Christian Morgenstern - Stufen - Eine Entwicklung in Aphorismen und Tagebuch-Notizen

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Stufen - Eine Entwicklung in Aphorismen und Tagebuch-Notizen: краткое содержание, описание и аннотация

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Humorvoll, wortgewandt und bisweilen satirisch – so kennen Leser den Stil des Dichters Christian Morgenstern (1871-1914). Doch der Lyriker hat auch eine philosophische und nachdenkliche Seite, zu der dieses posthum veröffentlichte Buch Zugang gewährt. Morgenstern lässt uns teilhaben an seinen Überlegungen und Ansichten zu verschiedensten Themen, unter anderem Kunst und Sprache, aber auch Natur und Psychologie. Seine Lebensweisheiten hält er fest in treffenden Aphorismen und kurzen Texten, die auch nach der Lektüre im Gedächtnis bleiben. -

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Weshalb sollte man sich nicht damit abfinden, in einer gemäßigten, sehr gemäßigten Landschaft zu leben, da man doch nur den Blick zu erheben braucht, um ins völlig Ungemäßigte zu stürzen, und nur die Gedanken, um zu fühlen wie wenig es verschlägt, im wilden Ozean des ewig Ungewissen auf einem gehobelten Brett oder einem entwurzelten Baumstamm zu treiben.

*

Den Wolken wird vielleicht einstmals eine besondere Verehrung gezollt werden; als der einzigen sichtbaren Schranke, die den Menschen vom unendlichen Raum trennt, als der gnädige Vorhang vor der offenen vierten Wand unserer Erdenbühne.

*

Merkwürdig, zu fühlen, wie man auf diesem seinem Erdboden nicht viel anders festgehalten wird, als jene kleinen Saugnäpfchen aus Gummi, die man an die Wand preßt, um Uhren und Schlüssel dran aufzuhängen.

*

Ein dunkelblauer Lampion, innen von einer Kerze erleuchtet, gegen den Nachthimmel. Vision eines geisterhaften Planeten in nächtlicher Dämmerung.

*

Wie ein verzweifelndes Haupt Schutz, Ruhe und Wärme in seinen Händen, auf seinen Armen sucht, so sucht Gott, der Mensch, Schutz, Ruhe und Wärme in jenem andern dumpferen Teile seines Wesens, den wir Natur nennen.

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Durch die Natur beruhigt sich Gott selbst immer wieder. Wehe, wenn er als Mensch in dem unseligen Fieber der Zivilisaton sich selbst als Natur zerstört haben wird.

1908

Wer die Welt nicht von Kind auf gewohnt wäre, müßte über ihr den Verstand verlieren. Das Wunder eines einzigen Baumes würde genügen, ihn zu vernichten.

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Ich glaube, wer blind wäre, müßte die Pflanzen viel besser verstehen.

*

Was tut die Blume wohl mit Gott? Sie läßt sich Gott gefallen. In der Blume, als Blume träumt er seinen schönsten Traum, da widerstrebt ihm nichts.

*

Ich kenne keine ›getrennten Gebiete‹. –

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Wie schön wird eine Henne als Mutter. Vorher wirkt sie immer ein wenig komisch. Mit den Küchlein an sich aber rückt sie für mich unter – Sternbilder.

*

Eine schöne stattliche weiße Kuh mit geschwungenen Hörnern und einer großen sonoren Glocke – das ist schon ein Symbol, für den Gottesdienst eines Volkes.

Oder ein Stier ..

*

Wer mag wissen, was Glockengeläut z.B. in den Vögeln für eigentümliche, dunkle Gefühle auslöst. Ob sie sich da nicht momentweise auch ›über sich selbst erheben‹, nur so in einem dumpfen Drang ...

1909

Ein verbummelter Hund, der auf eigene Faust jagt – und ein gehorchender treuer, bei allem Feuer durch innere Gesetze gezügelter Hund – zwei Stufen Gottes auch sie.

*

Es ist ergötzlich zu beobachten, wie Wespen und Ameisen von der Zudringlichkeit und Dickfelligkeit der Fliegen genau so wie wir Menschen gestört und irritiert werden.

*

Wie mag in einem rechten Sturm ein Baum zum Gefühl seiner selbst kommen! Wie wunderbar ist eine Birke im Sturm! Wie göttlich graziös! Wie unsagbar malerisch!

*

Lärchen, Birken, Erlen, ein fraulicher Wald!

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Die hohen Tannen sprechen: Wir sind nicht traurig und nicht fröhlich, wir sind fest.

*

So ein Spinnentüchlein voll Regentropfen – wer macht das nach?

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Wenn man berechnet hat, daß die Erde unter dem Einfluß des Mondes ihre Ebbe und Flut hat wie das Meer, so frage ich, warum nicht auch das menschliche Blut und Gehirn seine Gezeiten haben sollte.

*

Die Luftschiffahrt wird dem religiösen Genie der Menschheit neue Nahrung geben. Zu den großen Beförderern kosmischer Stimmungen: Wald, Meer und Wüste wird nun noch der Luftraum kommen.

*

Wir versuchen uns an dem äußeren Bilde andrer bewohnter Gestirne wohl selten über ein gewisses Maß von Kraft und Erfolg hinaus. Und doch – Landschaft, ins Unendliche variiert! Welch eine Vorstellung!

*

Jede Landschaft hat ihre eigene besondere Seele, wie ein Mensch, dem du gegenüberlebst. Dies wirst du am deutlichsten empfinden, wenn du den Eindruck einer gegenwärtigen mit dem wiederbeschworenen vergleichst, den eine andere, frühere, deiner Seele eingeprägt hat. Etwa wenn du einen Ausschnitt der gegenwärtigen betrachtest, der recht gut auch jener vergangenen angehören könnte, – so daß dir eine Weile so unheimlich zumute wird, als glaubtest du die Hand eines Abwesenden oder gar Verstorbenen zu halten, während es doch, wie du weißt, die des dir Gegenüberstehenden ist.

*

Ich sehe eine Zeit herankommen, wo man die Luft und das Meer so gründlich durchforscht haben wird, daß man dazu übergeht, in irgend einer Ebene oder Wüste einen Schacht anzulegen, durch den Generation um Generation mit allen ihr zu Gebote stehenden Mitteln tiefer unter die Erdoberfläche eindringt.

1910

Darum ist die Natur so tieftröstlich, weil sie schlafende Welt, traumlos schlafende Welt ist. Sie fühlt nicht Freude, nicht Schmerz, und doch lebt sie vor uns und für uns ein Leben voll Weisheit, Schönheit und Güte. So schliefen auch wir einst und solchem Zustand kehren auch wir einst wieder zurück, nur mit dem Unterschiede, daß dann dies ganze Über-Glück, Über-Leid uns bewußt sein wird und daß wir dann auch keine Träume mehr brauchen, weil wir die Himmel selbst offen sehen.

1911

Das Kleine in der Natur ist gewöhnlich größer als ›das Große‹. Denn das Kleine ist nur zu oft Gottesarbeit, wo das Große nur Götterwerk.

*

Überall, überall liegen Keime des Lebens – darum – und nun kann man auf zweierlei Weise fortfahren: – tue ja nirgends Lebendigem Abbruch! oder: sorge nicht allzusehr des Einzelnen in einem Haushalt, der so auf Schritt und Tritt Verschwendung predigt und herausfordert.

*

Der Pilz ist der Parvenu der Pflanzen.

1912

Dir sind die Alpen nicht hoch, nicht geheimnisvoll genug, du träumst von den Anden, vom Kaukasus, vom Himalaya. Und doch gilt es eben hier die Seele ganz zu weiten und schon hier letzte Erhabenheit zu empfinden. Sind nicht alle diese Berge gleiche Klippen der großen blauen, strahlenden Geister- und Gottes-See, auf die immer wieder hinzublicken, ja, die früher oder später mannhaft zu befahren unsere edelste Bestimmung und Freiheit ist?

1913

Der Mensch hat noch immer sehr wenig Sinn für Wirklichkeit. Man erwäge nur etwa den gewöhnlichen Standpunkt der Sonne gegenüber. Heißt das Wirklichkeitsempfinden, von einem solchen Phänomen ein Leben lang nicht anders berührt zu werden, wie es gemeinhin zu geschehen pflegt? Oder schauen nicht vielmehr die Menschen die Sonne noch gar nicht?

*

Auch der Baum, auch die Blume warten nicht bloß auf unsere Erkenntnis. Sie werben mit ihrer Schönheit und Weisheit aller Enden um unser Verständnis.

*

Hast du noch nie empfunden: es muß anders werden! Wenn du z.B. im Walde saßest und die lieben Bäume und Gräser um dich herum sahest, von denen dich doch so ein Weltabgrund der Nichterkenntnis schied! Was waren sie eigentlich, wo war ihre Seele, wo war der Punkt, in dem ihr euch brüderlich treffen konntet, nicht nur in dumpfer Liebe von deiner Seite, sondern euch gleichsam ins gottgeschwisterliche Auge schauend? Wäre es nicht unsinnig, wenn es in einer Welt, so weit und verschwenderisch angelegt, immer so bliebe, nie anders würde? Muß es nicht anders werden? Und löst diese Not und Notwendigkeit nicht etwas in dir, das sagt: Ja, es muß besser werden, und ich will Tag um Tag dem Geist und den Geistern der Dinge entgegengehen, sind sie doch gewiß auch schon längst auf dem Wege zu mir.

Kunst

1891

Zugleich aus dem Leben gegriffen und zugleich typisch – das ist höchste Kunst.

1892

Es ist etwas Jämmerliches um einen Lyriker ohne Liebe. Was helfen da Mai und Nachtigallen und Mondscheinnächte. Trauriger Zustand.

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