Barbara Halstenberg
»Alles schaukelt,
der ganze Bunker schaukelt«
Die letzten Kriegskinder erzählen
Wie wir Eltern und Großeltern richtig zuhören
Erste Auflage 2021
© Osburg Verlag Hamburg 2021
www.osburgverlag.de
Alle Rechte vorbehalten,
insbesondere das der Übersetzung, des öffentlichen Vortrags
sowie der Übertragung durch Rundfunk und Fernsehen,
auch einzelner Teile.
Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form
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ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert
oder unter Verwendung elektronischer Systeme
verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.
Lektorat: Ulrich Steinmetzger, Halle (Saale)
Korrektorat: Mandy Kirchner, Weida
Umschlaggestaltung: Judith Hilgenstöhler, Hamburg
Satz: Hans-Jürgen Paasch, Oeste
Druck und Bindung: CPI books GmbH, Leck
Printed in Germany
ISBN 978-3-95510-258-6
eISBN 978-3-95510-268-5
Und die Geschichte? Sie ist auf der Straße … in der Menge … Ich glaube, dass in jedem von uns ein Stück Geschichte steckt. Bei dem einen eine halbe Seite, bei einem anderen zwei, drei Seiten. Alle zusammen schreiben wir am Buch der Zeit.
(Swetlana Alexijewitsch)
Wolf-Rüdiger Osburg: Zur Einführung
Vorwort
Bombenkrieg
»Ich höre Geräusche, das Knirschen der Trümmer über mir.«
Winfried L .
»Die Bomben, die euch treffen, die hört ihr nicht.«
Waldemar Klemm
»Alles ist aus, das Licht ist aus, alles aus …«
Dieter Hadel
»Alle waren ausgebombt, wir hatten nichts.«
Aenne Fiedler
»Wir sind die Generation, die praktisch alleine groß geworden ist.«
Elisabeth Krieg
»Kinder kann man auch entwürdigen.«
Joachim Artz
Von Kohlestückchen in der Backe, Splittern im Käsekuchen und einer schwarzen Wolke
Hintergrundinfos: Bombenkrieg
Flucht und Vertreibung
»Wir buddelten, so gut wir konnten, legten ihn rein und schütteten das Grab zu.«
Jürgen Fischer
»Mutti war meine Heimat. Eine andere Heimat hatte ich nicht.«
Berthild Erika Tourrenc
»Hat sich eine Frau aufgehängt, hat die beiden Kinder unterm Baum sitzen lassen!«
Hilde S .
»Ich kümmerte mich darum, dass meine Schwester beerdigt wurde.«
Margot Rickert
»Nimm mich mit, Mutti, Mutti, nimm mich mit!«
Dorothea L .
»Auf einmal erscheint in den toten Augen ein Aufblitzen, ein Licht …«
Roswitha Weiß
»Jetzt bin ich der Herr und du der Knecht!«
Edel S .
»Mir wurde auf einmal klar, wir werden vertrieben!«
Barbara Schubert-Felmy
Von wandelbaren Gerüchen, Hosenbeinen und dicken Kuchenblechen
Hintergrundinfos: Flucht und Vertreibung
Vergewaltigungen
»Nachdem wir vergewaltigt wurden, spielte ich krankes Kind …«
Christa Ronke
»Wir Kinder lagen daneben.«
Arno Planitzer
»Wenn er kam, ging ich runter in den Hof spielen …«
Ursula R .
»… du hast ja noch ’nen Halbbruder.«
Marließ Zuschke
»Meine Schwester und ich legten uns in ein Bett zwischen schwerkranke alte Frauen.«
Eva Grieve
Von roten Punkten im Gesicht, einem Fensterkreuz und kolossalem Glück
Hintergrundinfos: Vergewaltigungen
Hitlerjugend und nationalsozialistischer Alltag der Kinder
»Zäh wie Leder, hart wie Kruppstahl und flink wie ein Windhund.«
Burkhard C .
»Die SS war die Super-Truppe, das war ein Anreiz für mich, ich wollte das Vaterland verteidigen.«
Jochen Lindner
»Ich wischte das Neugeborene mit Heu ab …«
Hans-Joachim Fritz
»Wir flirteten mit den verwundeten Soldaten.«
Brunhilde K .
»Zu Hause denken sie so, und draußen denken sie ganz anders.«
Inge Pietschker
Von mehreren Wahrheiten, Begeisterung und Zweifeln
Hintergrundinfos: Hitlerjugend
Kindersoldaten
»Nach den Befehlen ›Stillgestanden!‹ und ›Drei Schritt vorwärts marsch!‹ waren wir Angehörige der deutschen Wehrmacht.«
Erich H .
»Da wurde ich Soldat, Kindersoldat.
Ich war vierzehn Jahre …«
Kurt Steininger
»Und kommt ja nicht auf die Idee, Werwolf zu spielen!«
Erhard M .
»Ich muss auf jeden Fall als Erster losballern.«
Gerhard G .
»Nicht mit dem Gewehr, sondern mit meiner Balalaika …«
Waldemar Klemm
Hintergrundinfos: Kindersoldaten
Nazi-Eltern
»Opa war bestimmt einer von den ganz Schlimmen.«
Joachim Artz
»Wenn wir Gas hätten, könnten wir uns das Leben nehmen.«
Christa Lentzsch
»Ich sagte nie guten Morgen, guten Tag oder auf Wiedersehen, sondern immer Heil Hitler.«
Günter Ahlberg
»Wir wollen ein großes Europa schaffen.«
Erhard M .
Hintergrundinfos: Nazi-Eltern
Judenverfolgung
»Musst ja nicht jedem erzählen, dass du Jude bist!«
Kurt Hillmann
»Ich wurde versteckt.«
Margit Siebner-Cohn
»Jesus Christus steigt vom Kreuz herunter und verlässt die Kirche …«
Walter Sylten
»Die Juden wurden von uns versorgt, so haben sie überlebt.«
Hans-Joachim Fritz
»Ich träumte jahrelang davon, wie ich als Soldat selbst Zeuge der Vernichtung in Babyn Jar bin.«
Erasmus Zöckler
Von Sträflingsanzügen, Lastwagen und Sternen
Hintergrundinfos: Judenverfolgung
Verfolgte Minderheiten
»Wir ziehen mit dem Spaten durchs Moor.«
Alfred D .
»Sie machten Experimente mit ihr.«
Dorothea W .
Von Hinrichtungen, Arbeitslagern und dem Roten Wedding
Hintergrundinfos: Verfolgte Minderheiten
Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter
Von Essen in der Jackentasche, der ersten Liebe und einem Glas Eingewecktem
Hintergrundinfos: Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter
Russlanddeutsche, Donauschwaben
»Sie wollten mich zu einem Russen machen.«
Adam Bruner
»In Kruševlje gab es keine Hunde und Katzen mehr, die waren schon alle in den Topf gewandert.«
Anton Bergmann
Hintergrundinfos: Donauschwaben und Russlanddeutsche
Kriegsende
»Im Krieg zählt ein Mensch ja gar nicht.«
Siegrid S. und Gerhard V .
»Danach war nur Stille …«
Ronald Potzies
»Jetzt lieber ein Ende mit Schrecken als den Schrecken der Nazis ohne Ende.«
Inge Pietschke
»Ein wunderschöner Gesang!«
Alfred D .
Von pfeifenden Granaten, Klettern in Ruinen und Radiergummis aus Panzerteilen
Hintergrundinfos: Kriegsende
Besatzung Deutschlands
»Die großen Fische nahm sich der Russe, ich bekam die kleinen.«
Alfred Stollbach
»Dann trug der General meinen Opa ins Bett.«
Marianne M .
»Seitdem liebe ich Swing-Musik!«
Jochen Lindner
Von Kaugummi-Ballons, Panjewagen und anständigen Frisuren
Hintergrundinfos: Besatzung Deutschlands
Väter
»Mutti, ich kenn Papa nicht, sag mir, wo der ist!«
Karin D .
»… wir wollen den Papa für tot erklären lassen«
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