Ernst Johannsen - Vier von der Infanterie
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»Dazu ist noch mehr zu sagen«, spinnt Lornsen den Faden weiter. »Was tut so ein durchschnittlicher Bergmann, Fabrikarbeiter, Bauernknecht, Bürger?«
»Er isst, schläft, arbeitet, amüsiert sich, teils geschlechtlich, teils mit Hilfe des Magens«, antwortet der Student.
Fährt Lornsen fort: »Gut, sehr gut, nun passt einmal auf, was tut ein durchschnittliches Tier, sagen wir ein Affe, ein Hund, eine Maus? Na, los, Philosoph.«
»Das Gleiche.«
»Sehr gut, sehr gut«, lacht Job. »Meine Herren, meine Herren!«
»So, nun kann man die ganze Sache umdrehen und sagen: Hund, Affe, Ameise – überhaupt die Tiere sind den Menschen überlegen, denn sie machen dasselbe, – aber ohne Straßenbahn, Parlament, Gesetzbuch, Kirchen, Eisenbahnen, Granaten, Mietskasernen, Bordelle, Hochöfen, Brücken und Feldwebel. Da nun die Majorität auch nur schläft, frisst, Fraß beschafft und sich amüsiert, so ist der Mensch ein verunglücktes Wesen, eine Fratze, ein Versehen Gottes. Ernsthaft gesprochen: man kann den Menschen einmal als Spitze sehen, das andere Mal als ein Ende, als eine Entartung. Das steht jedem frei.«
»Kunst, Kultur, Geist, Seele«, ruft der Student, aber er lacht dabei ironisch.
»Dann bleiben«, meint Müller, »nur die wenigen als Rechtfertigung. Aber wozu dann die anderen, wozu da Menschen, warum überhaupt nicht nur Pflanzen, nichts als Pflanzen?«
»Hurra!«, ruft Job. »Auch unser Müller wird philosophisch.«
»Macht nicht so einen Krach«, dreht sich ein Vordermann um.
»Der Krach vorne gefällt Dir wohl besser, was?«, höhnt Job.
»Wahrscheinlich hat das meiste in der Welt keinen Sinn«, meint der Student nachdenklich.
»Fliegerdeckung! – rechts und links in den Straßengraben!«, tönt es von vorn her durch die Reihen. Alles springt in den Straßengraben. Job schaut erstaunt auf, sieht die Flieger tief herankommen. »Meine Herren, da drüben hin.« Er läuft über das Ödland und legt sich in eine Bodensenkung. Müller, Lornsen und der Student folgen. Gespannt schauen sie auf die Flieger.
»Das gibt Verluste«, meint Job. »Fliegen die Hunde tief!« Flugabwehr spuckt Schrapnellwolken hoch. Die Schüsse sitzen zu weit. Maschinengewehre knattern. Die Flieger haben die Infanterie lange entdeckt. Zehn Bomben krepieren rechts und links der Straße und vier im Straßengraben.
»Meine Herren«, flüstert der Student und beißt die Zähne wütend zusammen.
»Gut, dass wir hier lagen«, steht Job auf.
Sie gehen wieder nach der Straße zurück. Ein Mann läuft schreiend querfeldein, beide Hände am Hals. Zehn Tote: Arme, Beine und Köpfe zerrissen. Zwei Mann sind überhaupt nicht wiederzufinden. Verwundete stöhnen und heulen. Der Leutnant wischt sich Gehirnteile aus dem Gesicht. Fünf Schwerverletzte verbluten. Ein junger Mensch, der zum ersten Mal auf dem Weg nach vorn ist, starrt entsetzt auf einen Brei aus Knochen, Erde, Grasbüschel, Blut und Fleisch.
Die Toten werden fortgeschafft und die Verwundeten von einem Wagen mitgenommen. Dann geht der Marsch weiter.
»Das ist ein böser Anfang«, sagt jemand, dem noch immer die Hände zittern. Die Gespräche flauen ab, viele marschieren wieder mit gesenktem Kopf.
»So fahren sie nacheinander dahin. Wann kommen wir? Die große Mühle erfasst noch alle«, bricht der Student das Schweigen. »Der Dreck, meine Herren, hängt einem zum Halse heraus.«
Er bekommt keine Antwort.
»Meine Herren« ist ein Ausdruck, der an der ganzen Front Mode geworden ist: »Meine Herren, ein Hundewetter.« »Meine Herren, wo habe ich meine Zigaretten.« »Meine Herren, der Franzmann wird bald wieder Dunst machen.« So schwirrt das »meine Herren« umher. Wahrscheinlich soll es die Redeweise der Offiziere, zum Beispiel: »Meine Herren, ich denke, wir frühstücken. Meine Herren, was halten Sie von meinem Vorschlag« ironisch nachahmen. Später ging der Sinn verloren, die meisten wissen nicht, warum sie eigentlich bei jedem fünften Satz »Meine Herren« sagen. Im Laufe der Zeit hat sich eine Art Frontsprache herausgebildet. Verwundet werden heißt: einen verpasst bekommen – Brot: Karro einfach – Unterstand: Bunker – Granatfeuer: Dunst, leichten oder schweren Dunst – flüchten: stiften gehen, türmen – beschossen werden: beaast werden, befunkt werden – Telegraphenleitung: Quasselstrippe – Etappenmann: Etappenschwein – Orden: Blechladen, Klempnerladen – leichte Verwundung: Heimatschuss – Gefahrfreie Beschäftigung: Druckposten – Geschützfeuer ohne Grund: Stänkerei – mitnehmen: verhaften, verpassen – schweres Feuer: Schlamassel …
Die Infanterie passiert eine Gruppe Gefangener, die den Straßendreck zu einzelnen Haufen schaufeln.
»Kamerad, Brot«, bettelt ein hohlwangiger Franzose, indem er neben Job herläuft. Der Posten bei den Gefangenen ruft den Bettelnden zurück.
Job bricht ein Stück Brot durch und wirft die Hälfte dem stehengebliebenen Gefangenen zu. Es fällt in den Straßenschmutz. Der Franzose springt darauf zu, wischt es notdürftig am Ärmel ab und schlingt darauf los.
»Es ist eine Schweinerei«, brummt Müller, »alles hungert, wie lange dieses hungernde Land wohl noch aushalten soll.«
Der Feldwebel »Grabengespenst« schnauzt Job an: »Fressen Sie Ihren Kram selber, verstanden? Geben Sie es Ihren Kameraden, verboten das.«
»Ich mache was ich will mit meinem Karro, Herr Feldwebel, der Kerl hatte Hunger.«
»Und ich«, geht der Feldwebel weiter, »sage Ihnen, das gibt‘s nicht, verstanden?«
»Nee«, antwortet Job trocken, aber der Feldwebel zieht vor, das »Nee« zu überhören.
Eine deutsche Jagdstaffel hat hoch oben einen französischen Flieger gefasst. Mit großem V drücken sie den Franzosen herab. Er lässt sich abtrudeln, fängt sich wieder und versucht, in Richtung Front zu entkommen. Da löst sich der erste Flieger von der Staffel, saust steil wie ein Raubvogel hinab und behämmert den Franzosen mit seinem Maschinengewehr. Er fährt steil eine Kurve und beide sausen aneinander vorbei. Wieder setzt sich der Deutsche hinter den Gegner, eine kleine Rauchfahne beim Franzosen, dann eine lange schwarze – er brennt. Man sieht deutlich die beiden Insassen. Das Flugzeug stürzt seltsamerweise nicht ab, es fliegt in großer, wenig geneigter Kurve mit laut singendem Motor abwärts und die Rauch- und Flammenfahne flattert gespenstisch mit. Man sieht, wie die Insassen in der Luft verbrennen.
»Abstürzen, abstürzen«, stottert der Student, »das da ist unerträglich.«
»Die haben die Hitze unterm Balg, die verkohlen in der Luft«, meint Lornsen, »aber vielleicht sind sie schon mit dem Maschinengewehr kaputt gemacht.«
Endlich neigt sich das Gerippe vornüber und knallt zu Boden; Maschinengewehrmunition knattert und der Trümmerhaufen qualmt weiter. Der deutsche Flieger kreist über dem toten Gegner und fliegt mit der Staffel heimwärts.
»Du wolltest mir noch was erzählen«, wendet sich Job an Lornsen.
»Ach, nichts weiter«, brummt Lornsen und gibt jedem eine Zigarre.
»Kannst nicht wissen. Schieß mal los!«
Lornsen steckt seine Zigarre in Brand, besinnt sich, schüttelt den Kopf und erzählt dann doch: »Ihr wisst ja, als ich raus musste, habe ich vorher geheiratet. Der erste Urlaub kam, schließlich auch der zweite. Ganz plötzlich hieß es, ihr wisst es ja: ‚Heute Mittag können Sie fahren‘. Na – ich dachte, da willst du sie doch mal überraschen, wird die sich freuen. Ich schleife zwei Sandsäcke voll Äpfel mit und haue ab. Gegen Abend, es dämmerte, kam ich die Treppe rauf. Warum ich nicht läutete, weiß ich nicht. Ich fasste den Drücker an, die Tür war nicht verschlossen. Trete ein und denke: sieh, da hat ein Bettler Gelegenheit, zu klauen. Im Schlafzimmer brannte Licht. Ich machte leise die Tür auf, meine Herren – nee – platt ist gar nichts, die ganze Bude schaukelte. Ich dachte, ich wäre wahnsinnig geworden. Liegt sie in der Falle und dabei hockt so ein Junge, vielleicht zwanzig oder neunzehn Jahre alt. Sie schreit auf, zieht die Decke heran und über den Kopf. Und er – der Junge, starrt mich an, starrt mich an wie eine Puppe. Dann hebt sich langsam seine rechte Hand und legt sich auf den Mund. Ich stand und stand und – was weiß ich, vielleicht waren es nur Sekunden. Nachher dachte ich, es wären mindestens zehn Minuten gewesen. Langsam wandert mein Blick von ihrem nackten Knie nach der Ampel, von da nach dem Spiegel im Schrank und zurück nach dem Jungen. Endlich begreife ich richtig – fasse einen Stuhl und setz‘ mich hin. Ihr wisst ja, dass ich einen Revolver habe, nun – den machte ich langsam klar und legte ihn auf die breite Kante meines Bettes. Sie schluchzte unter der Decke. ‚Decke weg!‘ schrie ich, schön muss sich das angehört haben. Gehorsam nahm sie die Decke vom Gesicht. Ich stand auf und nahm den Revolver in die Hand, plötzlich musste ich grinsen. Ihre Augen öffneten sich weit, es sah aus, als würde sie sogleich irrsinnig. ‚Decke ganz weg!‘, schrie ich. Sie wollte nicht, ich hob den Revolver und hielt ihn auf den Jungen. Er riss sofort die Decke weg. Sie krümmte sich wie ein Wurm. Nicht einen Fetzen hatte sie am Leib. Schön sieht sie aus, dachte ich, sehr schön. ‚Gebt euch einen Kuss‘, kommandierte ich, – ich zähle bis drei. Bei zwei starrte sie abwechselnd auf mich und den Revolver, bei drei küsste sie der Junge. Das Seltsamste war, dass er sie nicht etwa nur anhauchte, sondern mit großer Innigkeit küsste.«
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