Lydia Valant
Von
FEUERBÖCKENund RÖMERSTEINEN
Ein archäologischer Führervon der Steinzeit bis zu den Römern
Steiermark & Kärnten
V. F. SAMMLER
Umschlagabb. Vorderseite: Oben (2): Frög: Rekonstruierte Feuerstelle; unten, v. l. n. r.: St. Johann i. d. Haide: Rekonstruiertes Hügelgrab; Schloss Seggau: Römischer Grabstein mit Ehepaar; Magdalensberg: Römische Gläser (alle Bilder: Archiv der Autorin)
Umschlagabb. Rückseite v. l. n. r.: Funde und Grabstelle von Lebing; Blick auf das Freilichtmuseum Burgstallkogel; römisches Köpfchen im Museum im Lavanthaus in Wolfsberg (alle Bilder: Archiv der Autorin)
Abb. Innenteil: Siehe Seite 163
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ISBN 978-3-85365-289-3
eISBN 978-3-85365-325-8
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Geschichtlicher Überblick
Geschichtlicher Überblick
Hügelgräber
Fundorte und Museen
Steiermark
1. Bad Aussee
2. Bad Radkersburg
3. Bad Waltersdorf
4. Bärnbach
5. Bründlteich/Wetzelsdorf
6. Brunn bei Fehring
7. Burg Deutschlandsberg
8. Eichberg
9. Eisenerz
10. Feldbach
11. Feldkirchen bei Graz
12. Frauenberg
13. Fürstenfeld
14. Gleisdorf
15. Götzendorf bei Schäffern
16. Grafendorf bei Hartberg
17. Graz
18. Gröbming
19. Großklein und Burgstallkogel
20. Großsölk
21. Grünau (Groß St. Florian)
22. Hartberg
23. Heimschuh
24. Judenburg
25. Kainach
26. Kalsdorf
27. Kleinstübing
28. Köflach
29. Kugelstein bei Frohnleiten
30. Keltendorf am Kulm
31. Lebing
32. Leibnitz/Wagna
33. Leoben
34. Ligist
35. Löffelbach
36. Maria Lankowitz
37. Murau
38. Noreia am Zirbitzkogel
39. Peggau
40. Pischelsdorf
41. Rannersdorf
42. Ratschendorf
43. Retznei
44. Riegersburg
45. Ringkogel bei Hartberg
46. Rosental an der Kainach
47. Saazkogel
48. St. Johann in der Haide
49. Schloss Seggau (Lapidarium)
50. Semriach
51. Södingberg
52. Stubenberg
53. Flughafen Thalerhof
54. Königsberg bei Tieschen
55. Tillmitsch
56. Schloss Trautenfels
57. Trofaiach
58. Wildon
Kärnten
1. Baldersdorf
2. Feldkirchen/Kärnten
3. Globasnitz – Hemmaberg
4. Gurina
5. Kathreinkogel
6. Keutschacher See
7. Klagenfurt am Wörthersee
8. Magdalensberg
9. Maria Saal
10. Molzbichl
11. Rosegg/Frög
12. St. Donat
13. Seebach
14. Teurnia
15. Villach
16. Warmbad Villach
17. Völkermarkt
18. Wabelsdorf
19. Wolfsberg
Themenwege
Steiermark
I. Urgeschichtlicher Wanderweg auf den Dietenberg
II. Archäologischer Wanderweg vom Römermuseum Flavia Solva zur Römersteinsammlung Schloss Seggau
III. Kulturwanderweg Kulturpark Hengist
IV. Kapfenberg
V. Archäologischer Wanderpfad Rössing zur spätantiken Rückzugssiedlung auf der Knallwand
VI. Archäologischer Wanderweg St. Martin im Sulmtal
VII. Natur-Kultur-Archäologie-Weg Spielfelder Weingärten
Kärnten
I. Archäologiepfad Warmbad Villach
Anhang
Kleine Liste archäologischer und lateinischer Fachbegriffe
Literaturverzeichnis
Abbildungsnachweis
Übersichtskarte Steiermark
Übersichtskarte Kärnten
Geschichtlicher Überblick
Der Steinzeitmensch fand auf dem Boden des späteren Österreich eine Landschaft vor, die von Wald überzogen war und in der Sümpfe große Teile der Täler einnahmen. Sie lebten von der Jagd und dem Sammeln von Früchten und Pflanzen und suchten Schutz in Höhlen an Felswänden mit guter Aussicht. In der ersten Hälfte des 6. Jts. v. Chr. stellte sich jedoch ein gesellschaftlicher Wandel ein: Die Menschen begannen sesshaft zu werden. Sie bauten Holzhäuser mit Wänden aus Weidengeflecht, das mit Lehm verputzt wurde, und etablierten die Nutztierhaltung, indem sie nach und nach Wildtiere domestizierten. In dieser Jungsteinzeit wurde auch erstmals Keramik produziert. Diese Veränderungen werden gemeinhin als Neolithische Revolutionbezeichnet. Am Ende dieser Epoche, um 4300 v. Chr., hielt ein Metall Einzug in die Haushalte, das vor allem für Schmuck und Waffen verwendet wurde, nämlich Kupfer, das in unserer Region wohl aus Transsylvanien importiert wurde und großen Wert besaß. Aus dieser Zeit stammen im Übrigen die ältesten Gräber der Steiermark bei Wildon( S. 103). Bis 1500 v. Chr. war Bronze, eine Legierung aus Kupfer und Zinn, das härteste Metall, das man kannte. Aufgrund von dessen Wert und der sich herausbildenden Spezialisierung von Handwerkern entwickelte sich eine soziale Differenzierung.
Um 1200 kam jedoch mit dem Eisenein neues Metall auf, das durch bewaffnete Konflikte und Handel mit Steppennomaden aus dem Osten in Mitteleuropa bekannt geworden war. Die Ersten, die es hierzulande bearbeiteten und verwendeten, waren die Menschen der Urnenfelderkultur, benannt nach ihrem Brauch, die Toten in Urnen auf einem Feld zu bestatten. Die Bevölkerung lebte nun in größeren Siedlungen mit Befestigungen aus Erdwällen mit Holzkonstruktionen dicht beieinander, die auf leicht zu verteidigenden erhöhten Plätzen lagen. Die Häuser wurden aus Holzpfosten errichtet.
Spätestens mit Einsetzen der Hallstattzeit um 800 v. Chr. war die gesellschaftliche Differenzierung abgeschlossen. Diese Protokeltenerrichteten große Prunkgräber für die Oberschicht, die voll von hochwertigen und teuren Beigaben waren. Benannt wurde diese Zeit nach der bedeutenden Fundstelle Hallstatt in Oberösterreich. Lokale Herrschaftszentren von reichen „Fürsten“ in großen Siedlungen auf Hügeln mit gutem Ausblick überwachten den Handel, der bis nach Griechenland reichte (
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