Ernst Johannsen - Vier von der Infanterie

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Die Neuveröffentlichung von Ernst Johannsens Vier von der Infanterie. Ihre letzten Tage an der Westfront 1918 zielt auf eine Erweiterung des kulturellen Gedächtnisses um diesen 1929 veröffentlichten Antikriegsroman. Denn das Werk, das 1930 von G. W. Pabst unter dem Titel WESTFRONT 1918. VIER VON DER INFANTERIE verfilmt wurde, erzählt so kompromisslos wie eindringlich von der Frontrealität des Ersten Weltkrieges. Ein ausführliches Nachwort zum Text analysiert und kontextualisiert den Roman wie den Film und nimmt die Biografien der Autoren in den Blick.

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»Ach, räumen wir auf«, spottet Müller. »Willst Du die Bestie Mensch ausrotten? Der übliche Mensch ist ein Haufen Dreck. Für Geld tut er alles, auch wenn er schon davon hat. Die Geschichte ist eine Dunggrube. Ein Glück, dass ich nicht in der Stadt leben muss, dort würde ich krepieren vor Wut. Sollte ich heil heimkommen, dann wird nur so viel geschafft wie nötig ist, nicht mehr, nicht ein Deut mehr. Unser Feld, die Weide, der Hof, der kleine Garten vorm Haus, da will ich leben und auf alles andere pfeifen.«

»Wer das könnte!«, sagt Job vor sich hin. »Mir wird morgens die Fabrikpfeife heulen, mittags und abends, tagein, tagaus. Tagein, tagaus Maschinen, Dreck, Lärm, keine Sonne, keine Wolken, nichts als Fortschritt, nichts als ein Automat. Ist das lebenswert?«

»Die Maschine«, meint der Student, »wird uns eines Tages noch auffressen. Aber da nützt alles Reden nichts, da lässt sich nicht mehr viel machen. Der Stein rollt.«

»Mensch, Philosoph«, stößt ihn Lornsen an. »Was machen wir eigentlich mit den Millionen Pferdekräften, die wir in unseren Dienst gestellt haben? Himmel, wir brauchen danach gerechnet, ja nur noch zuzusehen!«

»Wir haben Zeitungen, Telephon, Gas, Elektrizität, Wasserleitung, tausend anderes. Zu dir kommen per Dampfer und Eisenbahn alle Dinge der Erde. Da stecken die Millionen Pferdekräfte drin.«

»Schön, und wozu das alles, wie?«, fragt Müller.

»Zuviel Menschen nah beieinander«, antwortet der Student.

»Und wir können gar nicht genug Dinge um uns bekommen: Schreibmaschinen, Patentbetten, Spazierstöcke, Schmuck, mechanische Klaviere, Telephonanschluß, Dampfheizung und Parfüm. Wir sind anspruchsvoll, da steckt viel Arbeit, da stecken viele Millionen Pferdekräfte! Möchte mal wissen, wie viel Pferdekräfte und Arbeitszeit auf der Erde allein in Diamanten, Parfüm, Tabak, Kaffee, Bier und Moden stecken. Was allein der ewige Wechsel der Weiberkleidung verschlingt.«

»Na und nun, wozu«, drängt Müller, »he – vielleicht Glück, vielleicht Kultur?«

»Glück nee, Glück ist gar nichts, was heißt Glück? Für eine Zeit glücklich sein, glücklich machen, das ist alles.«

»Wir können alles Mögliche, nur jedem Arbeit und Auskommen geben, das können wir nicht. Der Affe steckt uns noch zu tief im Schädelkasten«, lacht Job. »Aber eins können wir noch, Krieg führen, Menschen kaputt machen, zwischen uns selbst hausen wie Irrsinnige. Die Mutter ist heilig, wird geflötet, über Schwangere gelacht, und wenn das Geborene älter geworden ist, werden Granaten dafür gedreht. Welch Irrenhaus ist die Menschenwelt.«

»Ja. Hat mal jemand gesagt: vielleicht sei die Erde das Narrenhaus der Welt«, nickt der Student.

»Wenn man in den Geschichtsbüchern blättert«, schimpft Job, »kommt es einem so vor. Als zum Beispiel Napoleon sich die Kaiserkrone aufsetzte, da hätte die Erde vor Lachen eigentlich platzen müssen. Sie platzte nicht, sie ist viel gewohnt. Kann sie sich, nachdem zehntausende Frauen unter Obhut der Kirche als Hexen verbrannt wurden, überhaupt noch über etwas wundern?«

»Die Erde«, lacht der Student, »denkt vielleicht: abwarten, abwarten und Tee trinken. Die Saurier bin ich losgeworden, warum soll ich nicht auch eines Tages dies Ungeziefer, das sich Mensch nennt, wieder loswerden. Die Saurier, das aufgeblähte Volk, dachten auch nicht, dass sie, die Herren der Erde, eines Tages ausgespielt haben würden.«

»Was sind das, ‚Saurier‘?«, fragt ein Hintermann.

Dreht sich der Student um: »Weißt doch, die prähistorischen Lümmel, die großen Fleischklumpen, die Drachen, die Walfische mit Beinen.«

»Ach so, die.«

»Ja die. Waren wohl auch so eingebildet wie wir Menschen heute.«

»Hör‘ mal«, stößt Lornsen Müller an, »wir hatten doch mal einen Hund, der jeden Belgier, Engländer, Franzosen und Russen anbellte. Auch die Einwohner mochte er nicht. Wie erklärst Du das?«

»Vielleicht«, höhnt Müller, »riecht er beim Deutschen sofort Steckrüben und Dörrgemüse.«

»Der Kerl konnte doch nicht wissen, dass Franzosen, Russen, Engländer und so weiter zu unseren Feinden gehören.«

Wirft Job die Frage auf, ob es je große Männer gegeben habe, die die Masse nicht verachtet hätten. Lornsen erinnert an Jesus, aber damit ist Job nicht einverstanden.

»Ach was, Jesus. Was wissen wir von Jesus. Dummheit oder Raffinement zu behaupten, wir wüssten viel von ihm. Wenn bei einem Unglück tausend Mann zugesehen haben, sagen nachher neunhundert verschieden darüber aus. Was will man da heute noch von Jesus feststellen. Lass eine Sache durch den Mund von nur zwei Generationen gehen, unglaublich, was dabei herauskommt.«

»Klar«, ruft der Student, »man kann gar nicht vorsichtig genug sein. Überall wimmelt es von Entstellungen, Lügen, bewussten Fälschungen.«

Beugt Lornsen sich vor und sieht seine Kameraden nacheinander an: »Vielleicht liegen drüben die Granaten für uns schon klar. Wir reden so viel, als gelte es, bald zu fallen.«

Dreht sich ein Vordermann um: »Sag ruhig verrecken. Immer die Dinge beim richtigen Namen nennen. Hast ‘ne Zigarette, Philosoph?«

Reicht der Student ihm die Schachtel: »Die Tiere können die Dinge noch beim richtigen Namen nennen, sie tun alles in Unschuld. Bei uns ist die Mutter heilig, nicht aber die Ursache, der Koitus. Dieser erregt sogar Anstoß. Wenn ein Herr Schutzmann übelgelaunt ein Paar zum Beispiel in Anlagen dabei erwischt, geht‘s mit nach der Wache. Jener Vorgang, der dafür sorgt, dass der Mensch nicht ausstirbt, ausgerechnet der wird mittelalterlich verachtet, wenn er sich ein wenig zeigt. Das gibt zu denken, meine Herren!«

»Sonst hast Du keine Sorgen?«, fragt jemand.

Der Regen hat zugenommen. Es ist dunkel geworden. Manchmal zerreißt blendend plötzlich ein Abschuss die Finsternis, erschüttert die Luft, dass es in den Ohren gellt. Gestalten tauchen auf und verschwinden wieder: Fernsprecher, Pioniere, Verwundete. Dann und wann heult eine Granate heran und ihre Splitter singen und zirpen, als wären sie lebendige Wesen.

Sie kommen durch einen alten Laufgraben und versinken stellenweise, dass das Wasser in die Infanteriestiefel läuft. Manchmal bleibt ein Mann fluchend stehen und schleudert mit energischem Ruck des Beines Lehmklumpen vom Fußzeug.

1914 liegt in weiter, weiter Ferne. Des Nachts brüllte es damals noch nicht hinter der Linie in den Schluchten von Granateinschlägen. Man versank nicht in Kot, Leichen, Dreck und Wasser, dabei Bomben von oben und Dörrgemüse im Magen. Lag nicht tagelang im Pflügen der Granaten, ohne Verbindung, ohne Wasser, ja selbst ohne Waffen. Damals kroch noch kein Gas schleichend durch die Gräben. Lächerlich, was damals schweres Feuer genannt wurde. Damals war man noch Soldat im Kriege, heute ist man nur noch ein Automat, ein Grabentier, ein armes, stumpfes Wesen. Damals lebte man noch, heute vegetiert man nur noch, schleicht durch die Tage, wartet, wartet. Einmal muss doch der Schluss kommen, der Tod oder der Frieden. Eigentlich müsste man schon wahnsinnig sein – der Mensch ist zäh, zäher als Läuse und Ratten.

In der Nacht ist alles viel schlimmer als am Tage. Man verfehlt Wege, sieht nichts, weiß im Feuer nicht wohin, fällt in Trichter, gleitet aus, schlägt hin in dem weichen Morast der Gräben und Wege. Selbst die Einschläge bellen scheinbar lauter als am Tage. Unheimliche Nächte gibt es voll Feuer, Geschrei, Stöhnen der Sterbenden, Peitschenknall, Kommandoruf, Heulen des Sturmes. Oft bleiben Leute irgendwo sitzen und finden sich als Nachzügler wieder ein. Es kommt auch vor, dass ein Mann beim Marsch in die Stellung verschwindet und irgendwo in der Etappe oder in der Heimat wieder auftaucht.

Rufe, Regen, das Bellen der Granaten, Wasser, Schlamm, keine Faser am Leibe ist bald mehr trocken.

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