Tatjana Böhme-Mehner - Leipziger Mörderquartett

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Eigentlich ist Anna Schneider gern Musikkritikerin in Leipzig, nur manchmal träumt sie von der großen Enthüllungsgeschichte, auch in der Hoffnung auf mehr Respekt und Anerkennung von den Kollegen. Da kommt ihr der Tod eines Streichquartettmitglieds während eines Konzerts gerade recht, genau wie die absurde Begegnung mit dem Gewandhaus-Bratscher Habakuk C. Brausewind, der fortan ihr Co-Ermittler ist. Die beiden durchpflügen den musikstädtischen Sumpf und bekommen es mit einem ominösen Instrumentenhändler zu tun. Steckt er hinter dem Mord?

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Die Verblüffung und Verlegenheit war jetzt deutlich auf Habakuks Seite. »Was, Sie haben noch nicht …? Verzeihen Sie, ich hätte nicht so voreilig … Dann will ich nichts gesagt haben. Es war keinesfalls … Ich wollte sie unter gar keinen Umständen beeinflussen. Ich hätte nicht so früh … Soll ich später wiederkommen?«

Angesichts des Entschuldigungsgestammels gewann Anna allmählich ihre Souveränität zurück. Außerdem: Was meinte er mit »beeinflussen«? Wodurch hätte er sie denn beeinflussen sollen? Waschbär-Cola war zwar überteuert, galt aber nicht einmal im Ansatz als bewusstseinserweiternde Droge. Trotzdem nahm Anna einen großen Schluck des süßen, durch das viele Eis völlig verwässerten Getränks.

Ihre Neugier war geweckt, obwohl sie nicht glaubte, dass ausgerechnet dieser Habakuk, den es rein zufällig in ihr Leben gespült hatte, im wahrsten Sinne des Wortes, der sich obendrein Heinz nannte und der ausgerechnet Bratscher war, dass er einen Beitrag für ihren Text leisten konnte. Einen Beitrag, der ihr nicht nur den Text rettete, sondern ihr womöglich zur Story ihres Lebens verhalf. Nein, das glaubte sie nicht. Aber zumindest weckte Habakuks konspirative Beschwichtigung ihr voyeuristisches Interesse. Brausewind zögerte, ihr etwas mitzuteilen. Es würde keinesfalls schaden, dieses Etwas anzuhören, unterhaltsam wäre es allemal. Auf eine halbe Stunde kam es auch nicht mehr an. Und Kramer konnte sie jetzt sogar sagen, sie recherchiere in Experten­kreisen. Wäre nur blöd, wenn der dann wissen wollte, um wen es sich bei diesen Experten handelte. Um den Bratscher Habakuk C. Brausewind – Kramer würde meinen, sie veräppelte ihn. Doch das war inzwischen relativ wurscht.

Ob es am Zuckergehalt des Getränks lag oder doch an der Neugier darauf, was Habakuk mitzuteilen hatte? Annas Lebensgeister waren jedenfalls samt und sonders präsent und brachten sie dazu, Habakuk zu beschwichtigen. Egal, was sie jetzt hören werde, sie werde sich keinesfalls beeinflussen lassen. Außerdem sei noch nicht entschieden, ob sie darüber schreiben werde. Immerhin – da habe er völlig recht – könne man hierüber keine gewöhnliche Konzertkritik schreiben. Der Gedanke, dass die Story inzwischen gar nicht mehr ihre Story sein könnte, kam Anna erst in diesem Moment. Er gefiel ihr noch weniger als alles bisher Gedachte. Er setzte weitere Kämpferenergien frei, die das Nahziel verfolgten, zu erfahren, was Habakuk wusste. An dessen Integrität zweifelte sie aus einem merkwürdigen Selbsterhaltungstrieb heraus längst nicht mehr.

9

Habakuk schien immer noch besorgt. Er wolle keine schlafenden Hunde wecken und erst recht nicht Anna in Schwierigkeiten bringen.

Anna holte die große berufsethische Gerechtigkeitskeule aus der Versenkung und erklärte, dass sie sich der Wahrheit verpflichtet fühle und erst ruhen könne, wenn sie wisse, ob es etwas gebe, das den Unfall beeinflusst haben könnte. Selbst wenn sie den Text am Ende gar nicht schreiben durfte, sei es für sie beruhigend zu wissen, worauf sie sich einlasse.

Habakuk war platt. Schlicht und ergreifend sprachlos. Anna redete sich so in Rage, dass der Bratscher eingeschüchtert in seinem Plüschsessel saß und kaum wagte, an seiner Cola zu nippen. Mit großen, lieben, aber verwirrten Augen starrte er Anna an, die wie Jeanne d’Arc und mehrere Walküren in Personalunion eine gigantische Lanze für die journalistische Verpflichtung zur Wahrheit brach. Tief beeindruckt gab er nach. Er nutzte eine von Annas rhetorischen Kunstpausen und sagte: »Na gut.«

Anna erklärte gerade, dass sie sich vor allem als Musikkritikerin bewusst darüber sei, was journalistische Sorgfaltspflicht bedeute. Auf Habakuks kurzes »Na gut« hin brach sie ihren Vortrag ab. Zufrieden und gespannt, was jetzt kommen würde.

Immer noch zurückhaltend setzte Habakuk zu einer langen Vorgeschichte an, die damit begann, dass er und der Verstorbene sich kannten. Nicht gut, aber sie kannten sich. Was für Anna nicht sonderlich verwunderlich war bei zwei Profi-Bratschern in einer mittleren Großstadt. Aber Thorsten Steinmüller hatte vor einiger Zeit Kontakt zu Habakuk aufgenommen, weil der gesagt hatte, dass er auf der Suche nach einem neuen Instrument sei. Das Gewandhausorchester wolle sich mit dem neuen Sommerfestival und der Gründung eines Kammerorchesters aus den Reihen des Klangkörpers auch einen international ernstzunehmenden Platz in der sogenannten historisch informierten Aufführungspraxis schaffen.

Anna stieß – wie immer, wenn sie ihn hörte – der Begriff der »historisch informierten Aufführungspraxis« auf, weil er so bemerkenswert konstruiert erschien wie manche zentralen Repräsentanten dieser Interpretationsrichtung selbst. Andererseits wirkte er verblüffend ehrlich. Anna hatte nichts gegen die klanglichen Ergebnisse und auch nicht gegen die Mehrheit dieser Leute, die ihren Interpretationen akribisches Quellenstudium zugrunde legten. Sie war lediglich vorsichtig, wenn Menschen aus ihrem Ansatz nicht nur eine, sondern gleich die einzig gültige Weltanschauung machten. Das hatte Anna Schneider schon zu oft erlebt. Aber das hatte mit dieser Sache nichts zu tun, und so gab sie sich alle Mühe, die unangenehmen Assoziationen auf der Stelle zu verdrängen und Habakuk mit ungeteilter Aufmerksamkeit zu folgen.

Das Gewandhausorchester wollte also auch – deutlich verspätet, wie Anna fand – auf den Original­klangzug aufspringen. Na ja, jeder war seines eigenen Glückes Schmied … Auf jeden Fall sollte Habakuk in dem Kammerorchester Solo-Bratscher werden, während er ansonsten sein Dasein weitgehend am zweiten Pult fristete. Deshalb hatte er relativ breit die Information gestreut, dass er bereit war, für eine gute historische Bratsche eine Stange Geld in die Hand zu nehmen.

Anna fragte sich insgeheim, was eine Bratsche kostete, und schämte sich sofort für diesen Gedanken. Da war er schon wieder, dieser latente Chauvinismus gegen die Bratscher. Natürlich kannte sie vom Hörensagen die Preise für gute Geigen oder Celli; was ein Konzertflügel kostete gehörte zum Allgemeinwissen. Aber eine Bratsche? Sie hatte sich noch nicht einmal – trotz Studiums einschließlich der obligatorischen Instrumentenkunde-Kurse und einer zweistelligen Zahl an Berufsjahren – gefragt, welche großen Bratschenbauer es gab. Wahrscheinlich fertigten Geigenbauer auch Bratschen … Als ihr der Verdacht kam, dass Bratschen an den grobmotorischen Tagen der Geigenbauer hergestellt wurden, rief sie sich ihren eigenen Appell an das journalistische Berufsethos ins Gedächtnis. Dieses schloss eine Gleichbehandlung aller Bevölkerungsgruppen ein. Also: kein bratschenfeindlicher Chauvinismus mehr – zumindest für heute! Auch zugunsten des leidenschaftlich berichtenden Habakuk. Anna genoss es, Habakuks Berichten zu lauschen. Er war ein wahrhaft plastischer Erzähler, und Anna wurde merklich gelöster, während sie ihm an den Lippen hing.

Habakuk beantwortete nach und nach alle ihre Fragen zu Bratschenbauern, ohne dass sie diese stellte. Es waren tatsächlich Geigenbauer, die sich aber in vielen Fällen spezialisierten. Anna erfuhr, dass es nur wenige gute historische Instrumente auf dem Markt gab. Dafür gab es unterschiedliche Gründe. Insgesamt hatte das mit der Entwicklung der Musik für mittlere Stimmlage zu tun – da es weniger herausragendes Repertoire und weniger herausragende Interpreten gegeben hatte, gab es auch weniger herausragende Instrumente. Das hatte sich – nachvollziehbar für Anna – erst im 20. Jahrhundert merklich verändert.

»Okay! Und die in sehr viel kleinerer Stückzahl existierenden guten historischen Instrumente haben dann einen ganz besonders herausragenden Preis, richtig?«, schlussfolgerte sie.

»Vor allem muss man sie finden.«

»Und du hast eins gefunden?«

Irgendwann waren Anna und Habakuk einvernehmlich zu dem in beiden Branchen üblichen Du übergegangen.

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