einzige Datenquelle verlässt. Eine andere übliche Methode besteht darin, dass man die »weichen« oder subjektiven Kriterien meidet und nur objektive Kriterien wie zum Beispiel das Maß an Alkoholverbrauch misst, die Zahl der Unterbrechungen des anderen durch den Partner in einer bestimmten Zeiteinheit, die Zahl der Bisse bei Nahrung, die man zu sich nimmt, galvanische Hautreaktionen oder das Anschwellen des Penis beim Betrachten von Lichtbildern mit nackten Jugendlichen. Aber wehe dem Forscher, der versucht, die bedeutenden Faktoren zu messen wie die Fähigkeit zu lieben oder die Sorge für jemand anderen, die Lust am Leben, Zweckhaftigkeit, Großzügigkeit, Überschwang, Autonomie, Spontaneität, Humor, Mut oder Engagement im Leben. Immer wieder trifft man auf dieselbe Grundtatsache des Lebens bei psychotherapeutischer Forschung: Die Genauigkeit des Ergebnisses ist direkt proportional zur Trivialität der Variablen, die man erforscht hat. Eine seltsame Art von Wissenschaft! Welche Alternative gibt es? Die angemessene Methode, die innere Welt eines anderen Individuums zu verstehen, ist die »phänomenologische«, die direkt zu den Phänomenen geht, um dem anderen ohne »standardisierte« Instrumente und Vorannahmen zu begegnen. Man muss so weit wie möglich die eigene Weltsicht »ausklammern« und in die Erfahrungswelt der anderen eintreten. Solch ein Zugang zum Wissen über eine andere Person ist außerordentlich günstig in der Psychotherapie: Jeder gute Therapeut versucht, sich mit dem Patienten in dieser Art und Weise in Beziehung zu setzen. Das ist es, was mit Empathie, Präsenz, genuinem Zuhören, nicht-bewertender Akzeptanz oder einer Haltung »disziplinierter Naivität« – um Mays glücklichen Ausdruck zu verwenden 29– gemeint ist. Existenzielle Therapeuten haben immer darauf gedrängt, dass der Therapeut versucht, die private Welt des Patienten zu verstehen, anstatt sich darauf zu konzentrieren, wie der Patient von den »Normen« abweicht. Aber dieser phänomenologische Ansatz, der per Definition nicht empirisch ist, bringt erschütternde und bis jetzt noch ungelöste Probleme für den Forscher mit sich, der darum kämpft, hohe wissenschaftliche Standards in seinem oder ihrem Werk zu erreichen.

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