Kontakt als erste Wirklichkeit

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Das Buch verfolgt vor allem das Ziel, den Dialog zwischen Gestalttherapie und Psychoanalyse aufzunehmen und zu einer ausgewogenen Aufmerksamkeit für ihre Gemeinsamkeiten und Differenzen beizutragen.
Es gibt in der Psychoanalyse die verbreitete Einsicht, dass nicht alle Störungen auf der Couch behandelt werden können. Die Geschichte der Psychoanalyse ist auch die Geschichte ihrer Orthodoxie. Ob Jung oder Rank, ob Ferenczi oder Reich, ob Fromm oder Perls – wer sich als Analytiker deutlich vom Mainstream entfernte, musste damit rechnen, zum Häretiker oder Dissidenten erklärt zu werden. Die neuere Psychoanalyse, insbesondere jene Strömungen, die sich «relational» bzw. «intersubjektiv» nennen, betonen inzwischen sehr viel stärker als früher die Bedeutung des aktuellen persönlichen Kontaktgeschehens zwischen Therapeut und Klient und legen sehr viel weniger Wert auf die Analyse der Übertragung. Sie nähert sich damit einer Position, die innerhalb der Gestalttherapie schon sehr viel länger vertreten wird.
Umgekehrt hat sich unter Gestalttherapeuten eine größere Aufmerksamkeit für die entwicklungspsychologische Dimension, für Anamnese und Diagnostik entwickelt, wie sie in der Psychoanalyse schon sehr früh zu beobachten war.
Dieses Buch ist nicht nur Teil des so lange überfälligen Dialogs zwischen Psychoanalyse und Gestalttherapie, sondern es trägt auch selbst dazu bei, dass dieser Diskurs vorankommt.
Mit Beiträgen von: Martin Altmeyer, Frank-M. Staemmler, Bernd Bocian, Werner Bock, Lynne Jacobs, Tilmann Moser

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Ich verstehe den Anderen nicht als ein Ding, sondern als eine Subjektivität, die der meinen als ein alter ego ähnlich ist. Durch seinen Leib bin ich mit dem Anderen verbunden, zunächst als mit einem Organismus, der dem meinen ähnelt, aber auch als mit einer wahrgenommenen verkörperten Präsenz … in meinem Erfahrungsfeld. (Varela 1999, 81)

Kontakt als erste Wirklichkeit im therapeutischen Veränderungsprozess

Bis hierher habe ich Kontakt als erste Wirklichkeit im Sinne einer entwicklungspsychologischen Sequenz sowie im Sinne eines fundamentalen Aspekts des menschlichen Wesens betrachtet. Im nun folgenden dritten Teil dieses Textes möchte ich mich mit persönlichem Kontakt als einem wesentlichen Bestandteil des Veränderungsprozesses in der Gestalttherapie befassen.

Weil Gestalttherapeuten ihren Klienten vorzugsweise in einer »Ich-Du-Haltung« (Hycner & Jacobs 1995) gegenübertreten, schaffen sie die Voraussetzung dafür, dass »Begegnungsmomente« entstehen können, d. h. Momente, in denen der persönliche Kontakt zwischen den Teilnehmern der Begegnung eine ungewöhnliche intersubjektive Dichte erreicht (vgl. Sterns Beispiel oben). Solche Momente lassen sich auch als Beispiele für eine stark ausgeprägte »gegenseitige Durchdringung« (Midgley 2006) oder für eine intensive »reziproke gegenseitige Einflussnahme« (Stolorow et al. 1996) verstehen. Sie sind Fälle besonderer zwischenmenschlicher Verbundenheit und gemeinsamer Kreation von Bedeutung und Sinn 8– »Ich und Du, hier und jetzt« –, in denen die unmittelbare Erfahrung der Beteiligten in ungewöhnlich großem Maß durch ihre gemeinsame Situation geformt wird.

Diese Situation lässt sich mit der intensiven Beteiligung an einem Spiel vergleichen, das Gadamer wie folgt charakterisiert:

Alles Spielen ist ein Gespieltwerden. Der Reiz des Spieles, die Faszination, die es ausübt, besteht eben darin, daß das Spiel über den Spielenden Herr wird …. Das eigentliche Subjekt des Spieles … ist nicht der Spieler, sondern das Spiel selbst. (1990, 112 – Hervorhebung im Original)

Anders gesagt, die psychologischen Prozesse von Klient und Therapeut werden zu Teilen »eines einzigen Systems, das aus zwei Teilsystemen besteht … – einem dyadischen System« (Tronick 1998, 293), und dieses dyadische System »enthält mehr Information und ist komplexer … als jeder individuelle Bewusstseinszustand [der des Klienten und der des Therapeuten] allein« (a. a. O., 296); man könnte hier auch von einem »intersubjektiven Bewusstseinszustand« 9sprechen. Ich denke dabei an eine »lebendige Erfahrung einschließlich einer intersubjektiven Resonanz, die sich nicht auf das Bewusstsein eines der Teilnehmer allein reduzieren lässt« (Neimeyer 2005, 81). 10

Durch diese Resonanz gewinnen die Individuen, die von ihrer gemeinsamen Situation »gespielt werden«, Zugang zu einer Erfahrungsdimension, die ihnen ohne den dyadisch erweiterten Bewusstseinszustand unzugänglich bliebe. So wie LSD und manche andere Drogen »Pforten der Wahrnehmung« (Huxley 1954) öffnen können, die normalerweise geschlossen bleiben, so kann das Eintreten in ein dyadisches System den Beteiligten die Türen zu Erfahrungen eröffnen und bislang unzugängliche Erlebnisdimensionen erschließen, die bis dahin nur Aspekte ihres Erfahrungspotenzials gewesen waren.

Wenn dieser Erfahrung Aufmerksamkeit geschenkt und sie einigermaßen häufig wiederholt wird, kann sie in das jeweilige Repertoire der einzelnen Personen eingehen und zu einer zugänglichen Ressource werden, aus der sie zukünftig schöpfen können. Um einen von Vygtoskys Begriffen zu benutzen: Die Teilnahme an der gemeinsamen Situation und der intersubjektive Bewusstseinszustand, der mit ihr einhergeht, ermöglicht den Beteiligten das Erreichen einer »höheren psychischen Funktion« (Vygotsky 1992); »höher« im Vergleich zu den psychologischen Funktionen, die ihnen zur Verfügung standen, bevor sie sich auf die dyadische Erfahrung einließen.

Ich entscheide mich nicht zufällig dafür, Vygotskys Begriff hier zu benutzen, denn der große russische Forscher und Theoretiker war – soweit ich weiß – der erste Psychologe, der versuchte, Entwicklungs- und Veränderungsprozesse auf der Basis einer Theorie der Intersubjektivität zu erklären und nicht auf der Grundlage individualistischer Annahmen. Aus Vygotsky’scher Perspektive ist der intersubjektiv entstehende Vorgang der Veränderung, den ich oben skizziert habe, nämlich nicht als ein Prozess zu verstehen, in dessen Verlauf ein Individuum (üblicherweise »Klient« genannt) bestimmte Eigenschaften eines anderen Individuums (üblicherweise »Therapeut« genannt), die es an diesem beobachtet hat, internalisiert (oder »introjiziert« oder »assimiliert«). Was vielmehr »interiorisiert« wird – wie Vygotsky den Vorgang nennt, um ihn von psychoanalytischen Konzepten wie »Internalisierung« oder ähnlichen Vorstellungen 11zu unterscheiden –, ist die Begegnung mit dem Anderen und ihre entsprechende Qualität.

Was der Klient dabei lernt, ist also nicht etwas, das der Therapeut zu ihm sagt oder mit ihm macht, sondern es ist etwas, das zwischen den beiden geschieht. Gegenstand der Interiorisierung ist die Art der Interaktion, der bestimmte Kontakt, und nicht individuelles Verhalten. Und diese Interaktion war bereits etwas, bei dem der Klient eine Rolle spielte (ebenso wie der Therapeut), aber sie war mehr und anders als die Summe der in sie eingehenden Teile. Die Interiorisierung findet mit Bezug auf die gesamte Kontaktsituation statt, die die individuellen Beiträge transzendiert. Vygotsky fasst es so zusammen:

Der entscheidende Mechanismus, der hinter höheren geistigen Funktionen steckt, ist das Kopieren sozialer Interaktionen; alle höheren psychischen Funktionen sind internalisierte soziale Beziehungen. Diese höheren psychischen Funktionen bilden die Basis für die soziale Struktur des Individuums … Selbst wenn wir geistige Prozesse betrachten, bleibt ihr Wesen quasi-sozial. In ihrer eigenen Privatsphäre behalten Menschen die Funktionen sozialer Interaktion bei. (Vygotsky 1981, 164)

So gesehen ist es nicht der Therapeut, der den Klienten unterstützt (wie es im individualistischen Paradigma erscheinen mag). Das Unterstützungssystem besteht in der Qualität der Interaktion, die sich ergibt (»emergiert«), wenn Klient und Therapeut sich ihrer gemeinsamen Situation überlassen und in einen intersubjektiven Bewusstseinszustand eintreten (vgl. Staemmler 2009, 199 ff.). Das Unterstützungssystem ist ein gemeinsames. Daher trägt auch seine Transformation in eine höhere psychische Funktion durch den Interiorisierungsprozess des Klienten das intersubjektive ›Format‹ eines »Selbstmit-dem-Anderen«, d. h. ein dialogisches Format. Kurz, alle Subjektivität ist interiorisierte Intersubjektivität: Kontakt ist die erste Wirklichkeit.

Vygotskys Konzept der Interiorisierung beschreibt, wie Erfahrungen von Menschen, die zunächst im empathischen persönlichen Kontakt zwischen ihnen stattfinden, danach in einem weiteren Schritt von den beteiligten Personen zu ihren eigenen gemacht (»interiorisiert«) und in eine höhere psychische Funktion umgeformt werden, die dann ihr jeweiliges Erleben von sich selbst beeinflusst und ihnen zur Verfügung steht, wenn sie entweder allein sind oder neue soziale Kontakte aufnehmen. Überdies legt die Interiorisierung von Erfahrungen persönlichen Kontakts und zwischenmenschlicher Verbundenheit den Boden, auf dem ein weitergehendes Gefühl von Bezogenheit wachsen kann, das z. B. die Zeit des Abschieds am Ende einer Therapie überdauern kann.

Schluss

Die intersubjektiven Momente persönlichen Kontakts zwischen Klient und Therapeut bilden den Ausgangspunkt für die Entwicklung höherer persönlicher Funktionen. Manchmal nehmen sie den Charakter von außergewöhnlichen Erlebnissen an, manchmal sind sie subtiler. Eugene Gendlin (1962, 38 f.) hat sie aus der Perspektive des Klienten anschaulich beschrieben:

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