Oliver König • Karl Schattenhofer
Einführung in die Fallbesprechung und Fallsupervision
Dritte Auflage, 2021
Mitglieder des wissenschaftlichen Beirats des Carl-Auer Verlags:
Prof. Dr. Rolf Arnold (Kaiserslautern)
Prof. Dr. Dirk Baecker (Witten/Herdecke)
Prof. Dr. Ulrich Clement (Heidelberg)
Prof. Dr. Jörg Fengler (Köln)
Dr. Barbara Heitger (Wien)
Prof. Dr. Johannes Herwig-Lempp (Merseburg)
Prof. Dr. Bruno Hildenbrand (Jena)
Prof. Dr. Karl L. Holtz (Heidelberg)
Prof. Dr. Heiko Kleve (Witten/Herdecke)
Dr. Roswita Königswieser (Wien)
Prof. Dr. Jürgen Kriz (Osnabrück)
Prof. Dr. Friedebert Kröger (Heidelberg)
Tom Levold (Köln)
Dr. Kurt Ludewig (Münster)
Dr. Burkhard Peter (München)
Prof. Dr. Bernhard Pörksen (Tübingen)
Prof. Dr. Kersten Reich (Köln)
Dr. Rüdiger Retzlaff (Heidelberg)
Prof. Dr. Wolf Ritscher (Esslingen)
Dr. Wilhelm Rotthaus (Bergheim bei Köln)
Prof. Dr. Arist von Schlippe (Witten/Herdecke)
Dr. Gunther Schmidt (Heidelberg)
Prof. Dr. Siegfried J. Schmidt (Münster)
Jakob R. Schneider (München)
Prof. Dr. Jochen Schweitzer (Heidelberg)
Prof. Dr. Fritz B. Simon (Berlin)
Dr. Therese Steiner (Embrach)
Prof. Dr. Dr. Helm Stierlin (Heidelberg)
Karsten Trebesch (Berlin)
Bernhard Trenkle (Rottweil)
Prof. Dr. Sigrid Tschöpe-Scheffler (Köln)
Prof. Dr. Reinhard Voß (Koblenz)
Dr. Gunthard Weber (Wiesloch)
Prof. Dr. Rudolf Wimmer (Wien)
Prof. Dr. Michael Wirsching (Freiburg)
Prof. Dr. Jan V. Wirth (Meerbusch)
Reihengestaltung: Uwe Göbel
Umschlag: Heiner Eiermann
Satz: Verlagsservice Hegele, Heiligkreuzsteinach
Printed in Germany
Druck und Bindung: Beltz Grafische Betriebe GmbH,
Bad Langensalza
Dritte Auflage, 2021
ISBN 978-3-8497-0182-6 (Printausgabe)
ISBN 978-3-8497-8075-3 (ePUB)
© 2017, 2021 Carl-Auer-Systeme Verlag
und Verlagsbuchhandlung GmbH, Heidelberg
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1Einleitung
1.1Fallbesprechungen im Kontext beruflichen Handelns
1.2Was verstehen wir unter Fall und Fallbesprechung?
1.3Zum Anliegen dieses Buches
2Historische Quellen und konzeptionelle Hintergründe
2.1Psychoanalyse und Balint-Gruppen
2.2Soziale Arbeit und Supervision
2.3Qualitative Sozialforschung und Fallbesprechungen
2.4Grundprinzipien qualitativer Forschung und ihre Bedeutung für Fallbesprechungen
2.5Hypothesenbildung unter Handlungsdruck
3Klientensystem, Hilfesystem und Beratungssystem – Funktionen und thematische Grenzen
3.1Das Klientensystem
3.2Das Hilfesystem
3.3Das Beratungssystem – andere thematische Grenzen und Regeln
3.4Fallbesprechungen über Arbeitsbeziehungen und Organisationsfragen
4Kontrakt und Setting – Soziale Situation und professionelle Rahmung
4.1Die Funktion von Fallbesprechungen zwischen Reflexion und kollegialer Kontrolle
4.2Geben und Nehmen als soziale Grundkonstellation von Fallbesprechungen
4.3Setting I: Fallbesprechung in einer offenen Gruppe – Gruppensupervision
4.4 Setting II: Fallbesprechungen in der Organisation
4.5Setting III: Fallbesprechungen in einer Ausbildungsgruppe
4.6Setting IV: Fallbesprechungen im Team
4.7Setting V: Fallbesprechungen zu zweit
4.8Formale Aspekte des Kontraktes: Was sollte geregelt werden?
4.9Anmerkungen zur Schweigepflicht
5Die Phasen der Fallbesprechung
5.1Die Phasen einer Fallbesprechung im Überblick
5.2Phase I: Einstieg und Anschluss an die letzte Sitzung
5.3Phase II: Sammeln der Fälle und Entscheidung für einen Fall
5.4Phase III: Erzählen und Aushandeln eines Auftrages
5.5Phase IV: Fragen – Was wollen die Beratenden noch wissen?
5.6Phase V: Bearbeitung des Falles – Ausweitung und Fokussierung des Blicks
5.7Phase VI: Nächste Schritte
5.8Phase VII: Sharing
5.9Phase VIII: Auswertung der Fallbesprechung – Ebenenwechsel
5.10Zum Einsatz von Methoden
6Der Fall als Erzählung – und wie sie verstanden werden kann
6.1Die Erzählung als Wirklichkeitskonstruktion der Falleinbringerin und anderer, abwesender Fallbeteiligter
6.2Die Erzählung als Beziehungsgestaltung im Hier und Jetzt
6.3Falldynamik im Da und Dort und Gruppendynamik im Hier und Jetzt – Das Spiegelungsphänomen als Modell wechselseitiger Beeinflussung
7Fallbesprechungen zwischen Falldynamik und Teamdynamik – Ein Fallbeispiel
7.1Struktur des untersuchten Teams und Bedingungen der Materialerhebung
7.2Die Präsentation des Falles
7.3Die Besprechung des Falls
7.4Abschluss der Fallbesprechung und Wechsel zur Teamdynamik
7.5Wie es weiterging
8Multiperspektivität des Verstehens – Interpretations- und Arbeitsebenen
8.1Innere Welten – Psychodynamik
8.2Zwischenmenschliche Welten
8.3Arbeitswelten
8.4Äußere Welten – Kontext
8.5Felddynamik
9Leitungsaufgaben und Leitungsprofile
9.1Die Aufgaben der Leitung in sechs Thesen
9.2Drei Leitungsprofile
9.3Wie lernt man das?
10Wirkungen
10.1Entlastung
10.2Berufliche Kompetenz
10.3Kooperation
10.4Fallbesprechungen als Instrument der Sicherung und Entwicklung von Qualität
10.5Fallbesprechungen und der Nutzen für die Klienten: Sich sicher machen
Literatur
Über die Autoren
1Einleitung
1.1Fallbesprechungen im Kontext beruflichen Handelns
Was ist der Fall, was steckt dahinter, und was heißt das für mein Tun? Auf diese drei Fragen versuchen Fallbesprechungen eine Antwort zu geben. Wie sie dies tun, davon handelt dieses Buch. Ein »Fall« ist dann z. B. Folgendes:
In einer Beratungsstelle eines Trägers der Jugendhilfe möchten in der Teamsitzung zwei Mitarbeiter, eine Frau und ein Mann, 1 mithilfe der Kolleginnen verstehen, warum sie bei der Arbeit mit einer Mutter und ihrem elfjährigen Sohn, der ihr gegenüber massiv aggressives Verhalten zeigt, nicht weiterkommen, warum sie sich in einer solchen Sackgasse erleben.
Der Geschäftsführer eines großen sozialen Unternehmens bringt in einer Supervisionsgruppe für Führungskräfte die Frage ein, warum er bisher eine bestimmte Mitarbeiterin nicht für eine anstehende Veränderung in der Organisation gewinnen konnte; er habe doch alles richtig gemacht und jetzt erlebe er diesen Widerstand.
Eine Beraterin ist damit beschäftigt, warum ihre Klientin, eine mittlere Managerin in einem internationalen Konzern, ihre dritte Coachingsitzung zunächst abgesagt und sich dann gar nicht mehr gemeldet hat, und bringt dies in einer Supervisionsgruppe ein.
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