Gustave Flaubert - Madame Bovary. Sittenbild aus der Provinz

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Madame Bovary. Sittenbild aus der Provinz: краткое содержание, описание и аннотация

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Als Emma den Landarzt Charles Bovary heiratet, träumt sie von Liebe, Luxus und Leidenschaft, von einem Leben, wie sie es aus ihren Romanen kennt. Doch der Alltag in der Provinz ist ganz anders als erhofft. In ihrem Bestreben, ihre Sehnsüchte zu erfüllen, lässt sie sich verführen und setzt damit eine verheerende Spirale aus Betrug und Verzweiflung in Gang.
Gustave Flaubert brachte sein Ehebruchroman eine Anklage wegen Verstoßes gegen die öffentliche Moral ein. Das Gericht sprach den Autor zwar frei, rügte aber insbesondere den schockierenden Realismus, der sich in der erotisch aufgeladenen und psychologisch scharfen Darstellung der Emma Bovary zeigte. – Mit einer kompakten Biographie des Autors.

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Der Winter wurde kalt. Jeden Morgen waren die Fensterscheiben mit Eisblumen bedeckt, und das Tageslicht, das weißlich hindurchdrang wie durch Mattglas, blieb manchmal den ganzen Tag über unverändert. Von vier Uhr nachmittags an musste die Lampe angesteckt werden.

An Schönwettertagen ging sie in den Garten hinab. Der Tau hatte auf den Kohlköpfen silbernes Spitzenwerk mit langen, hellen Fäden hinterlassen, die sich vom einen zum andern spannten. Kein Vogel war zu hören, alles schien zu schlafen, das Spalier war mit Stroh umwickelt, und die Rebranke hing wie eine große, kranke Schlange unter der Mauerkappe, wo man, wenn man näher hinzutrat, vielfüßige Asseln umherkriechen sah. Der Pfarrer mit dem Dreispitz in der Tannengruppe nahe der Hecke, der sein Brevier las, hatte den rechten Fuß verloren, und der durch den Frost abblätternde Gips hatte auf seinem Gesicht helle Räudeflecken entstehen lassen.

Dann ging sie wieder hinauf, schloss die Tür ab, legte Kohlen nach, und während die Kaminwärme sie benommen machte, fühlte sie die auf sie niedersinkende Langeweile noch schwerer. Gern wäre sie hinuntergegangen und hätte sich mit dem Hausmädchen unterhalten; aber die Scham hielt sie zurück.

Alle Tage zur gleichen Stunde öffnete der Schulmeister mit dem schwarzen Seidenkäppchen die Fensterläden seines Hauses, und der Feldhüter ging vorbei, den Säbel über den Kittel geschnallt. Abends und morgens überquerten die Postpferde, immer drei und drei, die Straße, um im Dorfteich zu trinken. Von Zeit zu Zeit ließ die Tür einer Schenke ihre Schelle ertönen, und an windigen Tagen hörte man die beiden kleinen Messingbecken an der Tür des Friseurs scheppern, die dem Laden als Aushängeschilder dienten. Als Schaufensterdekoration hatte er ein altes, an die Scheibe geklebtes Modekupfer sowie eine Frauenbüste aus Wachs mit gelber Perücke. Auch er, der Friseur, jammerte über seine zunichte gewordene Berufung, seine verpfuschte Zukunft; er träumte von einem Laden in einer Großstadt wie Rouen beispielsweise, am Hafen, in der Nähe des Theaters; den ganzen Tag über lief er zwischen dem Bürgermeisteramt und der Kirche auf und ab und wartete auf Kundschaft. Wenn Madame Bovary die Augen hob, sah sie ihn stets dort wie eine Wache auf Posten in seiner Lastingjacke, die phrygische Mütze auf dem Ohr.

Nachmittags erschien manchmal vor den Fenstern des großen Zimmers ein sonnengebräunter Männerkopf mit schwarzem Backenbart und lächelte langsam mit weißen Zähnen sein sanftes Lächeln. Alsbald begann dann eine Walzermelodie, und auf dem Orgelkasten drehten sich in einem kleinen Salon fingergroße Tänzer, Frauen mit rosa Turbanen, Tiroler in Jacken, Affen in schwarzen Fräcken, Herren in Kniehosen, und sie drehten und drehten sich zwischen den Sesseln, den Sofas, den Konsolen und wurden von den Spiegelstücken gespiegelt, die in ihren Winkeln durch einen Streifen Goldpapier zusammengehalten wurden. Der Mann drehte die Kurbel und spähte nach rechts und nach links und nach den Fenstern. Hin und wieder hob er mit dem Knie sein Instrument, dessen harter Gurt ihm die Schulter ermüdete, und spie dabei einen langen Strahl braunen Speichels gegen den Prellstein; und immerfort, bald schmerzlich und schleppend oder lustig und flott kam die Musik dudelnd durch einen rosa Taftvorhang aus dem Kasten, unter einer verschnörkelten Messingleiste. Es waren Melodien, die anderswo in den Theatern gespielt wurden, die man in den Salons sang, nach denen man abends unter brennenden Kronleuchtern tanzte, Echos der Welt, die bis zu Emma gelangten. Sarabanden, die kein Ende nahmen, spielten sich in ihrem Kopf ab, und wie eine Bajadere auf den Blumen eines Teppichs schwang ihr Denken mit den Klängen und wiegte sich von Traum zu Traum, von Trübsal zu Trübsal. Wenn der Mann dann die Almosen in seiner Mütze gesammelt hatte, breitete er eine alte blaue Wolldecke über die Drehorgel, schwang sie sich auf den Rücken und ging schweren Schrittes davon. Sie sah ihm nach.

Aber vor allem waren ihr die Stunden der Mahlzeit in dem kleinen Esszimmer unten im Erdgeschoss unerträglich, mit dem rauchenden Ofen, der quietschenden Tür, den triefenden Wänden, den feuchten Fußbodenfliesen; die ganze Bitterkeit des Daseins schien auf ihren Teller vor sie hingestellt zu sein, und gleich dem Dampf des gekochten Rindfleischs stieg sie aus ihrer Seele auf wie Schwaden des Ekels. Charles nahm sich beim Essen Zeit; sie knackte ein paar Haselnüsse oder vergnügte sich, auf die Ellbogen gestützt, mit der Messerspitze Linien in die Wachstuchdecke zu ritzen.

Im Haushalt ließ sie jetzt alles gehen, wie es eben ging, und die alte Madame Bovary, die für einen Teil der Fastenzeit zu Besuch nach Tostes kam, war über diesen Wandel höchst erstaunt. Emma nämlich, die früher in ihrem Äußeren so gepflegt und peinlich korrekt gewesen war, lief jetzt tagelang unangekleidet herum, trug graue Baumwollstrümpfe und geizte mit dem Licht. Fortwährend sagte sie, es müsse gespart werden, da sie nicht reich seien, wobei sie jedoch hinzufügte, sie sei sehr zufrieden und sehr glücklich; Tostes gefalle ihr ungemein, und andere neue Redensarten, die der Schwiegermutter den Mund schlossen. Im Übrigen zeigte sich Emma für deren gute Ratschläge nicht empfänglicher als früher; einmal sogar, als die alte Bovary es sich hatte einfallen lassen, zu behaupten, die Herrschaft müsse die Kirchgänge ihrer Dienstboten überwachen, hatte sie ihr mit einem so wütenden Blick und einem so eisigen Lächeln geantwortet, dass die gute Frau sich nicht wieder an so etwas heranwagte.

Emma wurde schwierig und launisch. Sie ließ sich eigens für sich Mahlzeiten bereiten, rührte sie nicht an, trank den einen Tag nur reine Milch, aber am nächsten Dutzende von Tassen Tee. Manchmal versteifte sie sich darauf, nicht ins Freie zu gehen; dann bekam sie plötzlich keine Luft mehr, riss die Fenster auf und zog ein leichtes Kleid an. Wenn sie das Hausmädchen mit harten Worten überschüttet hatte, machte sie ihm Geschenke oder ließ es mit Nachbarinnen ausgehen, gerade wie sie manchmal den Bettlern alle Silberstücke aus ihrer Geldtasche zuwarf, obwohl sie alles andere als weichherzig war und kaum zur Teilnahme am Unglück anderer befähigt, wie die meisten Leute bäuerlichen Ursprungs, die lebenslang etwas von den Schwielen der väterlichen Hände in der Seele bewahren.

Gegen Ende Februar überbrachte der alte Rouault im Gedenken an seine Heilung seinem Schwiegersohn persönlich eine prächtige Truthenne und blieb drei Tage in Tostes. Während Charles bei seinen Patienten war, leistete Emma ihm Gesellschaft. Er rauchte im Schlafzimmer, spuckte auf die Feuerböcke, redete von Feldbestellung, Kälbern, Kühen, Geflügel und Gemeinderatssitzungen, so dass sie, als er wieder weg war, hinter ihm die Tür mit einem Gefühl der Genugtuung schloss, das sie selber wunderte. Sie hielt mit ihrer Verachtung für alles, was um sie war, nicht hinterm Berge; und zuweilen gefiel sie sich darin, merkwürdige Ansichten zu äußern, zu tadeln, was andere für gut hielten, und verderbte oder unmoralische Dinge gutzuheißen, was ihren Mann dann große Augen machen ließ.

Sollte dieses Elend ewig dauern? Würde es niemals von ihr weichen? Dabei war sie doch ebenso viel wert wie alle Frauen, die glücklich lebten! Auf La Vaubyessard hatte sie Herzoginnen gesehen, die plumper an Wuchs und vulgärer an Gehaben waren als sie, und sie verwünschte Gottes Ungerechtigkeit; sie lehnte den Kopf an die Wände und weinte; sie sehnte sich neidvoll nach einem stürmischen Dasein, nach nächtlichen Maskeraden, nach schamlosen Lüsten mit all dem Außersichsein, das ihr unbekannt war und das sie spenden mussten.

Sie wurde immer blasser und litt an Herzklopfen. Charles verordnete ihr Baldrian und Kampferbäder. Alles, was man versuchte, schien sie noch reizbarer zu machen.

An manchen Tagen schwatzte sie mit fieberhafter Zungenfertigkeit; dieser Erregung folgten unvermittelt Betäubungszustände, in denen sie verharrte, ohne zu sprechen, ohne sich zu bewegen. Es belebte sie dann wieder, wenn man ihr ein Fläschchen Eau de Cologne über die Arme goss.

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