Von der tschechischen Grenze zur Nordsee
800 Kilometer entlang der Elbe in 22 Tagen
TIMM KRUSE PHILIPP JORDAN
DIE CHALLENGE: ZWEI ABENTEURER BEZWINGEN DIE ELBE
1. Auflage 2021
© Delius Klasing & Co. KG, Bielefeld
Folgende Ausgaben dieses Werkes sind verfügbar:
ISBN 978-3-667-12234-6 (Print)
ISBN 978-3-667-12339-8 (Epub)
Lektorat: René Stein
Fotos: alle Fotos © Jonas Kantz, bis auf: Philipp Jordan:
Seiten 11, 48 unten, 61 (beide oben), 67 unten, 133;
Timm Kruse: Seiten 12, 100 unten links, 126 unten links,
138 unten rechts; Lena Naumann: Seite 119; Hanno Nörenberg:
Seite 88; Bruni Prasske: Seite 100 oben; Caro Stecher:
Seiten 130, 134; Timo Tørner (Cäptn): Seiten 72, 137, 139 oben
Karte: Inch3, Bielefeld
Umschlaggestaltung und Layout: Felix Kempf, www.fx68.de
Datenkonvertierung E-Book: Bookwire - Gesellschaft zum Vertrieb digitaler Medien mbH
Alle Rechte vorbehalten! Ohne ausdrückliche Erlaubnis des Verlages darf das Werk weder komplett noch teilweise vervielfältigt oder an Dritte weitergegeben werden.
www.delius-klasing.de
Beginn der Reise bei Regen und 5 Grad Celsius .
TAG 0
SCHMILKA, AN DER TSCHECHISCHEN GRENZE.
WIESO, WESHALB, WARUM, MANCHMAL LÄUFT ES DUMM
TAG 1
SCHMILKA – DRESDEN, 55 KILOMETER
ALLER ANFANG IST TOLL …
TAG 2
DRESDEN – MEISSEN, 26 KILOMETER
EIN BLUTIGER STRAHL
TAG 3
MEISSEN – MÜHLBERG AN DER ELBE, 50 KILOMETER
EUPHORIE, OBS UND HELMUT KOHL
TAG 4
MÜHLBACH – TORGAU, 26 KILOMETER
SANDALENFILM
TAG 5
TORGAU – PRETZSCH, 33 KILOMETER
BE CAREFUL WHAT YOU WISH FOR …
TAG 6
PRETZSCH – WITTENBERG, 36 KILOMETER
IN WINDES EILE
TAG 7
WITTENBERG – DESSAU, 34 KILOMETER
NOCHMAL MIT ANNA ANNA ELBE
TAG 8
DESSAU – BARBY, 49 KILOMETER
LEBEN UND LEBEN LASSEN
TAG 9
BARBY – MAGDEBURG, 49 KILOMETER
FÜNFZEHN EINEINHALB MINUTEN RUHM
TAG 10
MAGDEBURG – ROGÄTZ, 26 KILOMETER
YOU’LL NEVER RUN ALONE
TAG 11
ROGÄTZ – TANGERMÜNDE, 38 KILOMETER
LIKE SCHMERZ IN THE SUNSHINE
TAG 12
TANGERMÜNDE – HOHENBERG-KRUSEMARK, 25 KILOMETER
AFTER THE RAIN COMES SUN, AFTER THE SUN COMES RAIN AGAIN
TAG 13
HOHENBERG – WITTENBERGE, 48 KILOMETER
ZUSAMMEN IST MAN WENIGER ALLEIN
TAG 14
WITTENBERGE – LENZEN, 35 KILOMETER
DER SICH DEN WOLF LÄUFT
TAG 15
LENZEN – WEHNINGEN, 30 KILOMETER
SCHLAPPI SCHLAPPMEYER
TAG 16
WEHNINGEN – NEU DARCHAU, 26 KILOMETER
VOLKSWANDERUNG
TAG 17
BAD DARCHAU – LAUENBURG, 35 KILOMETER
LÄUFT
TAG 18
LAUENBURG – GEESTHACHT, 25 KILOMETER
AHNMA, HAMBURG CITY, ALDA
TAG 19
HAMBURG
FISCHGERUCH UND HAFENKÄHNE
TAG 20
GEESTHACHT – ELBECAMP, 50 KILOMETER
MITTEN DURCH DIE SCHAFSTOILETTE
TAG 21
ELBECAMP – WISCHHAVEN, 35 KILOMETER
JA MANN, WIR KÖNNEN AUCH MAL JAMMERN
TAG 22
NEUHAUS – CUXHAVEN, 25 KILOMETER
IS THIS THE END?
DIE TAGE DANACH
DANKE
EPILOG
Bevor es losgeht: Fototermin mit einem Fotografen der lokalen Zeitung .
DIES IST KEIN REISEFÜHRER.
ERWARTEN SIE VON UNS BLOSS KEINE KULTURELLEN, GEOLOGISCHEN ODER WISSENSCHAFTLICHEN ABHANDLUNGEN.
HIER ERFAHREN SIE, WIE MAN ULTRALÄUFT UND ULTRASUPT, WIE MAN SICH DABEI FÜHLT UND WIE MAN ES SCHAFFT, JEDEN TAG BIS ZU 55 KILOMETER UNTERWEGS ZU SEIN UND SICH DABEI NUR GANZ SELTEN AUF DIE NERVEN GEHT.
EINE WAHRE GESCHICHTE – OB SIE’S GLAUBEN ODER NICHT.
Diese verrückte Reise begann damals so: Der Journalist und Abenteurer Timm Kruse interviewt den Ultraläufer Philipp Jordan in seinem Podcast Meilen und Zeilen und kommt aus dem Nichts mit einer Eingebung.
»Hey, ich hab’ gerade ’ne Idee. Wollen wir nicht mal was zusammen machen? Gemeinsam einen Fluss runter? Ich auf ’m Wasser per SUP, und du an Land mit Laufschuh?« Und Jordan stammelt ein schrecklich überraschtes, ängstliches, nicht nein-sagen-könnendes »Äi, ja, hey, ich find’s, hua, jaaa«, und seine Stimme überschlägt sich wegen der neuen Möglichkeit, endlich wieder in Form zu kommen – denn er hat sich ganz schön gehen lassen in den vergangenen Monaten.
Eine Woche später verschickt Kruse ein Exposé – Arbeitstitel: Laufschuh gegen SUP , der Verlag nimmt das Projekt an, und Kruse wieder: »Hey Philipp, biste dabei?« Ist er – und läuft seitdem 100 Kilometer pro Woche. Fatboysrun ist zurück in der Spur.
Und so begegnen sich die beiden im Mai 2021 am Ende des dritten Lockdowns zum ersten Mal, um gemeinsam auf eine 800 Kilometer lange Reise zu gehen. Nebenbei wollen sie ein Buch schreiben – dieses Buch und 100.000 Euro für das gemeinnützige Hamburger Unternehmen »Oll inklusiv« sammeln. Okay, eigentlich ein bisschen viel für so ein Abenteuer.
Aber plötzlich wächst diese Tour. Ein befreundeter Fotograf begleitet die beiden mit seinem vierjährigen Sohn per E-Bike, und das Hamburger Urgestein Cäptn Clepto meldet sich und sagt, er wolle die Aktion unterstützen, per Wohnmobil dabei sein und mit Fahrdiensten aushelfen.
Die Gang steht, und die Elbdorados machen sich auf einen langen Weg quer durch Deutschland.
SCHMILKA, AN DER TSCHECHISCHEN GRENZE.
WIESO, WESHALB, WARUM, MANCHMAL LÄUFT ES DUMM.
Ich sitze gerade auf meinem Bett und befinde mich in Schmilka, nahe der tschechischen Grenze – mein Hotelbett ist buchstäblich nur einen Steinwurf entfernt, sofern man durch Hotelwände schmeißen kann und besser schmeißt als ich. Morgen geht es endlich los. Das große Abenteuer. Zu zweit die Elbe runter. Aber wieso um alles in der Welt kommt man auf die Idee, noch einmal mit einem Ziehwagen einen Fluss entlang zu laufen? Und war das überhaupt meine Idee?
Vor einem Jahr kam mein Buch #Fatboysrun – Wie mich das Laufen jeden Tag aufs Neue rettet heraus. Coronabedingt fiel die Leipziger Buchmesse ins Wasser – keine Lesungen, keine Buchpromo, kein Blitzlicht, keine kreischenden Groupies, kein Stage Diving, nix, nada. Stattdessen hat mir der Verlag Timm Kruse geschickt, der mich für seinen Podcast Meilen und Zeilen zu meinem Buch interviewen wollte.
Drei Jahre waren vergangen, seitdem ich zwei Wochen lang jeden Tag den Rhein aufwärts mehr als eine Marathondistanz gelaufen bin. In der Zwischenzeit bin ich wieder fett geworden, oder wenigstens habe ich für einen Langstreckenläufer ordentlich Speck auf den Rippen angesammelt. Ich lief zwar noch ab und zu, aber lange nicht mehr mit der Regelmäßigkeit, lange nicht mehr mit demselben Enthusiasmus, den ich drei Jahre vorher an den Tag gelegt hatte.
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