Konrad H. Jarausch - Aus der Asche. Eine neue Geschichte Europas im 20. Jahrhundert

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Die Geschichte Europas im 20. Jahrhundert kennzeichnet ein Auf und Ab von fortschrittlicher Entwicklung und Katastrophen. Moderne Technologien und gesellschaftliche Reformen ließen die Zukunft zunächst rosig erscheinen, doch der Fortschritt brachte Konflikte, und der Erste Weltkrieg beendete diese frühe Modernisierungsphase Europas jäh. Nach einer kurzen Erholung in den 1920er Jahren erlebte der Kontinent mit dem Zweiten Weltkrieg und dem Holocaust dann eine beispiellose Katastrophe – um danach wie Phönix aus der Asche aufzusteigen und, zunächst in seiner westlichen Hälfte, doch noch den Weg zu Demokratie und Wohlstand zu finden.
Konrad H. Jarausch erzählt die Geschichte Europas bis in die jüngste Vergangenheit hinein und erklärt die widersprüchlichen Entwicklungen, das Janusgesicht des 20. Jahrhunderts von Gewalt und Versöhnung, Ausbeutung und Solidarität.Eine großartige Gesamtgeschichte Europas und gleichzeitig eine grundsätzliche Auseinandersetzung mit der Ambivalenz von Fortschritt und Moderne.

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Diese Verengung der Modernisierungstheorie auf eine Ideologie des Kalten Krieges provozierte harsche Kritik aus verschiedenen Richtungen. Einige Globalhistoriker schlagen schon vor, den Begriff gänzlich fallen zu lassen: Er beziehe sich unterschwellig allein auf europäische Erfahrungen, sei also gar zu »eurozentrisch«. Postkoloniale Anthropologen wiederum – eine ihrer Parolen lautet »Europa als Provinz« – wenden ein, dass offener Rassismus und rücksichtslose Ausbeutung die vorgeblich humanen Ziele des imperialen Modernisierungsprojekts unterminiert hätten. Gleichzeitig betonen Wissenschaftler und Philosophen wie etwa Zygmunt BaumanBauman, Zygmunt, die den Holocaust und seine Hintergründe erforschen, selbst ethnischen Säuberungen und Massengenoziden wohnten beträchtliche Elemente von Modernität inne; der vermeintlich gutartige Prozess habe also zumindest eine dunkle Kehrseite.4 Umwelthistoriker schließlich heben mit Blick auf die »Grenzen des ökonomischen Wachstums« den unvermeidlichen ökologischen Schaden hervor, den ungezügelte Urbanisierung und wirtschaftliche Entwicklung anrichteten. Einst war die »Modernisierung« ein weithin geteiltes Ziel; seit der Intervention dieser Kritiker, könnte man sagen, ist sie ein intellektuelles Problem.

Statt auf den Terminus komplett zu verzichten, wäre es produktiver, sich der Moderne aus einer kritischen historischen Perspektive zu nähern. »Es gibt«, schreibt der Historiker Jürgen KockaKocka, Jürgen zu Recht, »keinen anderen Begriff, der eine ganze Epoche so suggestiv, assoziationsreich und kraftvoll in diachrone Prozesse langfristigen Wandels einzuspannen vermag.« Den Terminus zu historisieren, heißt auch, seine Bedeutung zu dekonstruieren, die sich ja verschiebt, je nachdem, wann, wo und vom wem er benutzt wird. Eine solche Perspektive offenbart eine Vielzahl konfligierender zeitgenössischer Bezugnahmen auf den Begriff, aber auch einen erstaunlich exzessiven, freilich oft unkritischen Gebrauch desselben in der wissenschaftlichen Literatur. Wichtiger noch: Die Existenz mehrerer miteinander wetteifernder Modelle – liberaler, kommunistischer und faschistischer – zur Erfassung ökonomischer und politischer Entwicklungen legt eine Pluralisierung des Begriffs nahe, so dass von »multiplen Modernen« gesprochen werden sollte. Außerdem enthüllt eine solche Annäherung die grundlegende Ambivalenz der Veränderungen, die einerseits enorme Erleichterungen, andererseits aber furchtbares Leiden brachten.5 Statt »Moderne« als selbsterklärenden Standard der Zivilisation zu setzen, werden meine Reflexionen sie als ein komplexes Problem behandeln, das der historisierenden Annäherung bedarf.

Um die Verzweigungen dieses Begriffs zu erkunden, rücke ich vier zentrale Dimensionen besonders in den Fokus. Erstens diskutiere ich die verschiedenen Bedeutungen des Adjektivs »modern« als Bezugnahmen auf eine historische Periode und auf eine stetig sich wandelnde Gegenwart. Zweitens analysiert dieses Buch den Terminus »Modernisierung« als Beschreibung des Vorgangs des Modernwerdens; schließlich wurde er oft als Etikett für politische Bemühungen benutzt, eine »rückständige Gesellschaft« transformativ nach vorn zu bringen. Man denke an die damaligen Versuche, ›aus Bauern Franzosen zu machen‹.6 Drittens studiere ich das Phänomen der »Modernität« im Kulturbereich. Immer wieder behaupten rivalisierende künstlerische Bewegungen, besonders Innovatives zu leisten; dabei haben sie nichts miteinander gemein außer dem Verwerfen der Tradition, denn die avantgardistischen Konzepte, die sie ihr entgegenhalten, fallen höchst unterschiedlich aus. Viertens analysiere ich den allgemeinen Begriff »Moderne« als ausdrückliche Zukunftsvision; »Moderne« war damit eine Projektionsfläche für – wiederum höchst verschiedene – Bilder eines besseren Lebens. Die vielfältigen Konnotationen dieser sprachlich so eng verwandten Konstrukte bieten wertvollen Aufschluss hinsichtlich der Frage, wie das uralte Streben nach Fortschritt im 20. Jahrhundert ausgesehen hat.

Mit den rapiden Innovationen der Moderne konfrontiert, erlebten die Europäer die Dynamik dieser Transformationen als Aufeinanderfolge so beglückender wie verstörender Beschleunigungen in ihrem immer schneller werdenden Alltag. Manche wissenschaftlichen Entdeckungen und technologischen Durchbrüche, etwa das Automobil oder das Flugzeug, lösten erregte, ja stolze Begeisterung aus, denn sie eröffneten unvermutete Zugänge zu Geschwindigkeit und Kraft. Damit schwanden Barrieren, die jahrhundertelang die Mobilität des Menschen eingeschränkt hatten. Andere Errungenschaften wie die Fließbandarbeit oder das Flächenbombardement flößten den Leuten Furcht ein, denn sie ermöglichten in erschreckendem Maße wirtschaftliche Ausbeutung hier und Massentötungen im Krieg dort. Immer wieder produzierte dieses unaufhaltsame Streben nach Fortschritt Umbrüche mit ungewissem Ausgang, und immer wieder brachte es bald berauschende Möglichkeiten, bald entsetzliche Bedrohungen mit sich. So entstand ein neuartiges Turbulenzempfinden, das das Leben im 20. Jahrhundert prägte.7 Da die Europäer sich als Verkörperung des Fortschritts sahen, möchte ich auf den folgenden Seiten ihre fieberhafte Suche nach politischen Lösungen nachzeichnen, mit deren Hilfe sie das erbarmungslose Vorandrängen der Modernisierung vielleicht doch zu meistern hofften.8

Europas Dynamik

Um 1900 hatten Denker wie Max WeberWeber, Max längst begonnen zu fragen, wo Europa seine außergewöhnliche Dynamik eigentlich hernahm. Dabei schwang freilich die Befürchtung mit, diese Kraft könnte irgendwann ins Zerstörerische umschlagen. Zeitgenossen lieferten alle möglichen Rechtfertigungen, die einander widersprachen – bald sollte das Christentum, bald rassische Überlegenheit die Ursache sein. Später führten Gelehrte als Gründe für die »großen Unterschiede« zwischen der ökonomischen Entwicklung in Europa und der in anderen Teilen der Welt Faktoren wie Kommerzialisierung, Marktwettbewerb, koloniale Ausbeutung, Institutionskultur und staatliche Interventionen ins Feld. Obwohl Zivilisationen außerhalb der Alten Welt, namentlich in Asien, auch ein hohes Wohlstandsniveau und einen hohen Grad kultureller Verfeinerung erreichten, muss gegen Ende des 19. Jahrhunderts in Europa etwas geschehen sein, das dessen Nationen ermöglichte, fast den ganzen Erdball zu beherrschen.1 Ein senegalesischer Beobachter, der Schriftsteller Cheikh Hamidou KaneKane, Cheikh Hamidou, staunte über diese »destruktive wie konstruktive, brutale, abstoßende und attraktive Kraft«, die in der Lage sei, gleichzeitig zu töten und zu heilen.2 Auch wenn man nicht in die Falle des normativen Eurozentrismus tappen will, bleibt doch die Frage zu klären: Was machte die modernen Europäer so besonders, dass sie den Rest der Welt kontrollieren konnten?

Ein wichtiger Grund lag in der Verbreitung einer rationalen Geisteshaltung, die wissenschaftliche Entdeckungen und technische Innovationen erst ermöglichte. Zwar hätte es zweifellos ohne Fürsorge der Kirche für die Gelehrsamkeit und ohne den Wissenstransfer aus der arabischen Welt keine »wissenschaftliche Revolution« gegeben. Aber der Geist der empirischen Forschung emanzipierte sich von der Autorität der klassischen Texte sowie den Diktaten der christlichen Religion und wagte sich über deren Grenzen hinaus. Zwar nahmen die europäischen Denker zur Kenntnis, was andere Hochkulturen ergründet hatten, doch sie entwickelten deren Einsichten weiter, bis sie zu bemerkenswerten Durchbrüchen gelangten, die ihr Weltverständnis grundlegend veränderten. Der erstaunliche Ausstoß an technischen Erfindungen, der im 18. Jahrhundert einsetzte, bescherte Europa eine ganze Reihe neuer mechanischer Antriebsapparaturen, namentlich die Dampfmaschine. Mit ihnen konnte man die Natur erobern, die Produktion verbessern und Transport wie Kommunikation beschleunigen. Schließlich erhielt dieser Prozess institutionelle Unterstützung durch die europäischen Universitäten, die Mitte des 19. Jahrhunderts sich selbst den »Forschungsimperativ« erteilten: Immer neue Entdeckungen zu machen, war ihnen nunmehr geradezu eine moralische Pflicht.3

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