BADESCHUHE– spitze Steine, Glasscherben oder anderer Zivilisationsmüll machen manchmal den Einstieg ins Wasser gefährlicher als das anschließende Schwimmen. Für größere Unternehmungen und Schluchtbegehungen empfehlen sich festere Canyoning-Schuhe mit rutschfester Vibramsohle.
THERMOSKANNE MIT INGWERTEE– um sich nach längerem Aufenthalt in kaltem Wasser rasch wieder aufzuwärmen, hat sich heißer Ingwertee (einfach Ingwerstückchen mit heißem Wasser übergießen, eventuell Zitrone und etwas Honig dazugeben) bestens bewährt. Alkohol ist dagegen wirklich kontraproduktiv.
FAHRRAD– speziell für die „last mile“ sehr empfehlenswert. So kann man das Auto abseits stehen lassen und oft Parkgebühren vermeiden. Außerdem ist man an großen Gewässern bei der Suche nach der besten Einstiegsstelle viel mobiler.
WIE FINDEN SIE DAS?
SO FUNKTIONIERT DAS GLOBAL POSITIONING SYSTEM (GPS)
Hunderte Satelliten umkreisen unsere Erde und senden permanent ihre Position und eine sehr präzise Zeitangabe. Hat er Kontakt mit mindestens vier Satelliten, kann ein GPS-Empfänger aus diesen Daten seine Position berechnen, und zwar umso genauer, je mehr Satelliten er empfangen kann.
(K)EINE FRAGE DES FORMATS
GPS-Koordinaten können in verschiedenen Formaten empfangen, aufgezeichnet und kommuniziert werden.
Auf der Nordhalbkugel wird zuerst immer der Nord- und als zweites der Ostwert angegeben. In diesem Buch wird dazu das Dezimalformat verwendet, das durch verschiedene – auch online verfügbare Tools – jederzeit in andere Formate konvertiert werden kann.
GOOGLE MAPS IST AUCH OFFLINE HILFREICH
Will man auf Nummer sicher gehen, weil man befürchtet, dass am Zielort keine Internetverbindung aufgebaut werden kann, empfiehlt es sich, die benötigten Kartenkacheln schon zu Hause herunterzuladen und zu speichern. Dann hat man diese Kartenausschnitte vor Ort offline, z. B. auf dem Smartphone, zur Verfügung und kann sich mit ihnen im Gelände orientieren. Gelegentlich kann es sinnvoll sein, die Kartenausschnitte zu Hause auszudrucken, sie im Idealfall zu folieren und im Rucksack mitzuführen.
WORAUF BEZIEHEN SICH DIE KOORDINATEN?
Nicht metergenau, aber schwerpunktmäßig auf die Einstiegsstelle des Bade- oder Schwimmspots, also zumeist auch auf die Stelle, an der die meisten Schwimmfotos aufgenommen wurden. Über die Routing-Funktion kann dann zu diesem Punkt navigiert werden.
GOOGLE MAPS MACHT’S MÖGLICH
Natürlich gibt es auch andere hochspezialisierte Lösungen für die digitale Tourenplanung und das Routing. Im Allgemeinen reicht jedoch das gratis verfügbare Google Maps dafür vollkommen aus. Einfach am Computer oder Smart-Device die GPS-Koordinaten eingeben und sich gegebenenfalls über die Routing-Funktion dorthin führen lassen. Dabei auswählen, ob man sich aktuell mit Auto, öffentlichem Nahverkehr, Fahrrad oder zu Fuß bewegt.
KROATIEN & SLOWENIEN
EINE BETRACHTUNG ÜBER DAS SCHWIMMEN IN QUELLEN, HÖHLEN, WASSERFÄLLEN, MÜHLEN & BUCHTEN
Seit jeher üben Quellen auf uns Menschen eine Faszination aus. In fast allen Kulturkreisen erfreu(t)en sich Quellgötter ganz besonderer Beliebtheit. Oftmals sind Quellen bevorzugter Aufenthalts- und Wirkungsort von Wassergeistern, Feen und Nymphen. Vielen Quellen werden Heilkräfte zugeschrieben, und selbst wenn diese oftmals nicht medizinisch belegt sind, Kraftorte sind Quellen allemal. In alpinen Regionen kommen Quellen zumeist als eher kleine Rinnsale daher, deren eigentlicher Ursprung gar nicht so genau auszumachen ist. Erst durch Zustrom werden sie im weiteren Lauf zu „ernst zu nehmenden“ Gewässern. In Slowenien und Kroatien gibt es, Karst sei Dank, aber noch ganz andere Phänomene: Quellseen, in denen eiskaltes, kristallklares Wasser von Anfang an mit großartiger Fülle zutage tritt. Dem alten Sprichwort folgend, „das Wasser ist am besten an der Quelle“, ist ein Bad in diesen „blauen Augen“ ein einzigartiges sinnliches Erlebnis, nach dem man sich absolut energetisiert, wenn nicht gar um Jahre verjüngt fühlt.
Ähnlich wie Quellen sind auch Höhlen häufig Schauplätze von allerlei Sagen und Mythen, zumal wenn sie, was in Karstgebieten recht oft vorkommt, Wasser führen oder gar Quellen in ihnen entspringen. Es ist allerdings nicht jedermanns Sache, unter Tage zu schwimmen, erst recht nicht, wenn man gewisse klaustrophobische Neigungen hat. Jedenfalls bedarf es einigen Aufwands sowie einer gewissen Vorbereitung und Ausrüstung, auch sollte man derartige Vorhaben klarerweise nie alleine umsetzen. Benötigt man künstliche Lichtquellen, immer auf ausreichend Reserven, also zumindest eine, besser zwei Backup-Lampen, achten. Bei ausgiebigeren Schwimmeinheiten ist eine Bootsbegleitung sinnvoll. Hervorragend dafür geeignet sind wegen ihres geringen Packgewichts bzw. -Volumens sogenannte Packrafts, die gern von erfahrenen Höhlentauchern genutzt werden.
Fürs Schwimmen unter Tage müssen es nicht immer natürliche Höhlen sein. In Slowenien gibt es etwa die Möglichkeit, in einem „abgesoffenen“ Bergwerk (01) zu schwimmen. In Kroatien können einige U-Boot-Bunker (84, 93) beschwommen werden. Gut (durch-)geführt kann einem diese Art des Schwimmens einen echten Kick geben!
Klappern gehört zum Handwerk: Mühlen waren die ersten und von der architektonischen Umsetzung her gelungensten „Wasserkraftwerke“, die menschlicher Erfindungsgeist hervorgebracht hat. Was dem Romantiker recht ist, ist dem Wildschwimmer billig, denn unsere Zunft profitiert an so manchem Fluss von der Bauweise der Wassermühlen. Bestes Beispiel dafür ist die Kolpa, deren schönste Schwimmstellen sich zu einem großen Teil an Mühlen befinden. Durch Steinschüttungen wurden hier schon recht früh sogenannte Stauwehre geschaffen, die dem Müller von anno dazumal die Nutzung einer konstanten Wassermenge ermöglichen. An manchen Mühlen bietet sich der ausgeleitete Mühlkanal zum Schwimmen an. Da dieser zumeist nicht allzu tief ist, sind auch Kinder hier gut aufgehoben.
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