Christian Morgenstern - Stufen - Eine Entwicklung in Aphorismen und Tagebuch-Notizen

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Stufen - Eine Entwicklung in Aphorismen und Tagebuch-Notizen: краткое содержание, описание и аннотация

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Humorvoll, wortgewandt und bisweilen satirisch – so kennen Leser den Stil des Dichters Christian Morgenstern (1871-1914). Doch der Lyriker hat auch eine philosophische und nachdenkliche Seite, zu der dieses posthum veröffentlichte Buch Zugang gewährt. Morgenstern lässt uns teilhaben an seinen Überlegungen und Ansichten zu verschiedensten Themen, unter anderem Kunst und Sprache, aber auch Natur und Psychologie. Seine Lebensweisheiten hält er fest in treffenden Aphorismen und kurzen Texten, die auch nach der Lektüre im Gedächtnis bleiben. -

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Zu Fürsten:

Zeige mir, wie Du baust, und ich sage Dir, wer Du bist.

1906

An unsere jungen Dichter: Geht ins Volk, mischt euch unter die gewöhnlichen Leute, sucht ihre Freundschaft zu gewinnen, sucht so reden zu lernen, daß sie euch verstehen wie ihresgleichen. Geht zu den verschiedensten Handwerkern, auf die Werften, in die Fabriken, in die Bergwerke; lernt vom Volk und für das Volk, seht zu, daß was und wie ihr dann schreibt, jedem verständlich sein könne, der den guten Willen für euer Verständnis mitbringt. Laßt euch Jahre eures Lebens in einsamen Dörfern nieder, im deutschen Gebirge, an den Küsten, auf Inseln. Laßt euch vom glatten charakterlosen Großstädter nicht das Bild des Menschen fälschen, obwohl man auch bei ihm leicht unter die Schale dringen kann. Denkt an Luther, wie er herumging in allen Werkstätten, um sich die Sprache für seine Bibelübersetzung zu bilden, wandert, soviel ihr könnt, werdet lieber Handwerksburschen als hoffnungsvolle Literaten, die von Gesellschaft zu Gesellschaft eilen, die sich ihre Ziele aus Theatern und Zeitschriften holen, die sich ästhetisch anregen lassen, statt immer wieder auf den Grund des Lebens zu gehen.

*

Neue Dichter seh ich kommen, nach innen den Blick gerichtet – – –

*

Eine Karikatur ist bloß immer einen Augenblick wahr.

*

Es ist ein erheiternder Gedanke, daß es Schönes und Häßliches nur im Gehirn des Ästhetikers gibt. Von ›der Darstellung des Schönen‹ zu reden – welch eine Einfalt! Es gibt nichts ›Schönes‹ darzustellen, weil es nicht hier und dort etwa herumliegt, sondern in jedem Augenblick erst erschaffen werden muß. Und wenn Herr N. behauptet: aber diese Rose ist doch schön! so antworte ich ihm: Vielmehr Sie erschaffen die Schönheit der Rose im Moment Ihres Schauens und das fällt Ihnen leicht, denn Milliarden haben sie vor Ihnen ebenfalls erschaffen. Gleichwohl wird die Schönheit, welche Sie der Rose erschaffen, sich nicht mit der messen können, die ein wahrhaft schöpferisches Auge, das von ihrem Bild getroffen wie trunken wird, weil es sich ewige Jugend bewahrt hat, ihr erschafft.

Wenn Sie daher von der von Ihnen erschaffenen – nachgeschaffenen – Schönheit als von Schönheit überhaupt reden, so drängen Sie damit Ihren sehr mittelmäßigen schöpferischen Geist der Welt und vor allem den Künstlern wie ein Joch auf, unter das man sich beugen müsse: als dürfe nur ebensoviel Schönheit erschaffen werden, als Ihnen zu schaffen möglich ist. (Ihr Wille zur Macht.) Aber, mein Werter, Sie wissen von der Schönheit nichts, so wenig wie irgendein andrer. Sie wissen nur von der von Ihnen geschaffenen (meist nachgeschaffenen) Schönheit. Auch wir Künstler wissen nicht, was ›die Schönheit‹ ist, aber wir vermehren sie als von Natur aus stärker empfindende, zeugende, als die am weitesten vorgestreckten Fühler des Menschen.

*

Es gibt zwei große Gruppen produktiver Naturen: die mehr lehrhaften und die mehr unmittelbaren. Man soll sie, man muß sie beide gelten lassen und ihnen das ›und‹ nicht rauben. Erst aus Goethe und Schiller, Shakespeare und Ibsen, Monet und Böcklin, Rodin und Klinger ergibt sich das ganze Bild unserer Kunst.

1907

Es ist so plump von Künstlern und Dichtern, sich geradezu ans Geschlecht zu wenden. Als ob man sich ans Geschlecht erst wenden müßte.

*

Wenn das Individuum – wie Hebbel sagt – letzten Endes komisch ist – und es ist komisch –, so ist die Tragödie die höchste Form der Komödie.

*

Alle Kunstform borniert.

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Programmusik mutet mich an wie Buchstaben aus lebendigen Blumen.

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Ein Künstler muß seine Weisen eigentlich immer einer Geliebten ins Ohr spielen.

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Chopin ist immer Mann oder doch Jüngling, Beethoven hat noch das Kind vor ihm voraus – und seiner ist darum nicht nur das Erden- sondern auch noch das Himmelreich.

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Kunst ist nicht ein Stück Welt im Spiegel eines Temperaments, sondern – ein (Stück) Temperament im Spiegel des Bewußtseins.

*

Das Leben zeugt Blumen und Bienen. Blumen, das sind die schöpferischen Geister und Bienen, die andern, die daraus Honig sammeln.

1908

In jedem Kunstwerk ist der Künstler selbst gegenwärtig. Wir spielen und hören in Wahrheit Beethoven, sehen Lionardo, lesen Goethe.

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Liszt wirft mich oft aus der Musik heraus.

*

Musik – gesanggewordener Mensch und somit seine für uns vielleicht höchste Erscheinungsform. – Ein altes Bild: Der Gesang der Engel vor Gott: umgedeutet: Menschen vor Gott (der überall) zu Lied, zu Gesang geworden. Beethoven, ein Engel Gottes (der in unser aller) und zu Gottes (der in unser aller) Preis unaufhörlich tönend – Beethoven, ein Gesang Gottes vor sich selbst.

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Das willkürliche Abbrechen von bedeutenden Musikstücken ist deshalb oft so schmerzlich, weil da nicht nur Musikstücke, sondern – Menschen abgebrochen werden.

*

Nirgends kann das Leben so roh wirken, wie konfrontiert mit edler Musik.

*

Die moderne Landschaftsmalerei (und Liebe zur Landschaft, Natur) – ein weiterer Schritt der Erde zur Erkenntnis und Liebe ihrer selbst.

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Ein rechter Künstler schildert nie, um zu gefallen, sondern um zu – zeigen .

*

Jeder Künstler tötet zehn folgende (Dilettanten).

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Ich kann mir in etwa 200 Jahren ein Drama denken, dessen Vorwurf der Kampf zwischen der Newtonschen und der Goetheschen Farbenlehre bildet. Die Farben treten auf und suchen umsonst das weiße Tageslicht in gemeinsamer Aktion zusammen hervorzubringen. Schließlich erscheint das eine weiße ungeteilte und unteilbare Sonnenlicht in Gestalt eines weißgekleideten Weibes und entlarvt dieses ganz anmaßende Unterfangen als Betrug und Selbstbetrug.

1909

Wenn mich nicht alles trügt, so stehen wir dicht vor Künstlergenerationen, die sich des ganzen irdischen Lebensstoffes noch ganz anders bemächtigten werden als die bisherigen.

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Habt das Leben bis in seine unscheinbarsten Äußerungen hinab lieb und ihr werdet bis in eure unscheinbarsten Bewegungen hinab unbewußt von ihm zeugen.

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Allzuviel Lyrik frißt die gesunde Natur des Dramas an und nimmt ihm, in einem ganz hohen Sinne, seine natürliche Sittlichkeit.

1910

Schönheit ›an sich‹? Nein, Schönheit, die über sich hinausweist.

*

Die neue – die christliche – Tragödie wird überall erst möglich sein, wenn der Mensch mehr und mehr aus der Materie erwacht. Ihr Stoff wird die Tragik seiner dann endlich überschauten und klar gewordenen Entwickelung sein und ihre Größe das dann noch ganz anders, weil aus einem ungleich höheren Bewußtseins- und Verantwortungsgrund gesagte, gesungene: Trotzdem! und Ja! und O Ewigkeit! O, unsere Gottesewigkeit! ...

Ihr Geist wird aus der endlichen Erkenntnis dessen geboren werden, was der Mensch verbrochen und was er gutzumachen hat, sie wird den schauerlichen Fall des Menschen ins Ungeistige spiegeln und seine übermenschlichen Anstrengungen, Unsühnbar-Scheinendes zu sühnen, Unbezähmbar-Widerstrebendes zu überwinden, Unwiederbringlich-Verlorenes wiederzugewinnen. Erheben wird sich nach langen Geburtswehen endlich der Heerbann des Verständnisses und der Liebe, und seine Siege und Niederlagen werden fortan wie ein Ringen erwachter Götter erschüttern, wo heute der Tiefschlaf des Sondermenschlichen erst vereinzelte Ahnungen zuläßt.

Laßt uns darauf demütig warten und dazu das Unsere tun, Körnlein um Körnlein. Laßt uns uns dessen vertrösten in vielem Kleinkram und Wirrwarr noch unserer Tage.

1911

Wir beweisen durch unsere kritische Stellung zu dem vielleicht oft anfechtbaren Menschlichen großer Künstler nichts, als daß uns durchaus nie zu lebendigem Bewußtsein gekommen ist, was ein solcher Künstler für den Menschen, für uns wirklich bedeutet. Wir können kalten Herzens den ›Menschen‹ Wagner ablehnen, ja schmähen und damit es ganz für nichts erachten, daß täglich Ströme des Segens von ihm ausgehen, Ströme der Kultur, der Erhebung aus dem profanen Alltag, der Reinigung durch geistige Mächte.

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