Gustave Flaubert - Madame Bovary. Sittenbild aus der Provinz

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Madame Bovary. Sittenbild aus der Provinz: краткое содержание, описание и аннотация

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Als Emma den Landarzt Charles Bovary heiratet, träumt sie von Liebe, Luxus und Leidenschaft, von einem Leben, wie sie es aus ihren Romanen kennt. Doch der Alltag in der Provinz ist ganz anders als erhofft. In ihrem Bestreben, ihre Sehnsüchte zu erfüllen, lässt sie sich verführen und setzt damit eine verheerende Spirale aus Betrug und Verzweiflung in Gang.
Gustave Flaubert brachte sein Ehebruchroman eine Anklage wegen Verstoßes gegen die öffentliche Moral ein. Das Gericht sprach den Autor zwar frei, rügte aber insbesondere den schockierenden Realismus, der sich in der erotisch aufgeladenen und psychologisch scharfen Darstellung der Emma Bovary zeigte. – Mit einer kompakten Biographie des Autors.

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IX

Oft, wenn Charles unterwegs war, holte Emma die grünseidene Zigarrentasche aus dem Schrank, wo sie unter der gefalteten Wäsche versteckt gelegen hatte.

Sie schaute sie an und sog sogar den Duft des Futters ein, ein Gemisch von Verbene und Tabak. Wem mochte sie gehört haben …? Dem Vicomte. Vielleicht war es ein Geschenk seiner Geliebten. Sie war auf einem kleinen Rahmen aus Palisanderholz gestickt worden, einem niedlichen Gerät, das vor allen Augen versteckt wurde; es hatte viele Stunden beansprucht, und die weichen Locken der sinnenden Stickerin hatten sich darüber geneigt. Ein Hauch der Liebe war durch die Maschen der Stickgaze geglitten; jeder Nadelstich hatte eine Hoffnung oder eine Erinnerung hineinverwoben, und alle diese verschlungenen Seidenfäden waren nur das Fortdauern immer der gleichen stummen Leidenschaft. Und dann hatte der Vicomte sie eines Morgens mitgenommen. Wovon mochte wohl gesprochen worden sein, als sie zwischen den Blumenvasen und Stutzuhren im Pompadour-Stil auf dem breiten Kaminsims gelegen hatte? Emma war in Tostes. Er jedoch war jetzt in Paris, weit weg! Wie dieses Paris wohl sein mochte? Welch gewaltiger Name! Halblaut wiederholte sie ihn, aus Lust am Klang; er dröhnte ihr in den Ohren wie die große Glocke einer Kathedrale; er loderte vor ihren Augen bis hinauf zu den Etiketten ihrer Pomadendosen.

Nachts, wenn die Seefischhändler mit ihren Karrenwagen unter ihren Fenstern vorbeifuhren und dabei die »Marjolaine« sangen, wachte sie auf; sie horchte auf das Holpern der eisenbeschlagenen Räder, das am Ende des Dorfs auf weicherem Boden schnell schwächer wurde:

»Die sind morgen da!«, sagte sie sich.

Und sie folgte ihnen in ihren Gedanken hügelauf und hügelab, durch die Dörfer, immer der großen Landstraße nach im Sternenschimmer. Aber nach einer ungewissen Strecke Wegs kam stets etwas Verschwommenes, und ihr Traum war aus.

Sie kaufte sich einen Plan von Paris und unternahm mit der Fingerspitze Wanderungen durch die große Stadt. Sie ging die Boulevards hinauf, machte an jeder Ecke halt, zwischen den Straßenzeilen, vor den weißen Vierecken, die Häuserblöcke bedeuteten. Waren ihre Augen schließlich müde geworden, so schloss sie die Lider, und dann sah sie im Dunkel, wie die Gasflammen im Winde flackerten, wie die Wagentritte der Kaleschen vor den Säulenreihen der Theater geräuschvoll niederklappten.

Sie abonnierte »La Corbeille«, eine Frauenzeitschrift, und »La Sylphe des Salons«. Ohne etwas auszulassen, verschlang sie alle Berichte über Uraufführungen, Rennen und Abendgesellschaften, interessierte sich für das Debüt einer Sängerin, die Eröffnung eines Ladens. Sie kannte sich in den neuen Moden aus, den Adressen der guten Schneider, den Tagen, da man in den Bois oder zur Oper fuhr. Aus Eugène Sues Romanen lernte sie, wie die Pariser Wohnungen eingerichtet sind; sie las Balzac und George Sand und suchte bei ihnen imaginäre Befriedigungen ihrer selbstsüchtigen Begehrlichkeiten. Sogar zu Tisch nahm sie ihr Buch mit und blätterte die Seiten um, während Charles aß und auf sie einredete. Die Erinnerung an den Vicomte kehrte in allem wieder, was sie las. Zwischen ihm und den erfundenen Gestalten stellte sie Beziehungen her. Aber der Kreis, dessen Mittelpunkt er war, erweiterte sich allmählich rings um ihn her, und der Glorienschein, den er gehabt hatte, löste sich von seiner Gestalt, dehnte sich immer mehr aus und beleuchtete andere Träume.

Paris, das noch grenzenloser als der Ozean ist, schimmerte vor Emmas Augen in purpurnem Glanz. Das vielfältige Leben, das sich in diesem Gewirr regte, war jedoch für sie in Abschnitte geteilt, in deutliche Einzelbilder gegliedert. Emma sah davon nur zwei oder drei, die ihr alle anderen verbargen und die allein die gesamte Menschheit darstellten. Die Welt der Gesandten bewegte sich auf glattem Parkett in Salons, deren Wände aus Spiegeln bestanden, um ovale Tische mit golden gefransten Samtdecken. Da gab es Schleppenkleider, große Geheimnisse, Ängste, die durch ein Lächeln getarnt wurden. Dann kam die Gesellschaft der Herzoginnen; da war man bleich; man stand um vier Uhr nachmittags auf; die Damen, diese armen Engel, trugen englische Spitze am Saum ihrer Unterröcke, und die Herren, verkannte Größen unter leichtfertiger Außenseite, ritten aus purem Vergnügen ihre Pferde zuschanden, verbrachten die Sommersaison in Baden-Baden, und wenn sie schließlich etwa vierzig Jahre alt geworden waren, heirateten sie reiche Erbinnen. In den Extrazimmern der Restaurants, wo nach Mitternacht bei Kerzenschein soupiert wird, tollte das bunte Volk der Literaten und Schauspielerinnen. Die waren verschwenderisch wie Könige und erfüllt von idealem Ehrgeiz und phantastischen Dichterbegeisterungen. Es war ein Dasein hoch über allen übrigen, zwischen Himmel und Erde, in Sturm und Drang, etwas Erhabenes. Was den Rest der Welt betraf, so war er kaum wahrnehmbar, hatte keinen bestimmten Platz und war so gut wie nicht vorhanden. Je näher ihr übrigens die Dinge waren, desto mehr wandte ihr Denken sich davon ab. Alles, was sie unmittelbar umgab, das langweilige Land, die schwachsinnigen Kleinbürger, die Durchschnittlichkeit des Daseins, dünkte sie eine Ausnahme in der Welt, ein zufälliges Etwas, in dem sie gefangen saß, während sich draußen, so weit man sehen konnte, das unermessliche Reich der Beglückungen und der Leidenschaften erstreckte. In dem, was sie wünschte, verschmolz das Sinnliche des Luxus mit den Freuden des Herzens, die Eleganz der Lebensgewohnheiten mit den Feinheiten des Gefühls. Bedurfte die Liebe nicht, wie die Pflanzen aus Indien, eines vorbereiteten Bodens und einer besonderen Temperatur? Seufzer bei Mondenschein, lange Umarmungen, Tränen, die auf Hände rinnen, die man loslässt, alle Fieberschauer des Körpers und alles Schmachten der Zärtlichkeit war also nicht zu trennen von den Balkons der großen Schlösser, die erfüllt sind von Muße, von einem Boudoir mit Seidenstores und einem dicken Teppich, von gefüllten Blumenständern, einem Bett auf einer Estrade, von funkelnden Edelsteinen und Achselschnüren der Dienerschaft.

Der Bursche von der Post, der jeden Morgen kam, um die Stute zu striegeln, ging mit seinen plumpen Holzschuhen durch den Korridor; sein Kittel hatte Löcher, seine Füße steckten nackt in den Schuhen. Das war der Groom in Kniehose, mit dem man sich begnügen musste! War er mit seiner Arbeit fertig, so ließ er sich den ganzen Tag lang nicht wieder blicken; denn wenn Charles heimkam, brachte er sein Pferd selber in den Stall, nahm ihm den Sattel ab und legte ihm den Halfter an, und das Hausmädchen brachte ein Bund Stroh, das sie, so gut sie konnte, in die Krippe warf.

Als Ersatz für Nastasie (die schließlich unter Strömen von Tränen Tostes verlassen hatte) nahm Emma ein vierzehnjähriges Mädchen in Dienst, ein Waisenkind mit sanftem Gesicht. Sie verbot ihr das Tragen von Baumwollhauben, brachte ihr bei, die Herrschaft in der dritten Person anzureden, ein Glas Wasser auf einem Teller zu reichen, vor dem Eintreten an die Tür zu klopfen, lehrte sie das Bügeln und Stärken der Wäsche, ließ sich von ihr ankleiden und wollte sie zu ihrer Kammerzofe machen. Das neue Mädchen gehorchte ohne Murren, um nicht hinausgeworfen zu werden, und da Madame den Schlüssel der Anrichte stecken zu lassen pflegte, nahm sich Félicité allabendlich ein bisschen Zucker und aß ihn ganz allein in ihrem Bett, nachdem sie ihr Gebet gesprochen hatte.

Nachmittags ging sie manchmal nach gegenüber und plauderte mit den Postillionen. Madame hielt sich oben in ihrem Zimmer auf.

Sie trug einen offenen Morgenrock, der zwischen den schalförmigen Aufschlägen des Oberteils ein plissiertes Vorhemd mit drei Goldknöpfen sehen ließ. Ihr Gürtel bestand aus einer Schnur mit dicken Quasten, und ihre kleinen, granatblütenroten Pantoffeln hatten eine Rosette aus breiten Seidenbändern, die sich an das Fußgelenk schmiegte. Sie hatte sich eine Schreibunterlage gekauft, eine Schreibmappe, einen Federhalter und Umschläge, obwohl sie niemanden hatte, an den sie hätte schreiben können; sie staubte ihren Salonschrank ab, betrachtete sich im Spiegel, nahm ein Buch zur Hand; aber dann fing sie zwischen den Zeilen zu träumen an und ließ es auf ihre Knie sinken. Es überkam sie die Lust, Reisen zu machen oder wieder in ihr Kloster zu gehen. Sie wünschte gleichzeitig, zu sterben und in Paris zu wohnen.

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