Gustave Flaubert - Madame Bovary. Sittenbild aus der Provinz

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Madame Bovary. Sittenbild aus der Provinz: краткое содержание, описание и аннотация

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Als Emma den Landarzt Charles Bovary heiratet, träumt sie von Liebe, Luxus und Leidenschaft, von einem Leben, wie sie es aus ihren Romanen kennt. Doch der Alltag in der Provinz ist ganz anders als erhofft. In ihrem Bestreben, ihre Sehnsüchte zu erfüllen, lässt sie sich verführen und setzt damit eine verheerende Spirale aus Betrug und Verzweiflung in Gang.
Gustave Flaubert brachte sein Ehebruchroman eine Anklage wegen Verstoßes gegen die öffentliche Moral ein. Das Gericht sprach den Autor zwar frei, rügte aber insbesondere den schockierenden Realismus, der sich in der erotisch aufgeladenen und psychologisch scharfen Darstellung der Emma Bovary zeigte. – Mit einer kompakten Biographie des Autors.

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Charles dagegen ritt bei Schnee und Regen auf Feldwegen einher. Er aß an den Tischen der Pachthöfe Omeletts, steckte den Arm in feuchte Becken, bekam bei Aderlässen den lauwarmen Blutstrahl ins Gesicht, lauschte auf Röcheln, prüfte den Inhalt von Nachtbecken und hob schmutzige Bettwäsche hoch; aber jeden Abend fand er ein flackerndes Kaminfeuer vor, einen gedeckten Tisch, weiche Möbel und eine hübsch angezogene, reizende, frisch duftende Frau, ohne dass man wusste, woher jener Duft kam, oder ob es nicht vielleicht ihre Haut war, die ihr Hemd parfümierte.

Sie entzückte ihn durch eine Fülle von kleinen Dingen; bald war es eine neue Art, die Papierkrausen für die Kerzen zu falten, bald ein Volant, durch den sie ein Kleid änderte, oder ein ausgefallener Name für ein ganz einfaches Gericht, das dem Hausmädchen missraten war, aber das Charles lustvoll bis auf den letzten Bissen aufaß. Sie hatte in Rouen Damen gesehen, die an ihren Uhrketten ein Bündel Anhängsel trugen; also kaufte auch sie welche. Sie wollte auf ihrem Kamin zwei große blaue Glasvasen haben, und kurze Zeit danach ein Nähkästchen aus Elfenbein mit einem vergoldeten Fingerhut. Je weniger Charles diesen Hang zum Luxus begriff, desto mehr unterlag er dessen Verführung. All das fügte der Lust seiner Sinne und der Annehmlichkeit seines Heims etwas hinzu. Es war, als werde sein schmaler Lebenspfad mit Goldstaub bestreut.

Er fühlte sich wohl, er schaute frohgemut drein; sein Ruf war jetzt ganz und gar gefestigt. Die Bauern mochten ihn gern, weil er nicht stolz war. Er streichelte die Kinder, ging nie in die Kneipe, und überdies flößte er durch seine Moral Vertrauen ein. Bei Katarrhen und Lungenleiden war er besonders erfolgreich. Da Charles große Angst hatte, seine Leute umzubringen, verordnete er kaum etwas anderes als Beruhigungstabletten, von Zeit zu Zeit ein Abführmittel, ein Fußbad oder Blutegel. Nicht, dass er vor chirurgischen Eingriffen zurückgescheut wäre; er ließ die Leute ausgiebig zur Ader, wie Pferde, und Zähne zog er wie der Satan.

Um sich »auf dem laufenden zu halten«, abonnierte er den »Medizinischen Bienenkorb«, eine neue Zeitschrift, deren Prospekt ihm zugeschickt worden war. Abends nach dem Essen las er ein bisschen darin; aber die Wärme in der Wohnung und die Verdauung brachten es mit sich, dass er nach fünf Minuten einschlief; und dann saß er da, das Kinn auf den Händen, und das Haar hing ihm wie eine Mähne bis an den Fuß der Lampe. Emma sah ihn an und zuckte die Achseln. Warum hatte sie nicht wenigstens als Gatten einen der Männer, die von stummem Eifer besessen sind, die nachts über ihren Büchern hocken und schließlich mit sechzig Jahren, wenn das Rheuma-Alter einsetzt, eine Ordensschnalle mit dem Kreuz auf ihrem schlecht geschneiderten schwarzen Frack tragen? Sie hätte es gern gesehen, dass der Name Bovary, der ja auch der ihre war, berühmt geworden wäre, dass sie ihn in den Auslagen der Buchhändler hätte sehen können, häufig in den Zeitungen genannt, in ganz Frankreich bekannt. Aber Charles besaß nicht die Spur von Ehrgeiz! Ein Arzt aus Yvetot, mit dem er unlängst gemeinsam gerufen worden war, hatte ihn am Bett des Patienten und vor dessen gesamter Verwandtschaft ein wenig blamiert. Als Charles ihr abends die Geschichte erzählt hatte, war Emma tief empört über diesen Kollegen gewesen. Charles war gerührt. Tränenden Auges küsste er sie auf die Stirn. Sie jedoch war außer sich vor Scham, sie hatte Lust, ihm ins Gesicht zu schlagen; sie ging hinaus auf den Korridor, machte das Fenster auf und atmete die frische Luft, um sich zu beruhigen.

»Solch ein Jammerlappen! Solch ein Jammerlappen!«, sagte sie ganz leise vor sich hin und zerbiss sich die Lippen.

Übrigens fühlte sie, dass er ihr mehr und mehr auf die Nerven ging. Mit der Zeit nahm er allerlei unmanierliche Gewohnheiten an. Beim Nachtisch zerschnippelte er den Kork der leeren Flaschen; nach dem Essen leckte er sich die Zähne mit der Zunge ab; wenn er seine Suppe löffelte, schmatzte er bei jedem Schluck; und da er anfing, dick zu werden, wirkten seine an sich schon kleinen Augen durch die Aufschwellung seiner Backen wie nach den Schläfen hin eingesunken.

Manchmal schob ihm Emma den roten Saum seiner gestrickten Unterjacke in die Weste, zupfte ihm die Halsbinde zurecht oder warf ein Paar verschossener Handschuhe weg, die er sich gerade angezogen hatte; aber das geschah nicht, wie er meinte, ihm zuliebe; es geschah lediglich um ihretwillen, aus einer egoistischen Regung, aus nervöser Gereiztheit. Manchmal erzählte sie ihm auch Dinge, die sie gelesen hatte, etwa eine Episode aus einem Roman, aus einem neuen Bühnenstück oder ein Vorkommnis aus der »großen Welt«, über das im Feuilleton berichtet worden war; denn schließlich war Charles doch jemand, ein offnes Ohr, eine stets bereite Billigung. Wie oft hatte sie ihrem Windspiel etwas anvertraut! Sie hätte es auch den Kaminscheiten oder dem Uhrpendel sagen können.

Im tiefsten Grund ihrer Seele wartete sie indessen auf ein Ereignis. Wie die Matrosen in Seenot ließ sie verzweifelte Blicke über die Öde ihres Daseins schweifen und suchte fern in den dunstigen Weiten ein weißes Segel. Dabei wusste sie nicht, wie dieser Zufall beschaffen sein würde, dieser Wind, der es ihr zutriebe, zu welchem Gestade er sie führen, ob es eine Schaluppe oder ein Schiff mit drei Decks sein würde, ob beladen mit Ängsten oder mit Glückseligkeiten bis an die Stückpforten. Und jeden Morgen beim Erwachen erhoffte sie es für diesen Tag, und sie lauschte auf alle Geräusche, fuhr hoch und war betroffen, dass es nicht kam; wenn dann die Sonne sank, wurde sie noch trübsinniger und sehnte den nächsten Tag herbei.

Es wurde wieder Frühling. Als die erste Hitze einsetzte und die Birnbäume zu blühen begannen, bekam sie Atembeschwerden.

Seit Julianfang zählte sie an den Fingern ab, wie viel Wochen es noch bis zum Oktober seien; sie meinte, möglicherweise werde der Marquis d’Andervilliers wieder einen Ball auf La Vaubyessard geben. Aber der ganze September verrann, ohne dass Briefe oder Besuche gekommen wären.

Nach dem Verdruss über diese Enttäuschung blieb ihr Herz abermals leer, und nun begann die Reihe der immergleichen Tage von neuem.

Sie sollten also fortan einander folgen im Gänsemarsch, unzählig, und nichts mit sich bringen! Alle anderen Daseinsformen, so platt sie auch sein mochten, bargen doch wenigstens die Möglichkeit eines Erlebnisses. Ein Abenteuer führte bisweilen unglaubwürdige Schicksalswenden herbei, und die Szenerie änderte sich. Ihr jedoch stieß nichts zu, Gott hatte es so gewollt! Die Zukunft war ein stockfinsterer Korridor, und die Tür ganz hinten war gut verschlossen.

Sie gab das Musizieren auf; wozu denn spielen? Wer hörte ihr zu? Da es ihr ja doch nicht vergönnt war, in samtener Robe mit kurzen Ärmeln auf einem Erard-Flügel in einem Konzertsaal mit ihren leichten Fingern die Elfenbeintasten anzuschlagen und wie eine Brise rings um sich her ein ekstatisches Gemurmel zu hören, lohnte das langweilige Üben nicht. Sie ließ auch ihre Zeichenblöcke und ihre Stickarbeit im Schrank liegen. Wozu denn? Wozu denn? Das Nähen machte sie gereizt.

»Ich habe alles gelesen«, sagte sie sich.

Und so saß sie da und ließ die Feuerzange rotglühend werden oder sah dem fallenden Regen zu.

Wie traurig war sie sonntags, wenn es zur Vesper läutete! Sie hörte in aufmerksamem Stumpfsinn die dünnen Schläge der Glocke erschallen, einen nach dem andern. Eine Katze schlich langsam über die Dächer und machte in den bleichen Sonnenstrahlen einen Buckel. Auf der Landstraße blies der Wind Staubschleppen auf. Manchmal heulte in der Ferne ein Hund, und andauernd tönte in gleichen Zeitmaßen der monotone Glockenschlag und verlor sich über den Feldern.

Inzwischen kamen die Leute aus der Kirche. Die Frauen in blanken Schuhen, die Bauern in neuen Kitteln, die mit bloßen Köpfen vor ihnen herhüpfenden Kinder, alle gingen heim. Nur fünf bis sechs Männer, immer dieselben, blieben vor dem großen Tor des Gasthofs beim Pfropfenspiel, bis es dunkelte.

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